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Information for professionals for Dreisavit® N:Grosse Apotheke Dr. G. Bichsel AG
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Filmtabletten

Kombination wasserlöslicher Vitamine fürchronisch Nierenkranke 

Zusammensetzung

1 Filmtablette enthält:

Wirkstoffe: Acidum folicum 160 µg, Biotinum 30 µg, Acidum ascorbicum (Vitamin C) 100 mg, Thiamini hydrochloridum (Vitamin B 1 ) 8 mg, Riboflavinum (Vitamin B 2 ) 8 mg, Pyridoxini hydrochloridum (Vitamin B 6 ) 10 mg, Nicotinamidum 50 mg, Calcii pantothenas (= 10 mg Pantothensäure) 10,87 mg.

Eigenschaften/Wirkungen

Bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz werden häufig Vitaminkonzentrationen gemessen, die erheblich unter den Normalwerten liegen.
Diätbedingte Beschränkung der Zufuhr von protein- und kaliumreicher Nahrung, die zugleich vitaminhaltig ist (Fleisch, Milch, Brot, Gemüse, Obst), sowie eine urämiebedingte gestörte Resorption führen zu verminderter Vitaminaufnahme.
Während der Dialyse treten deutliche Verluste solcher Vitamine ein, die wasserlöslich sind. Dies sind besonders Vitamin C, B 1 , B 2 , B 6 , Biotin und Folsäure.
Dreisavit N ist eine Vitaminkombination, bei der die Dosierung der einzelnen Vitamine speziell auf den beschriebenen Patientenkreis abgestimmt wurde. Dreisavit N führt somit zu einer Optimierung der Vitaminversorgung bzw. zur Behandlung von Mangelsyndromen Nierenkranker.

Pharmakokinetik

Folsäure

Absorption: Folsäure wird als Pteroylmonoglutaminsäure schnell und fast vollständig resorbiert. Die Resorption erfolgt vorwiegend im proximalen Teil des Dünndarms.

Distribution/Metabolismus/Elimination: Bekannt ist, dass nach intravenöser Gabe kleiner Folsäuredosen (1 µg/kg) bereits 3 Minuten später 95% aus dem Blutkreislauf eliminiert und über den ganzen Organismus verteilt sind, nur 2% werden mit dem Urin ausgeschieden. Bei steigender Dosierung (bis 150 µg/kg K.-Gew.) können bis zu 90% der applizierten Menge im Verlauf von 6-12 Stunden mit dem Harn als Folsäure oder ihr nahestehende Derivate ausgeschieden werden. Der Körperbestand an Folsäure wird unter normaler Ernährung (600 µg pro Tag) mit 6-10 mg ermittelt. Bei reduzierter Zufuhr erfolgt die Depletierung im Verlauf von 3-4 Monaten.

Biotin

Absorption: Die Resorption von freiem Biotin erfolgt im oberen Dünndarm, wobei das Molekül die Darmwand unverändert passiert. Die Aufnahme erfolgt besonders durch Diffusion; neuere Untersuchungen weisen auch auf einen aktiven Transport hin.

Distribution: Biotin ist zu 80% an Plasmaproteine gebunden. Die Blutspiegel des freien oder nur schwach gebundenen Biotins liegen normalerweise zwischen 200 und 1200 µg/l.

Metabolismus/Elimination: Die Ausscheidung erfolgt im Urin, zwischen 6 und 50 µg/24 h und mit den Fäzes. Biotin wird etwa zur Hälfte in unveränderter Form, zur Hälfte in Form biologisch inaktiver Abbauprodukte ausgeschieden. Die Eliminationszeit ist stark dosisabhängig. Die optimale Plasmakonzentration ist nicht genau bekannt. Bei Gesunden dürfte sie jedoch bei 400 µg/l liegen.

Vitamin C

Absorption: Vitamin C wird nach oraler Zufuhr prophylaktischer Dosen (50-225 mg/Tag) in proximalen Dünndarmabschnitten nahezu vollständig resorbiert.

Distribution: Die Ascorbinsäure wird in alle Körpergewebe verteilt; die höchsten Konzentrationen werden in der Nebennierenrinde und der Hypophyse gefunden.

Metabolismus: Als hauptsächlichste Stoffwechselprodukte der Ascorbinsäure werden neben dem unveränderten Vitamin Dehydroascorbinsäure, 2,3-Diketogulonsäure und Oxalsäure ausgeschieden.

