PharmakokinetikDistribution
Die pharmakokinetischen Eigenschaften von Lepirudin werden nach intravenöser Gabe durch ein Zwei-Kompartiment-Modell beschrieben. Die Verteilung ist im Wesentlichen auf die extrazellulären Flüssigkeiten beschränkt (ca. 13-22 l) und ist durch eine initiale Halbwertszeit von ca. 10 Min. charakterisiert.
Die Proteinbindung liegt unter 10% (0-10%).
Metabolismus
Sowohl Ausscheidung als auch Metabolisierung finden in der Niere statt, und zwischen 39-66% der verabreichten Dosis ist im Urin nachweisbar. Ca. 35% der verabreichten Dosis wird unverändert renal ausgeschieden (~72% der Dosis, die im Urin gefunden wurde). Ca. 10% der verabreichten Dosis werden in Form von 4 Metaboliten ausgeschieden, die durch C-terminalen Abbau von bis zu 4 Aminosäuren entstehen.
Elimination
Die Elimination folgt einem Prozess erster Ordnung. Bei klinisch relevanter Dosierung liegt eine lineare Dosis-Plasma-Konzentrationsbeziehung vor. Die terminale Halbwertszeit beträgt bei jungen gesunden Freiwilligen etwa 1,3 h. Die systemische Clearance beträgt zwischen 170-254 ml/Min, die renale Clearance zwischen 65 und 115 ml/Min. Bei multipler Dosierung wurde keine Akkumulation der Lepirudin-Plasmaspiegel beobachtet. Die systemische Clearance von Lepirudin sinkt proportional zu der bestehenden glomerulären Filtrationsrate. Bei weiblichen Patienten ist die systemische Clearance ca. 20% niedriger als bei männlichen Patienten. Bei älteren Patienten ist die systemische Clearance von Lepirudin ca. 10-20% niedriger als bei jungen Patienten.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz wurden verlängerte Eliminations-Halbwertszeiten von ca. 2 Tagen beobachtet.
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