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Information for professionals for Prednisolon Galepharm:Galepharm AG
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Tabletten

Orales Glukokortikoid 

Zusammensetzung

Prednisolonum Ph. Eur. 2 zu 5 mg, 20 mg und 50 mg, Excipiens pro compresso.

Eigenschaften/Wirkungen

Prednisolon ist das 1,2-Dehydroderivat von Hydrocortison. Seine antiinflammatorische Wirkung ist 4-5mal stärker, der Einfluss auf die Salzretention und den Wasserhaushalt etwa 3mal geringer als beim Hydrocortison. Während physiologische Dosen von Glukokortikoiden zur Substitution keine Nebenwirkungen haben, wird Prednisolon Galepharm wegen seiner antiinflammatorischen und antiallergischen Eigenschaften in Dosen verwendet, die Nebenwirkungen aufweisen, dafür aber entzündliche Gewebsreaktionen und die Freisetzung von Histamin hemmen und schwere Reaktionen bakterieller Toxine verhindern.

Pharmakokinetik

Prednisolon Galepharm wird nach oraler Einnahme rasch und nahezu vollständig resorbiert und erreicht nach 1-2 Stunden den maximalen Plasmagehalt, nach Gabe von 50 mg z.B. 500 bis 600 ng/ml. Die Plasmahalbwertszeit liegt bei 4, die biologische zwischen 12 und 36 Stunden. Die maximale Wirkung tritt nach 4-6 Stunden ein. Die Biotransformation erfolgt in der Leber; die Metaboliten werden grösstenteils mit dem Urin ausgeschieden und gelangen, wie auch das Prednisolon selbst, nur in geringen Mengen in die Muttermilch.

Kinetik in besonderen klinischen Situationen
Enzyminduktoren können die Halbwertszeit von Prednisolon verkürzen, z.B. Phenytoin, Phenobarbital und Rifampizin etwa um die Hälfte, und die Plasma-Clearance kann sich nahezu verdoppeln.
Bei Vorliegen einer Hypoalbuminämie und Hyperbilirubinämie können unerwünscht hohe Konzentrationen an nicht proteingebundenem Prednisolon auftreten.
Patienten mit chronischen Leberleiden weisen eine längere Halbwertszeit, höhere AUC-Werte sowie einen grösseren Anteil an freiem Prednisolon auf.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Akute Erkrankungen: rheumatisches Fieber, Karditis, starke Entzündungen bei gewissen Infektionskrankheiten (kombiniert mit Antibiotika, vorzugsweise bakteriziden), entzündliche Reaktionen des ZNS, akute allergische Reaktionen und schwere akute Dermatosen, zur Therapie von Schock und Hirnödem sowie als Antidot bei Hyperkalzämie zufolge Überdosierung von Vitamin D und bei malignen Tumoren.

Chronische Erkrankungen: chronische Polyarthritis, chronische aggressive Hepatitis, Lupus erythematodes visceralis, Kollagenkrankheit.

Ausserdem: zur Therapie von Leukämie und Lymphomen in Kombination mit Zytostatika sowie zur Besserung des Allgemeinbefindens bei Metastasen und zur Immunsuppression nach Organtransplantation (kombiniert mit Azathioprin oder Ciclosporin).

Dosierung/Anwendung

Für Glukokortikoide können keine festen Dosierungen angegeben werden.
Hier einige Regeln zur Anpassung an die individuell notwendigen Dosen:
Bei lebensbedrohlichen Zuständen so hohe Anfangsdosis, dass mit grosser Wahrscheinlichkeit eine ausreichende Wirkung resultiert (30-60-100 mg); wenn nötig, diese Dosis wiederholen und dann Reduktion auf eine Erhaltungsdosis, die meist bei 5-10 mg/Tag, in manchen Fällen auch unter 5 mg täglich liegt.
Zur Einleitung einer Langzeittherapie wird mit niedrigen Dosen begonnen, die allmählich bis zur Besserung der wichtigsten Symptome gesteigert werden. Mittels periodischer Reduktionen ist ein Einpendeln auf die minimal wirksame Dosis anzustreben, wenn möglich auf weniger als 7,5 mg/Tag.
Die Anwendung sehr hoher Einzeldosen oder die Behandlung über wenige Tage bleibt meist ohne ernsthafte Nebenwirkungen.
Bei Langzeittherapie sollte eine Anpassung an die zirkadiane Rhythmik der Cortisolausschüttung angestrebt werden. Diesen Zweck erfüllt eine tägliche oder alle 48 Stunden vorgenommene Gabe am frühen Morgen.
Bei Beendigung einer Langzeittherapie muss die Dosis sehr langsam, d.h. über Wochen oder Monate reduziert werden, um eine Nebenniereninsuffizienz infolge Atrophie zu vermeiden.
Richtgrössen zur Dosierung von Prednisolon Galepharm bei akuten Erkrankungen:

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                       zu Beginn           Erhaltung
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Erwachsene             30-60(-100) mg      5-10 mg* 
Schulkinder            20 mg               2,5-5 mg*
Kleinkinder            5-20 mg             1-5 mg*  
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*In besonderen Fällen mehr.
Die Tabletten werden am besten morgens vor 8 Uhr mit 2 dl Wasser eingenommen.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Tuberkulose, Ulcus ventriculi und duodeni, Cushing-Syndrom, Osteoporose, Hypertonie, Schwangerschaft, Psychosen, Augeninnendruckerhöhung.

