Sympathomimetikum, HerzstimulansZusatzampullen, Injektionsflaschen für Infusionslösungen zur Schocktherapie ZusammensetzungEine Zusatzampulle enthält:
Dopamin B. Braun 50 mg
Wirkstoff: Dopamini hydrochloridum 50 mg.
Hilfsstoffe: Natrii chloridum 22,5 mg, Antiox. E 223 1,1 mg, Aqua ad iniectabilia ad solutionem q.s. pro 5 ml.
Dopamin B. Braun 250 mg
Wirkstoff: Dopamini hydrochloridum 250 mg.
Hilfsstoffe: Natrii chloridum 45,0 mg, Antiox. E 223 2,3 mg, Aqua ad iniectabilia ad solutionem q.s. pro 10 ml.
Eine Injektionsflasche enthält:
Dopamin B. Braun 500 mg
Wirkstoff: Dopamini hydrochloridum 500 mg.
Hilfsstoffe: Natrii chloridum 45,0 mg, Antiox. E 223 2,3 mg, Aqua ad iniectabilia ad solutionem q.s. pro 10 ml.
Eigenschaften/WirkungenDopamin ist eine körpereigene Substanz. Die Wirkung auf die sympathischen Rezeptoren ist dosisabhängig. In mittlerer Dosierung kommt es fast ausschliesslich zu einer Stimulierung der β-Rezeptoren, wogegen im höheren Dosisbereich sowohl β 1 - als auch α-Rezeptoren beeinflusst werden.
Bei der Anwendung am Menschen lassen sich mit Dopamin folgende Wirkungen erzielen: Steigerung der inotropen Leistung und damit Steigerung des Herzzeitvolumens über eine Vergrösserung des Schlagvolumens ohne Frequenzanhebung. Sinnvolle Verbesserung der Systemflusssteuerung mit Steigerung der Koronar-, Nieren- und Splanchnicusdurchblutung bei gleichzeitiger Erhöhung der Natriumsekretion, gekoppelt mit einer Abnahme der Haut- und Muskeldurchblutung.
Diese erwünschten Wirkungen sind bei einem Körpergewicht von etwa 70 kg in einem Dosisbereich zwischen 175 und 280 µg Dopamin/Minute zu erzielen. Höhere Dosen führen zu einer Steigerung des peripheren Widerstandes, einer Erhöhung des enddiastolischen linken Ventrikeldruckes mit möglicher Lungenstauung und Einschränkung der Nierensekretion.
PharmakokinetikAbsorption
Die Wirkung fängt 5 Minuten nach intravenöser Injektion an. Sie dauert weniger als 10 Minuten.
Distribution
Wenn Dopamin intravenös verabreicht wird, verteilt es sich im ganzen Körper. Bei gewöhnlicher therapeutischer Dosis durchquert Dopamin die Blut-Hirn-Schranke nicht. Es ist nicht bekannt, ob Dopamin die Plazenta durchquert.
Metabolismus
Dopamin wird in der Leber, in den Nieren und im Plasma hauptsächlich durch Monoaminoxydase (MAO) und Catechol-o-Methyltransferase (COMT) in 3,4-Dihydroxyphenylessigsäure und Homovanillinsäure abgebaut. Diese beiden Substanzen sind inaktiv.
Elimination
Dopamin wird überwiegend renal ausgeschieden. 80% einer Dosis sind nach 24 Stunden eliminiert. Die Plasmahalbwertszeit beträgt 1,75 Minuten.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenSchockzustände (kardiogen, auch infarktbedingt, postoperativ, toxisch und anaphylaktisch), schwere Hypotonien und Prä-Schock.
Dosierung/AnwendungDie Dosierung ist sorgfältig auf das Ansprechen der hämodynamischen Parameter des Patienten einzustellen. Im allgemeinen liegt sie im Bereich von 2,5-4 µg/min. × kg Körpergewicht.
Richtdosis: 3,00 µg/min. × kg Körpergewicht entsprechend 210 µg/min. bei 70 kg Körpergewicht.
Die Richtdosis in ml bei 4 Stunden Infusionsdauer in Relation zum Körpergewicht beträgt:
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50 60 70 80 90 kg
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Dopamin B. Braun
50 mg:
Zusatzampullen
(50 mg in 5 ml) 3,6 4,3 5,0 5,75 6,5 ml
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Dopamin B. Braun
250 mg:
Zusatzampullen
(250 mg in 10 ml) 1,45 1,7 2,0 2,3 2,6 ml
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Dopamin B. Braun
500 mg:
Injektionsflaschen
(500 mg in 10 ml) 0,7 0,85 1,0 1,15 1,3 ml
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Die Ampullen dienen zur Herstellung von Dauertropfinfusionen. Als Trägerlösung eignen sich NaCl 0,9%, Glucose 5%, Glucose 5%/NaCl 0,9% 2:1, Ringeracetat in Glucose und Ringeracetat.
