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Information for professionals for Expahes® (HES 200/0,5) 10%:Fresenius Kabi (Schweiz) AG
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Infusionslösung zur Volumensubstitution

Zusammensetzung

500 ml Expahes (HES 200/0,5) 10% Infusionsbeutel enthalten:

Wirkstoff: 0-(Hydroxyethyl)-amylopectini hydrolysatum (HES 200/0,5) 50,0 g (Massenmittel der molaren Masse MW = 200 000, molare Substitution MS = 0,5).

Hilfsstoffe: Natrii chloridum 4,5 g, Aqua q.s. ad solutionem pro 500 ml.
Osmolarität: ca. 300 mOsm/l.
Kolloidosmotischer Druck (KOD): ca. 85 mbar = ca. 65 mm Hg.
pH-Wert: 4,0-7,0.

Eigenschaften/Wirkungen

Expahes (HES 200/0,5) 10% ist ein Plasmaersatzmittel mit 10% Hydroxyethylstärke in blutisotonischer Natriumchloridlösung. Hydroxyethylstärke ist ein körperfremdes künstliches Kolloid. Das glykogenähnliche Polysaccharid wird durch partielle Hydrolyse und anschliessende Hydroxyethylierung des Amylopectins aus Wachsmaisstärke gewonnen.
Expahes (HES 200/0,5) 10% ist eine hyperonkotische Lösung, die initial einen Volumeneffekt, welcher im Mittel 130% des infundierten Volumens entspricht, bewirkt. Kolloidosmotischer Druck (KOD) und zentraler Venen­druck (ZVD) steigen in Abhängigkeit vom zugeführten Volumen deutlich an, bei erniedrigten Werten kommt es zu einer Anhebung in Normbereiche.
Durch den gut steuerbaren Kurzzeitvolumeneffekt (ausreichende Volumenwirkung bzw. hämodynamische Stabilität für ca. 3 Stunden) sowie günstige rheologische Eigenschaften (Senkung der Blutviskosität und des Hämatokrits, Normalisierung der Thrombozytenhyperaggregabilität) ist Expahes (HES 200/0,5) 10% sowohl zum kurz- und mittelfristigen Volumenersatz als auch zur Hämodilution geeignet.
Auf die Blutgruppenbestimmung hat Expahes (HES 200/0,5) 10% keinen Einfluss.

Pharmakokinetik

Absorption
Angaben entfallen infolge ausschliesslich intravenöser Verabreichung.

Distribution
Das Verteilungsvolumen V D  (Area) beträgt für Expahes (HES 200/0,5) 10% 28,36 l.

Elimination
Die Elimination von Expahes (HES 200/0,5) 10% erfolgt durch Abbau und Ausscheidung über die Niere. Die Eliminationshalbwertszeit für Expahes (HES 200/0,5) 10% beträgt in einem 2-Kompartiment-Modell für die α-Phase 6,4 Stunden, für die β-Phase 65,1 Stunden.
HES wird (vergleichbar mit anderen Plasmaersatzmitteln) im Gewebe (im wesentlichen im retikulo-histiozytären System) kurzfristig eingelagert. Obwohl auch mehrere Monate nach HES-Infusionen vereinzelt Speichervakuolen in RHS-Zellen festgestellt wurden, bestehen keine Hinweise auf eine Beeinträchtigung der RHS-Funktion. Die Nierenfunktion wird durch die Verabreichung von Expahes (HES 200/0,5) 10% nicht beeinträchtigt.

Kinetik in besonderen klinischen Situationen

Niereninsuffizienz: Da Expahes (HES 200/0,5) 10% fast ausschliesslich renal ausgeschieden wird, besteht bei wiederholter Verabreichung die Gefahr einer Kumulation je nach Grad der Verminderung der glomerulären Filtrationsrate (GFR). Bei Nierenversagen mit Oligurie oder Anurie ist die Verabreichung von Expahes (HES 200/0,5) 10% nicht angezeigt (siehe unter «Anwendungseinschränkungen»).

