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Information for professionals for Motilium® Suspension:JNTL Consumer Health II (Switzerland) GmbH
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Zusammensetzung

Wirkstoffe
Domperidon.
Hilfsstoffe
Suspension: Sorbitol-Lösung 70 % (nicht kristallisierend) (enthält 318,5 mg Sorbitol/ml; E 420), mikrokristalline Cellulose und Carmellose-Natrium, Methyl-4-hydroxybenzoat 1,8 mg/ml (E 218), Propyl-4-hydroxybenzoat 0,2 mg/ml, Saccharin-Natrium, Polysorbat 20, Natriumhydroxid, gereinigtes Wasser. Enthält 0,11 mg/ml Natrium.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Motilium wird zur Besserung der Symptome Übelkeit und Erbrechen bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren und mit einem Körpergewicht von 35 kg oder mehr angewendet.

Dosierung/Anwendung

Es wird empfohlen Motilium, Suspension 15-30 Minuten vor dem Essen einzunehmen.
Wird das Arzneimittel nach dem Essen eingenommen, wird die Absorption verzögert.
Die Suspension ist vor Gebrauch zu schütteln! Der Packung mit Motilium, Suspension liegt ein Messbecher zu 10 ml (= 10 mg) bei.
Die Flasche von Motilium, Suspension ist mit einem kindersicheren Verschluss versehen und muss wie folgt geöffnet werden:
Plastikschraubverschluss nach unten drücken und gleichzeitig im Gegenuhrzeigersinn drehen.
Eine kontinuierliche Behandlungsdauer sollte nicht länger als eine Woche dauern.
Erwachsene und Jugendliche (ab 12 Jahre und mit einem Körpergewicht von 35 kg oder mehr):
Suspension zum Einnehmen 3× 10 ml täglich.
Die Wirksamkeit von Motilium, Suspension bei Kleinkindern und Kindern unter 12 Jahren mit einem Körpergewicht von <35 kg konnte nicht gezeigt werden (siehe «Klinische Wirksamkeit»).
Erwachsene >60 Jahre:
Patienten über 60 Jahre sollten vor der Einnahme von Motilium, Suspension ihren Arzt bzw. Ärztin um Rat fragen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen», Wirkungen auf das Herz).
Kleinkinder und Kinder unter 12 Jahre:
Ohne ärztliche Verschreibung ist Motilium, Suspension für die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren, nicht geeignet, da die Wirksamkeit von Motilium, Suspension in dieser Population nicht gezeigt werden konnte (siehe «Klinische Wirksamkeit»).
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Motilium ist bei Patienten mit moderater (Child Pugh 7 bis 9) oder schwerer Leberfunktionsstörung (Child-Pugh >9) kontraindiziert (siehe «Kontraindikationen»). