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Information for professionals for Rifampicin Labatec®:Labatec Pharma SA
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Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Resistenz
Um das Aufkommen resistenter Keime zu verhindern, muss Rifampicin zur Infektionsbehandlung immer mit anderen Antibiotika/Chemotherapeutika kombiniert werden, ausser bei der Vorbeugung von Meningokokken-Erkrankung.
Meningokokken-Meningitis-Prophylaxe
Wegen möglicher Resistenzentwicklung der Keime sind die prophylaktisch behandelten Kontaktpersonen sorgfältig zu überwachen; auf etwaige Zeichen einer manifesten Infektion ist speziell zu achten.
Rifampicin Labatec darf nicht zur Behandlung einer manifesten Meningokokken-Infektion verwendet werden.
Überempfindlichkeitsreaktionen
Überempfindlichkeitsreaktionen sind möglich, wie beispielsweise Thrombozytopenie, Purpura, hämolytische Anämie, Dyspnoe und Asthma-Anfälle, Schock oder Niereninsuffizienz (unerwünschte Nebenwirkungen, die Rifampicin in Ausnahmefällen verursachen kann). Bei Patienten, bei denen derartige Komplikationen auftreten, muss die Behandlung mit Rifampicin Labatec sofort abgebrochen werden und sie dürfen nie wieder mit Rifampicin behandelt werden.
Bei einer Therapie mit Rifampicin wurden schwere systemische Überempfindlichkeitsreaktionen beobachtet, auch mit tödlichem Verlauf, wie das medikamentös bedingte Überempfindlichkeitssyndrom DRESS (Drug Reaction with Eosinophilia and Systemic Symptoms), AGEP (Acute Generalised Exenthematous Pustulosis) oder SJS/TEN (Stevens Johnson Syndrom/Toxic Epidermal Necrolysis) (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Wenn Anzeichen oder Symptome von SJS oder TEN auftreten (z.B. progressiv verlaufende Hautausschläge, häufig mit Blasenbildung oder Schleimhautläsionen), muss der Patient angewiesen werden, umgehend den behandelnden Arzt aufzusuchen. Zu beachten ist dabei, dass erste Hinweise auf eine Überempfindlichkeit, wie beispielsweise Fieber, geschwollene Lymphknoten oder positive Laborbefunde (wie eine Eosinophilie oder Anomalien bei den Leberwerten), bereits vorliegen können, selbst wenn sich noch keine Hautreaktion beobachten lässt. Der Patient muss angewiesen werden, umgehend seinen Arzt aufzusuchen, sobald er entsprechende Anzeichen oder Symptome feststellt. Rifampicin Labatec muss abgesetzt werden, sofern für diese Anzeichen und Symptome keine andere Ursache festgestellt werden kann.
Paradoxe Reaktion
Nach einer initialen Besserung der Tuberkulose kann Rifampicin Labatec paradoxe Reaktionen mit Verschlechterung der Tuberkulosesymptome auslösen. Bei betroffenen Patienten wurde eine klinische oder radiologische Aggravierung bestehender tuberkulöser Läsionen bzw. die Entwicklung neuer Läsionen nachgewiesen. Solche Reaktionen wurden während der ersten Wochen bis hin zu mehreren Monaten nach Beginn der Tuberkulosebehandlung beobachtet.