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Gefässauffüllung bei Volumenmangelzuständen; Prophylaxe und Therapie des hypovolämischen Schocks in Zusammenhang mit Verbrennungen, Traumen, Operationen; Hämodilution.

Dosierung/Anwendung

Die Tagesdosis und die Infusionsgeschwindigkeit richten sich nach der Höhe des Blutverlustes bzw. dem Hämatokritwert. Dauer und Ausmass der Behandlung richten sich nach Dauer und Ausmass der Hypovolämie. Bei Anwendung zur Hämodilution sind mehrtägige Therapieschemata üblich.

Tagesdosis: Bei Volumenersatz beträgt die durchschnittliche Tagesdosis in der Regel 250-1000 ml. 20 ml/kg KG/Tag sollten nur in Ausnahmefällen überschritten werden.
Bei Anwendung zur Hämodilution an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen ist eine Tagesdosis von 250-500 ml gebräuchlich. Eine Gesamtdosierung von 5 Litern sollte nur in Ausnahmefällen überschritten werden, wobei die Dosis auf einen Behandlungszeitraum bis zu 4 Wochen aufgeteilt werden kann.

Infusionsgeschwindigkeit: Liegt keine akute Notsituation vor, sollte eine Infusionsdauer von 30 Minuten für 500 ml Expahes (HES 200/0,5) 10% nicht unterschritten werden.

Art der Verabreichung: Die Verabreichung erfolgt ausschliesslich als intravenöse Dauertropfinfusion. Die ersten 10-20 ml sollten langsam und unter aufmerksamer Beobachtung des Patienten verabreicht werden, da anaphylaktoide Reaktionen nicht gänzlich ausgeschlossen werden können.
Die Infusionsbeutel sind nur zur einmaligen Entnahme bestimmt.

Spezielle Dosierungsanweisungen: Bei Schockzuständen, welche hauptsächlich durch Wasser- und Elektrolytenverluste bedingt sind (schweres Erbrechen, Durchfall, Verbrennungen), sollte nach Anfangsbehandlung mit Exaphes (HES 200/0,5) 10% die Weiterbehandlung mit einer bilanzierten Elektrolytlösung erfolgen.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Nicht angewendet werden darf Expahes (HES 200/0,5) 10% bei Hypervolämie, Hyperhydratationszuständen, schwerer stauungsbedingter Herzinsuffizienz, Nierenversagen mit Oligurie oder Anurie bzw. Serumkreatinin > 2,0 mg/dl, schweren hämorrhagischen Diathesen, bekannter Überempfindlichkeit gegenüber HES.

Vorsichtsmassnahmen
Es wird besondere Vorsicht empfohlen bei Patienten mit Lungenödem, dekompensierter Herzinsuffizienz, verminderter Nierenausscheidung, chronischen Lebererkrankungen, hämorrhagischen Diathesen oder Dehydratation mit Einengung des Extrazellulärraumes; in diesem Falle sollte vorerst ein Flüssigkeitsersatz (mit kristalloiden Lösungen) erfolgen. Bei bestehendem Fibrinogenmangel scheint nach bisherigen Untersuchungen Vorsicht geboten. Über die Anwendung bei Kindern unter 10 Jahren liegen keine Erfahrungen vor.

Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschafts-Kategorie C. Bisher wurden keine embryotoxischen Wirkungen bekannt. Es liegen auch keine Erfahrungen über den Einsatz in der Schwangerschaft und in der Stillperiode vor, daher sind Nutzen bzw. Risiko bei der Anwendung von Expahes (HES 200/0,5) 10% abzuwägen.

Unerwünschte Wirkungen

Selten wurde von anaphylaktoiden Reaktionen auf Hydroxyethylstärke berichtet (Inzidenz - bezogen auf verabreichte Infusionseinheiten - etwa 0,085%). Diese äussern sich meist durch Erbrechen, leichten Temperaturanstieg, Kältegefühl, Juckreiz und Urticaria. Submaxillar- und Ohrspeicheldrüsenvergrösserung, leichte influenzaähnliche Symptome wie Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und periphere Ödeme der unteren Extremitäten wurden beobachtet. Schwere Unverträglichkeitsreaktionen mit Schock und lebensbedrohenden Symptomen (evtl. bis zu Herz-Kreislauf- und Atemstillstand) sind äusserst selten (Inzidenz - bezogen auf verabreichte Infusionseinheiten - etwa 0,006%). Bei Auftreten einer Unverträglichkeitsreaktion sind die üblichen Sofortmassnahmen einzuleiten.
Infusionsstop.

