Dosierung/AnwendungFreedox wird alle 6 Stunden über einen zentralen oder peripheren Zugang über einen Zeitraum von jeweils 10-30 Minuten intravenös infundiert. Freedox darf nicht zusammen mit anderen intravenös zu verabreichenden Arzneimitteln oder Flüssigkeiten gegeben werden. Für Freedox sollten eigene Zugänge angelegt werden. Wenn aber Zugänge benützt werden müssen, die auch für andere Arzneimittel vorgesehen sind, so sollten sie vor der Gabe von Freedox mit Kochsalz- oder Glucoselösung gründlich gespült werden.
Allgemeine Dosierungsempfehlungen
Die empfohlene Dosierung von Tirilazadmesylat bei männlichen Patienten mit Subarachnoidalblutungen beträgt 1,5 mg/kg Körpergewicht alle 6 Stunden während 8 bis 10 Tagen. Die Behandlung sollte innerhalb von 48 Stunden nach Blutungsbeginn einsetzen. Die Wirksamkeit und Sicherheit von höheren Dosierungen wurde nicht untersucht.
In den klinischen Studien bei subarachnoidalen Blutungen wurde Tirilazad in einer Dosierung von 1,5 mg/kg Körpergewicht alle 6 Stunden über einen Zeitraum von 10 bis 30 Minuten während 7 bis 10 Tagen verabreicht. Nahezu alle Patienten (> 99%) erhielten gleichzeitig auch Nimodipin.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Kinder: Die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der Anwendung von Freedox bei Patienten unter 18 Jahren wurde nicht untersucht.
Geriatrische Patienten: Bei gesunden Probanden im Alter von über 65 Lebensjahren zeigte sich die Clearance von Tirilazad um etwa 25% vermindert. Die einmalige Gabe von Tirilazad wird von jüngeren wie älteren gesunden Personen gut vertragen. Für ältere Patienten werden keine Dosierungsänderungen empfohlen.
Patienten mit Leberfunktionsstörungen (siehe «Vorsichtsmassnahmen»): Der Serumspiegel ist im Vergleich zu gesunden Probanden etwa zweimal höher. Bis weitere Erfahrungen vorliegen, soll Freedox bei diesen Patienten mit Vorsicht angewendet werden.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen: Im Urin von gesunden Probanden wurden nur 9-14% Tirilazad gefunden. Für Patienten mit Nierenfunktionsstörungen werden keine Änderungen der Dosierung empfohlen.
Anwendungsanleitung
Freedox wird mittels peripherer oder zentraler intravenöser Infusion verabreicht. Zur Vermeidung von Venenreizungen (siehe «Vorsichtsmassnahmen») soll Freedox vor der Anwendung verdünnt werden (siehe «Zubereitung der Lösung»). Für die periphere venöse Gabe wird, abhängig von allfälligen erforderlichen Beschränkungen der Flüssigkeitszufuhr, ein Teil Freedox mit 1 bis 3 Teilen Infusionsmedium gemischt. Für die Gabe über einen zentralen Zugang wird eine Verdünnung im Verhältnis 1:1 empfohlen, d.h. gleiche Volumina Präparat und Infusionsmedium. Diese Art der Anwendung kann jedoch auch ohne vorherige Verdünnung erfolgen.
Die vorbereitete Infusionslösung soll vor der Anwendung Raumtemperatur erreicht haben. Während der klinischen Prüfung erhielten einige Patienten die gesamte Dosis während 8-10 Tage durch einen einzigen zentralen Zugang (intravenösen Katheter), der nicht gewechselt wurde.
Anzeichen für eine Venenreizung wurden nach Gabe von Freedox über einen peripheren Zugang beobachtet. Aus Studien an gesunden Probanden geht hervor, dass die Häufigkeit und Schwere von Venenreizungen bei mehrmaliger Gabe durch denselben Katheter zunehmen. Durch Verdünnung von Freedox werden Häufigkeit und Schwere von Venenreizungen dagegen vermindert. Für die Anwendung über periphere Zugänge wird deshalb empfohlen, diese bei Anzeichen einer Entzündung zu wechseln.
Zubereitung der Lösung
Verdünnung von Freedox für Einzel-Infusionen
----------------------------------------------------
Körpergewicht des
Patienten 40 kg 50 kg 60 kg 70 kg
----------------------------------------------------
Empfohlene Dosis
Tirilazadmesylat 60 mg 75 mg 90 mg 105 mg
----------------------------------------------------
Zentrale Infusion
(Verhältnis 1:1)
Volumen Freedox
sterile Lösung 40 ml 50 ml 60 ml 70 ml
Volumen Infusions-
medium 40 ml 50 ml 60 ml 70 ml
Endvolumen 80 ml 100 ml 120 ml 140 ml
----------------------------------------------------
Periphere Infusion
(Verhältnis 1:3)
Volumen Freedox
sterile Lösung 40 ml 50 ml 60 ml 70 ml
Volumen Infusions-
medium 120 ml 150 ml 180 ml 210 ml
Endvolumen 160 ml 200 ml 240 ml 280 ml
----------------------------------------------------
----------------------------------------------------
Körpergewicht des
Patienten 80 kg 90 kg 100 kg
----------------------------------------------------
Empfohlene Dosis
Tirilazadmesylat 120 mg 135 mg 150 mg
----------------------------------------------------
Zentrale Infusion
(Verhälnis 1:1)
Volumen Freedox
sterile Lösung 80 ml 90 ml 100 ml
Volumen Infusions-
medium 80 ml 90 ml 100 ml
Endvolumen 160 ml 180 ml 200 ml
----------------------------------------------------
Periphere Infusion
(Verhältnis 1:3)
Volumen Freedox
sterile Lösung 80 ml 90 ml 100 ml
Volumen Infusions-
medium 240 ml 270 ml 300 ml
Endvolumen 320 ml 360 ml 400 ml
----------------------------------------------------
Die Verdünnungen sind während 48 Stunden physikalisch und chemisch stabil. Wegen der möglichen mikrobiellen Kontamination sollen diese jedoch innerhalb von 24 Stunden bei Lagerung im Kühlschrank (2-8 °C), bzw. 6 Stunden bei Raumtemperatur (15-25 °C) verwendet werden. Das Präparat sowie die Verdünnungen sind vor Licht geschützt aufzubewahren und dürfen nicht eingefroren werden.
Kompatibilität/Inkompatibilität
Mit folgenden Infusionsmedien ist Freedox kompatibel: Wasser für Injektionszwecke, 2,5% Glucoselösung, 5% Glucoselösung, 0,45% Natriumchloridlösung, 0,9% Natriumchloridlösung. Die Verdünnung in Wasser für Injektionszwecke führt jedoch zu einer stark hypotonischen Lösung.
Freedox ist inkompatibel mit Ringer-Lactat-Lösung, da Ausfällungen gebildet werden können.
Verdünntes Tirilazad ist kompatibel mit Glas-, PVC-, Polyethylen, Polypropylen, Polyolefin und Ethylvinylacetat-(EVA)-Behälter.
Es sollen evakuierte Glas-Infusionsflaschen von höchstens 1 Liter verwendet werden. Infusionsbehälter, die bereits Acetatpuffer enthalten, dürfen wegen des hohen pH-Wertes nicht verwendet werden.
|