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Information for professionals for Insuline Novo Nordisk:Novo Nordisk Pharma AG
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Humaninsuline in Monocomponent-Qualität 

Zusammensetzung

Actrapid® HM (44610), Actrapid® HM Penfill® (46875), Actrapid® HM NovoLet® (53654)

Wirkstoff: Insulinum humanum sol. 100 I.E./ml.

Conserv.: Metacresolum 3 mg/ml. Übrige Hilfsstoffe: Zn, Glycerolum, Aqua ad solut.

Velosulin® HM (49466)

Wirkstoff: Insulinum humanum sol. 100 I.E./ml.

Conserv.: Metacresolum 3 mg/ml. Übrige Hilfsstoffe: Zn, Glycerolum, Na. phosph., Aqua ad solut.

Insulatard® HM (45495), Insulatard® HM Penfill® (49008), Insulatard® HM NovoLet® (53655), Insulatard HM InnoLet® (55555), Insulatard HM FlexPen (55891)

Wirkstoff: Insulinum humanum isophanum protaminum 100 I.E./ml.

Conserv.: Metacresolum 1,5 mg/ml, Phenolum 0,65 mg/ml. Übrige Hilfsstoffe: Zn, Glycerolum, Na. phosph., Aqua ad susp.

Mixtard® 10 HM Penfill® (50627), Mixtard® 10 HM NovoLet® (53657)

Wirkstoff: Insulinum humanum (10% sol., 90% isophanum protaminum) 100 I.E./ml.

Conserv.: Metacresolum 1,5 mg/ml, Phenolum 0,65 mg/ml. Übrige Hilfsstoffe: Zn, Glycerolum, Na. phosph., Aqua ad susp.

Mixtard® 20 HM Penfill® (50630), Mixtard® 20 HM NovoLet® (53660)

Wirkstoff: Insulinum humanum (20% sol., 80% isophanum protaminum) 100 I.E./ml.

Conserv.: Metacresolum 1,5 mg/ml, Phenolum 0,65 mg/ml. Übrige Hilfsstoffe: Zn, Glycerolum, Na. phosph., Aqua ad susp.

Mixtard® 30 HM (47130), Mixtard® 30 HM Penfill® (49007), Mixtard® 30 HM NovoLet® (53656), Mixtard 30 HM InnoLet (55556)

Wirkstoff: Insulinum humanum (30% sol, 70% isophanum protaminum) 100 I.E./ml.

Conserv.: Metacresolum 1,5 mg/ml, Phenolum 0,65 mg/ml. Übrige Hilfsstoffe: Zn, Glycerolum, Na. phosph., Aqua ad susp.

Mixtard® 40 HM Penfill® (50629), Mixtard® 40 HM NovoLet® (53659)

Wirkstoff: Insulinum humanum (40% sol., 60% isophanum protaminum) 100 I.E./ml.

Conserv.: Metacresolum 1,5 mg/ml, Phenolum 0,65 mg/ml. Übrige Hilfsstoffe: Zn, Glycerolum, Na. phosph., Aqua ad susp.

Mixtard® 50 HM (51702), Mixtard® 50 HM Penfill® (50628), Mixtard® 50 HM NovoLet® (53658)

Wirkstoff: Insulinum humanum (50% sol., 50% isophanum protaminum) 100 I.E./ml.

Conserv.: Metacresolum 1,5 mg/ml, Phenolum 0,65 mg/ml. Übrige Hilfsstoffe: Zn, Glycerolum, Na. phosph., Aqua ad susp.

Monotard® HM (44611)

Wirkstoff: Insulinum humanum Zn mixt. (30% amorph., 70% crist.) 100 I.E./ml.

Conserv.: Methylis parahydroxybenzoas 1 mg/ml. Übrige Hilfsstoffe: Na. chlorid., Na. acet., Aqua ad susp.

Ultratard® HM (46365)

Wirkstoff: Insulinum humanum Zn crist. 100 I.E./ml.