Hautreaktionen: Antihistaminika.

Tachykardie, Blutdruckabfall, Nausea, Erbrechen: Antihistaminika und Kortikosteroide, z.B. 100 mg Prednisolon i.v.

Schock, Herz- und/oder Atemstillstand: Adrenalin 0,05-0,1 mg langsam i.v.; Kortikosteroide (z.B. 1000 mg Prednisolon i.v.); Volumensubstitution (z.B. 5% Humanalbumin), Sauerstoffapplikation und Durchführung der üblichen Reanimationsmassnahmen.
Sowohl im Verlauf als auch nach Beendigung hochdosierter längerdauernder Hämodilutionstherapie mit HES-Infusionslösungen wurde passageres Auftreten von Juckreiz beobachtet. Er kann derzeit nur symptomatisch behandelt werden.
Der Serumamylasespiegel steigt nach Infusion von Expahes (HES 200/0,5) 10% deutlich an, normalisiert sich aber nach ca. 3-5 Tagen wieder. Diagnostische oder therapeutische Massnahmen sind nicht erforderlich.
Bei Verabreichung hoher Dosen von Expahes (HES 200/0,5) 10% kann eine erhöhte Blutungsneigung (Verdünnungseffekt, evtl. spezifische Wirkung der Substanz) nicht ausgeschlossen werden (die empfohlene Höchstdosierung sollte daher nur in Ausnahmefällen überschritten werden).
Höhere Dosen Expahes (HES 200/0,5) 10% führen über einen Verdünnungseffekt zur Herabsetzung des Hämatokrits und der Hämoglobin- und Plasmaproteinkonzentration.
Werte unter 10 g% Hämoglobin bzw. ein Hämatokrit unter 27 gelten als kritisch. Ab einem Gesamteiweiss von <5,0 g% ist die Zufuhr von Albumin angezeigt. Bei Blutverlusten von mehr als 20-25% des zirkulierenden Blutvolumens ist eine Erythrozytenzufuhr unbedingt indiziert.
Eine Kontrolle der Serumelektrolyte (insbesondere Natrium, Kalium und Chlorid) wird empfohlen.
Auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist im Rahmen der Therapie mit Expahes (HES 200/0,5) 10% zu achten.
HES kann bei gleichzeitiger Verabfolgung mit Aminoglycosidantibiotika deren Nephrotoxizität potenzieren.

Interaktionen

Bei Zumischen von Infusionslösungen, Konzentraten zur Infusionsbereitung, Injektionslösungen und Pulvern für Injektionszwecke bzw. Trockensubstanz zur Injektionsbereitung ist die Kompatibilität (Mischbarkeit) jeweils genauestens zumindest visuell zu überprüfen (nicht sichtbare chemische bzw. therapeutische Inkompatibilitäten sind dennoch möglich).

Überdosierung

Das Risiko einer Kreislaufüberlastung bei zu hoher Dosierung und zu schneller Zufuhr ist zu beachten.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten
S. «Interaktionen».

Beeinflussung diagnostischer Methoden
Eine Beeinflussung klinisch-chemischer Parameter ist möglich (Glucose, Protein, BSG, Biuret, Fettsäure, Cholesterin, Sorbit-Dehydrogenase, spezifisches Gewicht des Urins).

Haltbarkeit
Expahes (HES 200/0,5) 10% darf nach Ablauf des auf dem Infusionsbeutel ersichtlichen Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.
Die Lagerung sollte nicht über 25 °C erfolgen.
Nur klare bis schwach opaleszierende und farblose bis höchstens schwach gelbliche Lösungen dürfen verwendet werden.

IKS-Nummern

50404.

Stand der Information

März 1996.
RL88

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