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Information for professionals for Pectocalmine®, Sirup:VERFORA SA
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Zusammensetzung

Wirkstoffe: Codeini phosphas hemihydricus; Guaifenesinum; Ephedrini hydrochloridum; Polygalae extractum liquidum.
Hilfsstoffe
Sirup: Saccharinum; Saccharum; Aromatica: Vanillinum et alia; Color: E 150d; Conserv.: E 211, E 218.
Hinweis für Diabetiker: 15 ml Sirup enthalten 10,25 g Saccharose (= 185 kJ/43 kcal, d.h. ca. 1 Broteinheit) und ist für Diabetiker kontraindiziert.
Sirup ohne Zucker: Sorbitolum; Saccharinum; Cyclamas; Aromatica: Vanillinum et alia; Color: E 150; Conserv.: E 211, E 219. (15 ml = 90 kJ/21,15 kcal).

Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit

15 ml Sirup enthalten:
Codeini phosphas hemihydricus 20 mg; Guaifenesinum 300 mg; Ephedrini hydrochloridum 15 mg; Polygalae extractum liquidum 31,5 mg.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Akuter und chronischer Husten bei Erkrankungen, die mit Husten einhergehen wie Bronchitis, Tracheitis und Laryngitis.

Dosierung/Anwendung

Erwachsene und Kinder ab 14 Jahren: 4× tgl. 15 ml (zwischen den Mahlzeiten).
Beim Vorliegen einer Leber-, Nieren- oder Herzinsuffizienz sowie bei betagten Patienten ist die empfohlene Anfangsdosierung um die Hälfte zu reduzieren. Sie kann in Funktion der Toleranz und der Bedürfnisse eventuell wieder erhöht werden.
Falls sich nach 7 Tagen keine Linderung oder gar eine Verschlechterung des Hustens einstellt, ist auf keinen Fall die Dosis zu erhöhen. Vielmehr ist eine erneute Beurteilung der klinischen Situation vorzunehmen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegenüber einem oder mehreren der Wirkstoffe oder anderen Inhaltsstoffen, gemäss Zusammensetzung, insbesondere gegenüber Alkyl-Parahydroxybenzoaten (Paragruppenallergie für die Sirup Pectocalmine aufgrund ihres Gehalts an den Konservierungsmitteln E 218 bzw. E 219).
Fruktoseintoleranz, z.B. bei einem kongenitalen Fructose-1,6-diphosphatase-Mangel (betrifft den Sirup Pectocalmine aufgrund seines Sorbitolgehalts).
Kinder unter 14 Jahren.
Schwangerschaft oder drohende Frühgeburt, Stillzeit.
Kontraindikationen in Zusammenhang mit Codein
Chronisch obstruktive Atemwegserkrankungen (z.B. akuter Bronchialasthmaanfall), Lungenemphysem, respiratorische Insuffizienz, Hypertonie, Herzrhythmusstörungen, Herzinsuffizienz, Erkrankungen mit starker Schleimabsonderung (z.B. Hypersekretionssyndrom), schwere Leber- und/oder Niereninsuffizienz, Divertikulitis, kurz nach Darmchirurgie, Abhängigkeit von Opiaten.
Codein ist kontraindiziert bei Patienten, die bekanntermassen ultraschnelle CYP2D6-Metabolisierer sind.
·Codein wird in seinen aktiven Metaboliten Morphin durch die hepatischen Isoenzyme CYP2D6 umgewandelt, von denen einige genetische Polymorphismen existieren. Patienten mit einem «ultraschnellen CYP2D6-Metabolisierer»-Phänotyp haben eine hohe CYP2D6-Aktivität, so dass toxische Serum-Level des Morphins auch bei geringen Dosen entstehen können. Diese «ultraschnellen Metabolisierer» können Symptome der Überdosierung zeigen, wie Schwindel, tiefe Sedierung, Kurzatmigkeit, Übelkeit und Erbrechen, bis hin zu einem Atem- und Herzstillstand.
·Bei stillenden Müttern, die «ultraschnelle CYP2D6-Metabolisierer» sind und eine Codein-Therapie erhalten, ist die Gefahr von Überdosierung und Tod des Neugeborenen durch eine hohe Morphin-Serum-Konzentration gross. Bei Anzeichen einer Opioid-Toxizität ist eine engmaschige Überwachung der Patienten von enormer Bedeutung.
Kontraindikationen in Zusammenhang mit Ephedrin
