Dosierung/AnwendungDie je nach klinischer Fragestellung und Untersuchungstechnik variierende Dosierung sollte ebenso das Alter, das Körpergewicht, den Patientenstatus und dessen Nierenfunktion berücksichtigen. Zur Verringerung der physiologischen Belastung sollte die geringste mögliche Dosis bei optimalem diagnostischem Ergebnis angestrebt werden.
Allgemein sollte der Patient nüchtern, aber ausreichend hydratisiert sein. Störungen des Elektrolyt- und/oder Wasserhaushaltes sind besonders bei gefährdeten Patienten (Diabetikern, Niereninsuffizienten, multiplem Myelom, Poly- oder Oligurie, Hyperkaliämie, Kleinkindern) vor und nach der Untersuchung auszugleichen. Intravasale Kontrastmittelgaben sind möglichst am liegenden Patienten vorzunehmen, der nach der Kontrastmittelgabe noch 30 bis 60 Minuten unter Aufsicht bleiben soll, da erfahrungsgemäss die Mehrzahl aller schweren Zwischenfälle innerhalb dieser Zeitperiode auftritt. Jedoch sind auch verspätete Reaktionen (nach Stunden oder Tagen) möglich (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und/oder «Unerwünschte Wirkungen»).
Basierend auf den klinischen Studienergebnissen können folgende Dosierungsempfehlungen (wenn nicht spezifiziert, nur gültig für Erwachsene) erteilt werden, wobei eine konzentrationsabhängige Dosisanpassung je nach klinischer Fragestellung und Abbildungstechnik erwogen werden sollte:
Anwendungsgebiet
|
Konzentration
|
Dosis
|
i.v. Urographie Erwachsene
|
300
|
1.1 – 1.6 ml/kg Körpergewicht bis 100 ml Gesamtvolumen
|
|
350
|
0.7 – 1.3 ml/kg Körpergewicht bis 100 ml Gesamtvolumen
|
Neugeborene
|
300
|
Bis 4.0 ml/kg Körpergewicht
|
Säuglinge
|
300
|
Bis 3.0 ml/kg Körpergewicht
|
Kleinkinder
|
300
|
Bis 1.5 ml/kg Körpergewicht
|
Computertomographie Erwachsene
|
350, 300
|
1.0 – 2.0 ml/kg Körpergewicht -Sowohl als Bolus oder Infusion resp. Kombination -Im Allgemeinen max. bis 200 ml oder ca. 60 g Iod
|
Kinder
|
350, 300
|
1.2 – 2.4 ml/kg Körpergewicht
|
i.v. DSA
|
350, 300
|
Mehrheitlich 100 – 200 ml oder 2 ml/kg Körpergewicht Bis max. 270 ml
|
Zerebrale Arteriographie
|
350, 300
|
1.8 ml/kg Körpergewicht Dosisbereich: 40 – 215 ml
|
Periphere Arteriographie
|
350, 300
|
1 – 3.7 ml/kg Körpergewicht Dosisbereich: 70 – 300 ml
|
Abdominale Arteriographie
|
350
|
Je nach Arterie 1 – 3.7 ml/kg KG Dosisbereich: 40 – 290 ml
|
Angiokardiographie
|
350, 300
|
60 – 270 ml pro Patient, oft in 6-20 Injektionen Kinder: 0.9 – 13 ml/kg Körpergewicht Durchschnittlich: 4.6 ml/kg Körpergewicht
|
Arthographie
|
300
|
Je nach Volumen des betroffenen Gelenkes: bis 20 ml
|
Hysterosalpingographie
|
300
|
5 – 20 ml
|
Vor Gebrauch sollte das Kontrastmittel auf Körpertemperatur erwärmt werden. Die Maximaldosis ist sowohl vom Patientenstatus als auch vom Zeitraum, in welchem die Gesamtdosis verabreicht wird, abhängig. Kleinkinder, Patienten mit verminderter kardialer Reserve, mit reduziertem Verteilungsvolumen, mit lädierter Blut-Hirn-Schranke, mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion weisen ein höheres relatives Risiko einer Kontrastmittelüberdosierung auf. In dringenden Fällen einer Wiederholung oder Fortsetzung der diagnostischen Massnahmen können diese bei höheren Kontrastmitteldosen unter Berücksichtigung aller Sicherheitsmassnahmen nach frühestens 10 Stunden erfolgen. Eine möglichst sorgfältige, mindestens 72 Stunden abdeckende Überwachung der Nierenfunktion wird in diesen Fällen nahegelegt.
Grundsätzlich gilt es bei der Anwendung von Kontrastmitteln die allgemeinen Hygienevorschriften für sterile Lösungen zu beachten (siehe „Sonstige Hinweise“).
Zur Vermeidung einer Extravasation muss die intravaskuläre Lage des Injektionssystems vor und allenfalls während der Injektion überwacht werden.
Arthrographie
Man beachte strengstens die speziellen Hygieneempfehlungen (Arbeiten unter sterilen Bedingungen) für die intraartikuläre Injektion.
|