Conserv.: Methylis parahydroxybenzoas 1 mg/ml. Übrige Hilfsstoffe: Na. chlorid., Na. acet., Aqua ad susp.
NovoLet®, InnoLet® und FlexPen® sind mit Insulin vorgefüllte Mehrfachspritzen.
Penfill® 1,5 ml sind zur Anwendung im Insulininjektionsgerät NovoPen® 1.5, Penfill® 3 ml zur Anwendung in den Insulin-Injektionsgeräten NovoPen® 3, NovoPen® 3 Demi oder Innovo® bestimmt.
Die Novo Nordisk Insulininjektionsgeräte und die mit Insulin vorgefüllten Mehrfachspritzen NovoLet®, InnoLet® und FlexPen® können nur mit NovoFine® Nadeln verwendet werden.
Velosulin® HM enthält einen Phosphatpuffer und ist nur zur Anwendung in Insulinpumpen bestimmt.

Eigenschaften/Wirkungen

Human Monocomponent Insuline von Novo Nordisk sind der chemischen Zusammensetzung und Struktur nach identisch mit menschlichem, körpereigenem Insulin. Die Produktion der HM Insuline erfolgt gentechnologisch aus Hefezellen. Sie erfüllen die strengen Reinheitsspezifikationen für Monocomponent Insuline. Sie sind pH-neutral.
In bezug auf das Sensibilisierungsverhalten bei Allergien sind die Vorzüge der homologen Humaninsuline zu erwarten.

Pharmakokinetik

----------------------------------------------------
Präparat             Wirkungs-  Wirkungs-  Wirkungs-
                     eintritt   dauer      maximum  
                     nach       ca. Std.   ca. Std. 
                     ca. Std.                       
----------------------------------------------------
Actrapid HM          ½          8          1.-3.    
Normalinsulin                                       
(gelöstes Insulin)                                  
schneller Wirkungs-                                 
eintritt                                            
Velosulin HM         ½          8          1.-3.    
Normalinsulin                                       
(gelöstes Insulin)                                  
schneller Wirkungs-                                 
eintritt (mit                                       
Phosphatpuffer)                                     
----------------------------------------------------
Insulatard HM        1½         bis 24     4.-12.   
Intermediärinsulin                                  
(isophane Suspen-                                   
sion = NPH-Insulin)                                 
----------------------------------------------------
Intermediärinsuline                                 
mit verstärkter                                     
Initialwirkung                                      
(Mischinsuline):                                    
Mixtard 10 HM        ½          bis 24     2.-8.    
vorgemischt:                                        
10% gelöst,                                         
90% isophan                                         
Mixtard 20 HM        ½          bis 24     2.-8.    
vorgemischt:                                        
20% gelöst,                                         
80% isophan                                         
Mixtard 30 HM        ½          bis 24     2.-8.    
vorgemischt:                                        
30% gelöst,                                         
70% isophan                                         
Mixtard 40 HM        ½          bis 24     2.-8.    
vorgemischt:                                        
40% gelöst,                                         
60% isophan                                         
Mixtard 50 HM        ½          bis 24     2.-8.    
vorgemischt:                                        
50% gelöst,                                         
50% isophan                                         
----------------------------------------------------
Monotard HM          2½         24         7.-15.   
Intermediärinsulin                                  
mit langem Wirkungs-                                
maximum (Insulin-                                   
Zink-Suspension)                                    
----------------------------------------------------
Ultratard HM         4          28         8.-24.   
Langzeitinsulin                                     
mit flachem Wirk-                                   
profil (Insulin-                                    
Zink-Suspension)                                    
----------------------------------------------------

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Diabetes mellitus, sofern ein Insulinbehandlung notwendig ist.

Dosierung/Anwendung

Übliche Dosierung
Die Dosierung erfolgt aufgrund der individuellen Stoffwechselsituation und Lebensweise des Patienten.
Insulin wird vorwiegend subkutan, gelegentlich auch intramuskulär verabreicht. Bei Injektion in die Bauchdecke wird das Insulin schneller absorbiert als bei Injektion in andere Körperstellen. Injektion in eine Hautfalte minimalisiert das Risiko einer intramuskulären Injektion.
Intravenös dürfen nur Actrapid HM und Velosulin HM (Insulinlösungen) verabreicht werden!

