AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
Überempfindlichkeit gegenüber Quinaprilat.
Anamnestisch bekanntes angioneurotisches Ödem infolge einer früheren ACE-Hemmer-Therapie.
Schwangerschaft.
Vorsichtsmassnahmen
Angioödeme
Über das Auftreten von angioneurotischen Ödemen bei Patienten, die mit ACE-Inhibitoren einschliesslich Quinapril behandelt worden sind, wurde berichtet (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Falls es zum Auftreten von Kehlkopfstridor oder Angioödemen im Gesichtsbereich, der Zunge oder des Kehlkopfes kommt, sollte Accupro parenteral sofort abgesetzt und eine angemessene Behandlung eingeleitet werden. Der Patient sollte bis zum Abklingen der Schwellung sorgfältig überwacht werden. Wenn die Schwellung auf Gesicht und Lippen begrenzt ist, verschwindet sie gewöhnlich auch ohne Behandlung; zur symptomatischen Therapie kann der Einsatz von Antihistaminika nützlich sein. Angioödeme mit Beteiligung des Kehlkopfes können dagegen lebensbedrohlich sein. Bei Beteiligung der Zunge oder des Kehlkopfes, die eine Obstruktion der Atemwege vermuten lässt, sollte unverzüglich eine angemessene Therapie (z.B. Gabe von Adrenalin) eingeleitet werden.
Patienten, welche ein Angioödem ohne Zusammenhang mit einer ACE-Hemmer-Therapie in ihrer Anamnese aufweisen, könnten einem höheren Risiko ausgesetzt sein, dass durch die Therapie mit einem ACE-Hemmer ein Angioödem ausgelöst würde.
Hypotonie
Eine symptomatische Hypotonie wurde bei Hypertonikern unter Quinaprilat-Medikation nur gelegentlich beobachtet. Sie kann jedoch bei Patienten mit Salz- oder Volumenverlust (z.B. bei Vorbehandlung mit Diuretika, nach Durchfällen und Erbrechen, bei Diät mit eingeschränkter Kochsalzzufuhr) unter einer Therapie mit ACE-Hemmern auftreten.
Bei Patienten mit Herzinsuffizienz und Neigung zur Hypotonie sollte die Therapie mit Accupro parenteral in der empfohlenen Dosis unter enger ärztlicher Überwachung begonnen werden.
Analoge Überlegungen gelten auch für Patienten mit ischämischer Herzkrankheit oder zerebrovaskulären Erkrankungen, bei denen ein übermässiger Blutdruckabfall zu einem Myokardinfarkt oder zu einem zerebrovaskulären Insult führen kann.
Beim Auftreten einer symptomatischen Hypotonie sollte der Patient flach gelagert werden. Nötigenfalls ist eine Infusion von physiologischer Kochsalzlösung angezeigt.
Eine vorübergehende symptomatische Hypotonie ist keine Gegenanzeige für eine weitere Behandlung. In solchen Fällen ist jedoch eine Dosisverringerung von Accupro parenteral oder dem evtl. gleichzeitig verabreichten Diuretikum zu erwägen.
Ältere Patienten und Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten über 65 Jahren sowie bei Patienten mit Niereninsuffizienz liegen nur Daten/Erfahrungen an einem limitierten Kollektiv vor.
Blutbild
Unter der Behandlung mit ACE-Hemmern ist in sehr seltenen Fällen bei Patienten mit unkomplizierter Hypertonie, häufiger jedoch bei Patienten mit Niereninsuffizienz, insbesondere bei gleichzeitigen Kollagenkrankheiten eine Agranulozytose oder Knochenmarksdepression aufgetreten. Innerhalb der klinischen Prüfungen mit Quinapril sind gelegentlich Fälle von Neutropenie, selten von Thrombocytopenie bzw. Pancytopenie aufgetreten. Die Kausalität dieser Veränderungen ist nicht gesichert, das Blutbild normalisierte sich ausserdem im weiteren Verlauf der Behandlung. Dennoch sollte, wie unter Behandlung mit anderen ACE-Inhibitoren, bei Patienten mit Kollagenkrankheiten und/oder Nierenfunktionsstörungen das weisse Blutbild überwacht werden (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Chirurgie/Anästhesie
Obwohl eine Hypotonie, ausgelöst durch die gleichzeitige Verabreichung von Accupro parenteral und Anästhetika, bisher nicht beobachtet wurde, ist bei grosschirurgischen Eingriffen oder Anästhesien Vorsicht geboten. Es ist bekannt, dass ACE-Inhibitoren die Angiotensin-II-Bildung hemmen. Kompensatorische Renin-Freisetzungen können somit während der Narkose zu keiner Blutdrucksteigerung führen. Eine eventuell auftretende Hypotonie kann durch Volumenexpansion korrigiert werden.
