AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
Bekannte oder vermutete Allergien gegenüber einem der Bestandteile von Ansiven.
Propofol ist auch kontraindiziert bei Kindern unter 6 Monaten, während der Schwangerschaft, bei Geburtshilfe-Anästhesie und zur Sedierung von Kindern unter 16 Jahren.
Vorsichtsmassnahmen
Ansiven sollte nur von ausgebildetem Narkosepersonal oder speziell ausgebildetem Personal der Intensivpflegestation verabreicht werden. Die Patienten sind ständig zu überwachen, und Einrichtungen für die Offenhaltung der Atemwege, zur künstlichen Beatmung und Wiederbelebung sowie Sauerstoff sollten vorhanden sein.
Ansiven soll nicht von derselben Person verabreicht werden, die den diagnostischen oder chirurgischen Eingriff vornimmt.
Während der Narkoseeinleitung können, ähnlich wie mit anderen intravenösen Anästhetika, eine Hypotonie und eine transitorische Apnoe auftreten, was von der Dosierung des Mittels sowie der Prämedikation und anderen verwendeten Medikamenten abhängt.
Ansiven 2% soll nicht als Bolus-Injektion verwendet werden.
Sehr selten kann postoperativ eine Periode mit Bewusstseinsverlust auftreten, während welcher der Muskeltonus erhöht sein kann. Die Bewusstlosigkeit kann auch auftreten nachdem der Patient bereits ansprechbar war. Obwohl der Zustand spontan reversibel ist, sollte der bewusstlose Patient adäquat betreut werden. Der Möglichkeit dieser Komplikation soll im Rahmen der ambulanten Anästhesie besondere Beachtung geschenkt werden.
Wie mit anderen intravenösen Narkotika ist bei Patienten mit beeinträchtigter Herz-, Lungen-, Nieren- oder Leberfunktion und bei hypovolämischen oder geschwächten Patienten Vorsicht am Platz (siehe «Spezielle Dosierungsanweisungen»).
Wenn Ansiven Epileptikern verabreicht wird, besteht möglicherweise ein Risiko für Konvulsionen.
Ansiven besitzt keine vagolytischen Eigenschaften. Verbunden mit einer Erhöhung des Vagus-Tonus, wie er durch eine chirurgische Prozedur oder dem gleichzeitigen Gebrauch von anderen Narkotika und Muskelrelaxantien zustande kommen kann, kann eine Bradykardie bis zum Herzstillstand/Asystolie oder kompletten Herzblock eintreten. Es wird deshalb empfohlen, speziell in Fällen, wo eine vagale Dominanz zu erwarten ist, oder wenn andere Medikamente mit negativer chronotroper Wirkung eingesetzt werden, zur Prämedikation oder während der Narkose ein Anticholinergikum zu verabreichen (siehe «Nebenwirkungen»).
Bei Patienten mit Störungen des Fettstoffwechsels oder in anderen Situationen, wo beim Gebrauch von Lipidemulsionen Vorsicht geboten ist, sollte mit der nötigen Umsicht vorgegangen werden.
Für die Sedierung von Kindern darf Ansiven nicht angewendet werden, da Sicherheit und Wirksamkeit nicht nachgewiesen sind (siehe «Kontraindikationen»). Nach Anwendung von Propofol zur Sedierung von Kindern wurde über schwerwiegende unerwünschte Ereignisse (einschliesslich Todesfälle) berichtet. Diese Vorfälle traten meist bei Kindern mit Atemwegsinfektionen auf, und es waren deutlich höhere Dosen verabreicht worden, als für Erwachsene empfohlen.
Vigilität, Reaktionsbereitschaft
Nach einer Allgemeinnarkose ist auf eine angemessene Erholungszeit vor der Entlassung des Patienten zu achten.
Die Patienten sollten darauf hingewiesen werden, dass die Fähigkeit zur Ausführung von Tätigkeiten, welche eine Reaktionsbereitschaft erfordern, wie z.B. Autofahren, das Bedienen von gefährlichen Maschinen oder das Unterzeichnen von legalen Dokumenten, nach einer Allgemeinnarkose für einige Zeit beeinträchtigt sein kann. Alkohol muss vermieden werden.
Schwangerschaft, Stillzeit
Schwangerschaftskategorie B.
Reproduktionsstudien bei Tieren haben keine Risiken für die Feten gezeigt, aber man verfügt über keine kontrollierten Studien bei schwangeren Frauen. Ansiven ist deshalb während der Schwangerschaft kontraindiziert.
Propofol durchquert die Plazentaschranke und kann eine neonatale Depression verursachen. Ansiven ist daher bei geburtshilflichen Eingriffen kontraindiziert. Über die Anwendung bei stillenden Müttern liegen keine Angaben über die Sicherheit beim Säugling vor.
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