Unerwünschte WirkungenGelegentlich treten anaphylaktoide Reaktionen auf Hydroxyethylstärke auf. Diese äussern sich meist durch Erbrechen, leichten Temperaturanstieg, Kältegefühl, Juckreiz und Urticaria. Submaxillar- und Ohrspeicheldrüsenvergrösserung, leichte influenzaähnliche Symptome wie Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und periphere Ödeme der unteren Extremitäten wurden beobachtet. Schwere anaphylaktoide Reaktionen mit Schock und lebensbedrohenden Symptomen (evtl. bis zu Herz-Kreislauf- und Atemstillstand) sind selten. Bei Auftreten einer Unverträglichkeitsreaktion ist die Infusion sofort zu stoppen, zugleich sind die üblichen Sofortmassnahmen einzuleiten.
Infusionsstop
Hautreaktionen: Antihistaminika.
Tachykardie, Blutdruckabfall, Nausea, Erbrechen: Antihistaminika und Corticosteroide z.B. 100 mg Prednisolon i.v.
Schock, Bronchospasmus, Herz- und/oder Atemstillstand: Adrenalin 0,05-0,1 mg langsam i.v.; Corticosteroide z.B. 1000 mg Prednisolon i.v.; Volumensubstitution z.B. 5% Humanalbumin; Sauerstoffapplikation und Durchführung der üblichen Reanimationsmassnahmen.
In seltenen Fällen kann Juckreiz auftreten, der Monate anhalten kann, aber reversibel ist. Er kann derzeit nur symptomatisch behandelt werden. Ob die Häufigkeit des Auftretens von Juckreiz durch eine Verringerung der Tagesdosis und durch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr verringert werden kann, ist bisher nicht geklärt, doch gibt es Hinweise, dass ein solcher Zusammenhang besteht.
Der Serumamylasespiegel steigt nach Infusion von Varihes (HES 450/0,7) 6% deutlich an, normalisiert sich aber nach ca. 3-5 Tagen wieder. Durch die geringfügige Metabolisierung von HES 450/07 zu Glukose kann der Glukoseblutspiegel während der Infusion um 10-20% über den Ausgangswert ansteigen. Diagnostische oder therapeutische Massnahmen sind nicht erforderlich.
Bei Verabreichung hoher Dosen von Varihes (HES 450/0,7) 6% kann eine erhöhte Blutungsneigung (Verdünnungseffekt, evtl. spezifische Wirkung der Substanz) nicht ausgeschlossen werden. Die empfohlene Höchstdosierung sollte daher nur in Ausnahmefällen überschritten werden.
Höhere Dosen Varihes (HES 450/0,7) 6% führen über einen Verdünnungseffekt zur Herabsetzung des Hämatokrits und der Hämoglobin- und Plasmaproteinkonzentration. Werte unter 10 g% Hämoglobin bzw. ein Hämatokrit unter 27 gelten als kritisch. Ab einem Gesamteiweiss von < 5,0 g% ist die Zufuhr von Albumin angezeigt. Bei Blutverlusten von mehr als 20-25% des zirkulierenden Blutvolumens ist eine Erythrozytenzufuhr unbedingt indiziert.
Eine Kontrolle der Serumelektrolyte (insbesondere Natrium, Kalium und Chlorid) wird empfohlen.
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