Vorsichtsmassnahmen
Bei Diabetes mellitus (evtl. müssen die Insulindosen erhöht werden), Thromboseneigung, Viruserkrankungen, Hypothyreose und Leberzirrhose. Bei bakteriellen Infektionskrankheiten soll Prednisolon Galepharm nur zusammen mit Antibiotika verabreicht werden.

Schwangerschaft, Stillzeit
Schwangerschaftskategorie B. Reproduktionsstudien bei Tieren haben keine Risiken für die Föten gezeigt, aber es gibt keine kontrollierten Studien bei schwangeren Frauen.
Da eine absolute Sicherheit und Unbedenklichkeit von Kortikosteroiden während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht erwiesen wurde, sollte auch Prednisolon Galepharm wie alle anderen Kortikosteroide während der Schwangerschaft, besonders in den ersten 3 Monaten, nur unter strenger Abwägung von Nutzen und Risiko angewendet werden. Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft höhere Kortikosteroiddosen erhalten haben, sollten sorgfältig auf Zeichen von Hypokortizismus überwacht werden.
Kortikosteroide werden mit der Muttermilch ausgeschieden und können wachstumshemmend wirken, die Kortikosteroid-Eigenproduktion hemmen oder andere unerwünschte Wirkungen zeigen. Mütter, welche therapeutische Kortikoiddosen erhalten, sollten deshalb abstillen.

Unerwünschte Wirkungen

Hauptrisiken einer langdauernden Behandlung sind Suppression der Nebennierenrinde und Induktion eines Cushing-Syndroms, das sich als Vollmondgesicht, Stammfettsucht, Striae, Hirsutismus, Akne, zentralnervöse Veränderungen (Euphorie, Schlaflosigkeit, Nervosität, manisch depressive Zustände, psychotische Episoden), Salz- und Wasserretention, Hypertonie, Steroid-Diabetes, Hyperlipidämie, Menstruationsstörungen, Osteoporose und reversible, symmetrische Muskelatrophien im Becken- und Schultergürtelbereich manifestieren kann.
Gefürchtete Komplikationen sind intrakranielle Drucksteigerung, Glaukom, subkapsulärer Katarakt, Pankreatitis, aseptische Knochennekrose und Panniculitis. Renal wird die Kalium-, Kalzium- und Phosphatausscheidung erhöht. Häufig besteht Nykturie. Im Blut steigt die Gesamtzahl der Leukozyten, wogegen Eosinophilie und Lymphozyten abnehmen. Die Antikörperbildung sowie die Leukozyten- und Phagozytenmigration werden gehemmt, was die erhöhte Anfälligkeit für virale, bakterielle und mykotische Infektionen erklärt. Bei Kindern wird infolge verminderter Sekretion von Wachstumshormon das Wachstum verlangsamt.
Unter Glukokortikoidtherapie wird häufig über Übelkeit und Erbrechen geklagt. Die Symptome einer vorbestehenden Ulkuskrankheit (inkl. Ulkusperforation) werden verschleiert. Ob die Glukokortikoide das Risiko eines peptischen Ulkus erhöhen, ist noch nicht geklärt.

Seltene Nebenwirkungen: Atrophie der Haut, Ekchymosen, gastrointestinale Blutungen, Proteinurie und Mikrohämaturie, organisches Psychosyndrom, Hirnatrophie, Suppression des Knochenmarks.

Risikosituationen
Prednisolon Galepharm kann eine arterielle Hypertonie und/oder eine manifeste Herzinsuffizienz auslösen oder verschlimmern. Patienten mit depressiver Stimmungslage sollten sorgfältig überwacht werden.
Auch eine latente Epilepsie kann aktiviert werden.
Bei Ileitis regionalis besteht die Gefahr der Ileumperforation, bei Colitis ulcerosa jene des toxischen Megakolons. Ein Glaukom kann verschlimmert und die Kontrolle eines Diabetes mellitus beeinträchtigt werden. Kinder sind besonders anfällig auf Hirndrucksteigerung. Vorbestehende Infektionskrankheiten werden durch Glukokortikoide verschlimmert. Wegen der Gefahr der iatrogenen Nebenniereninsuffizienz muss Prednisolon Galepharm nach länger als eine Woche dauernder Therapie ausschleichend abgesetzt werden. Zu rasches Absetzen führt zum Entzugssyndrom mit Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Übelkeit, Anorexie, Schwäche, emotionaler Erregung, Lethargie und Fieber.
Unter Stress-Situationen (Infekte, Operationen, Traumen) kann sich nach Wochen und Monaten nach Absetzen einer Langzeitsteroidtherapie eine Nebenniereninsuffizienz manifestieren.

Interaktionen

Orale Glukokortikoide vermindern die Wirkung von Antidiabetika und oralen Antikoagulantien und steigern die Toxizität von Digitaloiden. Kaliumverluste durch Diuretika können verstärkt werden. Mit Salicylaten wird die gastrointestinale Blutungsgefahr erhöht. Phenytoin, Barbiturate, Ephedrin und Rifampicin verkürzen die Wirkungsdauer von Glukokortikoiden, orale Kontrazeptiva und konjugierte Östrogene können sie verstärken. Nichtsteroide Antiphlogistika/Antirheumatika können zu einer erhöhten Blutungsgefahr im Magen-Darm-Bereich führen.

Überdosierung

Bisher liegen keine Angaben zur Überdosierung vor.

Sonstige Hinweise

Bei Infektionskrankheiten ist für einen ausreichenden antibiotischen bzw. chemotherapeutischen Schutz zu sorgen.

Haltbarkeit
Prednisolon Galepharm Tabletten sind bis zu dem mit «exp» angegebenen Datum haltbar.

IKS-Nummern

50820.

Stand der Information

Juli 1991.
RL88

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