Spezielle Dosierungsanweisungen
Richtlinien bei Umstellung von einem Insulin auf ein anderes: Bei Wechsel von tierischem auf Humaninsulin kann, in Abhängigkeit von Dosierung, Reinheit, Spezies und Formulierung, eine Dosisanpassung notwendig sein. Eine Dosisänderung bei Umstellung von hochgereinigtem Schweineinsulin (MC) auf Humaninsulin (HM) ist normalerweise nicht notwendig. Bei Umstellung von Rinderinsulin oder Rinder-Schweineinsulin (MC-Qualität) auf Humaninsulin, kann eine initiale Dosisreduktion von ca. 10% notwendig sein, besonders bei höheren Dosierungen (über 0,6 IE/kg).
Beim Umstellen von Rinderinsulin auf Humaninsulin kann sich unmittelbar oder im Laufe der Zeit ein verminderter Insulinbedarf einstellen, der eine Dosisreduktion notwendig macht.
Diabetiker sollten bei jeder Umstellung, wenn immer möglich, ihren Blutzucker sorgfältig kontrollieren. Tagesdosen von über 0,6 IE/kg sollten auf 2 oder mehr Injektionen aufgeteilt werden. Diabetiker, die sehr hohe Dosen benötigen (über 100 IE pro Tag), müssen bei einem Wechsel ev. hospitalisiert werden.
Bei Infekt mit und ohne Fieber oder bei Erkrankung, bei starker körperlicher oder seelischer Belastung kann sich der Insulinbedarf akut ändern. Eine Änderung des Lebensstils kann ebenfalls eine Dosisanpassung erforderlich machen.
Bei geplanter oder bestehender Schwangerschaft ist die Diabeteseinstellung besonders sorgfältig, am besten mit selbständiger Blutzuckerkontrolle durch die Patientin, zu überwachen.
Im ersten Drittel der Schwangerschaft kann der Insulinbedarf sinken, danach steigt er mehr oder weniger stark an; er fällt sofort nach der Geburt auf den Bedarf vor der Schwangerschaft oder darunter ab.

Anwendungshinweise
Vor jeder Anwendung soll das Insulinpräparat auf seinen Zustand überprüft werden. Sollte das gelöste Insulin nicht farblos klar respektive die Insulinsuspension nicht gleichmässig weisslich trüb erscheinen, darf das entsprechende Insulin nicht mehr verwendet werden.
Um eine mögliche Übertragung von Krankheiten zu vermeiden, dürfen die im Gebrauch befindlichen Penfills, NovoLet, InnoLet und FlexPen nicht von mehreren Personen benutzt werden.

Verwendung von Flaschenampullen

Injektionstechnik: Flaschenverschluss und Injektionsstelle mit Alkohol reinigen. Keine quecksilberhaltigen Desinfektionsmittel verwenden. Sterile Spritze mittels Stempel auf benötigte Menge einstellen. Gummikappe durchstechen, Stempel andrücken, d.h. die aufgezogene Luft ins Insulinfläschchen stossen, Flasche wenden, Dosis aufziehen. Vor Injektion eventuelle Luftblasen abspritzen.

Mischungen: Die Human Monocomponent Insuline von Novo Nordisk können mit Actrapid HM gemischt werden, um eine Steigerung des Initialeffektes zu erreichen. Die Mischungen sind in der Spritze zuzubereiten. Dabei sollte immer zuerst Actrapid HM aufgezogen werden. Mischungen mit Zinkinsulin-Suspensionen müssen sofort injiziert werden. Mischungen mit NPH-Insulin sind stabil. Zinkinsulin-Suspensionen (z.B. Monotard HM, Ultratard HM) dürfen nicht mit gelöstem Insulin, das einen Phosphatpuffer enthält (Velosulin HM), gemischt werden.

Verwendung von Insulininjektionsgeräten
Bei Benützung von Novo Nordisk Injektionsgeräten ist die jeweilige Gebrauchsanweisung genau zu befolgen. Die 1,5 ml Penfill Zylinderampullen wurden für die Verwendung zusammen mit NovoPen 1.5, die 3 ml Penfill Zylinderampullen zusammen mit NovoPen 3, NovoPen 3 Demi oder Innovo entwickelt.

