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Information for professionals for Pro-Dafalgan®:Upsamedica GmbH
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AnalgetikumPulver für Injektionslösung 

Zusammensetzung

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Wirkstoff                 Pro-Dafalgan  Pro-Dafalgan
                          1 g           2 g         
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Propacetamolum HCl        1,000 g        2,000 g    
entspricht Paracetamolum  0,500 g        1,000 g    
pro Flasche                                         
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Eigenschaften/Wirkungen

Propacetamolhydrochlorid ist ein lösliches Prodrug des Paracetamols und besitzt die gleichen analgetischen und antipyretischen Eigenschaften wie Paracetamol. Für die analgetische Wirkung ist die Prostaglandinsynthese-Hemmung auf der zentralen Ebene massgebender als auf der peripheren.
Paracetamol verfügt über keine ausgeprägte antiphlogistische Wirkung und hat keinen Einfluss auf die Hämostase oder die Magenschleimhaut.

Pharmakokinetik

Propacetamolhydrochlorid wird durch Plasmaesterasen rasch in Paracetamol und Diethylglycin gespalten.
Am Ende einer 15minütigen intravenösen Infusion ist noch ca. 1% des Propacetamols in unveränderter Form vorhanden, der Rest liegt als Paracetamol vor. Die Diethylglycin-Fraktion wird unverändert über die Nieren ausgeschieden. Das aus dem Prodrug freigegebene Paracetamol hat die gleiche Pharmakokinetik wie Paracetamol.

Pharmakokinetik des Paracetamols
Die Pharmakokinetik des Paracetamols ist bei therapeutischen Dosen linear. Das Verteilungsvolumen beträgt ca. 1 l/kg. Die Plasmaproteinbindung beträgt weniger als 20%, bei Überdosierung jedoch bis zu 50%. Die terminale Eliminationshalbwertszeit beträgt 2½-3½ Std. Es gibt zwei hepatische Hauptabbauwege (Q 0  = 1).
Die Ausscheidung des Paracetamols erfolgt hauptsächlich durch die Nieren. Es wird nach Metabolisierung in der Leber in glukurokonjugierter (60-80%) und sulfokonjugierter (20-30%) Form, weniger als 5% in unveränderter Form mit dem Urin ausgeschieden. Eine kleine Fraktion (weniger als 4%) wird durch Cytochrom P450 in die toxischen Metaboliten p-Aminophenol und N-Acetyl-p-Benzochinonimin umgewandelt, welche mit Glutathion konjugiert werden. Paracetamol geht nicht in die Galle und nur in geringem Ausmass in die Muttermilch über. Es passiert die Plazenta.

Kinetik in besonderen klinischen Situationen

Niereninsuffizienz: Bei Mehrfachapplikation besteht ein Kumulationsrisiko für Diethylglycin mit unbekannten klinischen Konsequenzen.

Leberinsuffizienz: Die Plasmahalbwertszeit ist bei Patienten mit einem geringen Leberleiden weitgehend unverändert. Bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz ist sie jedoch erheblich verlängert.

Ältere Leute: Das Alter hat nur einen geringen, klinisch unbedeutenden Effekt auf die Plasmahalbwertszeit von Paracetamol.
Bezüglich Niereninsuffizienz oder Kinder liegen keine Daten über eine veränderte Kinetik von Paracetamol vor.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Belegte Indikationen
Pro-Dafalgan wird zur Behandlung von leichten bis mässigen Schmerzen eingesetzt, wenn eine perorale Anwendung nicht möglich ist (z.B. unmittelbar post-operativ, wo nichtsteroidale Entzündungshemmer oft kontraindiziert sind).

Dosierung/Anwendung

Parenterale Verabreichung

Zubereitung der i.v.-Lösung
Das Pulver in der Stechampulle muss in ca. 100 ml einer 5%igen Glukose- oder 0,9%igen NaCl-Lösung aufgelöst werden. Vorgehen:
- ein Transferdispositiv aseptisch auf die Stechampulle mit dem Pulver aufsetzen,
- das Ganze (Transferdispositiv + Stechampulle) auf die Injektionsstelle des Infusionsbeutels stecken,
- einen Teil der Lösung in die Stechampulle fliessen lassen, die Stechampulle schütteln, dass sich das Pulver vollständig auflöst,
- das aufgelöste Pulver in den Infusionsbeutel fliessen lassen, das Ganze (Stechampulle + Transferdispositiv + Infusionsbeutel) an der dazu vorgesehenen Stelle mit dem Infusionsschlauch verbinden.
Es wird empfohlen, dazu Handschuhe zu tragen (siehe «Vorsichtsmassnahmen»).

