ch.oddb.org
 
Apotheken | Doctor | Drugs | Hospital | Interactions | MiGeL | Registration owner | Services
Information for professionals for Brexidol®:Chiesi SA
Complete information for professionalsDDDPrint 
Galenic Form / Therapeutic GroupComposition.EffectsPharm.kinetikIndication.UsageRestrictions.Unwanted effects
Interactions.OverdoseOther adviceSwissmedic-Nr.Last update of information 

Analgetikum, Antiphlogistikum, Antirheumatikum 

Zusammensetzung

1 Tablette enthält: Piroxicamum 20 mg (ut Piroxicamum-Betadexum 1:2,5), Excip. pro compresso.

1 Sachet enthält: Piroxicamum 20 mg (ut Piroxicamum-Betadexum 1:2,5), Sorbitolum, Aspartamum, Aromatica, Excip. ad pulv. pro charta.

Eigenschaften/Wirkungen

Brexidol ist eine neue Form des Piroxicams, in welcher der Wirkstoff als Komplex zusammen mit Beta-Cylodextrin vorliegt, wobei das letztere die molekulärer Umhüllung ist.
Beta-Cyclodextrin ist ein zyklisches Oligosaccharid, das durch enzymatische Hydrolyse aus Stärke gewonnen wird. Dank seiner besonderen chemischen Struktur kann es Einschlusskomplexe (molekuläre Umhüllungen) mit verschiedenen andern Substanzen bilden. So können deren Lösungs- und Stabilitätseigenschaften und Bioverfügbarkeit verbessert werden.
Der Wirkstoff von Brexidol, Piroxicam-Beta-Cyclodextrin, ist im Vergleich zu Piroxicam daher besser in Wasser löslich und weist eine raschere Resorption nach peroraler Verabreichung auf. Das erlaubt, schneller einen therapeutisch aktiven Blutspiegelwert zu erreichen, wenn rasch eine analgetische und antiphlogistische Wirkung erzielt werden möchte.
Da seine Plasmahalbwertzeit jedoch vergleichbar ist mit derjenigen von Piroxicam, ist es möglich, Brexidol in einer einzigen Tagesdosis zu verabreichen.

Pharmakokinetik

Absorption
Nach peroraler Verabreichung dissoziert sich der Piroxicam-Beta-Cyclodextrin-Komplex schnell im Magen-Darm-Trakt. Resorbiert wird allein Piroxicam.
Bioäquivalenz-Studien mit Brexidol in Form von Sachets und Tabletten haben ein C max  von 2,5 mg/l, proportionell zur Dosis, ergeben. Beim Tier wurde T max  nach 0,5-1 Stunde erreicht. Die gleichzeitige Aufnahme von Nahrung reduziert die Resorptionsgeschwindigkeit ein wenig, ohne jedoch die Bioverfügbarkeit zu ändern.

Distribution
Mehr als 99% des Piroxicam werden an Plasmaproteine gebunden, ohne jedoch zu einer Kumulation zu führen. Es geht zu 1-2%, bezüglich des mütterlichen Plasmaspiegels, in die Muttermilch über.

Metabolismus
Piroxicam wird grössstenteils metabolisiert. Nur 10% der verabreichten Dosis werden unverändert im Urin gefunden. Der Hauptmetabolit ist das Derivat 5-Hydroxypyridin, das mit seinem Glucuronid zu mehr als 50% der Tagesdosis im Urin wiedergefunden wird.
Beta-Cyclodextrin (eine Cyclomaltoheptose) wird nach dem Kolon zu Maltodextrin und Glucose metabolisiert und schliesslich katabolisiert.

Elimination
Die Bindung von Piroxicam an Beta-Cyclodextrin beeinflusst die Eliminationskinetik nicht. Diese entspricht derjenigen des normalen Piroxicams.
Die Serumhalbwertszeit beträgt ca. 40 Stunden. Sie kann von einem Individuum zum andern varieren (30-70 Stunden). Eine Tagesdosis von 20 mg garantiert während mehr als 24 Stunden einen Blutspiegelwert, der einen therapeutischen Effekt ausübt.

Kinetik in besonderen klinischen Situationen
Die Kinetik weist beim alten Menschen eine C max  auf, die ca. 33% höher ist als diejenige beim jungen Menschen.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Belegte Indikationen
Akute Schmerzzustände.
Krankheitsbilder, die eine antiphlogistische und analgetische Behandlung verlangen wie Arthritis, eingeschlossen die rheumatoide Arthritis (Polyarthritis), Arthrose, Spondylarthrose ankylosans, akuter extraartikulärer Rheumatismus, Gichtattacke, postoperative und posttraumatische Schmerzen.

