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Information for professionals for Diclosifar®/- retard:Siphar SA
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Galenic Form / Therapeutic GroupComposition.EffectsPharm.kinetikIndication.UsageRestrictions.Unwanted effects
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Antiphlogistikum 

Zusammensetzung

1 Filmtablette enthält:
Diclofenacum natricum 50 mg; Excip. pro compr. obducto.

1 Retard-Filmtablette enthält:
Diclofenacum natricum 100 mg; Excip. pro compr. obducto.

Eigenschaften/Wirkungen

Diclosifar enthält einen nichtsteroidalen Wirkstoff mit ausgeprägten antirheumatischen, entzündungshemmenden, schmerzlindernden und fiebersenkenden Eigenschaften.
Als wesentlich für den Wirkungsmechanismus wird die Hemmung der Prostaglandin-Biosynthese angesehen, die experimentell nachgewiesen wurde. Prostaglandine sind bei der Entstehung von Entzündungen, Schmerz und Fieber wesentlich beteiligt.

Pharmakokinetik

Absorption
Das in den magensaftresistenten Tabletten enthaltene Diclofenac wird nach der Magenpassage rasch und vollständig resorbiert. Eine während oder nach einer Mahlzeit eingenommene Filmtablette geht langsamer durch den Magen, als wenn sie nüchtern eingenommen wird; die Absorption des Wirkstoffes bleibt aber die gleiche.
Das Diclofenac der Retard-Filmtabletten wird ebenfalls vollständig resorbiert. Da der Wirkstoff mit einer gewissen Verspätung freigesetzt wird, sind die maximalen Plasmaspiegel geringer als die erreichten Werte nach Verabreichung konventioneller Dosierungen. Andererseits bleiben die Konzentrationen noch während einigen Stunden messbar.

Distribution
Die maximale Plasmakonzentration von durchschnittlich 1,5 µg/ml (5 µmol/l) wird nach Einnahme einer Filmtablette zu 50 mg nach 2 Stunden erreicht.
Die maximale Plasmakonzentration von durchschnittlich 0,43 µg/ml (1,35 µmol/l) wird nach Einnahme einer Retard-Filmtablette zu 100 mg in ca. 5 Stunden erreicht.
Kinder erreichen nach äquivalenten Dosen (mg/kg Körpergewicht) ähnliche Plasmakonzentrationen wie Erwachsene.
Diclofenac wird zu 99,7% an die Serumproteine, hauptsächlich an Albumin (99,4%) gebunden.
Diclofenac tritt in die Synovialflüssigkeit ein. Dort werden die Höchstkonzentrationen 2-4 Stunden nach Erreichen der maximalen Plasmawerte gemessen. Die apparente Eliminationshalbwertszeit aus der Synovialflüssigkeit beträgt 3-6 Stunden. Deshalb sind die Wirkstoffkonzentrationen dort bereits 4-6 Stunden nach Verabreichung höher als im Plasma und bleiben noch bis zu 12 Stunden nach der Verabreichung höher.

Metabolismus
Der Wirkstoff wird etwa zur Hälfte während der ersten Leberpassage (First pass) metabolisiert, deshalb sind nach oraler Applikation die Flächen unter den Konzentrationskurven etwa halb so gross wie nach parenteraler Gabe einer gleich grossen Dosis.
Die Biotransformation von Diclofenac erfolgt teilweise durch Glukuronidierung des intakten Moleküls, aber vorwiegend durch einfache und mehrfache Hydroxylierung und anschliessende Glukuronidierung.

Elimination
Die Elimination des Wirkstoffes aus dem Plasma erfolgt mit einer totalen Clearance von 207-319 ml/min. Die terminale Halbwertszeit beträgt 1-2 Stunden. Nach wiederholter Gabe ändert sich die Pharmakokinetik nicht. Kumulation tritt bei Einhaltung der empfohlenen zeitlichen Dosierungsabstände nicht ein.
Ungefähr 60% der applizierten Dosis werden renal in Form von Metaboliten ausgeschieden, weniger als 1% als unveränderte Substanz. Der Rest der Dosis wird in Form von Metaboliten mit der Galle in den Fäzes eliminiert.