Elimination: Die Ausscheidung von Ascorbinsäure in grösserem Umfang im Harn erfolgt nur, wenn die Vitamin-C-Plasmakonzentration die Nierenschwelle, die ca. 1,4 mg/100 ml beträgt, überschreitet. Die tägliche Ausscheidung von Vitamin C und seinen Metaboliten beträgt ca. 3% des «body-pools» und verteilt sich auf Ascorbinsäure und Dehydroascorbinsäure (ca. 25%), 2,3-Diketogulonsäure (ca. 30%) und Oxalat (55%).

Thiamin

Absorption: Für oral zugeführtes Thiamin wird ein dosisabhängiger dualer Transportmechanismus angenommen, und zwar eine aktive Resorption mit Hilfe eines Carriermechanismus und eine passive Diffusion nach Sättigung des aktiven Mechanismus.
Nach Untersuchungen mit markiertem Thiamin ist die Resorption in der Duodenalschleife am grössten, geringer im oberen und mittleren Dünndarm. Im Magen, beziehungsweise in distalen Dünndarmabschnitten erfolgt fast keine Resorption. Das durch die Dickdarmflora gebildete Thiamin wird nicht resorbiert.

Distribution: Während der Aufnahme durch die Darmmukosa wird Thiamin phosphoryliert, danach über die Pfortader zur Leber transportiert. Die Plasmaeiweissbindung für Vitamin B 1  ist von untergeordneter Bedeutung, da 90% des Thiaminpyrophosphats in Erythrozyten und Leukozyten transportiert werden. Im Serum ist in kleinen Mengen freies Thiamin enthalten, seine Halbwertszeit im Organismus beträgt 9½-19½ Tage.

Metabolismus: Es wird zu einer Reihe von Metaboliten abgebaut, die grösstenteils im Harn ausgeschieden werden.

Elimination: Hauptausscheidungsprodukte sind die Thiamincarbonsäure und das Pyramin neben relativ geringen Mengen von unverändertem Thiamin.

Riboflavin

Absorption: Riboflavin kommt in der Nahrung als freies Riboflavin, Flavinmononucleotid (FMN) und Flavin-Adenin-Dinucleotid (FAD) vor. Durch aktiven Prozess erfolgt die Absorption im oberen Magen-Darm-Takt nach Hydrolyse von FMN als freies Riboflavin, das in den Mukosazellen durch die Flavokinase wieder zu FMN phosphoryliert wird.

Distribution: Etwa die Hälfte von freiem Riboflavin und 80% von FMN sind im Plasma vornehmlich an Albumin gebunden. Die höchsten Konzentrationen finden sich in Leber, Niere und im Herzen mit ca. 70-90% in Form von FAD und 5% als freies Riboflavin.

Elimination: Riboflavin wird hauptsächlich über die Nieren durch Sekretion eliminiert.

Metabolismus: Ausscheidungsprodukte sind vor allem Riboflavin, Hydroxoflavin und nach hohen Dosen Hydroxoethylflavin.

Vitamin B 6 

Absorption/Metabolismus/Elimination: Das Vitamin B 6   wird im allgemeinen als Pyridoxol aufgenommen, welches im Organismus zum Pyridoxal oxidiert bzw. zum Pyridoxamin amidiert wird. Unter dem Einfluss der Pyridoxalphosphokinase erfolgt die Phosphorylierung zum Pyridoxal-5-phosphat und Pyridoxaminphosphat. Pyridoxaminphosphat und Pyridoxal scheinen eine Art Speicherform für Vitamin B 6  darzustellen. Die Resorption von Pyridoxol im Intestinum erfolgt rasch, das Maximum der Ausscheidung liegt zwischen 2 und 5 Stunden nach Verabreichung. Das Hauptausscheidungsprodukt stellt die 4-Pyridoxinsäure dar.

Distribution: Die Vitamin B 6 -Konzentration im Blut beträgt im Mittel 6 µmol/100 ml und sinkt unter nahezu Vitamin-B 6 -freier Diät nach 30 Tagen auf nicht messbare Werte ab. Entsprechend ist die Ausscheidung im Harn nach dem gleichen Zeitraum vermindert.

Nicotinamid

Absorption/Distribution: Nicotinamid wird im gesamten Dünndarm nahezu vollständig resorbiert und danach als Nicotinamid-adenin-dinucleotid (NAD) in der Leber gespeichert; auf diesem Weg wird die Homöostase des Serumnicotinamids reguliert.