Arterielle Hypertonie, Zeichen einer ventrikulären Überreizbarkeit, Koronarinsuffizienz, obstruktive Myokardiopathie, Thyreotoxikose, Phäochromozytom, Engwinkelglaukom, urethro-prostatische Beschwerden mit Risiko einer Harnretention, azidotische Zustände; gleichzeitige Verwendung von MAO-Hemmern.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Relative Kontraindikationen
Schwere Gefässerkrankungen, Hypothyreose, Prostatahyperplasie oder Epilepsie sowie bei Patienten, die Herzglykoside erhalten (Ephedrin).
Hypovolämie und Folgeerscheinungen eines Gehirnschlages.
Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen
Arzneimittelabhängigkeit und Missbrauchspotenzial
Die wiederholte Anwendung von Opioiden kann zu Toleranzentwicklung und zu physischer und/oder psychischer Abhängigkeit führen. Nach der Anwendung von Opioiden kann man das Auftreten einer iatrogenen Abhängigkeit beobachten. Ebenso wie andere Opioide kann Pectocalmine zu Missbrauch führen und es ist angezeigt, alle Patienten, die mit Opioiden behandelt werden, auf Anzeichen von Missbrauch und Abhängigkeit zu überwachen. Patienten mit erhöhtem Risiko für Opioidabusus können zwar adäquat mit Opioiden behandelt werden, müssen aber zusätzlich überwacht werden, um die Anzeichen von missbräuchlicher Verwendung, Abusus oder Abhängigkeit zu erkennen. Die wiederholte Anwendung von Pectocalmine kann eine Opioidkonsumstörung induzieren. Der Abusus oder die absichtliche missbräuchliche Verwendung von Pectocalmine kann zu Überdosierung und/oder zum Tod führen. Das Risiko für die Entwicklung einer Opioidkonsumstörung ist erhöht bei Patienten mit einer persönlichen oder familiären (Eltern oder Geschwister) Vorgeschichte von Substanzmissbrauch (einschliesslich Alkohol), bei Rauchern und bei anderen Patienten mit psychischen Störungen (z. B. schwere Depression, Angst- und Persönlichkeitsstörungen) in der Anamnese. Es ist auf die Zeichen eines Suchtverhaltens (drug-seeking behaviour) zu achten, z. B. vorzeitige Bitte um Rezepterneuerung. Dazu gehört auch die Kontrolle der gleichzeitigen Verwendung von Opioiden und psychoaktiven Arzneimitteln wie Benzodiazepinen. Bei Patienten mit Zeichen und Symptomen einer Opioidkonsumstörung ist die Konsultation eines Suchtspezialisten zu erwägen.
Atemdepression
Wie alle Opioide birgt die Verwendung von Pectocalmine ein Risiko der klinisch signifikanten Atemdepression. Wird eine Atemdepression nicht entdeckt und sofort behandelt, so kann sie zum Atemstillstand und Tod führen. In Abhängigkeit vom klinischen Status des Patienten kann die Behandlung einer Atemdepression die engmaschige Überwachung, unterstützende Massnahmen und die Verabreichung von Opioidantagonisten umfassen. Eine schwere, lebensbedrohliche oder tödliche Atemdepression kann zu jedem Zeitpunkt der Behandlung vorkommen, doch ist das Risiko zu Beginn der Behandlung und nach einer Dosissteigerung am grössten.
Schlafabhängige Atemstörungen
Opioide können schlafabhängige Atemstörungen verursachen, insbesondere eine zentrale Schlafapnoe und eine schlafabhängige Hypoxämie. Die Verwendung von Opioiden erhöht dosisabhängig das Risiko einer zentralen Schlafapnoe. Bei Patienten mit zentraler Schlafapnoe ist eine Reduktion der Opioid-Gesamtdosis zu erwägen.
Gleichzeitige Verwendung von Substanzen mit dämpfender Wirkung auf das zentrale Nervensystem