Kaliumstoffwechsel
Unter Monotherapie mit Accupro parenteral kann die Serumkaliumkonzentration ansteigen. Dieser Effekt kann mithelfen, die durch Diuretika vom Thiazid-Typ hervorgerufene Hypokaliämie zu vermindern. Erfahrungen über die gleichzeitige Anwendung von Accupro parenteral und kaliumsparenden Diuretika liegen nicht vor. Wie bei anderen ACE-Hemmern kann es bei Kombination mit derartigen Präparaten zu einer Hyperkaliämie kommen. Falls eine solche Therapie zwingend angezeigt ist, sollte der Serumkaliumspiegel häufig kontrolliert werden (siehe «Interaktionen»).
Aortenstenose
Bei Patienten mit Aortenstenose oder anderen Abflussbehinderungen soll Accupro parenteral nur mit grösster Vorsicht angewendet werden.
Renovaskuläre Hypertonie
Vorsicht ist bei Hypertonikern mit uni- oder bilateralen Nierenarterienstenosen geboten. Bei solchen Patienten ist die Nierenfunktion eng zu überwachen.
Herzinsuffizienz/hypertone Krise
Bei Patienten mit Herzinsuffizienz wurde die Anwendung von Accupro parenteral bisher nicht geprüft. Untersuchungsergebnisse über eine Applikation in der hypertonen Krise liegen nicht vor.
Patienten unter Hämodialyse
Bei gleichzeitiger Anwendung von ACE-Hemmern und Polyacrylnitril-metallylsulfonat-high-flux-Membranen oder LDL-Apherese mit Dextransulfat im Rahmen einer Dialysebehandlung besteht die Gefahr, dass anaphylaktoide Reaktionen (Überempfindlichkeitsreaktionen bis hin zum Schock) auftreten. Diese Kombination muss daher vermieden werden, entweder durch den Gebrauch anderer Arzneimittel gegen den hohen Blutdruck oder durch die Anwendung anderer Membranen bei der Dialyse.
Husten
Husten wurde im Zusammenhang mit der Anwendung von ACE-Hemmern beobachtet. Charakteristischerweise ist es ein unproduktiver, resistenter Husten, der nach Absetzen der Therapie reversibel ist. Bei der Differentialdiagnose des Hustens sollte die ACE-Hemmer-Therapie berücksichtigt werden.
Anwendung bei Kindern
Bei Kindern wurde Accupro parenteral nicht untersucht.
Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschafts-Kategorie D.
Quinaprilat soll in der Schwangerschaft grundsätzlich nicht angewendet werden; es gibt klare Hinweise für Risiken des menschlichen Fötus. Eine Anwendung von Quinaprilat im 2. und 3. Trimenon kann zu fetalen Nierenschäden und Fehlbildungen im Gesicht und am Schädel führen. Der Fetus ist in utero einem potentiellen Hypotonie-Risiko ausgesetzt. Bei Neugeborenen wurde ein erniedrigtes Geburtsgewicht, eine erniedrigte Nierendurchblutung und Anurie beobachtet. Bei der Mutter wurde über Oligohydramnie berichtet, die wahrscheinlich im Zusammenhang mit einer erniedrigten Nierenfunktion des Foeten steht. Alle Neugeborenen sollen nach Exposition in utero sorgfältig auf genügende Harnausscheidung, Hyperkaliämie und Blutdruck untersucht werden. Nötigenfalls müssen angebrachte medizinische Massnahmen ergriffen werden, wie z.B. Rehydrierung.
Es ist nicht bekannt, ob Quinaprilat in die Muttermilch sezerniert wird. Da viele Medikamente in der Muttermilch nachgewiesen werden, ist einer stillenden Mutter Quinaprilat grundsätzlich nicht zu verschreiben.
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