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Information for professionals for Dospir®:Boehringer Ingelheim (Schweiz) GmbH
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Dosier-Aerosol Inhalationslösung (gebrauchsfertige Einzeldosen)

Bronchospasmolytikum 

Zusammensetzung

Wirkstoffe: Ipratropii bromidum und Salbutamoli sulfas.

1 Aerosolstoss enthält: Ipratropii bromidum 21 Mikrogramm (entsprechend Ipratropii bromidum anhyd. 20 Mikrogramm), Salbutamoli sulfas 120 Mikrogramm (entsprechend Salbutamolum 100 Mikrogramm). Excipiens et propellentia ad aerosolum. Doses pro vase 200. FCKW/CFC 99,6%, V/V.

1 gebrauchsfertige Einzeldosis (2,5 ml) enthält: Ipratropii bromidum 0,52 mg (entsprechend Ipratropii bromidum anhyd. 0,50 mg), Salbutamoli sulfas 3,0 mg (entsprechend Salbutamolum 2,5 mg) in isotoner NaCl-Lösung.

Eigenschaften/Wirkungen

Ipratropiumbromid ist ein quaternäres Atropinderivat mit Eigenschaften eines nicht selektiven kompetitiven Muscarin Antagonisten. Durch Hemmung des Vagus am Bronchialsystem werden die Bronchien dilatiert und Bronchospasmen verhindert.
Salbutamol ist ein rasch wirkendes Beta2-Adrenergikum, das sämtliche glatte Muskeln des Bronchialbaumes bis zu den terminalen Bronchiolen relaxiert und vor bronchokonstriktorischen Reizen schützt.
Die Kombination Ipratropiumbromid und Salbutamol ermöglicht eine wirksame und additive Bronchodilatation, die auf der synergistischen Beeinflussung der Muscarin- und Beta2-Rezeptoren im Bereich der Lunge beruht.

Pharmakokinetik

Absorption
Für beide Wirkstoffe ist erwiesen, dass die inhalative Wirkung nicht mit den Plasmaspiegeln korreliert.

Ipratropiumbromid wird nach oraler Inhalation rasch aber nur geringfügig systemisch resorbiert (Bioverfügbarkeit Â≤10%). Plasmaspitzenwerte werden innerhalb von Minuten nach der Inhalation erreicht.

Salbutamol wird nach oraler Gabe rasch und vollständig resorbiert. Die Cmax wird nach ca. 3 Stunden erreicht.

Wirkungseintritt

Ipratropiumbromid: nach 15-30 Min.

Salbutamol: nach 5 Min.
Die Wirkungdauer von Dospir hält in der Regel 4-5 Stunden an.

Distribution

Ipratropiumbromid passiert die Blut-Hirn-Schranke nicht. Nach der Inhalation gelangen 10-30% in die Lunge. Die Plasmaeiweissbindung ist minimal (weniger als 20%).

Salbutamol passiert die Blut-Hirn-Schranke und erreicht ca. 5% der Plasmakonzentration. Die Plasmaproteinbindung beträgt bis zu 10%. Bei der inhalativen Applikation erreichen 10-20% der Dosis die unteren Luftwege. Der Rest wird hauptsächlich im Pharynx deponiert und dann geschluckt oder bleibt am Inhalationsgerät haften.

Metabolismus

Ipratropiumbromid
Der metabolische Abbau von Ipratropiumbromid ist nur teilweise bekannt. Nach oraler oder intravenöser Verabreichung wird die Substanz teilweise metabolisiert, wobei mind. 8 Metaboliten entstehen. Die Hauptmetabolite, die im Urin gefunden werden, binden nur in geringem Ausmass an die Muscarin-Rezeptoren.

Salbutamol
Die Fraktion, die in die Luftwege gelangt, wird im Lungenparenchym resorbiert, jedoch nicht in der Lunge metabolisiert. Nach Erreichen des Blutkreislaufes wird die Substanz der hepatischen Metabolisierung zugänglich und im Urin unverändert wie auch als Phenolsulfat ausgeschieden.
Der verschluckte Teil unterliegt nach der Resorption im Gastrointestinaltrakt einem erheblichen first-pass-Effekt und wird zum Phenolsulfat metabolisiert. Die unveränderte Substanz und das Sulfat werden vor allem durch die Niere ausgeschieden.