Dosierung/Anwendung

1 Tablette oder ein Sachet (20 mg) täglich oder nach Anweisung des Arztes, je nach Indikation. Diese Dosis kann bei ältern Patienten auf 10 mg reduziert werden, d.h. täglich eine halbe Tablette (kann mittels Bruchrille halbiert werden) oder ein halbes Sachet (s. Gebrauchsanweisung «halbe Dosis» auf dem Sachet). Die Behandlungsdauer ist dabei limitiert.
Die Tablette wird entweder mit wenig Flüssigkeit ganz geschluckt oder unter Rühren in Wasser aufgelöst.
Der Inhalt eines Sachets wird unter Rühren in Wasser aufgelöst.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Allergie auf den Wirkstoff Piroxicam, Kreuzallergie auf Azetylsalizylsäure und andere nicht steroidale Antiphlogistika; gastrointestinale Ulzera, Gastritis, Dyspepsie; schwere Leber-, Nieren- und Herzinsuffizienz; Hypertonie.

Vorsichtsmassnahmen
Wie alle nicht steroidalen Antiphlogistika (NSA) darf Brexidol nur unter ärztlicher Kontrolle verabreicht werden bei Patienten, die Schwierigkeiten mit dem oberen Darmabschnitt, Herz-Kreislauf-Störungen, Bluthochdruck, eingeschränkte Leber- und Nierenfunktionen, Blutbildveränderungen, Bronchialasthma oder eine Azotämie aufweisen.
Die NSA können in seltenen Fällen eine interstitielle Nephritis, eine Glomerulitis, eine Papillennekrose und ein nephrotisches Syndrom verursachen, da sie die Synthese der Nierenprostaglandine hemmen. Diese spielen eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Nierendurchblutung von Patienten, deren Nierendurchblutung und zirkulierendes Gesamtblutvolumen eingeschränkt sind. Bei diesen Patienten kann die Verabreichung von NSA eine markante Niereninsuffizienz hervorrufen, die nach Abbruch der Behandlung reversibel ist. Diese Reaktion tritt besonders gerne bei Patienten mit Herzinsuffizienz, Zyrrhose, nephrotischem Syndrom oder manifesten Nierenerkrankungen auf. Während der ganzen Behandlung mit nicht-steroidalen Antiphlogistika müssen diese Patienten sorgfälltigst kontrolliert werden.
Die NSA können eine Natrium-, Kalium- und Wasserretention verursachen und die natriuretische Wirkung der Diuretica hemmen. Diese Wirkungen sind vor allem bei Patienten mit Herzinsuffizienz und Hypertonie in Betracht zu ziehen, da sie eine Verschlimmerung des Gesamtkrankheitsbildes hervorrufen können.
Erhöhte Transaminasen wurden gelegentlich beobachtet. Obwohl schwere Lebererkrankungen selten sind, sollte die Behandlung mit Brexidol abgebrochen werden, falls veränderte Parameter der Leberfunktion persistieren und eventuell nach einer gewissen Zeit sich sogar verschlimmern, klinische Symptome einer Lebererkrankung oder systemische Nebenwirkungen auftreten (z.B. Eosinophilie oder Exanthem).
Auf Grund von beobachteten Nebenwirkungen der NSA am Auge sollten Patienten, die während der Behandlung Sehstörungen aufweisen, einer ophthalmologischen Kontrolle unterzogen werden.
Bei hämatologischen Untersuchungen muss daran gedacht werden, dass Piroxicam die Plättchenaggregation vermindert und die Koagulationszeit verlängert.
Brexidol kann das Reaktionsvermögen des Menschen negativ beeinflussen, und es ist daher ratsam, Fahrzeuglenker und Maschinenbediener darüber zu informieren.