Die gleichzeitige Verwendung von Opioiden und Benzodiazepinen oder anderen Substanzen mit dämpfender Wirkung auf das zentrale Nervensystem (ZNS) kann eine starke Sedierung, eine Atemdepression, ein Koma oder den Tod zur Folge haben. Angesichts dieser Risiken dürfen gleichzeitig Opioide und Benzodiazepine oder andere Arzneimittel mit dämpfender Wirkung auf das ZNS nur Patienten verabreicht werden, für die keine andere Option der Behandlung in Betracht kommt. Wenn man sich entscheidet, Pectocalmine gleichzeitig mit Benzodiazepinen oder anderen Arzneimitteln mit zentralnervös dämpfender Wirkung zu verschreiben, so ist die geringste wirksame Dosis und kürzestmögliche Dauer der begleitenden Behandlungen zu wählen. Die Patienten sind engmaschig zu überwachen, um die Zeichen und Symptome einer Atemdepression und Sedierung zu entdecken (siehe Rubrik «Interaktionen»).
Versehentliche Einnahme
Die Patienten und die Hilfspersonen sind darauf hinzuweisen, dass Pectocalmine einen Wirkstoff in einer Konzentration enthält, die insbesondere für Kinder tödlich sein kann. Sie sind daher aufzufordern, alle Dosiseinheiten ausserhalb der Reichweite von Kindern aufzubewahren und alle angebrochenen oder nicht verwendeten Dosiseinheiten korrekt zu entsorgen.
Nebenniereninsuffizienz
Opioide können eine reversible Insuffizienz der Nebennieren hervorrufen, die eine Überwachung und Substitutionsbehandlung mit Glukokortikoiden erfordert. Zu den Symptomen einer Insuffizienz der Nebennieren gehören insbesondere Übelkeit, Erbrechen, Appetitverlust, Müdigkeit, Schwäche, Schwindel oder ein niedriger Blutdruck.
Verringerung der Sexualhormone und Anstieg des Prolaktins
Die langfristige Anwendung von Opioiden kann mit der Abnahme des Sexualhormonspiegels und Zunahme des Prolaktinspiegels einhergehen. Zu den Symptomen gehören eine Abnahme der Libido, eine erektile Dysfunktion oder eine Amenorrhoe.
Dysfunktion des Sphinkter Oddi/Pankreatitis
Opioide können eine Funktionsstörung und eine Dysfunktion des Sphinkter Oddi hervorrufen, was den Druck in den Gallenwegen und das Risiko für Symptome der Gallenwege und Pankreatitis erhöht.
Codein zur Behandlung von Husten und Erkältung wird bei Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren mit eingeschränkter Atemfunktion nicht empfohlen, da es zu Symptomen der Opiat-Überdosierung kommen kann.
Falls Pectocalmine dennoch eingesetzt werden, ist besonders auf Symptome der Atemdepression zu achten.
Pectocalmine darf bei Kindern unter 14 Jahren nicht angewendet werden.
Bei persistierendem Husten ist nach den auslösenden Ursachen zu suchen, die eine spezifische Behandlung erfordern, insbesondere Asthma, chronische Bronchitis, Bronchiektasen, endobronchiale Verlegungen, Krebs, bronchopulmonale Infektionen, Linksherzinsuffizienz jeglicher Ursache, Lungenembolie oder Pleuraerguss.
Pectocalmine zentral wirkende antitussive Substanzen in Verbindung mit einem Expectorans enthalten, ist bei ihrem Einsatz bei produktiven Hustenformen besondere Vorsicht geboten: Durch die Unterdrückung des Hustenreizes sowie der Selbstreinigung der Atemwege kann es zu einer unerwünschten Bronchialsekretstauung kommen, die das Risiko eines Bronchospasmus oder einer Infektion der Atemwege mit sich bringt.
Beim Auftreten allergischer Reaktionen ist die Behandlung sofort zu unterbrechen und unverzüglich ein Arzt zu informieren.
Bei chronischer Obstipation sollte Pectocalmine nicht über längere Zeit hinweg eingenommen werden.
Codein kann zu physiologischer und psychischer Abhängigkeit führen, so dass sich bei einem abrupten Absetzen der Substanzen Entzugssymptome einstellen können. Dies kann insbesondere bei Patienten mit chronischer Einnahme sowie bei Neugeborenen codeinabhängiger Mütter beobachtet werden.
Sportler sind darauf hinzuweisen, dass die Präparate Wirkstoffe enthalten, die bei einer Doping-Kontrolle positive Testresultate ergeben können.

