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Information for professionals for Furodrix®:G. Streuli & Co. AG
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Diuretikum 

Zusammensetzung

Ampullen
Furosemidum 20 mg (ut Furosemidum natricum); Natrii chloridum; Excipiens ad solut. inject. pro 2 ml.

Tabletten
Furosemidum 40 mg; Excipiens pro compr.

Eigenschaften/Wirkungen

Furosemid, ein stark, kurz und schnell wirkendes Schleifendiuretikum, ist ein Anthranilsäure-Derivat, das wie alle therapeutisch eingesetzten Diuretika primär eine Ausscheidung von Elektrolyten bewirkt, die sekundär Wasser binden und so die Harnausscheidung selbst bei beträchtlich eingeschränktem Glomerulumfiltrat, Hypalbuminämie und azidotischer Stoffwechsellage vergrössern.
Voraussetzung für die saluretische Wirksamkeit von Furosemid ist allerdings, dass die Substanz über einen Anionentransportmechanismus in das Tubuluslumen gelangt und hier mit dem in der luminalen Zellmembran vorhandenen Cotransportsystem, dem Na + 2Cl - K + -Carrier, reagieren kann.
Furosemid führt bei Herzinsuffizienz durch Erweiterung der venösen Kapazitätsgefässe zu einer Senkung der Vorlast des Herzens. In hoher Dosierung (ca. 1 mg/kg KG) besitzt Furosemid auch eine extrarenale Wirkung. Dieser frühe vaskuläre Effekt setzt eine ausreichende Nierenfunktion mit Aktivierung des Renin-Angiotensin-Systems voraus. Zusätzlich vermindert Furosemid die erhöhte Gefässreagibilität bei Hypertonikern durch seinen kochsalzausschwemmenden Effekt.
Furodrix senkt den erhöhten, nicht aber den normalen Blutdruck. Bei schweren Hypertonieformen ist eine Kombinationstherapie zu empfehlen.
Die Wirkungsdauer ist von folgenden Parametern abhängig:
gewählte Formulierung;
Zustand des Patienten;
Häufigkeit bzw. Intervall der Applikation;
Infusionszeit bei der i.v.-Applikation.
Die Wirkungsdauer beträgt nach oraler Gabe bei gesunden Freiwilligen zwischen 4-8 Stunden. Bei der i.v.-Verabreichung tritt die Wirkung nach ca. 5 Minuten ein und hält etwa 2 Std. an. Bei i.v.-Infusion ist die Wirkungsdauer von der Infusionszeit abhängig.
Eine strenge NaCl-freie Diät kann bei gleichzeitiger Verabreichung von Furodrix unter Umständen zu einer Wirkungsverminderung und zu K-Verlusten führen, wenn durch die Ausschwemmung starker Ödeme zu wenig Na im Körper verbleibt.

Pharmakokinetik

Absorption
Furodrix wird nach oraler Gabe rasch aber unvollständig zu 60-70% aus dem Magen-Darm-Trakt resorbiert, dies entspricht ebenfalls der Bioverfügbarkeit. Bei eingeschränkter Nierentätigkeit beträgt die Absorption nur 43-46%.
Nach peroraler Applikation von 1×40 mg Furodrix kann Furosemid bereits nach 15 Min. im Plasma nachgewiesen werden und erreicht nach ca. 75 Min. mit durchschnittlich 1,5 mg/l die maximale Plasmakonzentration. Nach 8 Stunden ist Furosemid im Serum meist nicht mehr vorhanden.
Nach i.v.-Applikation setzt die Diurese innerhalb 5 Min. ein, erreicht ein Maximum innerhalb 20-60 Min. und hält ca. 2 Std. an.
Nach i.v.-Injektion von 40 mg wurden maximale Serumkonzentrationen von 6-12 µg/ml gemessen.
Der Bereich der optimalen Wirkkonzentration im Plasma richtet sich nach dem gewünschten diuretischen Effekt.

