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Information for professionals for Lymphoglobuline®:Genzyme a Sanofi Company
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Immunsuppressivum; Anti-Humanthymozyten-Immunglobulin vom Pferd 

Zusammensetzung

Wirkstoff: Immunglobulinum antithymocyticum (gereinigtes Immunglobulin vom Pferd) 50-150 mg, (IgG 2 , Reinheitsgrad Â≥95%) entsprechend der Wirkung von mind. 4250 lymphozytotoxischen Einheiten (850 Einh./ml).

Hilfsstoffe: Glycinum 100 mg, Natrii chloridum 5 mg, Aqua ad injectabilia q.s. pro 5 ml.
Lymphoglobuline enthält kein Konservierungsmittel.

Eigenschaften/Wirkungen

Lymphoglobuline wird aus dem Serum immunisierter Pferde gewonnen. Als Antigene dienen Lymphozyten vom Menschen aus dem Thymus. Das Serum wird nach dem Cohn-Prinzip fraktioniert und aus der erhaltenen Gammaglobulinfraktion durch chromatographische Trennung der Subklassen IgG 2  in reiner Form isoliert. Dadurch ist die spezifische Aktivität (zytotoxische Aktivität/Proteinmenge) erhöht.
In vitro zeigt Lymphoglobuline Lymphozytotoxizität und Hemmung der E-Rosetten-Bildung, in vivo hat Lymphoglobuline immunsupprimierende Wirkung durch eine Verminderung der T-Lymphozytenzahl. Es unterdrückt kutane Überempfindlichkeitsreaktionen vom Spättyp, verzögert das Abstossen von Hauttransplantaten, vermindert Zahl und Stärke von Abwehrkrisen im Verlauf von Organtransplantationen und bekämpft gewisse Immunreaktionen, die bei einer Anzahl immunpathologischer Prozesse auftreten.

Pharmakokinetik

Die pharmakokinetischen Daten von Lymphoglobuline entsprechen denjenigen von Pferde-Gammaglobulinen. Untersuchungen mit dem Präparat selbst sind unvollständig. Nach Applikation erfolgt eine aktive Immunreaktion des menschlichen Organismus, welche zu einem Antikörper-vermittelten Abbau und einer Immun-Elimination der heterologen Globuline führt.
Ausscheidung: Die Plasmahalbwertszeit von Pferde-Gammaglobulin beträgt durchschnittlich 6 Tage (1,5 bis 12 Tage).

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Belegte Indikationen
Prophylaxe und Therapie von Abstossungsreaktionen bei Nierentransplantationen.

Anwendungsmöglichkeiten
Prophylaxe und Therapie von Abstossungsreaktionen bei Herz-, Leber-, Pankreas- und Knochenmarktransplantationen;
Behandlung der aplastischen Anämie.

Dosierung/Anwendung

Vorhergehender Hauttest
Es empfiehlt sich, vor der ersten Infusion mit Lymphoglobuline eine intrakutane Injektion von 0,2 ml einer 0,1%igen Lymphoglobuline-Lösung (ca. 4 µg Pferde-IgG) in physiologischer NaCl-Lösung und eine kontralaterale Vergleichsinjektion ohne Lymphoglobuline durchzuführen. Für diesen Hauttest muss unbedingt frisch verdünntes Lymphoglobuline verwendet werden. Tritt nach dieser Injektion eine Quaddel und/oder ein Erythem, mit oder ohne Bildung von Pseudopodien, von 10 mm oder grösser und Pruritus oder eine ausgeprägte lokale Schwellung auf, ist der Hauttest als positiv zu beurteilen und eine alternative Behandlungsmethode ernsthaft in Betracht zu ziehen. Falls nach sorgfältiger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses eine Behandlung mit Lymphoglobuline trotz eines positiven Hauttestes adäquat erscheint, darf diese nur erfolgen, wenn lebensrettende Sofortmassnahmen unmittelbar eingesetzt werden können.
Falls auf den Hauttest systemische Reaktionen wie Hautausschlag am ganzen Körper, Tachykardie, Dyspnoe, Hypotonie oder Anaphylaxie auftreten, ist jegliche nachfolgende Behandlung mit Lymphoglobuline kontraindiziert.

Hinweis: Der prognostische Wert dieses Testes wurde klinisch nicht bewiesen. Lymphoglobuline kann auch allergische Reaktionen, inklusive Anaphylaxie, hervorrufen, wenn der Hauttest negativ ausfällt.

Dosierung und Dauer der Behandlung
Die Dosierung von Lymphoglobuline hängt vom Körpergewicht und der Toleranz des Patienten ab und sollte sich nach dem Blutbild richten. Die übliche, tolerierte Dosis beträgt 1 Fläschchen/10 kg Körpergewicht/24 Stunden (entsprechend bis zu 6 Fläschchen pro Tag für Erwachsene) und gilt sowohl für Prophylaxe und Therapie von Abstosskrisen als auch zur Behandlung der aplastischen Anämie.
Die empfohlene Behandlungsdauer beträgt 1 bis 3 Wochen bei der Prophylaxe von Abstosskrisen, 1 bis 2 Wochen bei der Therapie von Abstosskrisen (resp. solange bis eine Besserung eintritt), und etwa 5 Tage bei der Behandlung der aplastischen Anämie.
Die Behandlung kann ohne allmähliche Reduktion der Dosis unterbrochen werden. Eine gleichzeitig verschriebene Therapie mit Kortikoiden und chemischen Immunsuppressiva wird nach dem Absetzen von Lymphoglobuline weitergeführt.