Schwangerschaft, Stillzeit
Während der zwei ersten Trimester: Schwangerschaftskategorie B.
Obwohl Reproduktionsstudien bei Tieren keine Risiken für die Föten gezeigt haben, ist die Unschädlichkeit von Brexidol in der Schwangerschaft nicht mit Sicherheit erwiesen.
Letztes Trimester: Schwangerschaftskategorie D.
Piroxicam hemmt die Biosynthese und Freisetzung der Prostaglandine durch eine reversible Hemmung des Enzyms Cyclooxygenase. Diese Wirkung ist allen NSA eigen. Sie könnte verantwortlich sein für die erhöhte Inzidenz von schwierigen und verzögert eingetretenen Geburten bei Tieren, die diesen Medikamententyp bis zur letzten Gestationsphase erhalten hatten. Zudem ist erwiesen, dass nicht-steroidale Antiphlogistika einen frühzeitigen Verschluss des Ductus arteriosus bei Neugeborenen herbeiführen kann.

Stillzeit
Piroxicam geht in die Muttermilch über. Seine Konzentration beträgt 1-3% des mütterlichen Plasmaspiegels. Das Verhältnis zwischen der Konzentration von Piroxicam in der Muttermilch und der Plasmakonzentration bleibt konstant. Aus diesem Grunde wird von der Brexidol-Einnahme in der Stillzeit abgeraten.

Unerwünschte Wirkungen

Stomatitis, Anorexie, Nausea, gastro-intestinale, epigastrische und abdominale Schmerzen, Flatulenz, besonders zu Beginn der Behandlung.
In seltenen Fällen: anaphylaktische Reaktionen wie Bronchospasmus, Pruritus, Urtikaria, Photosensibilisierung; Cephalea, Vertigo, Asthenie, veränderte hämatologische Parameter, Azotämie. Einige Fälle von Ödemen (vor allem Knöchelödeme) und Sehstörungen wurden beobachtet.
Wie für die andern nicht-steroidalen Antiphlogistika wurden ausnahmsweise Fälle von Magenulcus mit Perforation, Stevens-Johnson oder Lyell-Syndrom, Agranulozytose, vesikulo-bulböser Dysfunktion, akuter Herzinsuffizienz, Oncholyse sowie Alopezie erwähnt.

Interaktionen

Auf Grund seiner starken Proteinbindung kann Piroxicam die Proteinbindung anderer Medikamente verändern. Eine Überwachung ist in diesen Fällen angebracht, um gegebenenfalls die Dosierung ändern zu können.
Piroxicam kann, aber selten, wie alle NSA, Hämorrhagien hervorrufen. Dies erfordert eine strikte Überwachung bei seiner Verabreichung an Patienten, die Antikoagulantien vom Kumarintyp erhalten.
Ebenfalls muss die Serumkonzentration von Lithium kontrolliert werden, die unter Brexidol-Verabreichung erhöht sein kann.
Azetylsalizylsäure kann den Piroxicam-Blutspiegel auf 80% des Normalspiegels senken. Es ist daher nicht ratsam, weder sie noch andere nicht-steroidale Antiphlogistica zu kombinieren mit einer Piroxicam-Behandlung; denn nur die Nebenwirkungen könnten sich addieren ohne jedoch einen therapeutischen Vorteil im Vergleich zur Monosubstanz zu gewinnen.
Bei gleichzeitiger Verabreichung mit Cimetidin zeigt Piroxicam eine bessere Resorption, seine C max  kann um ca. 15% zunehmen, vermutlich jedoch ohne Änderung der Plasma- und Eliminationshalbwertzeit.
Auch kann Piroxicam die natriuretische Wirkung von Diuretica beeinflussen, und eine Natrium-, Kalium- und Wasserretention ist nicht auszuschliessen.
In all diesen Fällen ist es nötig, den Patienten zu überwachen, um die verabreichten Dosen eventuell anzupassen.
Hingegen beeinflussen Antazida den Blutspiegel von Piroxicam nicht. Letzteres ändert die Serumspiegel von Digoxin und Digitoxin nicht.

Überdosierung

Bei einer Überdosierung müssen unverzüglich therapeutische Mittel eingesetzt werden, die eine rasche Wirkung haben, wie z.B. Kohle, um die Resorption von Piroxicam im Verdauungstrakt zu vermindern.

Sonstige Hinweise

Das Pulver in den Sachets enthält den Süssstoff Aspartam. Dies erlaubt seine Verabreichung auch im Fall von Phenylketonurie.
Die Packungen sind vor Feuchtigkeit geschützt und ausser Reichweite von Kindern aufzubewahren.
Das Medikament darf nur bis zu dem auf der Verpackung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

IKS-Nummern

50540, 50542.

Stand der Information

August 1994.
RL88

2024 ©ywesee GmbH
Settings | Help | FAQ | Login | Contact | Home