Elimination

Ipratropiumbromid
Die Halbwertszeit der terminalen Eliminationsphase betrug nach i.v. Gabe ca. 1,6 Stunden. Die Eliminationshalbwertszeit nach Inhalation für den radioaktiv markierten Wirkstoff und der Metaboliten betrug 3,6 Stunden. Die gesamte Clearance des Wirkstoffes beträgt 2,3 l/Min. Etwa 46% der Clearance erfolgt renal, der Rest hauptsächlich über die Leber.

Salbutamol
Die Eliminationshalbwertszeit beträgt 4 Stunden. Der grösste Teil der Salbutamol-Dosis oral oder inhalativ verabreicht, wird überwiegend unverändert innerhalb von 24 Stunden mit dem Urin ausgeschieden.
Es konnte gezeigt werden, dass die gleichzeitige Inhalation von beiden Wirkstoffen keinen additiven systemischen Effekt verursachte.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Belegte Indikation

Dosier-Aerosol: chronisch obstruktive Pneumopathie, d.h. chronisch obstruktive Bronchitis, mit oder ohne Emphysem und Asthma-Bronchitis, wenn sich die Therapie mit den Einzelkomponenten als ungenügend wirksam erweist.

Inhalationslösung (gebrauchsfertige Einzeldosen): schwere Fälle chronisch obstruktiver Pneumopathie.

Dosierung/Anwendung

Salbutamol/Ipratropiumbromid kann entzündungshemmende Medikamente in der Regel nicht ersetzen.

Dosier-Aerosol

Erwachsene (inklusive alte Patienten und Kinder über 12 Jahre): 4 mal 2 Aerosolstösse pro Tag. Die Dosis muss individuell angepasst werden und kann im Bedarfsfall auf maximal 12 Aerosolstösse pro 24 Stunden erhöht werden.

Anwendung: siehe Packungsbeilage.

Kinder: über die Anwendung von Dospir bei Kindern unter 12 Jahren sind keine Erfahrungen verfügbar.
Der Patient ist anzuweisen, bei akuter oder sich rasch verschlimmernder Atemnot sofort den Arzt oder das nächste Spital aufzusuchen, wenn zusätzliche Inhalationen keine genügende Besserung herbeiführen.

Inhalationslösung (gebrauchsfertige Einzeldosen)
Die gebrauchsfertigen Einzeldosen sind nur für sehr schwere Fälle chronisch obstruktiver Pneumopathien indiziert.
3-4 mal 1 gebrauchsfertige Einzeldosis pro Tag. Die Inhalation erfolgt mittels Elektrovernebler, Respiratorgeräte oder IPPB. Bei Inhalation mit einer Maske muss auf eine korrekte Plazierung der Maske geachtet werden, damit das Inhalat nicht in die Augen gelangt. Die gebrauchsfertigen Einzeldosen können mit 0,9% Kochsalzlösung verdünnt werden, wenn ein grösseres Inhalationsvolumen gewünscht ist.

Anwendung: siehe Packungsbeilage.
Die Einzeldosen sind zum inhalativen Gebrauch bestimmt, nicht oral oder parenteral anwenden.
Die Einzeldosen sind ohne Konservierungsmittel. Es ist daher wichtig, dass der Inhalt des Behälters sobald als möglich nach dem Öffnen inhaliert wird. Geöffnete aber nicht gebrauchte oder beschädigte Einzeldosen sind zu verwerfen.

Anfallsbehandlung
1 Einzeldosis ist für eine rasche Atemnotlinderung ausreichend.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Hypertrophe, obstruktive Kardiomyopathie, Tachyarrhythmie und bekannte Überempfindlichkeit auf einen der Inhaltsstoffe, resp. Atropine oder atropinähnliche Substanzen.

Für Dospir Dosieraerosol: Sojabohnenallergie.

Vorsichtsmassnahmen
Die Patienten sollten in der korrekten Handhabung des Dospir-Dosieraerosols und der Inhalationslösung (gebrauchsfertige Einzeldosen) instruiert werden.

