Zusammensetzung1 Brausetablette enthält:
Magnesii subcarbonas ponderosum 400 mg (entsprechend Magnesium 100 mg = 4,1 mmol).
Hilfsstoffe: Saccharinum, Aromatica, Excipiens pro compr. efferv.
Eigenschaften/WirkungenDie Magnesium-Mepha Brausetabletten enthalten das Mineral Magnesium in Form seines Subcarbonates als wirksamen Bestandteil. Magnesium hat eine ganze Reihe physiologischer Funktionen: Das Kation ist Cofaktor aller an der Phosphatübertragung beteiligten Enzyme, spielt eine wichtige Rolle bei der neurochemischen Übertragung und bei der Regulation der Muskelerregung. Zudem ist Magnesium am Herzen der Gegenspieler des Kalziums.
Die tägliche Zufuhr von 200-400 mg (8,2-16,4 mmol) gilt als ausreichend für eine ausgeglichene Bilanz. In den USA wird eine tägliche Zufuhr von 300 mg (12,3 mmol) für Frauen und eine solche von 350-400 mg (16,4 mmol) für Männer empfohlen.
Die wichtigste Magnesiumquelle in der Nahrung ist das grüne Gemüse. Unter einer entsprechenden Ernährung tritt nur selten ein Magnesiummangel auf. Im Falle von Mangelernährung, Alkoholabusus, Malabsorption, einer Erhöhung des Bedarfs (Schwangerschaft und Stillzeit, proteinreiche Kost, kalziumreiche Kost) oder einer Störung der renalen Reabsorption bei Hyperkalzämie, Hyperaldosteronismus, Hyperthyreose sowie unter Diuretika-Therapie kann jedoch ein Mangel auftreten, der unter Umständen mit der Nahrung nicht mehr behoben werden kann.
PharmakokinetikNutritive Dosen von peroral verabreichtem Magnesium werden zu etwa 30%, hauptsächlich im Dünndarm, resorbiert, der Rest verlässt den Organismus mit den Fäzes. Verteilung und Ausscheidung des resorbierten Magnesiums unterliegen der physiologischen Homöostase, wobei die Ausscheidung überwiegend durch glomeruläre Filtration in den Nieren erfolgt. Die Ausscheidung wird durch tubuläre Reabsorption beschränkt. Diese unterliegt der Konkurrenz durch Kalzium.
Als Normbereich des Plasmaspiegels wird ein solcher von 0,8-1,1 mmol/l angegeben. 32% des Magnesiums sind an Proteine gebunden, 55% liegen in ionisierter Form vor.
Im Falle einer Niereninsuffizienz besteht Kumulationsgefahr.
Bei Diarrhoe, Malabsorption, Alkoholismus und Diabetes mellitus kann die Resorption vermindert sein.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenMagnesiummangel infolge ungenügender Zufuhr, infolge Malabsorption, erhöhter intestinaler und/oder renaler Ausscheidung (chronische Diarrhoe, Laxantienabusus, Interaktionen mit bestimmten anderen Medikamenten).
Tetanisches Syndrom.
Tachykarde Herzrhythmusstörungen, namentlich solche, die gegenüber anderen Antiarrhythmika resistent sind.
Präeklampsie, Eklampsie, Unterstützung der tokolytischen Therapie des drohenden Abortes.
Chronische Pyrophosphat-Arthropathie, metastatische Ossifikation, osteoplastische Myopathie.
Prophylaxe von Kalzium-Oxalat-Stein-Rezidiven.
Zur Deckung eines erhöhten Bedarfs im Hochleistungssport und während der Schwangerschaft.
Kann dem Patienten bei Neigung zu Wadenkrämpfen, Muskelzucken und rastlosen Beinen («restless legs») empfohlen werden.
Dosierung/AnwendungErwachsene und Kinder ab 13 Jahren: 300 mg täglich (3× 1 Brausetablette).
Kinder von 6-12 Jahren: 200 mg täglich (2× 1 Brausetablette).
Kinder unter 6 Jahren: Magnesium-Mepha ist für die Verabreichung an Kinder im Vorschulalter nicht geeignet.
Schwangere: 400 mg täglich (2× 2 oder 4× 1 Brausetablette).
Zur Einnahme die Brausetablette in einem Glas Wasser (ca. 1,5 dl) auflösen.
AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
Niereninsuffizienz, AV-Block, Exsikkose, Kalzium-, Magnesium- oder Ammoniumphosphat-Steindiathese.
Vorsichtsmassnahmen
Vorsicht bei eingeschränkter Nierenfunktion und bei AV-Überleitungsstörungen.
Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschafts-Kategorie A. Kontrollierte Studien bei Frauen haben keine fötalen Risiken im Verlauf des ersten Trimesters aufgezeigt; es gibt keine Anzeichen, welche auf ein Risiko im Verlaufe der weiteren Trimester hinweisen. Die Möglichkeit einer Schädigung des Fötus erscheint als wenig wahrscheinlich.
Unerwünschte WirkungenMagnesium-Mepha kann namentlich in höheren Dosen gelegentlich Durchfall verursachen.
InteraktionenDie Resorption von Tetrazyklinen kann bei gleichzeitiger Einnahme vermindert werden.
Die Resorption von gleichzeitig verabreichten H 2 -Blokkern, von Phenytoin und seinen Derivaten sowie von Chinidin und Herzglykosiden kann vermindert werden.
Im Falle einer gleichzeitigen Gabe von Magnesium und Cholecalciferol besteht Tendenz zu Hyperkalzämie.
Zentralnervös dämpfende Substanzen wie Barbiturate und Opiate etc. können bei gleichzeitiger Gabe von Magnesium in ihrer Wirkung verstärkt werden.
ÜberdosierungFolgen einer Überdosierung sind Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Leibschmerzen; nach massiven Überdosen oder unter ungünstigen Voraussetzungen (Beschleunigung der Resorption bei Gastroenteritis) können ein Blutdruckabfall, Herzrhythmusstörungen, Muskelschwäche, Ataxie, meist aufsteigende Lähmungen, Somnolenz, narkoseartiger Bewusstseinszustand und eine Lähmung des Atemzentrums und Herzstillstand eintreten. Vor Eintritt der Resorption ist das Auslösen von Erbrechen oder eine Magenspülung sinnvoll. Eine ebenfalls sinnvolle Massnahme ist das Abführen mit Natriumsulfat (1 Esslöffel auf ½ l Wasser).
Bestehen Zeichen einer Resorption des Magnesiums (namentlich Lähmungen), kann die i.v. Gabe von 10-20 ml einer 10%igen Kalziumglukonatlösung versucht werden. Tritt eine Lähmung der Atemmuskulatur auf, empfiehlt sich die Gabe von Cholinesterase-Aktivatoren (Mestinon, Tensilon, Prostigmin oder ähnliche), die je nach Dringlichkeit s.c., i.m. oder i.v. gegeben werden.
Sonstige HinweiseMagnesium-Mepha Brausetabletten bleiben bis zu dem auf dem Behälter mit «Exp» bezeichneten Datum haltbar.
Stand der InformationAugust 1998.
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