ch.oddb.org
 
Apotheken | Doctor | Drugs | Hospital | Interactions | MiGeL | Registration owner | Services
Information for professionals for Insuman®:Aventis Pharma SA
Complete information for professionalsDDDPrint 
Galenic Form / Therapeutic GroupComposition.EffectsPharm.kinetikIndication.UsageRestrictions.Unwanted effects
Interactions.OverdoseOther adviceSwissmedic-Nr.Last update of information 

Unerwünschte Wirkungen

1. Die wichtigste akute unerwünschte Wirkung einer Insulinbehandlung ist die Hypoglykämie (Blutzuckerabfall unter 2-3 mmol/l). Ihre Symptome sind:

Neurovegetative Zeichen: Schwitzen, Hungergefühl, Zittern (neurovegetative Warnsymptome), Blässe, Herzklopfen, Kopfschmerzen.

Neuroglykopenische Zeichen: Konzentrationsstörungen, Verhaltensauffälligkeiten (Unruhe, Reizbarkeit, Aggressivität, Verwirrtheit u.a.), Bewusstseinsstörungen, Koordinations-, Seh- und Sprachstörungen. Diese können über Benommenheit und Somnolenz bis zur Bewusstlosigkeit fortschreiten. Die Hypoglykämie kann auch zu epileptischen Anfällen führen oder sich wie ein zerebraler Insult, z.B. mit (meist vorübergehender) Hemiparese, Aphasie, positivem Babinskizeichen, manifestieren.

Abgeschwächte/veränderte Warnsymptome: Besonders bei Einstellung auf tiefe Blutzuckerwerte (z.B. bei Mehrfachinjektionen nach dem Basis-Bolus-Prinzip), aber auch bei lang bestehendem Diabetes (u.U. mit Neuropathie), bei Präparatewechsel u.a. können die Warnsymptome der Hypoglykämie verändert und die neurovegetativen Symptome abgeschwächt sein oder erst spät auftreten. Dies wurde von einigen Patienten auch nach Umstellung von tierischem auf humanes Insulin, aber auch sonst gelegentlich bei Präparatewechsel, beobachtet.
Der insulinbehandelte Diabetiker und seine Umgebung sind deshalb zu instruieren, dass sich eine Hypoglykämie auch überraschend und als erstes durch neuroglykopenische Zeichen wie Konzentrationsstörungen, Unruhe, Verhaltensauffälligkeiten und Bewusstseinsstörungen anzeigen kann, was dazu führen kann, dass er eventuell nicht früh genug mit Einnahme von Zucker reagiert.
Die Umstellung auf ein anderes Insulinpräparat soll nur unter sorgfältiger ärztlicher Kontrolle und nach genauer Instruktion erfolgen. Auch das Behandlungsschema soll nur nach Absprache mit dem Arzt oder auf seine Anweisung geändert werden.
Als Ursachen einer Hypoglykämie kommen in Frage: Auslassen einer Mahlzeit, Erbrechen, Durchfall, aussergewöhnliche körperliche Anstrengung, Insulinüberdosierung, endokrine Krankheiten wie Nebennierenrindeninsuffizienz, Hypothyreose u.a.

Therapie der Hypoglykämie: siehe unter «Überdosierung».
Nach jeder schweren Hypoglykämie ist die Diabeteseinstellung zu überprüfen; der Patient ist anzuweisen, den Arzt so bald als möglich über jede durchgemachte schwere Hypoglykämie zu orientieren.
2. Ein Anstieg des Blutzuckerspiegels, Hyperglykämie, Ketoazidose und Hyperosmolarität können auftreten, wenn z.B. die Insulindosis im Hinblick auf die Kohlenhydratzufuhr zu niedrig ist, die Wirkung des Insulins nachgelassen hat (z.B. infolge falscher Lagerung), die körperliche Aktivität reduziert wird, die Insulinempfindlichkeit infolge emotionalen oder körperlichen Stresses (z.B. bei Verletzungen, Operationen, fieberhaften Infektionen oder anderen Erkrankungen) verringert ist oder gleichzeitig Medikamente mit blutzuckersteigernder Wirkung gegeben werden (siehe «Interaktionen»). Auch eine Fehlfunktion des OptiPens bzw. OptiSets kann zu einer Unterdosierung von Insulin und dadurch zu einer Hyperglykämie führen.