Kinetik in besonderen klinischen Situationen
Relevante Unterschiede von Resorption, Metabolismus und Ausscheidung, bedingt durch das Alter der Patienten, sind nicht beobachtet worden.
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion wurde beobachtet, dass aus der Kinetik einer normalen Einzeldosis keine Akkumulation des unveränderten Wirkstoffes abgeleitet werden kann. Bei einer Kreatinin-Clearance von weniger als 10 ml/min ist der theoretische Steady-state-Plasmaspiegel der Metaboliten ungefähr viermal höher als bei gesunden Menschen. Dennoch werden die Metaboliten schliesslich über die Galle ausgeschieden. Bei eingeschränkter Leberfunktion (chronische Hepatitis, nichtkompensierte Leberzirrhose) verlaufen die Kinetik und der Metabolismus wie bei Patienten mit gesunder Leber.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Akute und intensive Schmerzen bei entzündlichen und degenerativen Formen des Rheumatismus: Polyarthritis, Spondylitis ankylosans, Arthrosen, einschliesslich Spondylarthrosen. Schmerzhafte Wirbelsyndrome, extraartikulärer Rheumatismus, Gichtanfall.
Schmerzhafte Entzündungs- und Schwellungszustände nach Traumen und operativen Eingriffen. Schmerzhafte und/oder entzündliche Zustände in der Gynäkologie.
Die Filmtabletten zu 50 mg dienen auch als Adjuvans bei akuten schmerzhaften entzündlichen Infektionen von Hals, Nase oder Ohren. Entsprechend den allgemeinen medizinischen Prinzipien sind zur Behandlung der Grundkrankheiten geeignete therapeutische Massnahmen zu ergreifen. Fieber allein ist keine Indikation.

Dosierung/Anwendung

Erwachsene
Die initiale Tagesdosis beträgt in der Regel 100-150 mg/Tag. In leichteren Fällen und bei Langzeitbehandlung genügen meistens 75-100 mg/Tag. Im allgemeinen wird die Tagesdosis auf 2-3 Einzelgaben verteilt oder mit 1 Retard-Filmtablette 1mal täglich erreicht.
Zur Vermeidung von Nachtschmerzen und Morgensteifheit kann die Applikation einer Retardtablette vor dem Einschlafen mit der Einnahme von Filmtabletten zu 50 mg während des Tages kombiniert werden (bis zu einer maximalen Tagesdosis von 150 mg).
Bei primärer Dysmenorrhoe beträgt die Tagesdosis, individuell angepasst, im allgemeinen 50-150 mg. Die Initialdosis ist zunächst mit 50-100 mg/Tag zu wählen, falls erforderlich, kann die Dosis im Verlauf mehrerer Menstruationszyklen bis auf maximal 200 mg pro Tag angehoben werden.
Die Therapie sollte beim Auftreten der ersten Symptome und entsprechend der Symptomatik einige Tage dauern.
Die Filmtabletten sollten unzerkaut mit viel Flüssigkeit, vorzugsweise vor den Mahlzeiten eingenommen werden.

Kinder
Wegen ihres hohen Wirkstoffgehalts werden Diclosifar Filmtabletten zu 50 mg und Diclosifar retard zu 100 mg nicht für die Anwendung bei Kindern empfohlen.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Ulcus pepticum, Überempfindlichkeit gegenüber der Wirksubstanz.
Wie andere nichtsteroidale Antiphlogistika, ist Diclofenac kontraindiziert bei Patienten, bei denen nach Acetylsalicylsäure oder anderen Medikamenten mit hemmendem Effekt auf die Prostaglandin-Synthetase Asthmaanfälle, Urtikaria oder akute Rhinitis aufgetreten sind.