Art der Anwendung
Lymphoglobuline wird intravenös in eine tiefliegende Vene mit grossem Kaliber (z.B. Subklavia) appliziert.
Folgende Punkte sind zu beachten:
Infusion in eine Oberflächenvene vermeiden, da sie Gefässwandreizungen zur Folge haben kann.
1 Stunde vor der ersten Infusion empfiehlt sich die intravenöse Applikation eines Antihistaminikums.
Die Lymphoglobuline-Infusion wird nach Verdünnung mit 250-500 ml physiologischer Kochsalzlösung mit Hilfe einer Pumpe mit regelmässigem Durchfluss ausgeführt.
Die Verabreichung sollte so kontinuierlich wie möglich erfolgen, am besten als Dauerinfusion über 16-18 Stunden. Eine Verabreichung innerhalb 4 Stunden oder weniger ist zu vermeiden.

Überwachung der Behandlung
Lymphoglobuline darf nur unter strenger ärztlicher Kontrolle und ausschliesslich in der Klinik bei Patienten mit immunsuppressiver Therapie im Zusammenhang mit Organtransplantationen oder zur Behandlung der aplastischen Anämie verwendet werden.
Die Überwachung der Behandlung erfordert eine tägliche Kontrolle des Blutbildes mit Zählung der Thrombozyten, Erythrozyten und Leukozyten. Bei einer Thrombopenie unter 80 000/mm³ wird die Infusion abgesetzt, ebenso bei einem allergischen Zwischenfall.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Bekannte Allergie gegen Pferdeproteine, akute und chronische Infektionen sowie akuter anaphylaktischer Schock.

Vorsichtsmassnahmen
Lymphoglobuline darf nur auf ärztliche Verordnung und ausschliesslich in der Klinik im Rahmen einer immunsuppressiven Therapie oder zur Behandlung der aplastischen Anämie verwendet werden.
Vor Beginn der Behandlung sollte auf Antikörper gegen Pferdeprotein untersucht werden (vgl. Kapitel Dosierung/Anwendung). Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Lymphoglobuline oder ein anderes Pferdeserum schon früher verabreicht worden ist. In diesem Fall müssen in der Regel zusätzlich Kortikoide gegeben werden.

Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschaftskategorie C.
Es sind weder kontrollierte Studien bei Tieren noch bei schwangeren Frauen verfügbar. Die Verabreichung von Lymphoglobuline an schwangere Frauen wird nicht empfohlen.
Über einen Übertritt von Lymphoglobuline in die Muttermilch liegen keine Angaben vor.

Unerwünschte Wirkungen

Hinweis: Die Häufigkeit von unerwünschten Wirkungen kann vermindert werden, wenn Lymphoglobuline langsam intravenös infundiert wird.
Unverträglichkeitsreaktionen äussern sich als Fieber und Hautreaktionen wie Erytheme und Urtikaria (etwa 8%), Schüttelfrost und - seltener - als anaphylaktische Erscheinungen mit einer Verminderung des Blutdruckes um 30-40 mm Hg, Atembeklemmung, Purpura, Urtikaria. Solche anaphylaktische Erscheinungen erfordern die Verabreichung von Kortikoiden.
Beobachtet wurden auch Neutropenie, Thrombozytopenie (in ca. 12,5% der Fälle oder sogar mehr in einer Studie) und Serumkrankheit (etwa 5%). Das Auftreten von Thrombopenien in den ersten 3 Tagen einer Behandlung erfordert eine kurzzeitige Reduzierung der vorgeschriebenen Dosen. Treten die Symptome später (7.-10. Behandlungstag) auf, so kann dies ein Anzeichen für die Serumkrankheit sein und die Behandlung ist - je nach Intensität - evt. abzusetzen.
Eine Verminderung der zirkulierenden Lymphozyten ist eine direkte Folge der Therapie. Sie führt zu einem erhöhten Risiko von opportunistischen Infektionen (v.a. mit Viren und Parasiten). Ebenfalls möglich ist ein vorübergehender Schub von Leukozytose.

Interaktionen

Mit Ciclosporin: Risiko einer übermässigen Immunsuppression.
Mit lebenden, abgeschwächten Impfstoffen: diese sind kontraindiziert während einer immunsuppressiven Therapie wegen des Risikos einer generalisierten systemischen Infektion.
Gleichzeitige Bluttransfusionen oder Transfusionen von Blutderivaten oder Infusionen anderer Art (Glucoselösungen, Serum oder insbesondere lipidhaltige Lösungen) im gleichen Schlauch sind zu vermeiden.

Überdosierung

Eine Überdosierung kann Leukopenie und Thrombozytopenie zur Folge haben.
Langzeitanwendung von Lymphoglobuline kann schwere Infektionen und einen Anstieg des Auftretens von Lymphomen bewirken.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten
Blut und Blutderivate, lipidhaltige Lösungen.

Haltbarkeit
Lymphoglobuline ist bei +2 bis +8 °C und vor Licht geschützt aufzubewahren. Verfalldatum (EXP) beachten.
Lymphoglobuline darf nicht tiefgefroren werden. Einmal geöffnete Fläschchen sind sofort zu gebrauchen.

IKS-Nummern

52411.

Stand der Information

Dezember 1993.
RL88

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