Anwendung
Der Wirkstoff wird mit Hilfe eines Transferdispositivs in 5%iger Glukose- oder 0,9%iger NaCl-Lösung (ca. 100 ml) gelöst und während 10-15 Minuten infundiert.
Es wird empfohlen, die Infusionslösung unmittelbar nach Rekonstitution zu verwenden. Die Stabilität der Infusionslösung ist jedoch während 30 Minuten gewährleistet, sofern eine Temperatur von 25 °C nicht überschritten wird. Vor der Verabreichung muss die Lösung auf ungelöste Partikel und auf Verfärbungen hin visuell geprüft werden.
Eine langsamere Infusion (>20 Min.) reduziert die analgetische Wirkung beträchtlich. Eine zu schnelle Infusion hat mehr unerwünschte Wirkungen zur Folge und ist wegen der Hyperosmolarität des Präparates nicht zu empfehlen.

Dosierung
Erwachsene und Kinder (>40 kg) über 13 Jahre: 1-2 g wenn nötig bis 4× täglich. Tagesdosis von 8 g nicht überschreiten.
Zwischen den einzelnen Dosen ist ein Zeitabstand von mindestens 4 Std. einzuhalten.
Bei Niereninsuffizienz Angaben unter «Anwendungseinschränkungen» beachten.
Dauer der Behandlung: max. 2 Tage.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Bei Patienten mit früher aufgetretenen Überempfindlichkeitsreaktionen auf Propacetamol, Paracetamol, Diethylglycin oder verwandte Substanzen.
Schwere hepatozelluläre Insuffizienz.
Schwere Niereninsuffizienz.
Glukose-6-phosphatdehydrogenase-Mangel.
Hereditäre konstitutionelle Hyperbilirubinämie (Morbus Meulengracht).

Vorsichtsmassnahmen
Es wurden Überempfindlichkeitsreaktionen bei Personen in Pflegeberufen gemeldet, welche früher beim Verabreichen von Propacetamol ohne Transferdispositiv sensibilisiert worden sind (Kontaktekzem). Daher müssen vor der Verabreichung von Propacetamol an Personen in Pflegeberufen diese genau befragt werden, um eine eventuelle vorgängige Sensibilisierung herauszufinden. Es wird dem Pflegepersonal empfohlen, Handschuhe zu tragen, um das Risiko einer Sensibilisierung zu vermindern.
Da keine entsprechenden Studien vorliegen, soll Pro-Dafalgan nur mit Vorsicht bei Patienten mit Nieren- oder Leberinsuffizienz angewendet werden.
Bei gleichzeitiger Gabe von potentiell hepatotoxischen Medikamenten und von Leberenzym-Induktoren oder bei übermässigem Alkoholkonsum ist das Nutzen/Risiko-Verhältnis sorgfältig und unter Berücksichtigung von therapeutischen Alternativen zu überprüfen.
Die Sicherheit nach wiederholter Anwendung wurde nicht länger als 24 Std. überprüft.

Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaftskategorie B: Tierstudien mit Propacetamol haben kein Risiko für den Föten gezeigt, es liegen aber keine kontrollierten Studien bei schwangeren Frauen vor. Nach heutigen Erkenntnissen werden die Gefahren für den Föten bei Verabreichung von Paracetamol in korrekter Dosierung an Schwangere als minim beurteilt.
Stillzeit: Es gibt keine Studien über die Ausscheidung von Paracetamol in die Muttermilch nach Verabreichung von Pro-Dafalgan. Bei der Gabe von Paracetamol geht weniger als 1% der verabreichten Dosis in die Muttermilch über. Es gibt keine Hinweise, dass diese Menge für den Säugling schädlich ist.