Interaktionen

Die gleichzeitige Anwendung anderer Arzneimittel mit zentralnervöser Wirkung kann zusätzliche dämpfende Wirkungen haben und zu Atemdepression, arterieller Hypotonie, erheblicher Sedierung oder Koma führen und manchmal sogar tödlich sein (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Das gilt z. B. für andere Opioide, Sedativa wie Benzodiazepine oder Hypnotika, Narkosemittel, Phenothiazin, Tranquilizer, Myorelaxanzien, Antihistaminika mit sedierender Wirkung, Gabapentinoide (Gabapentin und Pregabalin) und Alkohol.
Ein Serotoninsyndrom kann auftreten bei gleichzeitiger Verabreichung von Opioiden und Monoaminooxidasehemmern (MAOH) oder serotoninergen Wirkstoffen wie selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI), Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmern (SSNRI) oder trizyklischen Antidepressiva. Zu den Symptomen eines Serotoninsyndroms gehören eine veränderte Bewusstseinslage, die Instabilität des autonomen Nervensystems, neuromuskuläre Anomalien und/oder gastrointestinale Symptome.
Interaktionen in Zusammenhang mit Ephedrin
Guanethidin verstärkt die direkte α-sympathomimetische Wirkung von Ephedrin, welches die Wirkung von Guanethidin antagonisiert. Weiterhin kann Ephedrin in Kombination mit trizyklischen Antidepressiva hypertensive Krisen und Arrhythmien auslösen. Auch in Verbindung mit Digitalisglykosiden kann es zu Arrhythmien führen.
Interaktionen in Zusammenhang mit Guaifenesin
Die Wirkung von Muskelrelaxantien und Sedativa kann verstärkt werden.
Alkohol
Alkohol bewirkt eine Erhöhung der sedativen Wirkung zentralwirksamer Antitussiva. Aus diesem Grund sollte während einer Behandlung mit Pectocalmine auf den Konsum von Alkohol verzichtet werden.

Schwangerschaft, Stillzeit

Die längere Anwendung von Opioiden während der Schwangerschaft kann beim Neugeborenen ein Opioid-Entzugssyndrom hervorrufen, das lebensbedrohlich werden kann, wenn es nicht rechtzeitig entdeckt und behandelt wird. Die Behandlung muss entsprechend den von Neonatologen erstellten Protokollen erfolgen. Wenn bei einer schwangeren Frau die Anwendung von Opioiden während längerer Zeit erforderlich ist, so ist die Patientin über das Risiko eines Opioid-Entzugssyndroms beim Neugeborenen zu informieren und es ist dafür zu sorgen, dass gegebenenfalls eine adäquate Behandlung zur Verfügung steht.
Für einige der in Pectocalmine enthaltenen Wirkstoffe gibt es Hinweise auf fötale Risiken, basierend auf Erfahrungen bei Tieren und bei Menschen (z.B. Entwicklung einer Codeinabhängigkeit beim Fötus und Entziehungssymptome und/oder Risiko einer Atemdepression beim Neugeborenen), wobei die Risiken in Zusammenhang mit der Verwendung dieser Medikamente bei der schwangeren Frau die möglichen positiven Effekte bei weitem übersteigen. Somit sind Pectocalmine bei schwangeren Frauen kontraindiziert.
Stillzeit
Codein tritt in die Muttermilch über. Nach der Einnahme von supratherapeutischen Codein-Dosen durch stillende Mütter sind bei Säuglingen einige Fälle von Hypotonie und Apnoe beschrieben worden. Pectocalmine sollten deshalb nicht in der Stillzeit angewendet werden (siehe «Kontraindikationen»).

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Der Patient muss auf das Risiko hingewiesen werden, dass Pectocalmine das Reaktionsvermögen herabsetzen und die Fähigkeit zum Lenken von Motorfahrzeugen oder Bedienen von Maschinen beeinträchtigen können.