Verwendung von Insulinpumpen
Für Infusionspumpen darf nur Velosulin und nur auf ausdrückliche Anweisung des verantwortlichen Arztes eingesetzt werden. Weder Formulierung noch Konzentration des Insulinpräparates dürfen ohne ärztliche Anweisung geändert werden.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen

Hypoglykämien
Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einen der Hilfsstoffe.

Vorsichtsmassnahmen
Beim insulinbehandelten Diabetiker besteht grundsätzlich das Risiko leichter oder schwerer Hypoglykämien. Dies kann seine Aufmerksamkeit und insbesondere die Sicherheit beim Autofahren oder beim Bedienen von Maschinen beeinträchtigen. Dies gilt besonders zu Beginn der Behandlung, bei Präparatewechsel, unregelmässigen Injektionen oder unregelmässiger Nahrungsaufnahme sowie allgemein bei nicht optimaler Stoffwechseleinstellung, wo es zu starken Blutzuckerschwankungen u.a. Hypoglykämien kommen kann. Er muss hierauf aufmerksam gemacht werden und auch darauf, dass Alkoholeinnahme die Gefährdung zusätzlich erhöht. Ebenso ist bei früher durchgemachten schweren Hypoglykämien das Risiko grösser, dass sich solche wiederholen. Um einer Hypoglykämie frühzeitig begegnen zu können, ist der Patient zu instruieren, immer Traubenzucker, Würfelzucker o.ä. mit sich zu führen. Er soll auch seinen Diabetikerausweis bei sich haben.
In bestimmten Situationen, so auch nach Umstellung von tierischem auf humanes Insulin, können die Warnsymp­tome der Hypoglykämie abgeschwächt sein: siehe unter Nebenwirkungen.
Die Umstellung auf ein anderes Insulinpräparat oder Änderungen des Dosierungsschemas sollen nur unter sorgfältiger ärztlicher Kontrolle und Instruktion erfolgen.
Actrapid HM eignet sich nicht für die Verwendung in Insulinpumpen, da der Kontakt mit gewissen Katheter-Materialien zur Ausfällung von Insulin führen kann (Grund: Senkung des pH-Wertes unter 5,5).

Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschafts-Kategorie A. Insulin geht nicht durch die Plazentaschranke. Mit der Muttermilch eingenommenes Insulin stellt kein Risiko für den Säugling dar.
Insulin wird zur Einstellung des Diabetes in Schwangerschaft und Stillzeit bevorzugt.

Unerwünschte Wirkungen

Die wichtigste akute unerwünschte Wirkung einer Insulinbehandlung ist die Hypoglykämie (Blutzuckerabfall unter 2-3 mmol/l).

Ihre Symptome sind:

Neurovegetative Zeichen: Schwitzen, Hungergefühle, Zittern (neurovegetative Warnsymptome), Blässe, Herzklopfen, Kopfschmerzen.

Neuroglykopenische Zeichen: Konzentrationsstörungen, Verhaltensauffälligkeiten (Unruhe, Reizbarkeit, Aggressivität, Verwirrtheit, u.a.), Bewusstseinsstörungen, Koordinations-, Seh- und Sprachstörungen. Diese können über Benommenheit und Somnolenz bis zum Koma fortschreiten. Die Hypoglykämie kann auch zu epileptischen Anfällen führen oder als zerebraler Insult, z.B. mit Hemiparese, Aphasie, positivem Babinskizeichen, imponieren.