Distribution
Plasmaeiweissbindung: 96 ± 2%, bei Niereninsuffizienz kann sie reduziert sein.
Verteilungsvolumen: 0,2 l/kg.
Furosemid passiert die Plazenta und gelangt in die Muttermilch.

Metabolismus
Im Stoffwechselprozess von Furosemid entstehen keine aktiven Metaboliten. Ein kleiner Teil von Furosemid wird in der Leber zu 4-Chloro-5-sulfamoylanthranyl-säure metabolisiert.

Elimination
Die Eliminationshalbwertzeit beträgt ca. 1 Std. Furosemid wird zu ca. 50-70% renal ausgeschieden, davon ca. 14% als Glukuronid. 24 Stunden nach i.v. Applikation sind 99% der verabreichten Dosis ausgeschieden.

Klinische Situation mit veränderter Kinetik
Die Eliminationsrate von Furosemid wird durch eine 50%ige Reduktion der Nierenfunktion nicht verändert. Mit zunehmender Niereninsuffizienz kommen extrarenale Eliminationswege zur Wirkung (der biliäre Anteil kann mehr als 60% betragen). Bei chronischer Niereninsuffizienz (GFR < 10 ml/Min.) betrug die terminale Halbwertszeit aus dem Serum 13,5 h. Dabei wurde eine Gesamtelimination von 56% der zugeführten Dosis in 24 Std. errechnet.
Bei kombinierter hepatorenaler Insuffizienz wurde eine Halbwertszeit bis zu 20 Stunden bestimmt.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Furodrix eignet sich zur Kurz- und Langzeittherapie von Erkrankungen, bei denen interstitielle Flüssigkeitsansammlungen (Ödeme) auftreten.

Furodrix Tabletten
Bei kardialen Ödemen (Lungenstauung, Leberstauung und bei Ödemen der unteren Extremitäten),
bei renalen Ödemen (bei nephrotischem Syndrom steht die Therapie der Grunderkrankung im Vordergrund),
bei hepatogenen Ödemen infolge Lebererkrankungen (Ascites),
bei Ödemen infolge Verbrennungen,
zur antihypertensiven Therapie leichten bis mittleren Grades.

Furodrix Ampullen i.v.
Ist insbesondere indiziert, wenn eine intensive und schnelle Diurese erforderlich ist.
Akute Herzinsuffizienz mit Lungenödem (in Verbindung mit anderen therapeutischen Methoden),
bei kardialen Ödemen infolge Herzerkrankung (Lungenstauung, Leberstauung und bei Ödemen der unteren Extremitäten),
bei renalen Ödemen durch nephrotisches Syndrom (bei nephrotischem Syndrom steht die Therapie der Grunderkrankung im Vordergrund), bei akuter und chronischer Niereninsuffizienz (bis zu einem Glomerulumfiltrat von 5 ml/Min.),
bei hepatogenen Ödemen infolge Lebererkrankungen (Ascites),
bei Ödemen anderer Ursache, Ascites infolge Tumorkompression,
verminderte Harnproduktion infolge Schwangerschaftskomplikationen (Gestosen) nach Beseitigung des Volumenmangelzustandes,
unterstützende Behandlung beim Hirnödem,
Ödeme infolge Verbrennungen,
hypertensive Krise neben anderen antihypertensiven Massnahmen,
zur Unterstützung der forcierten Diurese bei Vergiftungen.

Dosierung/Anwendung

Übliche Dosierung

Orale Applikation
Es gelten folgende Dosierungsrichtlinien:
Im allgemeinen wird beim Erwachsenen mit täglich ½-1-2 Tabletten begonnen;
Erhaltungsdosis ½-1 Tablette täglich;
Säuglingen und Kindern wird Furosemid vornehmlich oral verabreicht. Dosisempfehlung 2 mg Furosemid/kg Körpergewicht bis höchstens 40 mg/Tag.
Die Tabletten sind nüchtern, mit reichlich Flüssigkeit einzunehmen.

