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Information for professionals for Ventodisk® 200/400:GlaxoSmithKline AG
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Bronchospasmolytikum 

Zusammensetzung

Wirkstoff: Salbutamolum (ut Salbutamoli sulfas).

Disk: Einzeldosen zu 0,2 mg und 0,4 mg Salbutamol-sulfat.

Hilfsstoff: Lactosum.

Eigenschaften/Wirkungen

Salbutamol, inhalativ verabreicht, bewirkt eine intensive, rasch einsetzende und lang anhaltende Bronchospasmolyse durch selektive Stimulierung der β2-Rezeptoren der Bronchialmuskulatur.
Ventodisk ist ein treibgasfreies Inhalationssystem, das durch die Inspiration ausgelöst wird und keine Synchronisationsfähigkeit erfordert.

Pharmakokinetik

Salbutamol, intravenös verabreicht, hat eine Eliminationshalbwertszeit von 4-6 Stunden und wird teils unverändert, teils als inaktives 4'-0-Sulphat (Phenolsulfat) über die Niere ausgeschieden. Die Ausscheidung über die Faeces ist unbedeutend.
Der grösste Teil der Salbutamol-Dosis, intravenös, oral oder inhalativ verabreicht, wird innerhalb von 72 Stunden ausgeschieden. Die Plasmaproteinbindung beträgt bis zu 10%. Bei der inhalativen Applikation erreichen 10-20% der Dosis die unteren Luftwege. Der Rest wird hauptsächlich im Pharynx deponiert und dann geschluckt oder bleibt am Inhalationsgerät haften.
Die Fraktion, die in die Luftwege gelangt, wird im Lungenparenchym resorbiert, jedoch nicht in der Lunge metabolisiert. Nach Erreichen des Blutkreislaufes wird die Substanz der hepatischen Metabolisierung zugänglich und im Urin unverändert, wie auch als Phenolsulfat ausgeschieden.
Der verschluckte Teil unterliegt nach der Resorption im Gastrointestinaltrakt einem erheblichen First-pass Effekt und wird zum Phenolsulfat metabolisiert. Die unveränderte Substanz wie das Sulfat werden vor allem durch die Niere ausgeschieden.
Die Bioverfügbarkeit von oral appliziertem Salbutamol beträgt 50%.
Salbutamol passiert die Plazentaschranke, doch ist nicht bekannt, ob es in die Muttermilch übertritt.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Belegte Indikationen
Therapie und Prophylaxe von Bronchospasmen bei Asthma bronchiale, chronischer Bronchitis mit oder ohne Lungenemphysem.
Zur unmittelbaren Behandlung des akuten Bronchospasmus sowie zur Vorbeugung von Anstrengungsasthma.
Erhaltungstherapie bei chronischem Asthma und chronischer Bronchitis.

Dosierung/Anwendung

Ventodisk kann nur zusammen mit dem Ventodisk Diskhaler zur Inhalation verwendet werden.
Bei den meisten Patienten werden die besten Ergebnisse bei einer regelmässigen Anwendung erzielt.
Salbutamol ersetzt die Behandlung mit antientzündlich wirkenden Mitteln (Kortikosteroide) nicht.
Gerade bei Patienten mit schwerem oder instabilem Asthma sollten Bronchodilatatoren nicht die einzige oder die Haupttherapie darstellen.

Erwachsene und Kinder über 12 Jahre: bei akuten Bronchospasmen und prophylaktisch vor körperlicher Betätigung (zur Verhütung von Anstrengungsasthma): 1 Ventodisk-Dosis zu 0,4 mg inhalieren; zur Langzeittherapie: 3-4× täglich 1 Ventodisk-Dosis zu 0,4 mg inhalieren.

Kinder ab 3 Jahren: bei akuten Bronchospasmen und prophylaktisch vor körperlicher Betätigung (zur Verhütung von Anstrengungsasthma): 1 Ventodisk-Dosis zu 0,2 mg inhalieren; zur Langzeittherapie: 3-4× täglich 1 Ventodisk-Dosis zu 0,2 mg inhalieren.
Die Dosis soll dem Schweregrad der Krankheit angepasst werden und kann, abhängig vom jeweiligen Ansprechen auf die Behandlung, verändert werden, bis eine Kontrolle der Beschwerden erreicht ist, oder auf die niedrigste wirksame Dosis verringert werden.
Die Gebrauchsanweisung des Diskhalers liegt dessen Packung bei.