Abgeschwächte/veränderte Warnsymptome
Besonders bei Einstellung auf tiefe Blutzuckerwerte (z.B. bei Mehrfachinjektionen nach dem Basis-Bolus-Prinzip: Injektion von kurzwirkendem Insulin vor den drei Hauptmahlzeiten, eine Injektion von Depotinsulin am Abend), aber auch bei lang bestehendem Diabetes (u.U. mit Neuropathie), bei Präparatewechsel u.a. können die Warnsymptome der Hypoglykämie verändert und die neurovegetativen Symptome abgeschwächt sein oder erst spät auftreten. Dies wurde von einigen Patienten auch nach Umstellung von tierischem auf humanes Insulin, aber auch sonst gelegentlich bei Präparatewechsel beobachtet.
Der insulinbehandelte Diabetiker und seine Umgebung sind deshalb zu instruieren, dass sich eine Hypoglykämie auch überraschend und primär durch neuroglykopenische Zeichen wie Konzentrationsstörungen, Unruhe, Verhaltensauffälligkeiten und Bewusstseinsstörungen anzeigen kann, so dass er eventuell nicht früh genug mit Einnahme von Zucker reagiert.
Die Umstellung auf ein anderes Insulinpräparat soll nur unter sorgfältiger ärztlicher Kontrolle und nach genauer Instruktion erfolgen. Auch Dosis und Zeitpunkt der Injektion sollen nur nach Absprache mit dem Arzt oder auf seine Anweisung geändert werden.
Als Ursachen einer Hypoglykämie kommen in Frage: Auslassen einer Mahlzeit, Erbrechen, Durchfall, aussergewöhnliche körperliche Anstrengung, Insulinüberdosierung, endokrine Krankheiten wie Nebennierenrindeninsuffizienz, Hypothyreose u.a.

Therapie der Hypoglykämie siehe unter Überdosierung.
Nach jeder schweren Hypoglykämie ist die Diabeteseinstellung zu überprüfen, der Patient ist anzuweisen, den Arzt über jede durchgemachte schwere Hypoglykämie zu orientieren.

Hyperglykämisches/ketoazidotisches Koma
Entwickelt sich als Folge eines überhöhten Blutzuckers langsam über Stunden und Tage. Erste Anzeichen sind Durst, grosse Urinmengen, Appetitlosigkeit, Müdigkeit, trockene Haut, schnelle und tiefe Atmung, Blutzucker über 20 mmol/l sowie hohe Glukose- und (meist) Acetonwerte im Urin. Als Ursachen kommen in Frage: Diätfehler, Auslassen resp. Verringern von Insulininjektionen oder erhöhter Insulinbedarf wegen Infektionen oder anderer Krankheiten.
Der Patient soll angewiesen werden, bei den ersten Anzeichen einer Überzuckerung sofort den Arzt aufzusuchen.

Allergische Reaktionen auf die Insulinpräparate von Novo Nordisk sind selten. Allergien auf Humaninsulinpräparate werden meist verursacht durch kreuzreagierende Antikörper auf tierisches Insulin oder durch die in den Präparaten enthaltenen Hilfsstoffe wie Zink, Protamin oder die Konservierungsmittel. Bei Sensibilisierung auf Protamin, die sich u.U. nur durch urtikarielle Lokalreaktionen äussert, besteht das Risiko anaphylaktischer Reaktionen, wenn Protamin (zur Antagonisierung der Heparinwirkung) i.v. angewendet wird.
Auch die antikörperbedingte Insulinresistenz ist durch die Verwendung hochgereinigter Präparate sehr selten geworden.
Da Human Monocomponent Insulin der Struktur nach identisch mit dem körpereigenen Insulin ist, sind allergische Reaktionen seltener zu erwarten als unter tierischem Insulin, insbesondere dem Rinderinsulin.

Lipodystrophien am Injektionsort sind ebenfalls selten und können durch ständigen Wechsel der Injektionsstelle vermieden werden.
Zu Beginn einer Insulintherapie kann es vorübergehend zu Sehstörungen oder einem Insulinödem kommen.

Interaktionen

Bei gleichzeitiger Einnahme anderer Arzneimittel kann die Wirkung des Insulins auf den Blutzuckerspiegel verstärkt oder abgeschwächt werden bzw. können die Anzeichen einer Unterzuckerung verschleiert werden.

Verstärkte Insulinwirkung bei gleichzeitiger Verabreichung von: Alpha- und Beta-Rezeptorenblockern, ACE-Hemmern, Salicylaten, Reserpin, Alpha-Methyldopa, anabolen Steroiden, Clofibrat, Fenfluramin, MAO-Hemmern, Alkohol, Tetracyclinen, Cyclo-, Tro- und Iphosphamid.