Ophthalmologische Komplikationen
In seltenen Fällen wurde über Augenbeschwerden wie Mydriasis, Sehstörungen und Augenschmerzen berichtet, wenn der Inhalt von Ipratropiumbromid-haltigen Inhalaten unbeabsichtigterweise in die Augen gerät. Es sollte darum sorgfältig darauf geachtet werden, dass Dospir nicht in Kontakt mit den Augen gelangt. Dies gilt bei Maskeninhalation der gebrauchsfertigen Einzeldosen und besonders für Patienten mit Glaukom, da bei praedisponierten Patienten der Augeninnendruck ansteigen kann. Die Patienten sind anzuweisen, beim Auftreten von Augenbeschwerden den Arzt aufzusuchen.
Bei folgenden Zuständen darf Dospir nur nach sorgfältigem Abwägen zwischen dem möglichen Risiko und dem zu erwartenden Nutzen eingesetzt werden, besonders wenn höhere als die empfohlenen Dosen angewandt werden: ungenügend eingestellter Diabetes mellitus, frischer Myokardinfarkt und/oder schwere organische Herz- oder Gefässerkrankungen, wie auch koronare Herzkrankheit mit Angina pectoris, Hyperthyreose, Phaeochromozytonie, bei Engwinkelglaukom, Prostatahypertrophie, Blasenhalsobstruktion oder Harnretention.
Bei akuter oder sich rasch verschlimmernder Atemnot sollte sofort der Arzt aufgesucht werden.

Langzeitbehandlung
Bei einer Verschlimmerung der bronchialen Obstruktion ist es nicht ratsam und potentiell gefährlich, Dospir über längere Zeit in höheren als den empfohlenen Dosen anzuwenden. Falls höhere Dosen benötigt werden, um die Symptome zu beherrschen, ist der Therapieplan des Patienten neu zu überprüfen.
Die Behandlung mit Beta2-Adrenergika kann eine potentiell gefährliche Hypokaliämie hervorrufen. Es sind auch einige Fälle von epileptischen Anfällen beschrieben worden. Besondere Vorsicht ist bei schwerer Obstruktion der Atemwege geboten, da der kaliumsenkende Effekt durch die gleichzeitige Anwendung von Xanthinderivaten, Steroiden und Diuretika potenziert werden kann. Ausserdem kann eine Hypoxie die Auswirkungen einer Hypokaliämie auf den Herzrhythmus verstärken.
In solchen Situationen wird empfohlen, die Serumkaliumwerte des Patienten regelmässig zu kontrollieren.
Bei Patienten mit cystischer Fibrose kann es zu Motilitätsstörungen im Gastrointestinaltrakt kommen.

Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschaftskategorie C.
Dospir soll während der Schwangerschaft (besonders im 1. Trimenon) nicht verabreicht werden, es sei denn, der mögliche Nutzen für die Patientin überwiege das Risiko für den Fötus. Die langjährige Anwendung von Salbutamol beim Menschen hat keine Hinweise auf eine Teratogenität ergeben. Beim Tier gibt es Hinweise, dass bei sehr hohen Dosen negative Wirkungen auf den Fötus nicht auszuschliessen sind. Reproduktionsstudien bei Tieren mit Ipratropiumbromid haben keine Risiken für den Fötus gezeigt, aber man verfügt über keine kontrollierten Studien bei schwangeren Frauen.

Stillzeit: da die Wahrscheinlichkeit besteht, dass Salbutamol in die Muttermilch übergeht, ist eine Anwendung von Dospir während der Stillzeit nicht zu empfehlen, es sei denn, der therapeutische Nutzen überwiege das potentielle Risiko: es ist nicht bekannt, ob Salbutamol oder Ipratropiumbromid auf das Neugeborene eine ungünstige Wirkung ausübt.

