Präklinische DatenEine QT-Verlängerung im EKG, möglicherweise infolge einer Hemmung des verzögerten Gleichrichter-Kaliumkanals (IKr, HERG), wurde in tierexperimentellen Studien beobachtet. In Kaninchen-Herzfasern und Purkinje-Fasern von Hunden fehlen für Sertindol jedoch die frühen Nachdepolarisationen. Frühe Nachdepolarisationen gelten als mitverantwortliche Auslöser von Torsade de pointes. Sertindol induzierte auch bei experimentell herbeigeführter schwerer Hypokalämie (1,5 mmol/l) und Bradykardie keine Kammerarrhythmien vom Typ Torsade de pointes in Kaninchenherzen nach operativer Entfernung des AV-Knotens.
Reproduktionstoxizität
In tierexperimentellen Reproduktionsstudien wurden keine Hinweise auf teratogene Wirkungen gefunden. Viszerale und skelletale Anomalien des Kaninchens wurden bei maternal toxischen Dosen von 3 mg/kg beobachtet.
Nach oraler Verabreichung von Sertindol an Mäuse und Ratten zeigte sich nach Dosen ≥ 0,14 mg/kg, resultierend in systemischer Exposition kleiner/gleich der beim Menschen erwarteten Exposition, eine Beeinträchtigung der männlichen Fertilität. Die innerhalb von 7 Wochen reversible Verminderung der Fertilität männlicher adulter Tiere ist wahrscheinlich auf eine antagonistische Wirkung am α1-Adrenorezeptor sowie zusätzliche Interaktionen mit Serotoninrezeptoren und Prolaktinsekretion zurückzuführen.
In einer Peri-/Postnatalen-Studie an Ratten wurde eine erhöhte Mortalität sowie ein vermindertes Wachstum und eine verspätete Entwicklung der Jungtiere bei Dosierungen (≥ 0,6 mg/kg) festgestellt, die mit einer Wirkung auf das Muttertier verbunden waren und der empfohlenen Dosierung auf einer mg/m2 Basis entsprachen oder diese unterschritten. Der no-observed-adverse-effect level (NOAEL) wurde mit kleiner 0,2 mg/kg ermittelt. Paarungshäufigkeit und Fertilität der Nachkommen von weiblichen Ratten, die Sertindol erhalten hatten, waren reduziert.
Sertindol erwies sich in einer Reihe von in vitro- und in vivo-Genotoxizitätsstudien als nicht toxisch.
Karzinogenität
An Mäusen und Ratten durchgeführte Kanzerogenitätsstudien zeigten keine für die klinische Anwendung von Sertindol relevanten tumorigenen Wirkungen.
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