Parenterale Applikation

Nur für die i.v.-Applikation.
Eine i.m.-Applikation ist nicht gestattet, da keine entsprechenden Untersuchungen durchgeführt wurden.
Erwachsene: Als Diuretikum wird Furosemid in einer Einzeldosis von 20-40 mg i.v. verabreicht.
Sollte sich diese Anfangsdosis als unbefriedigend herausstellen, so werden die zweite und folgende Dosen um jeweils 20 mg erhöht und alle 2 Stunden verabreicht, bis die gewünschte diuretische Antwort erreicht ist. Diese Erhaltungsdosis wird dann 1-2mal pro Tag verabreicht.

Akutes Lungenödem

Erwachsene
Initialdosis: Langsame i.v.-Injektion von 40 mg über 1-2 Minuten. Lässt sich mit dieser Initialdosis innerhalb 20 Minuten keine befriedigende Wirkung feststellen, kann eine Dosis von 20-40 mg über 1-2 Minuten verabreicht werden.

Forcierte Diurese
20-40 mg Furodrix werden zusätzlich zu der Infusion von Elektrolytlösung gegeben. Die Weiterbehandlung erfolgt in Abhängigkeit von der Ausscheidung und unter Substitution des Flüssigkeits- und Elektrolytenverlustes. Bei Vergiftungen mit sauren oder basischen Substanzen kann durch Alkalisierung bzw. Ansäuern des Harnes die Ausscheidungsrate weiter gesteigert werden.

Säuglinge und Kinder unter 15 Jahren

Initialdosis: 1 mg/kg. Wenn erforderlich kann die Initialdosis um 1 mg/kg alle 6 Std. erhöht werden. Häufig genügen 1-2 mg/kg, als Maximaldosis gilt 6 mg/kg.

Allgemeine Hinweise
Sobald als möglich sollte auf die orale Therapie übergegangen werden.
Die intravenöse Anwendung von Furodrix Ampullen ist angezeigt, wenn die intestinale Resorption gestört oder eine schnelle Diurese erforderlich ist.
Bei i.v. Anwendung soll Furodrix langsam injiziert werden. Die Injektionsgeschwindigkeit von 4 mg pro Minute soll nicht überschritten werden.
Durch stark eingeschränkte Natriumzufuhr kann die Glomerulumfiltrationsrate vermindert und die diuretische Wirkung der Saluretika abgeschwächt werden. In diesen Fällen kann durch Kochsalzzugabe die diuretische Wirkung von Furodrix erhöht werden.
Über die Dauer der Behandlung entscheidet der Arzt. Sie richtet sich nach Art und Schwere der Krankheit.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Bekannte Überempfindlichkeit auf Furosemid und Sulfonamide, Nierenversagen mit Anurie, Präcoma und Coma hepaticum, schwere Elektrolytstörungen (Hypokaliämie, Hyponatriämie und/oder Hypovolämie) mit oder ohne begleitende Hypotonie.