Unerwünschte Wirkungen

Blut und lymphatisches System
Vereinzelt: Granulozytopenie.
Immunsystem
Selten: allergische Reaktionen (siehe «Kontraindikationen»).
Vereinzelt können solche Reaktionen bis zum anaphylaktischen Schock gehen und eine notfallmässige Behandlung erfordern.
Psychiatrische Störungen
Häufigkeit unbekannt: Abhängigkeit.
Nervensystem
Gelegentlich bis häufig: Sedation und, insbesondere beim Kind, Hemmung des Atemzentrums (siehe «Überdosierung»).
Selten bis gelegentlich: Somnolenz, Lethargie, Euphorie, Halluzinationen, Schwindel, Schlafstörungen, Schlaflosigkeit, Unruhezustände.
Vereinzelt: Desorientiertheit.
Augen
Selten bis gelegentlich: Sehstörungen (aufgrund einer Beeinträchtigung der visuellen motorischen Koordination).
Ohr und Innenohr
Selten bis gelegentlich: Hörstörungen.
Herz
Gelegentlich: Herzpalpitationen (vereinzelt: Bradykardie), ventrikuläre Herzrhythmusstörungen (insbesondere bei gleichzeitiger Digitalisbehandlung).
Gefässe
Häufig: leichte Kopfschmerzen (insbesondere zu Behandlungsbeginn).
Vereinzelt: Hitzewallungen.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums
Selten bis gelegentlich: Bronchospasmus, Mundtrockenheit.
Vereinzelt: Dyspnoe.
Häufigkeit unbekannt: Atemdepression, zentrales Schlafapnoe-Syndrom
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Übelkeit, Erbrechen, Obstipation.
Gelegentlich: Magenunverträglichkeit mit Sodbrennen.
Häufigkeit unbekannt: Pankreatitis
Leber- und Gallenerkrankungen
Häufigkeit unbekannt: Dysfunktion des Sphinkter Oddi
Haut
Selten bis gelegentlich: allergische Hautausschläge (Exanthem, Pruritus, Urtikaria).
Muskelskelettsystem
Selten: Zittern.
Allgemeine Störungen und Reaktionen an der Applikationsstelle
Bei supratherapeutischen Dosen: Hypotonie, Synkopen, Bradykardie, Erhöhung des Tonus der glatten Muskulatur (Magen, Gallenwege, Blase), Verminderung der peristaltischen Aktivität.
Reaktionsvermögen und Gewöhnungspotential: siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen».

Überdosierung

Fälle einer toxischen Leukoenzephalopathie wurden bei Überdosierung von Opioiden beobachtet.
Eine Überdosierung von Pectocalmine bewirkt eine Verstärkung der erwähnten unerwünschten Wirkungen sowie eine Erhöhung der unter «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» beschriebenen Risiken.
Symptome
Überdosierung in Zusammenhang mit Codein
Zeichen beim Erwachsenen: akute Dämpfung der Atemzentren (Zyanose, Bradypnoe); Somnolenz, Erbrechen; vorübergehendes Exanthem, Pruritus; Lungenödem; Krampfzustände, Ataxie, Koma.
Zeichen beim Kind (Toxizitätsschwelle 2 mg/kg, als Einzeldosis): Bradypnoe, Apnoe; Myosis; Hitzewallungen und Ödem im Gesicht; Urtikaria; Harnretention, Krampfzustände; Herz-Kreislauf-Kollaps, Koma.
Überdosierung in Zusammenhang mit Ephedrin
Schlaflosigkeit, Agitation, Angstzustände, psychische Veränderungen, Händezittern, Palpitationen, Extrasystolen, visuelle und akustische Halluzinationen, Krampfzustände, Hyperthermie, Herz-Kreislauf-Kollaps, Atemstillstand.
Überdosierung in Zusammenhang mit Guaifenesin
Die Toxizität von Guaifenesin ist gering. Nach massiver versehentlicher Einnahme ist mit einer Muskelrelaxation zu rechnen.
Behandlung einer akuten Überdosierung mit Pectocalmine
Symptomatische und unterstützende Behandlung: Magenspülung, gegebenenfalls ein Alphablocker, Nitroglycerin, ein Antikonvulsivum, ein benzodiazepinhaltiger Tranquilizer und/oder ein Neuroleptikum.
Im Falle einer Atemdepression: assistierte oder künstliche Beatmung; Naloxon i.v. Die kurze Wirkungsdauer dieses Opiat-Antagonisten kann wiederholte Verabreichungen erfordern.
Die Eltern müssen auf die Notwendigkeit hingewiesen werden, die Präparate Pectocalmine an einem sicheren Ort und vor Kindern geschützt aufzubewahren.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code: R05FA02
Wirkungsmechanismus
Pectocalmine enthält eine Arzneistoffkombination, deren Wirkung hauptsächlich antitussiv, bronchienerweiternd und krampflösend ist, und die Sekretstauungen löst.
Pharmakodynamik
Das chemisch eng mit Morphin verwandte Codein hemmt den Hustenreiz durch direkte Wirkung auf die Medulla oblongata und scheint einen austrocknenden Effekt auf die Schleimhaut der Atemwege auszuüben. Zusätzlich erhöht es die Viskosität der Bronchialsekrete. Es weist eine zentrale analgetische Wirkung auf und hemmt in höheren Dosen das Atemzentrum. Die Wirkungsdauer einer therapeutischen Codein-Dosis beträgt zirka 4 bis 6 Stunden.
Ephedrin ist ein Sympathomimetikum, das über die indirekte Stimulierung der α- und β-adrenergen Rezeptoren langdauernde stimulierende Wirkungen auf das Herz-Kreislauf-System sowie das ZNS ausübt. In therapeutischer Dosierung bewirkt es eine Bronchodilatation und hemmt Spasmen.
Guaifenesin und Senegaextrakt verflüssigen zähe Bronchialsekrete und fördern die Expektoration. Die Wirkungsdauer einer therapeutischen Dosis Guaifenesin beträgt zwischen 3 und 6 Stunden.