Spezielle Dosierungsanweisungen
Die bronchodilatierende Wirkung einer Verabreichung dauert üblicherweise etwa 4 Stunden. Der Patient sollte angewiesen werden, bei Nachlassen der Wirksamkeit oder der Wirkdauer einer üblicherweise wirksamen Dosis auf keinen Fall die Dosis selbst zu erhöhen, sondern den Arzt aufzusuchen, damit nötigenfalls zusätzliche Massnahmen eingeleitet werden können (siehe «Vorsichtsmassnahmen»).
Bei schwerem Asthma sind regelmässig erneute Abklärungen angebracht, da lebensbedrohliche Situationen auftreten können. Patienten, die an schwerem Asthma leiden, weisen kontinuierliche Symptomatik, häufige Exazerbationen, PEF-Werte (Peak-Flow-Werte) unterhalb 60% der Norm, mit einer Peak-Flow-Variabilität von mehr als 30%, auf, welche sich trotz Verabreichung eines Bronchodilatators nicht normalisieren.
Bei diesen Patienten ist eine hochdosierte inhalative oder eine orale Kortikosteroid-Therapie indiziert. Eine plötzliche Verschlechterung der Symptome kann eine Erhöhung der Kortikosteroid-Dosis, welche unter medizinischer Aufsicht erfolgen sollte, erfordern.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Überempfindlichkeit gegenüber einem Bestandteil von Ventodisk; drohender Abort im 1. oder 2. Trimester der Schwangerschaft; gleichzeitige Verabreichung von nicht-selektiven Betablockern (z.B. Propranolol).

Vorsichtsmassnahmen
Bei Patienten mit folgenden Erkrankungen bzw. Zuständen ist besondere Vorsicht geboten: Hyperthyreose, Hypertonie, Tachykardie, tachykarde Arrhythmie, hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie, frischer Herzinfarkt, schwere koronare Herzkrankheit, Myokarditis, Mitralklappenfehler, Wolff-Parkinson-White-Syndrom, Phäochromozytom, Diabetes mellitus, Krampfneigung, Hypokaliämie sowie bei vorausgegangener Behandlung mit Sympathomimetika in hoher Dosierung.
Die akute symptom-orientierte Applikation («nach Bedarf») ist eventuell günstiger als die regelmässige Anwendung.
Die bronchodilatierende Wirkung einer Anwendung dauert üblicherweise mindestens 4 Stunden. Der Patient sollte darauf hingewiesen werden, dem Arzt mitzuteilen, wenn die Wirkung einer üblicherweise wirksamen Dosis weniger als 3 Stunden anhält, damit nötigenfalls zusätzliche Massnahmen eingeleitet werden können.
Der Patient ist anzuweisen, bei akuter oder sich rasch verschlimmernder Atemnot den Arzt oder das nächste Spital aufzusuchen, wenn zusätzliche Inhalationen keine genügende Besserung herbeiführen.
Salbutamol ersetzt die Behandlung mit entzündungshemmenden Medikamenten (Kortikosteroide) nicht. Insbesondere bei Patienten mit schwerem oder instabilem Asthma sollen Bronchodilatatoren nicht die einzige oder die Haupttherapie darstellen.
Das Ansprechen auf die Therapie sollte mit Hilfe von Lungenfunktionstests (z.B. maximale Atemstromstärke [Peak Expiratory Flow, PEF]) überwacht werden.
Eine benötigte Dosissteigerung von β2-Agonisten kann auf eine nicht optimale Therapie oder auf eine Verschlechterung des Asthmas hinweisen. Daher sollte der Therapieplan überprüft werden und gegebenenfalls eine zusätzliche Therapie mit einem Kortikosteroid in Erwägung gezogen werden.
Eine plötzliche und fortschreitende Verschlechterung des Asthmas ist potentiell lebensbedrohlich und es sollte das Einsetzen einer Kortikosteroid-Therapie oder eine Dosiserhöhung der schon bestehenden in Betracht gezogen werden. Bei Risikopatienten wird eine tägliche Peak-Flow-Messung empfohlen.
Die Inhalationstechnik sollte regelmässig überprüft werden.
Es ist darauf zu achten, dass als Folge einer Therapie mit β2-Agonisten (vor allem bei parenteraler Verabreichung und Anwendung mittels Vernebler) sowie bei gleichzeitiger Verabreichung von Xanthinderivaten oder Diuretika (siehe «Interaktionen») eine möglicherweise ernsthafte Hypokaliämie auftreten kann.
In diesen Situationen wird eine Überwachung der Serumkaliumspiegel empfohlen.
Besondere Vorsicht ist bei gleichzeitiger Therapie mit Medikamenten geboten, die die kardiale Toleranz gegenüber Salbutamol und die Herz-Kreislaufregulation beeinträchtigen, eine Hypokaliämie verstärken, den Augeninnendruck erhöhen oder einen Bronchospasmus verursachen können (siehe «Interaktionen»).
Ventodisk kann wie andere β2-Agonisten zu reversiblen metabolischen Veränderungen führen, z.B. zu erhöhten Glukose-Blutspiegeln. Diabetiker können diese unter Umständen nicht kompensieren, und das Auftreten einer Ketoazidose ist gemeldet worden. Die gleichzeitige Verabreichung von Kortikosteroiden kann diesen Effekt verstärken.
Wegen des Risikos eines akuten Engwinkelglaukoms sollten salbutamolhaltige Präparate nur bei Einhaltung entsprechender Vorsichtsmassnahmen mit Anticholinergika (z.B. Ipratropiumbromid) kombiniert werden (siehe auch «Interaktionen»).

Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschaftskategorie C.
In Tierstudien wurden für Salbutamol foetotoxische Wirkungen nachgewiesen. Kontrollierte Studien bei schwangeren Frauen liegen nicht vor, doch hat die langjährige Anwendung von Salbutamol beim Menschen keine Hinweise ergeben, dass Ventodisk teratogen sein könnte.
Da Salbutamol die Plazentaschranke passiert, können zumindest sympathomimetische Wirkungen auf den Foetus nicht ausgeschlossen werden. Deswegen und wegen des nicht vollständig geklärten Risikos soll Salbutamol während der Schwangerschaft (besonders im 1. Trimenon) nicht verabreicht werden, es sei denn, es besteht eine zwingende Indikation. In einem solchen Fall sind jedoch die inhalativen Formen von Ventolin resp. Ventodisk vorzuziehen.

Stillzeit
Da die Wahrscheinlichkeit besteht, dass Salbutamol in die Muttermilch übergeht, ist seine Anwendung während der Stillzeit nicht zu empfehlen, es sei denn, der therapeutische Nutzen überwiege das potentielle Risiko; es ist nicht bekannt, ob Salbutamol auf das Neugeborene eine ungünstige Wirkung ausübt.

Unerwünschte Wirkungen

Die unerwünschten Wirkungen sind typisch für Sympathomimetika, und in den meisten Fällen verschwinden sie bei längerer Anwendung.

Häufig (>5%): Tremor (besonders der Hände).

Gelegentlich (5%-0,1%): Kopfschmerzen, Hyperaktivität (insbesondere bei Kindern), Nervosität, Appetitzunahme.

Selten (<0,1%): Hypokaliämie, Reizungen der Mund- und Rachenschleimhaut, periphere Vasodilatation, Tachykardie, Magen-Darm-Beschwerden (wie Übelkeit und Erbrechen), Unwohlsein, Schwindel, Oppressionsgefühl, Müdigkeit (aber auch Schlaflosigkeit), Reizbarkeit, verstärktes Schwitzen, Miktionsstörungen.

Sehr selten: Überempfindlichkeitsreaktionen wie z.B. Quincke-Ödem, Urtikaria, Bronchospasmus, Hypotonie und Kreislaufkollaps (siehe «Kontraindikationen»); vorübergehende Muskelkrämpfe.
Gelegentlich Reizerscheinungen im Rachenraum oder leichte Bronchospasmen. In Einzelfällen wurde bei der Inhalation von einem schweren Bronchospasmus berichtet, bei welchem die Möglichkeit einer Reaktion auf den Hilfsstoff Lactose nicht ausgeschlossen werden kann.
Vereinzelt ist über Halsschmerzen und Heiserkeit berichtet worden.
Auch über Herzarrhythmien (einschliesslich Vorhofflimmern, supraventrikuläre Tachykardie und Extrasystolen) wurde berichtet, vor allem bei prädisponierten Patienten.
Folgende unerwünschte Wirkungen sind meist Zeichen einer zu hohen Dosierung: Zittern der Skelettmuskulatur (besonders der Hände), Gespanntheit, Anstieg der Herzfrequenz (als Kompensation der peripheren Vasodilatation) und Palpitationen.
Wie bei anderen inhalativen Behandlungen sollte immer an die Möglichkeit eines paradoxen Bronchospasmus gedacht werden.