Vorsichtsmassnahmen
Patienten mit manifestem oder latentem Diabetes, mit Gicht oder einer Veranlagung dazu sowie Patienten mit stark erniedrigtem Blutdruck, Behinderung des Harnabflusses (z.B. bei Prostatavergrösserung, Harnleiterverengung, Harnstauungsniere), mit Eiweissmangel, mit gleichzeitigem Vorliegen von Leberzirrhose und Nierenfunktionseinschränkung sowie Frühgeborene sollten während der Behandlung mit Furodrix regelmässig kontrolliert werden.
Nicht-ketotische Hyperglykämien sind beschrieben worden.
Bei längerdauernder Therapie mit Furodrix sollen Kreatinin und Harnstoff im Blut sowie die Elektrolyte im Plasma regelmässig kontrolliert werden.
Da die Anwendung von Furodrix zu Hypokaliämien führen kann, ist eine kaliumreiche Diät zu empfehlen (Bananen, Feigen, Kartoffeln, Tomaten, Blumenkohl, Spinat, getrocknete Früchte).
Gelegentlich kann eine medikamentöse Substitution von Kalium angezeigt sein.
Wird das Präparat bei Patienten mit einer Hypokaliämie oder Hyponatriämie eingesetzt, so sollte gleichzeitig eine entsprechende Elektrolytsubstitution erfolgen.
Die Reaktionsbereitschaft kann durch Furosemid beeinträchtigt werden, so ist insbesondere die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Strassenverkehr oder diejenige zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt. Dies gilt in verstärktem Masse zu Beginn der Behandlung oder in Kombination mit Alkohol.

Schwangerschaft, Stillzeit
Schwangerschaftskategorie C.
Tierstudien haben unerwünschte Effekte auf den Fötus gezeigt (Embryotoxizität, pharmakologisch bedingt durch die Elektrolytverarmung), und es existieren keine kontrollierten Humanstudien. Unter diesen Umständen soll das Medikament nur verabreicht werden, wenn der potentielle Nutzen das fötale Risiko übersteigt.
Eine Behandlung muss kurzfristig und unter besonders strenger Indikationsstellung erfolgen.
Furosemid geht in die Muttermilch über und kann die Laktation hemmen. Deshalb wird von der Anwendung in der Stillzeit abgesehen; wenn eine zwingende Indikation für Furosemid vorliegt und keine risikoärmere Alternative, wird das Abstillen empfohlen.