Zeichen einer hyperglykämischen Stoffwechselentgleisung sind: Durst, Polyurie, Glykosurie, Ketonurie, Müdigkeit, trockene Haut, Gesichtsrötung, Appetitlosigkeit, Hypotonie und Tachykardie. Insbesondere bei Symptomen wie Erbrechen, Bauchschmerzen, schnelle tiefe Atmung, Somnolenz oder Koma muss immer auch an eine begleitende Ketoazidose gedacht werden. Eine schwere Hyperglykämie und Ketoazidose kann lebensbedrohlich werden. Eine Ketoazidose kann sich in Abhängigkeit von der Insulinverfügbarkeit innerhalb von Stunden bis Tagen entwickeln. Sobald mögliche Anzeichen einer Hyperglykämie oder Ketoazidose bemerkt werden, müssen Blutglukose und Keton im Urin bestimmt und gegebenenfalls unverzüglich Gegenmassnahmen eingeleitet werden.
3. Eine deutliche Veränderung der Blutzuckereinstellung kann vorübergehende Sehstörungen verursachen (infolge vorübergehender Veränderung des Quellungszustandes und damit der Brechkraft der Augenlinse). Eine abrupte Verbesserung der Stoffwechsellage kann zur vorübergehenden Verschlechterung einer Retinopathie führen.
Als Folge des lokalen lipogenen Effektes von Insulin kann es im Injektionsbereich zur Lipohypertrophie kommen, infolge chronisch entzündlicher Reaktionen zu Lipoatrophie. In beiden Fällen kann die Insulinresorption im betroffenen Bereich verzögert sein. Ein ständiger Wechsel der Einstichstelle kann helfen, diese Reaktionen abzuschwächen oder zu vermeiden.
An der Einstichstelle kann es zu unspezifischen, leichten und vorübergehenden Rötungen kommen. Selten kommt es zu lokalen Überempfindlichkeitsreaktionen vom Sofort- oder verzögerten Typ (z.B. Arthus-Reaktion) auf Insulin oder einer der Hilfsstoffe. Diese können sich in Form von lokalem Juckreiz, Quaddeln, Rötung, Verhärtung oder ungewohnt starkem Schmerz an der Injektionsstelle äussern, aber auch in Form von kutanen oder subkutanen Knoten. Solche Überempfindlichkeitsreaktionen können sich auf die Umgebung der Injektionsstelle ausbreiten. Generalisierte Überempfindlichkeitsreaktionen vom Sofort-Typ auf Insulin oder einen der Hilfsstoffe sind sehr selten. Sie können z.B. mit generalisierten Hautreaktionen, Angioödem, Bronchospasmus, Blutdruckabfall und Schock einhergehen und lebensbedrohlich sein.
Die Gabe von Insulin kann die Bildung von Insulin-Antikörpern auslösen. Selten macht es das Vorhandensein solcher Insulin-Antikörper notwendig, die Insulindosis anzupassen. Insulin kann eine Natriumretention und Ödeme verursachen. Als Folge einer stärkeren akuten Senkung des Blutglukosespiegels (z.B. im Rahmen der Behandlung einer Ketoazidose oder eines hyperglykämisch-hyperosmolaren Zustandes) kann sich eine Hypokaliämie (mit z.B. kardialen Komplikationen) oder ein Hirnödem entwickeln.

2024 ©ywesee GmbH
Settings | Help | FAQ | Login | Contact | Home