Dosierung/AnwendungBei Frauen mit Oligo- oder Amenorrhoe aufgrund hypothalamisch-hypophysärer Dysfunktion (WHO-Gruppe II)
Eine Behandlung mit gonadotropen Hormonen sollte nur von einem Facharzt durchgeführt werden, der mit der Diagnose und Behandlung von Fertilitätsstörungen vertraut ist, und nach sorgfältigem Ausschluss von jeglicher anderer Infertilitätsmöglichkeit (mechanisch, immunologisch und andrologisch).
Ziel der Therapie mit Metrodin HP ist die Entwicklung möglichst eines einzelnen reifen Graaf'schen Follikels, aus dem nach Gabe von hCG die Eizelle freigesetzt wird.
Metrodin HP kann täglich, subkutan oder intramuskulär, verabreicht werden.
Bei menstruierenden Frauen sollte die Behandlung innerhalb der ersten sieben Tage des Menstruationszyklus beginnen.
Die Behandlung sollte an die individuelle ovarielle Reaktion der Patientin angepasst werden, abhängig von der sonographisch gemessenen Follikelgrösse und der Östrogensekretion. Im allgemeinen beginnt die Therapie mit 75-150 I.E. Urofollitropin täglich. Die Dosis sollte in etwa wöchentlichen oder 14tägigen Abständen um 37,5 I.E. (bis zu 75 I.E.) Urofollitropin/Tag erhöht oder erniedrigt werden, soweit dies erforderlich ist, um eine genügende, jedoch nicht überschiessende ovarielle Reaktion zu erzielen (Blutöstrogenspiegel 1,1-2,9 pMol/ml = 300-800 pg/ml; Durchmesser des dominierenden Follikels Â≥ 18 mm). Sollte eine Patientin nach vierwöchiger Therapie nicht auf die Therapie ansprechen, sollte dieser Behandlungszyklus abgebrochen werden.
Wenn eine optimale ovarielle Reaktion erzielt wurde, sollten 24-48 Stunden nach der letzten Injektion von Metrodin HP eine einmalige intramuskuläre Injektion von hCG (5000-10 000 I.E.) zur Auslösung der Ovulation verabreicht werden. Der Patientin sollte empfohlen werden, am Tag der hCG-Gabe und am darauffolgenden Tag Geschlechtsverkehr zu haben. Bei überschiessender ovarieller Reaktion sollte die Behandlung abgebrochen und kein hCG verabreicht werden (siehe «Vorsichtsmassnahmen»).
Im nächsten Zyklus sollte die Therapie mit verminderter Dosis begonnen werden.
Superovulation als (IVF) Vorbereitung auf eine In-Vitro-Fertilisation und andere ärztlich assistierte Reproduktionsprogramme
Die Behandlung für die Superovulation beginnt am 2. oder 3. Zyklustag mit der Verabreichung von 150-225 I.E. Metrodin HP täglich. Die Behandlung wird fortgesetzt, bis eine ausreichende Follikelentwicklung erzielt ist, wobei die Dosis der ovariellen Reaktion der Patientin angepasst wird (bis maximal 450 I.E. Urofollitropin täglich). Eine ausreichende Follikelentwicklung wird anhand der Serumöstrogenwerte bzw. mittels Sonographie der Ovarien kontrolliert.
Um die Endreifung des Follikels zu induzieren wird hCG in einer Dosis bis zu 10 000 I.E. einmalig 24-48 Stunden nach der letzten Metrodin HP Injektion verabreicht.
Eine Downregulation mit einem GnRH-Agonisten wird heutzutage häufig zur Unterdrückung der endogenen LH-Ausschüttung angewendet. In dem am häufigsten verschriebenen Therapieschema wird mit der Gabe von Metrodin HP üblicherweise etwa 2 Wochen nach Beginn der Agonist-Verabreichung begonnen.
Die kombinierte Behandlung wird fortgeführt, bis eine ausreichende Follikelentwicklung erzielt ist. Während der ersten 7 Tage werden beispielsweise 225 I.E. Urofollitropin/Tag (subkutan oder intramuskulär) verabreicht. Danach wird die Dosis der ovariellen Reaktion angepasst.
Beim Mann
Die Behandlung erfolgt durch einen in Andrologie spezialisierten Arzt.
Nach alleiniger Behandlung mit hCG in einer für die Vervollständigung der Virilisierung und die Normalisierung des Testosteronspiegels (Â≥9 nM/l) ausreichend hohen Dosierung, ist Metrodin HP (zusammen mit hCG) in einer Dosis von 150 I.E., 3 mal wöchentlich indiziert. Für eine vollständig abgeschlossene Spermatogenese muss der Patient über einen Zeitraum von mindestens 4 Monate behandelt werden.
Wird nach einer Behandlungsdauer von 12 Monaten keine Spermienzahl von 1×10 6 /ml erreicht, ist die Behandlung zu unterbrechen.
Kommt es nach Erreichung einer Spermienzahl von 1×10 6 /ml und weiterhin bestehendem Fortpflanzungswunsch nicht zu einer Schwangerschaft, ist die Behandlung nach einer Dauer von einem Jahr zu unterbrechen.
Art der Verabreichung
Zur subkutanen oder intramuskulären Injektion.
Zur Herstellung der gebrauchsfertigen Injektionslösung Lösungsmittel in die Ampulle mit Trockensubstanz einspritzen. Die Injektionslösung sollte unmittelbar vor der Behandlung hergestellt werden.
Um die subkutane und intramuskuläre Injektion grosser Volumina zu vermeiden, können bis zu 375 I.E. Metrodin HP in 1 ml Lösungsmittel aufgelöst werden.
Metrodin HP sollte unmittelbar nach der Herstellung verwendet werden, um die Risiken eines potentiellen FSH Verlustes durch Adsorption an die Spritzenwand zu vermindern. Die Adsorption hat keine bedeutsame Wirkung auf die zur Behandlung vorgeschriebenen Dosierungen.
|