Der Grund für diese paradoxe Reaktion ist noch nicht geklärt. Es ist jedoch möglich, dass dieser paradoxen Reaktion eine überschiessende Immunreaktion zugrunde liegt. Bei Verdacht auf eine paradoxe Reaktion ist gegebenenfalls eine symptomatische Behandlung zur Unterdrückung der überschiessenden Immunreaktion einzuleiten. Darüber hinaus wird empfohlen, die vorgesehene Kombinationstherapie fortzusetzen. Patienten müssen angewiesen werden, umgehend den behandelnden Arzt aufzusuchen, sollten sich die Symptome verschlimmern. Die auftretenden Symptome sind in der Regel abhängig vom betroffenen Gewebe. Mögliche Allgemeinsymptome sind Husten, Fieber, Müdigkeit, Kurzatmigkeit, Kopfschmerzen, Appetitverlust, Gewichtsabnahme oder Asthenie (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Hepatotoxizität
Der Wirkstoff von Rifampicin Labatec kann Leberfunktionsstörungen, Leberentzündungen und schwere Leberschäden verursachen, in Einzelfällen mit tödlichem Verlauf. Daher ist bei der Behandlung mit Rifampicin Labatec Vorsicht geboten und eine strenge medizinische Überwachung erforderlich. Die Leberfunktion (insbesondere AST und ALT) muss bei Behandlungsbeginn und später alle 2 bis 4 Wochen kontrolliert werden.
Insbesondere sollten Patienten mit bekannten Risikofaktoren sorgfältig überwacht werden. Bisher bekannte Risikofaktoren sind insbesondere:
·das Alter (das Risiko steigt schon ab einem Alter von 35 Jahren auf das Vierfache, ab 50 Jahren auf das Achtfache des Risikos bei jüngeren Patienten);
·vorbestehende Lebererkrankungen;
·die gleichzeitige Einnahme leberschädigender Medikamente;
·Nierenfunktionsstörungen;
·ein chronischer/übermässiger Alkoholkonsum;
·ein schlechter Ernährungszustand;
·Schwarze oder lateinamerikanische Frauen.
Ein einzelner Bericht von einer mässigen Erhöhung von Bilirubin und/oder Transaminasen ist allein kein Grund, die Behandlung abzubrechen, da sich diese Werte im Allgemeinen nach einem anfänglichen Anstieg wieder normalisieren. Dennoch müssen diese Werte engmaschig überwacht werden. Vor jeder Entscheidung über die Behandlung müssen sie daher mehrmals gemessen werden. Dabei müssen der zeitliche Verlauf und der Schweregrad im Zusammenhang mit dem klinischen Zustand des Patienten berücksichtigt werden. In jedem Fall sind die Patienten aufzufordern, auf frühe Warnzeichen einer Hepatitis, beispielsweise Müdigkeit, Schwächegefühl, Unwohlsein, Appetitlosigkeit, Übelkeit oder Erbrechen sowie spätere Anzeichen wie Ikterus und entfärbten Stuhl zu achten und bei Auftreten solcher Symptome umgehend den Arzt aufzusuchen.
In Einzelfällen kann eine Hyperbilirubinämie durch Kompetition der biliären Exkretion von Bilirubin durch Rifampicin auftreten (siehe auch «Unerwünschte Wirkungen»).
Intermittierende Therapie
Da das hauptsächlich bei intermittierender Therapie auftretende grippeähnliche Flu-Syndrom (siehe «Unerwünschte Wirkungen») vorzeichen schwerwiegender Komplikationen wie Thrombozytopenie, Purpura, hämolytische Anämie, Dyspnoe und asthmaartige Anfälle, Schock und Nierenversagen sein kann, ist bei dessen Auftreten ein Umstellen auf tägliche Therapie zu erwägen. Wenn das Flu-Syndrom eine relativ schwere Form annimmt, muss unbedingt umgestellt werden; falls die schweren, oben erwähnten Komplikationen auftreten, so ist das Präparat sofort und definitiv abzusetzen.
Bei Umstellen von intermittierender auf tägliche Therapie soll einschleichend dosiert werden beginnend mit 75 bis 150 mg am ersten Tag. Die erwünschte therapeutische Dosierung muss in 3 bis 4 Tagen erreicht sein: Während dieser Zeitspanne ist die Nierenfunktion sorgfältig zu überwachen.