Unerwünschte Wirkungen

Wie andere Beta-Agonisten kann Dospir vor allem feinschlägiges Muskelzittern und Unruhegefühl hervorrufen.
Weniger häufig kommen - insbesondere bei überempfindlichen Patienten - Tachykardie, Schwindel, Herzklopfen oder Kopfschmerzen vor.
Die Behandlung mit Beta2-Agonisten kann eine potentiell gefährliche Hypokaliämie hervorrufen (siehe «Vorsichtsmassnahmen»).
In vereinzelten Fällen können lokale Reaktionen (wie z.B. Mundtrockenheit, Reizungen im Hals, gelegentlich Husten) und auch allergische Reaktionen und lokale Irritationen auftreten.
Wie bei anderen Bronchodilatatoren sind nach der Verabreichung von Dospir in sehr seltenen Fällen paradoxe Bronchokonstriktionen beobachtet worden.
Ausserdem wurde über Nausea, Übelkeit, Erbrechen, Schwitzen, Muskelschwäche, Myalgie, Muskelkrämpfe berichtet. Sehr selten wurden Verminderung des diastolischen und Steigerung des systolischen Blutdruckes und Arrhythmien, besonders bei höheren Dosierungen, beobachtet.
Die Anwendung von Anticholinergika (z.B. Ipratropiumbromid) kann eine Harnretention verstärken, insbesondere bei Patienten mit vorbestehender obstruktiver Harnabflussstörung (siehe «Vorsichtsmassnahmen»).
Psychische Alterationen wurden unter einer inhalativen Therapie beobachtet.

Ophthalmologische Komplikationen: siehe «Vorsichtsmassnahmen».

Interaktionen

Beta2-Adrenergika, Xanthinderivate und Kortikosteroide können die Wirkung von Dospir verstärken. Die gleichzeitige Verabreichung von anderen Beta-Mimetika, systemischen Anticholinergika und Xanthinderivaten kann zu einer Zunahme der Nebenwirkungen führen. Eine potentiell gefährliche Verminderung der Wirkung kann bei gleichzeitiger Anwendung von Betablockern auftreten.
Anticholinerge Effekte anderer Arzneimittel können verstärkt werden. Bei gleichzeitiger Anwendung von Xanthin Derivaten, Glukokortikoiden und Diuretika besteht die Gefahr einer Hypokaliämie.
Hypokaliämie kann zur Verstärkung von Arrhythmien bei gleichzeitiger Digoxin Behandlung führen (siehe auch «Vorsichtsmassnahmen»).
Die Wirkung von Beta-Agonisten kann durch gleichzeitige Anwendung von MAO-Hemmern oder trizyklischen Antidepressiva verstärkt werden und zu kardiovaskulären Problemen führen.
Halothan, Trichlorethylen und Enfluran können die kardiovaskuläre Wirkung der Beta-Agonisten verstärken.

Überdosierung

Symptome
Die Auswirkungen einer Überdosierung dürften vor allem durch Salbutamol bedingt sein. Die zur erwarteten Symptome wie Tachykardie, Arrhythmien, anginöser Schmerz, Palpitationen, Tremor, Verbreiterung des Pulsdruckes, Hypertonie, Hypotonie, Hypokaliämie und Flush, sind auf die übermässige Beta2 -Stimulation zurückzuführen.
Die Symptome einer Überdosierung von Ipratropiumbromid wie Mundtrockenheit und Akkomodationsstörungen sind milder Natur.

Therapie

Behandlung
Gabe von Sedativa, Tranquilizer, in schweren Fällen Intensivtherapie.
Als spezifisches Antidot empfehlen sich Beta-Rezeptorenblocker, bevorzugt Beta1-Rezeptorenblocker, doch müssen diese Arzneimittel - insbesondere bei Patienten mit akuten bronchospastischen Anfällen in der Anamnese - vorsichtig angewandt werden.
Bei oraler Einnahme, welche weniger als 1 Stunde zurückliegt und zu einer schweren Vergiftung führen könnte, Magenspülung und anschliessend (ev. wiederholte) Verabreichung von Kohle. Bei schweren Intoxikationen Überwachung und Korrektur des El-Lyt und Säure-Basenhaushaltes.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit

Dosier-Aerosol
Der unter Überdruck stehende Dosier-Aerosol Behälter darf weder gewaltsam geöffnet noch höheren Temperaturen ausgesetzt werden (unter 30 °C aufbewahren). Vor direkter Sonnenbestrahlung, Hitze und Frost schützen.

Inhalationslösung (gebrauchsfertige Einzeldosen)
Unter 25 °C und lichtgeschützt aufbewahren. Nicht einfrieren. Wenn die wasserklare Lösung verfärbt ist, darf diese nicht mehr verwendet werden.
Die gebrauchsfertigen Einzeldosen dienen dem sofortigen Gebrauch. Geöffnete aber nicht gebrauchte Behälter sind zu verwerfen.
Die Medikamente dürfen nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

IKS-Nummern

52939, 53844.

Stand der Information

Februar 2001.
RL88

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