Vorsichtsmassnahmen
Eine strenge Indikationsstellung und sorgfältige ärztliche Überwachung erfordern Patienten mit Magen-Darm-Beschwerden, mit Hinweisen auf Magen-Darm-Geschwüre in der Anamnese, mit Colitis ulcerosa, Morbus Crohn oder Leberfunktionsstörung.
Wie auch bei anderen NSAIDs können die Werte eines oder mehrerer Leberenzyme während der Behandlung mit Diclosifar ansteigen. Dies wurde unter Diclofenac in klinischen Studien beobachtet und kann bei etwa 15% der Patienten eintreten, ist aber selten von klinischen Symptomen begleitet. Die klinische Bedeutung dieses Phänomens ist unbekannt. In der Mehrheit dieser Fälle handelt es sich um Erhöhungen im Grenzbereich. Gelegentlich (bei 2,5%) wurden mässige Erhöhungen beobachtet (Â≥ 3-< 8× die obere Normgrenze), während die Inzidenz deutlicher Erhöhungen (Â≥ 8× die obere Normgrenze) im Bereich von ungefähr 1% blieben. In den oben genannten klinischen Studien kam es in 0,5% nebst Leberenzymerhöhungen zu klinisch manifesten Leberschädigungen. Die Enzymerhöhungen waren im allgemeinen nach Absetzen des Präparates reversibel. Wie bei anderen NSAIDs sollten auch bei Diclosifar bei der Langzeittherapie die Leberwerte regelmässig kontrolliert werden. Diclosifar sollte abgesetzt werden, falls eine Leberfunktionsstörung anhält oder sich verschlimmert und falls klinische Zeichen und Symptome einer Lebererkrankung (z.B. Hepatitis), sowie andere Manifestationen (z.B. Eosinophilie, Hautausschlag usw.) auftreten.
Zusätzlich zu Leberenzymerhöhungen ist über seltene Fälle von schweren Leberreaktionen, inkl. Ikterus und in Einzelfällen tödlich verlaufende fulminante Hepatitis, berichtet worden. Hepatitis kann ohne Prodromalsyndrome auftreten. Bei Patienten mit hepatischer Porphyrie ist Diclosifar mit Vorsicht anzuwenden, da das Medikament eine Attacke auslösen kann.

Schwangerschaft/Stillzeit
1. und 2. Trimenon: Schwangerschafts-Kategorie B.
Tierstudien haben keine Risiken für die Föten gezeigt, aber man verfügt über keine kontrollierten Studien bei schwangeren Frauen.
3. Trimenon: Schwangerschafts-Kategorie D.
Wegen möglichem vorzeitigen Verschluss des Ductus arteriosus Botalli und möglicher Wehenhemmung soll Diclofenac nicht gegeben werden.
Nach oralen Dosen von 50 mg im Abstand von 8 Stunden tritt der Wirkstoff Diclofenac nur in so kleinen Mengen in die Muttermilch über, dass für den Säugling keine unerwünschten Wirkungen zu erwarten sind.

Unerwünschte Wirkungen

Verdauungstrakt

Gelegentlich: Schmerzen im Oberbauch und andere Magen-Darm-Beschwerden (z.B.: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchkrämpfe, Dyspepsie, Blähungen, Anorexie).

Selten: Blutungen im Verdauungstrakt, Ulcus pepticum mit oder ohne Blutung/Perforation.

In Einzelfällen: Beschwerden im Unterbauch (z.B. unspezifische blutende Dickdarmentzündungen und Verstärkung von ulzerativen Dickdarmentzündungen oder Morbus Crohn), aphthöse Stomatitis, Glossitis, Läsionen der Speiseröhre, Verstopfung.

Zentrales Nervensystem

Gelegentlich: Kopfschmerzen, Benommenheit, Schwindel.

Selten: Müdigkeit.