Die Patienten müssen darauf hingewiesen werden, die Behandlung nicht zu unterbrechen, damit immunologische Reaktionen bzw. andere Nebenwirkungen vermieden werden können, die bei intermittierender Dosierung (weniger als 2 bis 3 Dosen pro Woche) auftreten könnten (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Therapieunterbruch
Da die Wiederaufnahme der Therapie nach einem Unterbruch oder unregelmässiger Einnahme von Rifampicin Labatec schwerwiegende unerwünschte Wirkungen auslösen kann, sollte beides möglichst vermieden werden. Ist ein Unterbruch unvermeidlich, so muss Rifampicin unter sorgfältiger Überwachung einschleichend dosiert werden (siehe «Intermittierende Behandlung»). Die gewünschte therapeutische Dosis sollte am 3. – 4. Tag erreicht sein.
Auftreten von Diarrhö
Das Auftreten von Diarrhö während oder nach der Behandlung mit Rifampicin Labatec, besonders wenn diese schwer, anhaltend und/oder blutig verläuft, kann ein Symptom einer Erkrankung durch Clostridium difficile sein. Die schwerste Verlaufsform davon ist die pseudomembranöse Kolitis.
Peristaltikhemmende Arzneimittel sind bei Auftreten von starkem Durchfall kontraindiziert. Urin, Schweiss, Sputum, Tränen und damit auch weiche Kontaktlinsen (letztere dauerhaft) können sich rötlich verfärben.
Laboruntersuchungen
Bei Aufnahme der Behandlung und danach sollten in regelmässigen Abständen Leberenzymwerte, Blutbild, Thrombozytenzahl, Bilirubin und Serumkonzentration von Kreatinin bestimmt werden. Das Auftreten einer Thrombozytopenie (mit oder ohne Purpura) ist reversibel, wenn die Therapie sofort nach Auftreten der Purpura abgesetzt wird. Andernfalls ist mit cerebralen Hämorrhagien mit möglicherweise fatalem Verlauf zu rechnen.
Bei einem Transaminasenanstieg von mehr als 100 U/l in Verbindung mit einem Bilirubinanstieg muss an eine Leberschädigung gedacht werden und die Unterbrechung der Behandlung muss in Betracht gezogen werden.
Rifampicin kann die biliäre Ausscheidung von Röntgen-Kontrastmitteln zur Abbildung der Gallenblase verzögern.
Mikrobiologische Verfahren zur Bestimmung der Plasmakonzentration von Folsäure und Vitamin B12 sind während der Behandlung mit Rifampicin nicht anwendbar.
Da bei Patienten, die mit Rifampicin behandelt werden, von einer Kreuzreaktivität mit falsch positiven Urin-Screeningtestergebnissen für Opiate berichtet wurde, insbesondere bei Verwendung der KIMS-Screeningmethode (kinetische Wechselwirkung von Mikropartikeln in einer Lösung), wird empfohlen, die Ergebnisse durch weitere Untersuchungen wie beispielsweise Gaschromatographie/Massenspektrometrie zu überprüfen.
Die Metabolisierung von endogenen Substraten wie Nebennierenhormonen, Thyroxin und Vitamin D kann sich infolge der enzyminduzierenden Eigenschaften von Rifampicin erhöhen.
Diabetes mellitus
Rifampicin Labatec ist bei Patienten mit Diabetes mellitus mit Vorsicht anzuwenden, da die richtige Einstellung des Diabetikers schwierig wird.
Porphyrie
Rifampicin darf bei Patienten mit Porphyrie wegen seiner enzyminduzierenden Wirkung nicht verwendet werden, da die Aktivierung der Delta-Aminolaevulinsäure-Synthetase zu akuter Manifestation der Porphyrie führen kann (siehe «Kontraindikationen»).
Koagulopathie
Unter Behandlung mit Rifampicin können eine Vitamin-K abhängige Koagulopathie und schwere Blutungen auftreten. Es wird empfohlen Patienten auf das Auftreten einer Koagulopathie zu überwachen, insbesondere Patienten mit einem Blutungsrisiko. Falls erforderlich sollte eine Supplementierung von Vitamin K in Betracht gezogen werden (Vitamin-K-Mangel, Hypoprothrombinämie).