Interaktionen

Ventodisk und nicht-selektive β-Blocker (z.B. Propranolol) sollten nicht gleichzeitig verabreicht werden (siehe «Kontraindikationen»).
Bei gleichzeitiger Anwendung mit anderen Sympathomimetika wird die Wirkung der Einzelsubstanzen verstärkt.
Dabei muss mit einer Zunahme der unerwünschten Wirkungen, wie z.B. Herzrhythmusstörungen, gerechnet werden. Ähnliches gilt für die gleichzeitige Gabe von Methylxanthinen (z.B. Theophyllin).
MAO-Hemmer und trizyklische Antidepressiva können die Wirkung von Salbutamol auf das Kreislaufsystem verstärken und Blutdruckkrisen auslösen.
L-Dopa, L-Thyroxin, Oxytocin und Alkohol können die Herz-Kreislauf-Regulation beeinträchtigen. Digitalisglykoside, Chinidin und andere Antiarrhythmika können die kardiale Toleranz gegenüber Salbutamol beeinträchtigen. Digitalisglykoside, Diuretika, Methylxanthine und Kortikosteroide können eine Hypokaliämie verstärken (Kontrolle der Elektrolyte erforderlich). Betablocker antagonisieren die Wirkung von Salbutamol (siehe «Kontraindikationen» und «Vorsichtsmassnahmen»). Bei gleichzeitiger Verabreichung von Ipratropiumbromid kann ein akutes Engwinkelglaukom auftreten (siehe «Vorsichtsmassnahmen»). Nach gleichzeitiger Gabe von Nifedipin wurde eine Verstärkung der broncholytischen Wirksamkeit von Salbutamol festgestellt. Bei gleichzeitiger Verwendung von halogenierten Kohlenwasserstoffen zur Narkose wird das Risiko von Arrhythmien erhöht.
Die blutzuckersenkende Wirkung von Antidiabetika kann vermindert werden.

Überdosierung

Die Symptome einer Überdosierung entsprechen einer gesteigerten bzw. exzessiven β-adrenergen Stimulation und/oder dem erhöhten bzw. verstärkten Auftreten einer oder mehrerer der weiter oben aufgeführten unerwünschten Wirkungen, insbesondere Zittern der Skelettmuskulatur (besonders der Hände), Gespanntheit (nicht durch ZNS-Stimulation bedingt), periphere Gefässerweiterung und damit verbunden ein meist geringer Herzfrequenzanstieg. Bei Symptomen einer leichten Überdosierung genügt meistens das Absetzen des Präparates. Gegebenenfalls können Sedativa oder Tranquillizer und entsprechende symptomatische Massnahmen angezeigt sein. Wenn ein Antidot notwendig ist, kann ein kardioselektiver β-Blocker (z.B. Metoprolol) eingesetzt werden, was jedoch bei Bronchospasmus in der Anamnese immer mit grosser Vorsicht zu erfolgen hat.
Da bei einer Überdosierung Hypokaliämie auftreten kann, sollte der Serumkaliumspiegel überwacht werden.
Bei einer massiven Überdosierung treten Brustschmerzen, Tachykardien (mit Frequenzen bis 200 Schläge/min), Palpitationen, Arrhythmien, Hypertonie oder Hypotonie bis hin zum Schock auf, wobei das Risiko von Herzstillstand mit Todesfolge besteht. Solche Fälle erfordern Intensivtherapie, nötigenfalls Reanimationsmassnahmen und elektrische Defibrillation.
Die Wirksamkeit einer Dialyse zur Behandlung einer akuten Überdosierung von Salbutamol wurde bisher nicht nachgewiesen.

Sonstige Hinweise

Hinweise
Die Einzeldosen sollen erst unmittelbar vor Gebrauch aufgestochen werden. Sie können jedoch im Diskhaler aufbewahrt werden.

Haltbarkeit
Das Medikament darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Unter 30 °C und vor Feuchtigkeit geschützt aufbewahren.

IKS-Nummern

49630.

Stand der Information

Dezember 2001.
RL88

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