Eigenschaften/WirkungenEstradiol wird bei der Frau ab der Menarche bis zur Menopause vorwiegend vom Ovarfollikel produziert. Nach der Menopause wird praktisch kein ovarielles Estradiol mehr gebildet und aufgrund des Ausfalles kommt es bei vielen Frauen zu vasomotorischer und thermoregulatorischer Instabilität (Hitzewallungen), Schlafstörungen sowie einer zunehmenden Atrophie des Urogenitalsystems. Diese Störungen können durch die Estrogensubstitution grösstenteils behoben werden. Als Folge des Estrogenmangels kann sich bei einer grösseren Zahl von Frauen in der Menopause eine Osteoporose, vor allem der Wirbelsäule, der Hüfte und der Handgelenke entwickeln. Dem kann durch eine Estrogensubstitution vorgebeugt werden, vor allem, wenn sie in einem frühen Stadium nach der Menopause eingeleitet wird.
Bei transdermaler Applikation mittels Menorest Pflaster gelangt das physiologische Estrogen Estradiol in unveränderter Form direkt in die Blutbahn. Die Estradiolkonzentrationen werden durch Menorest Pflaster auf Werte ähnlich denjenigen der frühen bis mittleren Follikelphase angehoben und bleiben über die Applikationsdauer von 3-4 d erhalten. Entsprechend ändert sich im Plasma auch das Konzentrationsverhältnis von Estradiol zu Estron von 1:5 bis 1:2 auf ca. 1:1, d.h. auf Werte, wie sie bei Frauen mit normal funktionierenden Ovarien vor der Menopause gemessen werden.
Das während 28 d transdermal applizierte Estradiol zeigte weder einen Einfluss auf Konzentration und Aktivität der Blutgerinnungsfaktoren Fibrinopeptid A, Fibrinogen und Antithrombin III noch eine Wirkung auf den Gehalt an zirkulierendem Reninsubstrat oder an Sexualhormon-, Thyroxin- und Cortisol-bindenden Globulinen. Hingegen konnte gezeigt werden, dass es ab 3wöchiger transdermaler Applikation von Estradiol zu einer dosisabhängigen Senkung der Kalzium- und Hydroxyprolinausscheidung im Urin kommt.
Nach 24 Wochen kontinuierlicher transdermaler Verabreichung von Estradiol 100 µg/24 h war ein Anstieg der HDL-Konzentration zu verzeichnen.
Estrogendosierungen, die eine Besserung der menopausalen Beschwerden bewirken und zur Erhaltung der Knochenmasse erfoderlich sind, weisen - unabhängig von der Art der Applikation - eine stark anregende Wirkung auf Mitose und Proliferation des Endometriums aus. Estrogenmonotherapie erhöht die Häufigkeit von Endometriumhyperplasien und das Risiko eines Endometriumkarzinoms; daher muss bei Frauen mit intaktem Uterus die Estrogensubstitution stets durch eine sequentielle Gestagentherapie ergänzt werden.
Nach einjähriger Monotherapie mit Estrogenen wurde bei bis zu 57% der Biopsien eine Endometriumshyperplasie festgestellt. Auch bei der transdermalen Estrogenmonotherapie kommt es zu Endometriumshyperplasie.
Vor allem bei höheren Dosierungen wurde bei anderen Estradiol-TTS-Präparaten häufig eine Endometriumshyperplasie festgestellt.
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