Antibiotika
Die gleichzeitige Anwendung von Rifampicin und Antibiotika wie z.B. Cefazolin (oder anderen Cephalosporinen mit Methylthiotetrazol-Kette) ist zu vermeiden, da andernfalls eine Vitamin-K-abhängige Koagulopathie hervorgerufen werden kann. Dies kann schwere und potenziell lebensbedrohliche Gerinnungsstörungen verursachen (insbesondere in hohen Dosen) (siehe «Interaktionen»).
Alkohol
Patienten, die mit Rifampicin Labatec behandelt werden, dürfen keinen Alkohol zu sich nehmen.
Verfärbungen
Rifampicin kann dazu führen, dass Zähne, Urin, Sputum, Schweiss, Tränen und damit auch weiche Kontaktlinsen (letztere dauerhaft) sich verfärben (gelb, orange, rot, braun).
Früh- und Neugeborene
Eine Behandlung von Früh- und Neugeborenen darf nur in Notfällen und mit äusserster Vorsicht erfolgen, da bei ihnen das Leberenzymsystem noch nicht vollständig ausgebildet ist.
Medikamentöse Wechselwirkungen:
Die Gabe von Rifampicin kann die Wirksamkeit von bestimmten gleichzeitig verabreichten Arzneimitteln verändern und/oder unerwünschte Wirkungen verursachen.
Rifampicin ist ein hochwirksamer Induktor des Cytochrom-P450-Systems und kann die Metabolisierung gleichzeitig verabreichter Arzneimittel erhöhen, was zu subtherapeutischen Plasmakonzentrationen und der Wirkungslosigkeit dieser Arzneimittel führt. Die Arzneimittel, die über diese Metabolisierung abgebaut werden, dürfen nur dann zusammen mit Rifampicin Labatec verabreicht werden, wenn die Möglichkeit besteht, ihre Plasmakonzentration bzw. ihre klinischen Reaktionen/unerwünschten Wirkungen zu kontrollieren und die Dosis entsprechend anzupassen (siehe «Interaktionen»).
Ebenso können sich einige Medikamente auf die Metabolisierung von Rifampicin auswirken. Arzneimittel, die in Kombination mit Rifampicin kontraindiziert sind oder deren Anwendung nicht oder nur mit Vorsicht empfohlen wird, sind in den Rubriken «Kontraindikationen» und «Interaktionen» aufgelistet.
Die Patienten sollten darauf hingewiesen werden, dass sie keine anderen Arzneimittel ohne vorherigen ärztlichen Rat einnehmen dürfen.
Warfarin
Bei gleichzeitiger Einnahme von Warfarin und Rifampicin Labatec ist der INR-Wert während der Behandlung mit Rifampicin Labatec und 2 bis 3 Wochen lang danach engmaschig zu kontrollieren. Die Warfarin-Dosis ist entsprechend anzupassen. Wenn die Warfarin-Dosis nicht entsprechend angepasst wird, besteht nach der Behandlung mit Rifampicin Labatec das Risiko schwerer Hämorrhagien (siehe «Interaktionen»).
Kontrazeption
Um mit Sicherheit jede Schwangerschaft während der Behandlung mit Rifampicin auszuschliessen, müssen nichthormonale Verhütungsmethoden eingesetzt werden (siehe «Interaktionen»).
Rifampicin Labatec Hartkapseln enthalten Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-intoleranz, völligem Lactase-mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
Rifampicin Labatec Hartkapseln enthalten weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Kapsel , d.h. es ist nahezu «natriumfrei».
Rifampicin Labatec Filmtabletten enthalten weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette , d.h. es ist nahezu «natriumfrei».
Rifampicin Labatec Filmtabletten enthalten 290 mg Sorbitol pro 450-mg-Tablette und 387 mg Sorbitol pro 600-mg-Tablette.
Rifampicin Labatec Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Durchstechflasche, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».

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