Metabolismus/Elimination: Die Ausscheidung von Nicotinamid erfolgt über die Niere. Nur nach extrem hohen Dosen bildet unverändertes Nicotinamid das Hauptausscheidungsprodukt. Im allgemeinen wird das Nicotinamid in der Leber durch Methylierung und Oxidation in N'-Methylnicotinamid und andere Metaboliten umgewandelt und in dieser Form ausgeschieden.

Pantothensäure

Absorption: Pantothensäure wird im Magen und Dünndarm vollständig resorbiert. Die in der Nahrung enthaltene gebundene Pantothensäure wird zuvor durch enzymatische Spaltung freigesetzt.

Distribution/Metabolismus: Freie Pantothensäure findet sich praktisch nur im Plasma, während sie in den Organzellen stets in gebundener Form vorliegt.
Peroral aufgenommene Panthotensäure wird vorwiegend im Dünndarm, z.T. auch schon im Magen vollständig resorbiert.
Bei der Resorption scheint es sich im wesentlichen um passive Diffusion zu handeln, Panthenol wird im Organismus durch enzymatische Oxidation in Pantothensäure überführt. Die Gewebskonzentrationen betragen zwischen 200-4500 µg/g Frischgewicht. Da Aufnahme und Ausscheidung von Pantothensäure etwa gleich sind, kann angenommen werden, dass die Pantothensäure im Organismus nicht abgebaut wird.

Elimination: Die Ausscheidung durch den Harn beträgt 60-70%, mit den Fäzes ca. 30-40% der oral zugeführten Menge.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Indikationen
Ausgleich eines diätetisch und/oder dialysebedingten Vitaminmangels bei akuter und chronischer Niereninsuffizienz.

Anwendungsmöglichkeiten
Prophylaxe und Therapie von Vitaminmangelzuständen, bei denen auf die Zufuhr der Vitamine A und D (und anderer fettlöslicher Vitamine) verzichtet werden sollte.

Dosierung/Anwendung

Die Tagesdosis beträgt für chronisch niereninsuffiziente Kinder ab 6 Jahren 1mal 1 Filmtablette, für jugendliche und erwachsene nierenkranke Patienten im Prädialysestadium 1mal 1 Filmtablette, für Dialysepatienten 1-2mal 1 Filmtablette. Die Tabletten sollten unzerkaut mit etwas Flüssigkeit eingenommen werden. In der Regel ist eine Dauertherapie angezeigt.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Nicht bekannt.

Vorsichtsmassnahmen
Bei empfohlener Dosis: keine.

Schwangerschaft, Stillzeit
Schwangerschaftskategorie C/(A). Vitamine können in einer Menge, die dem täglichen Bedarf entspricht, eingenommen werden.
Bei Tagesdosen, wie sie mit Dreisavit N verabreicht werden, sind weder kontrollierte Studien bei Tieren noch bei Schwangeren verfügbar. Obschon bis heute keine ernsten nachteiligen Folgen bekannt sind, soll das Medikament in der Schwangerschaft und Stillzeit nur verabreicht werden, wenn der potentielle Nutzen das fötale Risiko übersteigt.

Unerwünschte Wirkungen

In seltenen Fällen werden durch Thiamin und Folsäure allergische Reaktionen verursacht.

Interaktionen

Bei gleichzeitiger Einnahme von aluminiumhydroxidhaltigen Phosphatbindern kann die Resorption von wasserlöslichen Vitaminen gehemmt werden.
Die Wirkung von Levodopa kann durch Vitamin B 6  vermindert werden.
Vitamin C vermindert bei gleichzeitiger Einnahme die Wirkung von Fluphenazin und von trizyklischen Antidepressiva.
Dreisavit N sollte deshalb im zeitlichen Abstand von mindestens 2 Stunden nach Gabe dieser Medikamente eingenommen werden.

Überdosierung

Aufgrund der geringen Konzentrationen der einzelnen in Dreisavit N enthaltenen Vitamine besteht selbst bei Einnahme des Präparates in Dosen, die ein Mehrfaches der empfohlenen Tagesdosis betragen, keine Gefahr von akuten und chronischen Vergiftungen.

Sonstige Hinweise

Besonderer Hinweis: Gelbfärbung des Harns nach Einnahme von Vitamin B 2 .

Aufbewahrungshinweis
Die Filmtabletten müssen bei Zimmertemperatur vor Feuchtigkeit geschützt und wie alle Medikamente für Kinder unerreichbar gelagert werden.

IKS-Nummern

50950.

Stand der Information

Januar 1993.
RL88

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