Dosierung/AnwendungBehandlungsziele und Unterbrechung der Behandlung
Vor Beginn der Behandlung mit Fentanyl-Mepha sollte in Übereinstimmung mit den Leitlinien für die Schmerzbehandlung mit dem Patienten eine Behandlungsstrategie vereinbart werden, die die Behandlungsdauer und die Behandlungsziele umfasst.
Während der Behandlung sollte ein regelmässiger Kontakt zwischen Arzt und Patient bestehen, um die Notwendigkeit einer Fortsetzung der Behandlung zu beurteilen, ein Absetzen des Arzneimittels in Erwägung zu ziehen und gegebenenfalls die Dosierung anzupassen. Wenn ein Patient die Behandlung mit Fentanyl-Mepha nicht länger benötigt, kann es ratsam sein, die Dosis schrittweise zu reduzieren, um Entzugserscheinungen zu vermeiden (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Bei unzureichender Schmerzkontrolle sollte die Möglichkeit einer Gewöhnung (Toleranz) und eines Fortschreitens der Grunderkrankung in Betracht gezogen werden (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Die Dosierung von Fentanyl soll individuell abhängig von Alter, Körpergewicht, physischem Zustand, Krankheiten, Komedikation und von der Art des Eingriffs und Anästhesie erfolgen.
Übliche Dosierung
Prämedikation
1-2 ml (0,05-0,1 mg) 30-60 Min. vor Operationsbeginn i.m.
Einleitung der Narkose
Die Dosis der initialen Bolus-Injektion kann, entsprechend der voraussichtlichen Dauer der Operation, gemäss folgendem Schema bestimmt werden:
Ungefähre Dauer des Eingriffs
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Fentanyl i.v. Bolus-Dosis
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[µg/kg KG]
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[ml/10 kg KG]
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30 Min.-2 Std.
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2-20
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0,4-4
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2 Std.-4 Std.
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20-50
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4-10
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Aufrechterhaltung der Analgesie
Bei Zeichen eines Nachlassens der Analgesie können Nachinjektionen von 0,5-5 ml (25-250 µg) Fentanyl-Mepha abgestimmt auf die individuellen Bedürfnisse und die Schwere des Eingriffs, i.v. verabreicht werden.
Die Anwendung einer Dauerinfusion gewährleistet eine gleichmässige Analgesie. Je nach Intensität des Schmerzreizes empfiehlt sich folgende Dosierung: 0,045-0,3 µg/kg/Min. (0,01-0,06 ml/10 kg KG/Min.). Die Verabreichung von Fentanyl-Mepha soll ca. 20 Min. vor Beendigung des Eingriffes eingestellt werden, um eine postoperative Atemdepression möglichst zu vermeiden.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Hohe Fentanyl-Dosen (20-50 µg/kg KG) können bei sehr schmerzhaften chirurgischen Eingriffen zur Verminderung der hormonalen Stressantwort indiziert sein. Die hochdosierten Patienten müssen postoperativ prolongiert beatmet und vorzugsweise in einem Aufwachsaal überwacht werden, da mit einer langanhaltenden Atemdepression zu rechnen ist.
Ältere und geschwächte Patienten
Aufgrund einer verminderten Clearance wird die Elimination von Fentanyl bei älteren Patienten verzögert. Wie bei anderen Opioiden sollte die Initialdosis bei älteren (>65 Jahre) und geschwächten Patienten reduziert werden. Bei der Bestimmung weiterer Dosen sollte die Auswirkung der Initialdosis berücksichtigt werden.
Kinder und Jugendliche
Kinder von 2-12 Jahren erhalten für die Einleitung und Aufrechterhaltung eine Dosis von 2-3 µg/kg Körpergewicht.
Übergewichtige Patienten
Bei übergewichtigen Patienten besteht ein Überdosierungsrisiko, wenn die Dosis nach dem Körpergewicht berechnet wird. Übergewichtige Patienten sollten auf Basis der geschätzten fettfreien Körpermasse und nicht nur auf Basis des Körpergewichts dosiert werden.
Leberinsuffizienz
Bei Patienten mit verminderter hepatischer Perfusion oder Leberinsuffizienz sollte bei wiederholten Injektionen oder bei einer Dauerinfusion eine Dosisreduktion vorgenommen werden.
Niereninsuffizienz
Bei Patienten mit Niereninsuffizienz sollte eine Dosisreduktion von Fentanyl in Betracht gezogen werden. Diese Patienten sollten ausserdem aufmerksam auf Anzeichen einer Fentanyl-Toxizität beobachtet werden (siehe «Pharmakokinetik»).
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