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Pharmakokinetik

Im Bereiche von 50-200 mg Sertralin verhalten sich die pharmakokinetischen Parameter proportional zur Dosis.

Absorption
Nach 14 Tagen wurden bei einer einmal täglichen oralen Dosierung von 50-200 mg maximale Plasmakonzentrationen (Cmax) 4,5 bis 8,4 Stunden nach Sertralin-Einnahme gemessen. Nach einer einmaligen Einnahme von 50 mg Sertralin lag die maximale Plasmakonzentration bei durchschnittlich 12 ng/ml.
Die durchschnittliche Halbwertszeit von Sertralin variiert bei jungen und älteren Männern und Frauen zwischen 22 und 36 Stunden.
Übereinstimmend mit der terminalen Eliminationshalbwertszeit kommt es zu einer ungefähr zweifachen Akkumulation bis zum steady state, welches bei einmal täglicher Einnahme nach ungefähr einer Woche auftritt.
Nahrungsmittel haben keinen nennenswerten Einfluss auf die Bioverfügbarkeit der Tabletten.

Distribution
Ungefähr 98% der zirkulierenden Substanz werden an Plasmaproteine gebunden. Anhand von Tierstudien konnte gezeigt werden, dass Sertralin ein grosses Verteilungsvolumen aufweist.

Metabolismus/Elimination
Die Metabolisierung von Sertralin erfolgt über die P450-Isoenzyme CYP2D6 und CYP3A4. Sertralin ist ein schwacher Inhibitor von CYP2D6 und CYP3A4.
Ein grosser Teil von Sertralin unterliegt dem «first pass» Metabolismus in der Leber. N-Desmethylsertralin, der Hauptmetabolit im Plasma, ist in vitro bedeutend weniger wirksam als Sertralin (ungefähr 20mal).
In pharmakologischen in-vivo Depressionsmodellen zeigte sich, dass N-Desmethylsertralin substantiell weniger wirksam ist als Sertralin.
Die terminale Plasma-Eliminationshalbwertszeit von N-Desmethylsertralin beträgt 62 bis 104 Stunden. Sertralin und N-Desmethylsertralin werden umfassend durch oxidative Desaminierung und anschliessende Reduktion, Hydroxylierung und Glucuronid-Konjugation metabolisiert. Die daraus resultierenden Metabolite werden zu gleichen Teilen im Urin und im Stuhl ausgeschieden. Weniger als 0,2 % vom Sertralin werden unverändert renal ausgeschieden.

Kinetik in besonderen klinischen Situationen

Ältere Patienten
Die Pharmakokinetik bei älteren Patienten ist ähnlich wie diejenige bei jüngeren Patienten, allerdings kann die Plasmaclearance bei älteren Patienten erniedrigt sein.

Kinder
Das pharmakokinetische Profil von Sertralin bei Kindern mit Zwangsstörungen ist vergleichbar mit demjenigen von Erwachsenen (obwohl Kinder Sertralin etwas schneller metabolisieren). Bei Kindern bis zu 12 Jahren zeigte sich bei Dosierung ohne Gewichtsadaptation eine signifikante Erhöhung von Cmax. Daher kann es ratsam sein, Kindern aufgrund des niedrigeren Körpergewichtes tiefere Dosen zu verabreichen (vor allem bei Kindern im Alter von 6-12 Jahren), um zu hohe Plasmaspiegel zu verhindern (siehe Kapitel «Dosierung/Anwendung»).

Jugendliche
In klinischen Studien war das pharmakokinetische Profil von Sertralin bei depressiven und zwangsneurotischen Patienten im Alter von 13 bis 17 Jahren ähnlich wie dasjenige bei Erwachsenen.

Leberfunktionsstörung
Sertralin wird umfassend in der Leber metabolisiert. In einer pharmakokinetischen Studie zeigten Patienten mit einer leichten stabilen Zirrhose bei einer Mehrfachdosierung eine verlängerte Eliminationshalbwertszeit und erhöhte AUC-Werte im Vergleich zu gesunden Probanden (siehe «Vorsichtsmassnahmen»).

Niereninsuffizienz
Da Sertralin umfassend in der Leber metabolisiert wird, ist die Ausscheidung der unveränderten Substanz im Urin von untergeordneter Bedeutung.
In einer kontrollierten Studie mit 42 Patienten mit leichter bis mittlerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance 30-60 ml/min) oder mittlerer bis schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance 10-29 ml/min) waren die pharmakokinetischen Parameter (AUC0-24 und Cmax) nach Mehrfachdosierung gegenüber der Kontrollgruppe nicht signifikant erhöht und die Halbwertszeiten waren ähnlich. Bei Patienten unter Hämodialyse kam es dagegen zu einer Verringerung der genannten Parameter sowie auch von t½. In allen untersuchten Gruppen gab es keine Unterschiede bezüglich der Plasmaproteinbindung im Vergleich zur Kontrollgruppe.

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