Pharmakokinetik

Pharmakokinetische Daten zu den Wirkstoffen sind in der Literatur nur zu ihrem isolierten Einsatz verfügbar. Bezüglich der Pflanzenextrakte und der Wirkstoffkombination, wie sie in den Präparaten Pectocalmine vorliegt, liegen keine Angaben vor.
Codein
Nach oraler Gabe beträgt die Bioverfügbarkeit zwischen 60 und 70%, die Plasmaproteinbindung liegt bei ca. 7%.
Codein wird nach der Einnahme rasch im Organismus verteilt. Die maximale Plasmakonzentration und die höchste antitussive Wirksamkeit werden nach 1 bis 2 Stunden erreicht. Codein durchdringt die Plazentaschranke und tritt in die Muttermilch über.
Die Eliminationshalbwertszeit von Codein beträgt zwischen 3 und 4 Stunden. Es wird in der Leber über Demethylierung und Glucurokonjugation metabolisiert und über die Nieren ausgeschieden.
Ephedrin
Ephedrin wird rasch und vollständig resorbiert. Die Bronchodilatation tritt 15 bis 60 Minuten nach der oralen Verabreichung ein und scheint 2 bis 4 Stunden anzuhalten. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt 3 bis 6 Stunden. Ephedrin und seine Metaboliten werden im Urin ausgeschieden.
Guaifenesin
Guaifenesin wird leicht aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Es wird rasch in der Leber metabolisiert und über die Nieren ausgeschieden. Innerhalb 4 Stunden erscheinen im Urin ca. 80%, nach 24 Stunden 95% der Dosis, und zwar ausschliesslich in Form von Metaboliten.
Es ist nicht bekannt, ob Guaifenesin die Plazentaschranke durchdringt oder in die Muttermilch übertritt.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Beim Vorliegen einer Leber- oder Niereninsuffizienz sowie bei betagten Patienten verzögern sich sowohl die Metabolisierung von Codein und Guaifenesin als auch die renale Elimination der unveränderten Substanzen und deren Metaboliten.

Präklinische Daten

Es sind keine für das Arzneimittel relevanten präklinischen Daten verfügbar.

Sonstige Hinweise

Beeinflussung diagnostischer Methoden
Guaifenesin beeinflusst die Bestimmung der 5-Hydroxyindolessigsäure (5-HIAA) und der Vanillinmandelsäure (VMA).
Haltbarkeit
Verfalldatum auf dem Behälter beachten.
Besondere Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (15–25 °C) und für Kinder unerreichbar lagern.

Zulassungsnummer

52005 (Swissmedic).

Packungen

Pectocalmine Sirup 200 ml. (B)

Zulassungsinhaberin

VERFORA SA, 1752 Villars-sur-Glâne.

Stand der Information

Mai 2024

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