In Einzelfällen: Störung des Empfindungsvermögens einschliesslich Parästhesie, Gedächtnisstörungen, Desorientierung, Sehstörungen (verminderte Sehschärfe, Diplopie), Schwerhörigkeit, Ohrensausen, Schlaflosigkeit, Reizbarkeit, Krämpfe, Depressionen, Angstgefühle, Alpträume, Zittern, psychotische Reaktionen, Störungen der Geschmacksempfindung.

Haut

Gelegentlich: Hautausschläge.

Selten: Urtikaria.

In Einzelfällen: Bullöser Ausschlag, Ekzeme, Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, Lyell-Syndrom, Haarausfall, Lichtempfindlichkeit, Purpura einschliesslich allergischer Purpura.

Niere

In Einzelfällen: Akute Niereninsuffizienz, Hämaturie, Proteinurie, interstitielle Nephritis, nephrotisches Syndrom, Papillennekrose.

Leber

Häufig: Erhöhung der Serum-Aminotransferasen (SGOT, SGPT), gelgentlich in mässigem Ausmass (Â≥ 3× obere Normgrenze) bzw. deutlich (Â≥ 8× obere Normgrenze).

Selten: Hepatitis mit oder ohne Gelbsucht, in Einzelfällen fulminant.

Blut

In Einzelfällen: Thrombozytopenie, Leukopenie, Agranulozytose, hämolytische Anämie, aplastische Anämie.

Andere Organe

Selten: Ödeme, Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. Asthma, anaphylaktische/anaphylaktoide systemische Reaktionen, einschliesslich Hypotonie).

Interaktionen

Diclofenac kann bei gleichzeitiger Anwendung von Lithium oder Medikamenten, die Digoxin enthalten, den Plasmaspiegel dieser Medikamente erhöhen, obwohl bis jetzt klinische Untersuchungen keine Anhaltspunkte einer Überdosierung zu geben scheinen.
Verschiedene nichtsteroidale Antiphlogistika können die Wirkung von Diuretika hemmen. Die gleichzeitige Behandlung mit kaliumsparenden Diuretika verursacht manchmal eine Hyperkaliämie. Deshalb ist es notwendig, den Kaliumspiegel zu überwachen.
Die gleichzeitige systemische Anwendung verschiedener nichtsteroidaler Antirheumatika oder von Glukokortikoiden kann die Häufigkeit unerwünschter Wirkungen erhöhen.
Klinische Untersuchungen geben keine Anhaltspunkte dafür, dass Diclofenac die Wirkung von Antikoagulantien beeinflusst. Es liegen aber vereinzelte Berichte über ein erhöhtes Blutungsrisiko bei gleichzeitiger Anwendung von Diclofenac und Antikoagulantien vor. Wie andere nichtsteroidale Antiphlogistika kann Diclofenac in hoher Dosis (200 mg) die Thrombozytenaggregation vorübergehend hemmen.
Klinische Studien haben gezeigt, dass Diclofenac gleichzeitig mit anderen Antidiabetika verabreicht werden kann, ohne deren klinische Wirkung zu beeinflussen.
Vorsicht ist geboten, wenn nichtsteroidale Antirheumatika weniger als 24 Stunden vor oder nach der Behandlung mit Methotrexat verabreicht werden, da der Methotrexat-Blutspiegel ansteigt und die Toxizität von Methotrexat erhöht werden kann.
Die Wirkung von nichtsteroidalen Antiphlogistika auf die Prostaglandine der Niere kann die Nephrotoxizität von Cyclosporin erhöhen.

Überdosierung

Nach Einnahme sollte so bald wie möglich die Absorption durch eine Magenspülung und Behandlung mit Aktivkohle verhindert werden.
Spezifische Therapie wie forcierte Diurese, Dialyse oder Hämoperfusion sind vermutlich für die Elimination von nichtsteroidalen Antirheumatika wegen ihrer hohen Proteinbindung und ihrem extensiven Stoffwechsel nicht hilfreich.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Filmtabletten an einem kühlen und trockenen Ort, ausserhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren.

IKS-Nummern

52999, 53000.

Stand der Information

März 1992.
RL88

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