Die Infusionsdauer ist nicht limitiert. Es liegen positive Erfahrungen mit Infusionen von einer Dauer bis zu 4 Tagen vor. Die Dosis kann bei Bedarf bis zu einer Grenze gesteigert werden, die durch folgende Zeichen der Überdosierung markiert wird (Auftreten in der angegebenen Reihenfolge):
Herzklopfen aufgrund der Erhöhung des Schlagvolumens, Frequenzanstieg bei gleichzeitiger Abnahme des Schlagvolumens.
Angina-pectoris-Anfälle, insbesondere bei Koronarpatienten.
Herzrhythmusstörungen.
Beginnende Lungenstauung bis zum Lungenödem bei extremer Überdosierung.
AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
Phäochromozytom, Schocksyndrom bei Volumenmangel, tachykarde Arrhythmien.
Vorsichtsmassnahmen
Eine eventuelle Hypovolämie muss vor der Verabreichung von Dopamin B. Braun korrigiert werden. Überwachung kardiovaskulärer Parameter (zentraler Venendruck oder besser pulmonaler Kapillardruck, Diurese, Herzzeitvolumen).
Überwachung im Falle eines Gefässverschlusses (Atherosklerose, arterielle Embolie, Raynaud-Krankheit, Morbus Buerger), um dem Risiko einer Nekrose der Extremitäten vorzubeugen. Bei Auftreten einer Ischämie ist Chlorpromazin einzusetzen. Dopamin sollte wenn möglich in eine grosse Vene infundiert werden, um dem Risiko einer Infiltration ins perivaskuläre Gewebe vorzubeugen. Bei Auftreten eines Extravasates ist die betroffene Stelle mit 5-10 mg Phentolaminmesylat zu behandeln.
Patienten mit Allergien oder Hyperthyreose sind besonders vorsichtig zu behandeln.
Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschaftskategorie C. Es sind weder kontrollierte Studien bei Tieren noch bei schwangeren Frauen verfügbar. Unter diesen Umständen soll das Medikament nur verabreicht werden, wenn der potentielle Nutzen das fötale Risiko übersteigt.
Unerwünschte WirkungenGelegentlich: leichte Übelkeit, Erbrechen, Verstärkung pektanginöser Beschwerden, Kopfschmerzen, Herzrhythmusstörungen.
Das in Dopamin B. Braun enthaltene Disulfit kann in seltenen Fällen und insbesondere bei Asthmatikern z.T. schwere Reaktionen, wie akuten Asthmaanfall, anaphylaktischen Schock, Brechreiz und Durchfall, auslösen.
InteraktionenBei gleichzeitiger Gabe von Inhibitoren von Monoaminoxydase (IMAO), welche die Dopaminwirkungen verstärken, ist die Dosierung von Dopamin auf einen Zehntel der normalen Dosis zu reduzieren.
Bei gleichzeitiger Gabe der folgenden Medikamente ist Dopamin mit besonderer Vorsicht anzuwenden:
Anästhetika mit Zyklopropan und halogenierten Kohlenwasserstoffen (Risiko von ventrikulären Rhythmusstörungen und Hypotonie);
trizyklische Antidepressiva und blutdrucksenkende Mittel;
Phenytoin (Risiko von Bradykardie und Hypotonie);
Mutterkornalkaloide (Risiko des Auftretens eines Ergotismus);
Furosemid (Zunahme der glomerulären Filtration).
ÜberdosierungDa die Halbwertszeit von Dopamin kurz ist, verschwinden die auf eine Überdosierung zurückzuführenden unerwünschten Wirkungen nach Infusionsunterbrechung rasch.
Sonstige HinweiseInkompatibilitäten
Dopamin ist unverträglich mit folgenden Substanzen:
Natriumbikarbonat, Oxydationsmitteln, Eisensalzen, alkalischen Lösungen, Amphotericin, Ampicillin, Natriumcephalotin, Penicillin G, Aminoglycosiden mit Ausnahme von Gentamicin.
Bei Verwendung alkalischer Infusionslösungen (pH > 8) wird die Dopaminwirkung bei einer Verweildauer von über 4 Stunden aufgehoben.
Haltbarkeit
Dopamin B. Braun darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «Exp.» bezeichneten Datum verwendet werden.
Stand der InformationAugust 1993.
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