PharmakokinetikDiverse Untersuchungen haben gezeigt, dass die höchsten Bupivacainblutspiegel nach Intercostalblockaden auftreten. In der Reihenfolge Caudal-, Brachialplexus-, Epidural- und Ischiadicus-Femoralis-Blockaden nehmen die Blutspiegel ab. Bei Intercostal- und Caudal-Blockaden sind die höheren Blutspiegel auf die wiederholten Injektionen bzw. grössere vaskuläre Oberfläche zurückzuführen. Bei der Epiduralanästhesie verzögern Fettgewebe und Bupivacain-Fettlöslichkeit die initiale Resorption des Lokalanästhetikums.
Durch Vasokonstriktorzusatz wird die Resorption des Bupivacains verzögert, seine potentielle Toxizität herabgesetzt und die Wirkungsdauer verlängert. Jedoch werden Bupivacain-Blutspiegel im Vergleich zu Mepivacain oder Lidocain durch Vasokonstriktorzusatz weniger beeinflusst. Das wäre durch die dem Bupivacain eigene lokale vasodilatatorische Wirkung zu erklären.
Bupivacain zeigt ein uV/M-Verhältnis von 0,3–0,4.
Distribution
Nach i.v. Injektion zeigt Bupivacain ein Verteilungsvolumen (VD) von 72 l. Die T/2α, T/2β und T/2γ sind respektiv 0,0045, 0,46, und 35 h. Seine Clearance beträgt 0,47 l/min.
Metabolismus
Alle Bupivacain-Metaboliten haben wesentlich höhere LD-Werte als die Muttersubstanz.
Bupivacain-Blutkonzentrationen von 4 µg/ml sind als toxisch angesehen.
Elimination
Vom resorbierten Bupivacain werden 5% unverändert durch die Nieren ausgeschieden; ein grosser Teil reichert sich sofort im Verdauungskanal an. Der Rest wird in der Leber entweder am Xylididteil hydroxyliert und dann verestert, oder an der N-Methyl- bzw. N-Butyl-Gruppe abgespaltet. Die daraus resultierenden Metaboliten, Pipecolic-Säure und 2-Pipecoloxylidin gelangen mit der Galle in den Darm oder werden durch die Nieren ausgeschieden.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Bupivacain passiert die Plazentaschranke schnell und das Gleichgewicht hinsichtlich der ungebundenen Konzentration wird schnell erreicht. Der Grad der Plasmaproteinbildung ist beim Fetus geringer als bei der Mutter, was zu einer tieferen totalen Plasmakonzentration beim Fetus führt.
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