Unerwünschte Wirkungen

Pflegepersonal: in sehr selten Fällen wurden schwere Überempfindlichkeitsreaktionen bei der Verabreichung von Propacetamol an Personen festgestellt, welche früher einmal bei der Manipulation mit Propacetamol ohne Transferdispositiv durch Hautkontakt (Kontaktekzem) sensibilisiert worden sind (s. «Vorsichtsmassnahmen»).
Ein vorübergehender Schmerz kann an der Injektionsstelle auftreten; dies wurde in ca. 2,5% der Fälle beobachtet.
Nach i.v.-Applikation wurden Reaktionen vom Typ Schwindel, Unwohlsein und mässiger Blutdruckabfall beobachtet.
Die anderen unerwünschten Wirkungen von Pro-Dafalgan sind die gleichen wie bei Paracetamol:
Gelegentlich Hautausschläge (Rötungen oder Urtikaria).
Sehr selten allergische Reaktionen wie Quincke-Oedem, Atemnot, Bronchospasmus, Schweissausbruch, Übelkeit, Blutdruckabfall bis hin zum anaphylaktischen Schock.
Selten Exfoliation, toxische Epidermolyse und Stevens-Johnson-Syndrom.
Sehr selten Thrombozytopenie, Hämolyse, Leukopenie, Panzytopenie, Neutropenie und Agranulozytose.
Im Falle einer Überdosierung hepatische Nekrose und Nephrotoxizität.
Ein kleiner Teil (5-10%) der Patienten mit Acetylsalicylsäure-induziertem Asthma oder anderen Manifestationen einer sog. Acetylsalicylsäure-Intoleranz kann in ähnlicher Weise auch auf Paracetamol reagieren (Analgetika-Asthma).

Interaktionen

Die dosisabhängige potenzielle Hepatotoxizität von Pro-Dafalgan wie von Paracetamol kann bei gleichzeitiger Verabreichung von Induktoren des Cytochrom-P450-Systems (wie Isoniazid, Rifampicin, Antikonvulsiva, Barbiturate) erhöht werden. Die Hepatotoxizität kann ebenfalls durch Salicylamid, Chlormezanon und Chlorzoxazon erhöht werden, ebenso bei Alkoholikern und Patienten mit chronischer Fehlernährung, besonders bei Überdosierung.
Paracetamol verlängert die Eliminationshalbwertszeit von Chloramphenicol um das 5-fache.
Salicylamid und Chlormezanon verlängern die Eliminationshalbwertszeit von Paracetamol. Durch die gleichzeitige Anwendung von Zidovudin und Paracetamol wird die Neigung zu einer Neutropenie verstärkt.

Überdosierung

Das klinische Bild einer Pro-Dafalgan-Überdosierung ist gleich wie das von Paracetamol. Während der ersten 24 Std. gibt es keine spezifischen Frühsymptome. Ano­rexie, Übelkeit, Erbrechen und Unwohlsein können auftreten und bestehen bleiben. Hepatische Schädigungen können 24 Std. bis 5 Tage nach der Verabreichung auftreten.
Plasmakonzentrationen von >200 µg/ml nach 4 Std., von >100 µg/ml nach 8 Std., von >50 µg/ml nach 12 Std. und von >30 µg/ml nach 15 Std. können Leberschädigungen bis hin zum hepatischen Koma verursachen. Die Hepatotoxizität ist direkt von der Plasmakonzentration abhängig.
Eine Überdosierung muss so rasch als möglich durch i.v.-Verabreichung von N-Acetylcystein oder durch orale Gabe von Methionin behandelt werden.
Eine weitere Behandlung (nach N-Acetylcystein i.v. oder Methionin oral) soll aufgrund der Paracetamol-Blutspiegel und der Zeitspanne seit der Pro-Dafalgan-Überdosierung festgelegt werden.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten
Es wird empfohlen, Pro-Dafalgan nicht mit anderen Medikamenten zu mischen.

Einfluss auf diagnostische Methoden
Paracetamol kann die Resultate der Blutharnsäure-Bestimmung mittels der Phosphowolframat-Reduktionsmethode und der Blutzucker-Messung mittels der Glukoseoxidase-Methode verfälschen.

Aufbewahrung
Unter 25 °C aufbewahren.

IKS-Nummern

53155.

Stand der Information

Mai 2001.
RL88

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