Unerwünschte Wirkungen

Nach Langzeittherapie kann eine Störung des Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushaltes als Folge der vermehrten Elektrolytausscheidung eintreten.
Infolge übermässiger Diurese kann es, insbesondere am Anfang der Behandlung, vor allem bei älteren Patienten und Kindern zu Kreislaufbeschwerden wie Hypotonie, orthostatischen Kreislaufstörungen, Kopfdruck, Schwindel und Sehstörungen kommen. Als Folge der Hypovolämie und Dehydration kann dies zu Kreislaufkollaps und Thromboseneigung durch Hämokonzentration führen. Jedoch sind bei individuell angepasster Dosierung trotz rasch einsetzender Diurese im allgemeinen akute hämodynamische Reaktionen nicht zu erwarten.
Kaliumverluste können sich während einer Therapie mit Furosemid einstellen, vornehmlich nach kaliumarmer Kost sowie bei Erbrechen oder chronischem Durchfall (Laxantienabusus). Ausserdem disponieren Erkrankungen wie zum Beispiel Leberzirrhose zu Kaliummangelzuständen.
Magnesiumverluste können sich während einer Therapie mit Furosemid einstellen, besonders bei magnesiumarmer Diät. Bei erhöhten renalen Magnesiumverlusten wurden als Folge Hypomagnesiämie sowie in seltenen Fällen eine Tetanie oder Herzrhythmusstörungen beobachtet.
Bei zu stark eingeschränkter Kochsalzzufuhr kann sich ein Natriummangel in orthostatischem Blutdruckabfall, Wadenkrämpfen, Appetitlosigkeit, Schwächegefühl, Schwindel, Schläfrigkeit, Erbrechen und Verwirrtheitszuständen äussern.
Furosemid kann den Kalziumspiegel im Blut erniedrigen (in sehr seltenen Fällen ist eine Tetanie beobachtet worden).
Gelegentlich können allergische Reaktionen auftreten. Lebensbedrohliche anaphylaktische und anaphylaktoide Reaktionen mit zum Beispiel Kreislaufzusammenbruch sind selten und bisher nur nach intravenöser Gabe beschrieben. Grundsätzlich können sich allergische Reaktionen als Hautreaktionen (z.B. Pruritus, Urtikaria, bullöses Pemphigoid, Erythema multiforme, Dermatitis exfoliativa, Purpura) äussern, aber auch in Form fieberhafter Zustände, als Vaskulitis oder interstitielle Nephritis.
Furosemid kann Blutbildveränderungen auslösen: Selten kommt es zu Eosinophilie, zu hämolytischer oder aplastischer Anämie, zu Leukopenie oder Agranulozytose mit unter Umständen verstärkter Neigung zu Infektionen, gelegentlich zu Thrombozytopenie mit unter Umständen verstärkter Blutungsneigung. Diese Blutbildveränderungen können lebensbedrohlich sein.
Symptome einer Harnabflussbehinderung (z.B. bei Hydronephrose, Ureterstenose, Prostatahypertrophie) können durch Furosemid manifest bzw. verschlechtert werden.
Bei der Therapie mit Furosemid kann es zu einem vorübergehenden Anstieg von Harnstoff und Kreatinin im Blut kommen.
Bei prädisponierten Patienten ist zu berücksichtigen, dass eine Zunahme der Harnsäurekonzentration im Blut zur Auslösung von Gichtanfällen führen kann.
Ein Anstieg von Cholesterin und Triglyzeriden im Blut kann unter Furosemid auftreten.
Ein manifester Diabetes kann in seltenen Fällen durch die Behandlung mit Furosemid verschlechtert, ein latenter manifest werden.
Es liegen einzelne Beobachtungen von akuter Pankreatitis vor, nach denen eine mehrwöchige Behandlung mit Saluretika ursächlich am Entstehen einer akuten Pankreatitis beteiligt zu sein scheint, hierunter auch einzelne Fälle nach Gabe von Furosemid.
Hörstörungen und/oder Tinnitus aurium nach Gabe von Furosemid sind selten und meist reversibel. Mit der Möglichkeit ist vor allem dann zu rechnen, wenn Furosemid zu rasch injiziert wird, insbesondere bei Vorliegen einer Niereninsuffizienz.
Eine schon bestehende metabolische Alkalose kann sich (z.B. bei dekompensierter Leberzirrhose) unter Therapie mit Furosemid verschlechtern.
Selten kommt es zu Parästhesien, gelegentlich zu einer Lichtüberempfindlichkeit der Haut.
Gastrointestinale Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Durchfall) kommen selten vor.
Bei Frühgeborenen kann es zu Nephrolithiasis und Nephrokalzinose kommen. Bei Frühgeborenen mit Atemnotsyndrom kann eine diuretische Behandlung mit Furosemid in den ersten Lebenswochen das Risiko eines persistierenden Ductus arteriosus Botalli erhöhen.

