PharmakokinetikIm berücksichtigten Dosisbereich (200–300 mg Tildiem-Retard) weist Diltiazem eine lineare Kinetik auf.
Resorption
Beim gesunden Probanden wird Diltiazem bei dauerhafter oraler Verabreichung gut resorbiert (zu 90%).
Die Darreichungsformen mit 200 bzw. 300 mg erlauben die verzögerte Resorption des Wirkstoffs: Zwischen der 2. und der 14. Stunde treten stabile Plasmakonzentrationen ein, in diesem Bereich tritt auch die maximale Konzentration auf.
Die absolute Bioverfügbarkeit der Tildiem 200 mg/300 mg Kapseln beträgt aufgrund des ausgeprägten First-Pass-Effekts 35 ± 5%, Nahrungsaufnahme verändert die Kinetik von Tildiem 200 und 300 mg nicht signifikant. Bei Verabreichung mit einer Mahlzeit besteht allerdings die Tendenz zu einer höheren Resorption in den ersten Stunden nach der Einnahme.
Distribution
Diltiazem wird zu 80–85% an Plasmaproteine gebunden.
Nach Verabreichung von Diltiazem 200 mg an ältere Patienten werden höhere Konzentrationen beobachtet als bei jüngeren Patienten. Sie bleiben jedoch unter denjenigen, die bei jüngeren Patienten nach der Einnahme von Tildiem 300 mg beobachtet werden. Beim nieren- und leberinsuffizienten Patienten werden durchschnittlich höhere Plasmakonzentrationen beobachtet als bei jungen Patienten. Nach Gabe von Tildiem 300 mg werden bei älteren Patienten sowie bei Patienten mit Nieren- und Leberinsuffizienz durchschnittlich höhere Konzentrationen gemessen als bei jüngeren Patienten. Vierundzwanzig Stunden nach Verabreichung betragen die Plasmaspiegel beim älteren Patienten 50 ng/ml, auch nach einer Verabreichung von 200 mg. Bei Langzeitbehandlungen bleiben die Plasmaspiegel bei sämtlichen Patientengruppen konstant.
Metabolismus
Diltiazem wird in der Leber intensiv umgewandelt.
N-Monodesmethyldiltiazem, der zirkulierende Hauptmetabolit, entspricht rund 35% der Menge an zirkulierendem Diltiazem.
Diltiazem und seine Metaboliten sind nur in geringem Masse dialysierbar.
Elimination
Die erkennbare Halbwertszeit beträgt 8 Stunden.
Nur 0,7 bis 5% des verabreichten Diltiazems finden sich in unveränderter Form im Urin wieder.
Kinetik bei besonderen Patientengruppen
Bei Vorliegen einer schweren Leberschädigung ist mit einer verzögerten Biotransformation zu rechnen.
Die Eliminationshalbwertszeit von Diltiazem kann insbesondere bei älteren Patienten und bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen verlängert sein.
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