Verminderte Insulinwirkung bei gleichzeitiger Verabreichung von:  Diazoxid, Diphenylhydantoin, Heparin, Kontrazeptiva, Kortikoiden, Lithiumsalzen, Nikotinsäure und deren Salzen, Phenolphthalein, Phenothiazin-Derivaten, Diuretika (Saluretika), Schilddrüsenhormonen, Sympathikomimetika, trizyklischen Antidepressiva, Chlorprothixen.
Alkohol hemmt die Glukoneogenese in der Leber, kann die Insulinwirkung verstärken und den hypoglykämischen Effekt verlängern. Es besteht beim Diabetiker eine verminderte Alkoholtoleranz. Bei chronischem Alkoholmissbrauch sowie beim chronischen Missbrauch von Laxantien kann es zur Verschlechterung des Stoffwechsels kommen.
Beta-Blocker können die Symptome einer Hypoglykämie verschleiern.

Überdosierung

Behandlung der Hypoglykämie: sofort Traubenzucker oder Würfelzucker (mindestens 3-4 Stück) einnehmen, eventuell zwischen Wange und Zahnreihe legen, oder Einnahme kohlenhydratreicher Nahrung.

Beim Bewusstlosen: 20 g Glukose i.v. (z.B. 40 ml Glukose 50%) gefolgt von Glucoseinfusion (z.B. 1 l Glukose 5% während einer halben bis mehrerer Stunden) unter Blutzuckerkontrolle. Eventuell Glucagon 0,5-1 mg (0,02 mg/kg Kpgw.) i.m., i.v. oder s.c. (setzt intakte Leberglykogenreserven voraus), gefolgt von Glukose-Zufuhr.

Achtung: Bei jeder unklaren Bewusstlosigkeit sollte eine sofortige Blutzuckerbestimmung durchgeführt werden.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten
Insulinsuspensionen (Verzögerungsinsuline) dürfen nicht zur intravenösen Applikation (Insulinpumpen, Infusionen) verwendet werden.
Actrapid HM kann Infusionslösungen, wie z.B. isotone Glukoselösung, isotone Natriumchlorid- und Kaliumchloridlösung, Ringer-Laktat- und Ringer-Chlorid-Lösung, beigemischt werden. Die Infusionslösung soll innerhalb kurzer Zeit verwendet werden - bis maximal 24 Stunden. Falls die Insulinkonzentration geringer als 0,1 I.E./ml ist, geht ein gewisser Teil durch Adsorption verloren.
Actrapid HM soll nicht mit Lösungen gemischt werden, welche reduzierende Substanzen wie Thiole oder Sulfite enthalten (Reduktion von Disulfid-Brücken im Insulin-Molekül).
Velosulin HM (enthält Phosphat-Puffer) darf nicht mit Zink-Insulinen gemischt werden.
Eine Senkung des pH-Wertes auf ungefähr 5,5 kann eine isoelektrische Ausfällung des Insulins zur Folge haben.
Es wird dringend empfohlen, Insulin nicht mit Medikamenten mit esoterischer oder unbekannter Zusammensetzung zu mischen, da die Stabilität von Insulin unter solchen Bedingungen nicht vorausgesagt werden kann.

Haltbarkeit
Im Kühlschrank bei 2-8 °C lagern. Vor Frost, grosser Hitze und Sonnenlicht schützen. Nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr verwenden.
Die im Gebrauch befindlichen Insulinpräparate Novo Nordisk können bei Umgebungstemperatur, jedoch vor direktem Wärme- bzw. Lichteinfluss geschützt, aufbewahrt werden.
Die Haltbarkeit ist abhängig von der Temperatur: angebrochene Flaschen sind bei 30 °C bis vier Wochen, bei Raumtemperatur (25 °C) 6 Wochen und im Kühlschrank bis 3 Monate haltbar.
In einem Insulinpumpenreservoir kann Velosulin HM bis zu 6 Tagen, in der Nähe des Körpers <37 °C) getragen, verwendet werden.
Die im Gebrauch befindlichen NovoLet, InnoLet, FlexPen und Zylinderampullen (Penfill) für die Insulin-Injektionsgeräte sollen nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden. Sie können bis zu vier Wochen herumgetragen und gebraucht werden.

IKS-Nummern

44610, 44611, 45495, 46365, 46875, 47130, 49007, 49008, 50627, 50628, 50629, 50630, 51702, 53654,
53655, 53656, 53657, 53658, 53659, 53660, 55555, 55556.

Stand der Information

April 2002.
RL88

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