Interaktionen

Nichtsteroidale Antiphlogistika (z.B. Indometazin und Probenecid) können die Wirkung von Furosemid abschwächen und bei bestehender Hypovolämie zu Nierenversagen führen.
Furosemid kann die Wirkung von Antidiabetika und von pressorischen Aminen abschwächen.
Bei Therapie mit Aminoglykosid-Antibiotika (z.B. Neomycin, Gentamycin usw.) sollte Furosemid wegen der gleichzeitigen Verstärkung der Ototoxizität und weil die dabei auftretenden Hörstörungen irreversibel sein können, möglichst nicht zusammen bzw. nur bei vitalen Indikationen gegeben werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Furosemid und Cisplatin ist mit der Möglichkeit eines Hörschadens zu rechnen. Wird bei einer Cisplatinbehandlung eine forcierte Diurese mit Furosemid angestrebt, so darf Furosemid nur in niedriger Dosis (z.B. 40 mg bei normaler Nierenfunktion) und bei positiver Flüssigkeitsbilanz eingesetzt werden. Andernfalls kann es zu einer Verstärkung der Nephrotoxizität von Cisplatin kommen.
Nephrotoxische Effekte von Cephalosporinen können durch Furosemid und andere potente Diuretika verstärkt werden, insbesondere bei hoher Dosierung.
Bei Therapie mit oralen Antikoagulantien sollte Furosemid nur mit Vorsicht gegeben werden, da die Verdrängung der Antikoagulantien aus der Plasmaeiweissbindung zu einer erhöhten Blutungsneigung führen kann. Dies gilt besonders bei Vorliegen einer Hypalbuminämie, hoher Dosierung von Furosemid und bei Niereninsuffizienz.
Durch Hypokaliämie und Hypomagnesiämie möglicherweise Verstärkung der toxischen Wirkungen von Digitalis-Glykosiden und Verlängerung der Wirkung von Muskelrelaxantien (z.B. Tubocurarin).
Bei gleichzeitiger Anwendung eines Mineralokortikoids ist der zusätzliche kaliumsenkende Effekt des Steroids zu berücksichtigen.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Laxantien oder Carbenoxolon ist zu berücksichtigen, dass es zu einem verstärkten Kaliumverlust kommen kann.
Furosemid verstärkt die blutdrucksenkende Wirkung von Antihypertensiva (evtl. Dosisreduktion). Insbesondere in Kombination mit ACE-Hemmern wurden starke Blutdruckabfälle bis hin zum Schock beobachtet. Die Gabe von ACE-Hemmern kann bei mit Furosemid vorbehandelten Patienten zu einer Verschlechterung der Nierenfunktion und in Einzelfällen zum akuten Nierenversagen führen.
Antikonvulsiva (z.B. Phenytoin, Phenobarbital) vermindern die Wirkung von Furosemid um ca. 50%.
Durch Furosemid ist eine verstärkte Alkoholwirkung möglich, eventuell Alkoholintoleranz.
Steigerung der Lithiumtoxizität durch Furosemid (Vorbeugung: Lithiumplasmaspiegelbestimmung).
Erhöhung des Theophyllinspiegels bei gleichzeitiger i.v. Furosemidapplikation.

Überdosierung

Bei Überdosierungen besteht die Gefahr einer akuten Hypotonie infolge Exsikkation und Elektrolytdepletion durch exzessive Diurese. Die Behandlung besteht in Flüssigkeits- und Elektrolytsubstitution in Abhängigkeit vom Ausmass der Diurese (gegebenenfalls Kontrolle des Kohlenhydratstoffwechsels).
Bei Patienten mit Miktionsstörungen ist der Harnabfluss sicherzustellen. Bei Prostatikern ist zu beachten, dass durch eine plötzlich eintretende Harnflut eine Harnsperre mit akuter Überdehnung der Blase auftreten kann.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten
Furosemid ist nur in alkalischem Milieu unter Salzbildung löslich. Unter pH 7 beginnt es auszufällen. Saure Lösungen dürfen daher mit Furodrix nicht gemischt werden, besonders solche mit grosser Pufferkapazität, wie z.B. Vitamin C und B, Reverin®, Adrenalin oder Noradrenalin.
Alkalische, neutrale oder schwach saure Lösungen mit sehr geringer Pufferkapazität können mit Furodrix im allgemeinen gemischt werden, z.B. isotonische NaCl- und Ringer-Lösungen, Strophantin- und neutrale Glukose-Lösungen (cave: Glukose-Lösungen des Handels reagieren vielfach deutlich sauer).
Salze organischer Basen können durch Mischen mit Furodrix aus ihrer Lösung gefällt werden, z.B. Lokalanästhetika, Alkaloide, Narkotika, Antihistaminika.

Hinweise
Das Medikament darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Vor Licht schützen. Bei zu starker Lichteinwirkung kann es zu Verfärbungen der Tabletten und Ampullen kommen, wodurch die Wirksamkeit jedoch nicht beeinträchtigt wird.

IKS-Nummern

52714.

Stand der Information

November 1996.
RL88

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