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Information for professionals for Becodisk® 200/forte 400:GlaxoSmithKline AG
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Becodisk Diskhaler (Medizinprodukt)Kortikosteroid zur Inhalation 

Zusammensetzung

Wirkstoff
Beclometasonum (ut Beclometasoni dipropionas).

Disk: Einzeldosen zu 0,2 mg und 0,4 mg Beclometason-dipropionat.

Hilfsstoff
Lactosum qs. ad pulverem.

Eigenschaften/Wirkungen

Beclometason-dipropionat wirkt durch die inhalative Verabreichung direkt in den Lungen. Diese lokale Therapie bekämpft den bei Asthma bronchiale auftretenden entzündlichen Prozess in der Lunge.
Beclometason-dipropionat selber besitzt nur eine schwache Bindungsaffinität zum Glucokortikosteroid-Rezeptor. Durch Esterase-Enzyme, welche in den meisten Geweben vorhanden sind, wird es rasch präsystemisch metabolisiert. Der Hauptmetabolit ist Beclometason-17-monopropionat, welches lokal eine stark antientzündliche Wirkung aufweist.
Inhaliertes Beclometason-dipropionat hat den Vorteil, dass es bei der üblichen Dosierung nicht die unerwünschten Wirkungen einer systemischen Kortikoid-Therapie aufweist.
Becodisk ist ein treibgasfreies Inhalationssystem, das durch die Inspiration ausgelöst wird und keine Synchronisationsfähigkeit erfordert.
Da die pharmakologische Wirkung langsam einsetzt, eignet sich Becodisk nicht zur Behandlung eines akuten Asthma-Anfalles.

Pharmakokinetik

Absorption
Nach oraler Gabe ist die Bioverfügbarkeit von unverändertem Beclometason-dipropionat (BDP) zu vernachlässigen, aber infolge präsystemischer Umwandlung in seinen aktiven Metaboliten Beclometason-17-monopropionat (B-17-MP) werden 41% der Dosis als B-17-MP resorbiert.
Nach Applikation mittels Inhalation (mit einem Dosier-Aerosol) wird BDP auch in der Lunge in hohem Masse in seinen aktiven Metaboliten B-17-MP umgewandelt. Die systemische Resorption von B-17-MP kommt teils durch die Deposition in der Lunge (36%), teils durch die orale Resorption der verschluckten Dosis (26%) zustande. Die absolute Bioverfügbarkeit nach der Inhalation ist ungefähr 2% der nominalen Dosis für das unveränderte BDP und 62% für B-17-MP. BDP wird rasch resorbiert und erreicht seinen maximalen Plasmaspiegel nach tmax = 0,3 h. B-17-MP erscheint langsamer, mit einer tmax von 1 h. Die systemisch resorbierte Dosis nimmt ungefähr linear mit der inhalierten Dosis zu.

Distribution
Im Steady State ist das Gewebe-Verteilungsvolumen für BDP mässig gross (20 l), für B-17-MP ist es grösser (424 l). Die Plasma-Proteinbindung ist mit 87% mässig hoch.

Metabolismus
Infolge Verstoffwechselung durch die in den meisten Geweben vorhandenen Esterasen wird BDP sehr schnell aus dem systemischen Kreislauf entfernt. Als Hauptprodukt der Verstoffwechselung entsteht der aktive Metabolit B-17-MP. In geringer Menge werden auch die inaktiven Metaboliten Beclometason-21-monopropionat (B-21-MP) und Beclometason (BOH) gebildet, die aber wenig zur systemischen Belastung beitragen.

Elimination
Die Elimination von BDP und B-17-MP ist durch eine hohe Plasma-Clearance von 150 bzw. 120 l/h gekennzeichnet, mit entsprechenden terminalen Eliminations-Halbwertszeiten von 0,5 h und 2,7 h. Nach oraler Gabe von Tritium-markiertem BDP wurden ungefähr 60% der Dosis innerhalb von 96 h in den Fäzes ausgeschieden, hauptsächlich als freie und konjugierte polare Metaboliten. Ungefähr 12% der Dosis erschienen als freie und konjugierte polare Metaboliten im Urin.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Belegte Indikationen
Zur Behandlung der entzündlichen Komponente bei Asthma bronchiale, welches mit Bronchodilatatoren nicht genügend kontrolliert werden kann.

Dosierung/Anwendung

Becodisk kann nur zusammen mit dem Becodisk Diskhaler zur Inhalation verwendet werden. Es muss regelmässig angewendet werden, da sich die Wirkung allmählich über 8 Tage aufbaut. Eine kürzere Therapie ist nicht sinnvoll.
Ferner darf es nicht abrupt abgesetzt werden, auch wenn der Patient keine Asthmasymptome mehr verspürt.
Zur Behandlung des akuten Asthma-Anfalles ist ein kurzwirksamer Bronchodilatator mit rasch einsetzendem Wirkungseintritt angezeigt.
Es wird empfohlen, unmittelbar vor den Mahlzeiten zu inhalieren.

Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre: 2x täglich 1 Einzeldosis zu 0,4 mg.
Bei Bedarf kann auch höher dosiert werden.

Kinder ab 3 Jahre: 2× täglich 1 Einzeldosis zu 0,2 mg.
Die Anfangsdosis soll dem Schweregrad der Krankheit angepasst werden. Die Dosis kann, abhängig vom jeweiligen Ansprechen auf die Behandlung, verändert werden, bis eine Kontrolle der Beschwerden erreicht ist, oder aber auf die niedrigste wirksame Dosis verringert werden.
Die Gebrauchsanweisung des Diskhalers liegt dessen Packung bei.

Spezielle Dosierungsanweisungen
Bei schwerem Asthma sind regelmässig erneute Abklärungen angebracht, da lebensbedrohliche Situationen auftreten können. Patienten, die an schwerem Asthma leiden, weisen kontinuierliche Symptomatik, häufige Exazerbationen, PEF-Werte (Peak-Flow-Werte) unterhalb 60% der Norm, mit einer Peak-Flow-Variabilität von mehr als 30%, auf, welche sich trotz Verabreichung eines Bronchodilatators nicht normalisieren. Bei diesen Patienten ist eine hochdosierte inhalative oder eine orale Kortikosteroid-Therapie indiziert. Eine plötzliche Verschlechterung der Symptome kann eine Erhöhung der Kortikosteroid-Dosis, welche unter medizinischer Aufsicht erfolgen sollte, erfordern.
Eine möglicherweise bestehende Infektion sollte adäquat mit Antibiotika behandelt werden.
Bei älteren Leuten und Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion ist eine Dosisanpassung nicht notwendig.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Überempfindlichkeit gegenüber einem Bestandteil von Becodisk.

Vorsichtsmassnahmen
Wenn die vorschriftsgemässe Anwendung von Becodisk nicht innerhalb von 10 Tagen zu einer Besserung des klinischen Zustandes geführt hat, verhindern wahrscheinlich grosse Schleimmengen das Eindringen von Beclometason-dipropionat in die Bronchiolen. In diesen Fällen ist zusätzlich zur Becodisk-Inhalation eine Stosstherapie mit systemischen Kortikosteroiden während kurzer Zeit (ca. 1 Woche, z.B. 1. Tag 8 Tabletten zu 5 mg Prednison, 2. Tag 7 Tabletten , 3. Tag 6 Tabletten usw.) angezeigt.
Für die Umstellung von Patienten mit systemischen Kortikosteroiden auf topische Steroide soll Becloforte verwendet werden.
In seltenen Fällen kann eine inhalativ verabreichte Kortikosteroid-Therapie eine zugrundeliegende, mit Eosinophilie einhergehende Erkrankung (z.B. Churg-Strauss-Syndrom) zu Tage treten lassen. Diese Fälle wurden gewöhnlich mit dem Absetzen oder der Dosisreduktion einer systemischen Kortikoid-Therapie in Verbindung gebracht. Ein direkter kausaler Zusammenhang konnte nicht nachgewiesen werden.
In ähnlicher Weise kann es bei der Umstellung von systemischen Kortikosteroiden auf inhalative Steroide zum Auftreten von Allergien ausserhalb des Bronchialtraktes kommen, die vorher durch die systemischen Kortikosteroide unterdrückt worden waren.
Mit inhalativ verabreichten Kortikosteroiden können systemische Nebenwirkungen auftreten, vor allem wenn sie in hohen Dosen über längere Zeit verabreicht werden. Die Wahrscheinlichkeit des Auftretens solcher Nebenwirkungen ist jedoch geringer als bei oralen Steroiden.
Mögliche systemische Nebenwirkungen beinhalten Hemmung der NNR-Funktion, Wachstumsverzögerung bei Kindern und Jugendlichen, Abnahme der Knochendichte, Katarakt und Glaukom. Deshalb ist es wichtig, dass die Dosis des inhalativen Steroids auf die niedrigste wirksame Dosis eingestellt wird, bei welcher eine effektive Kontrolle beibehalten werden kann.
Einzelne Patienten können eine höhere Empfindlichkeit bezüglich Wirkungen der inhalativen Steroide aufweisen als die Mehrheit der Patienten.
Die Langzeitwirkung inhalativer Steroide bei Kindern ist nicht vollständig geklärt. Allgemein gilt, dass der Arzt die Wachstumsentwicklung der Kinder, die über eine längere Zeit mit Glucokortikosteroiden behandelt werden, sorgfältig beobachten muss.
Besondere Vorsicht ist bei Patienten mit aktiver oder latenter Lungentuberkulose angezeigt. Becodisk sollte nicht angewendet werden, wenn eine gleichzeitige adäquate tuberkulostatische Therapie nicht möglich ist.
Das Ansprechen auf die Therapie sollte mit Hilfe von Lungenfunktionstesten überwacht werden.
Falls die Wirksamkeit der kurzwirksamen β2-Stimulatoren mit rasch einsetzendem Wirkungseintritt nachlässt oder zusätzliche Inhalationen benötigt werden, sollte der Patient angewiesen werden, den Arzt aufzusuchen.
Eine benötigte Dosissteigerung von β2-Agonisten kann auf eine nicht optimale Therapie oder auf eine Verschlechterung des Asthmas hinweisen. Daher sollte der Therapieplan überprüft werden.
Eine plötzliche und fortschreitende Verschlechterung des Asthmas ist potentiell lebensbedrohlich, und es sollte eine Dosiserhöhung der schon bestehenden Kortikosteroid-Therapie in Betracht gezogen werden. Bei Risikopatienten wird eine tägliche Peak-Flow-Messung empfohlen.
Die Inhalationstechnik sollte regelmässig überprüft werden.

Schwangerschaft, Stillzeit
Schwangerschaftskategorie C.
Während der Schwangerschaft (vor allem im 1. Trimenon) ist von einer nicht unbedingt nötigen Anwendung von Becodisk abzuraten, es sei denn, der mögliche Nutzen für die Patientin überwiege das Risiko für den Fötus.
Im Tierversuch wurden die typischen unerwünschten Wirkungen potenter Kortikoide erst bei hohen systemisch verabreichten Dosen beobachtet. Beim Menschen gibt es beschränkte Erfahrungen über die inhalative Anwendung von Beclometason-dipropionat; es ergaben sich keine Hinweise auf eine teratogene Wirkung.

Stillzeit
Weder beim Tier noch beim Menschen liegen Untersuchungen hinsichtlich des Überganges in die Muttermilch vor. Es ist anzunehmen, dass bei der Inhalationstherapie die Wahrscheinlichkeit, relevante Konzentrationen zu erreichen, gering ist.

Unerwünschte Wirkungen

Gelegentlich kommt es während der Behandlung mit Becodisk zu Heiserkeit, Reizungen im Hals und lokalisierter Candida albicans-Infektion der Mund- und Rachenschleimhaut; Patienten mit einem hohen Candida precipitans-Blutspiegel sind besonders anfällig. Bei Soorbefall empfiehlt sich eine Lokalbehandlung mit einem Antimykotikum, wobei die Becodisk-Behandlung fortgesetzt werden kann. Wenn die Inhalation unmittelbar vor dem Essen erfolgt oder, wenn dies nicht möglich ist, nach der Anwendung der Mund mit Wasser gespült wird, lassen sich diese unerwünschten Wirkungen weitgehend vermeiden.
Gelegentlich kommen Reizerscheinungen im Rachenraum oder leichte Bronchospasmen vor. In Einzelfällen wurde bei der Inhalation von einem schweren Bronchospasmus berichtet, bei welchem die Möglichkeit einer Reaktion auf den Hilfsstoff Lactose nicht ausgeschlossen werden kann.
Es liegen ebenfalls Berichte über Überempfindlichkeitsreaktionen (Exanthem, Urtikaria, Pruritus, Erythem, Oedeme des Gesichtes oder der Zunge, Dyspnoe) vor.
Mit inhalativ verabreichten Kortikosteroiden können systemische Nebenwirkungen auftreten, vor allem wenn sie in hohen Dosen über längere Zeit verabreicht werden. Mögliche systemische Nebenwirkungen beinhalten Hemmung der NNR-Funktion, Wachstumsverzögerung bei Kindern und Jugendlichen, Abnahme der Knochendichte, Katarakt und Glaukom (siehe unter «Vorsichtsmassnahmen»).
Wie bei anderen inhalativen Behandlungen sollte immer an die Möglichkeit eines paradoxen Bronchospasmus gedacht werden.

Interaktionen

Bisher keine bekannt.

Überdosierung

Die akute Toxizität von Beclometason-dipropionat ist gering. Die einzige unerwünschte Wirkung, die nach Inhalation von grossen Mengen innerhalb einer kurzen Zeitspanne auftreten kann, ist eine Hemmung der NNR-Funktion, welche normalerweise innert 1-2 Tagen wieder verschwindet. Es sind keine besonderen Massnahmen notwendig.
Eine langandauernde Anwendung von Dosen >1,5 mg/Tag kann zu einer Hemmung der NNR-Funktion führen. Die Überwachung des Plasmakortisolspiegels wird empfohlen.
In beiden Fällen sollte die Behandlung mit Becodisk in der zur Kontrolle des Asthmas benötigten Dosierung fortgesetzt werden.

Sonstige Hinweise

Hinweise
Die Einzeldosen sollen erst unmittelbar vor Gebrauch aufgestochen werden. Sie können jedoch im Diskhaler aufbewahrt werden.

Haltbarkeit
Unter 30 °C und vor Feuchtigkeit geschützt aufbewahren.
Das Medikament darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

IKS-Nummern

49629.

Stand der Information

Juni 2001.
RL88

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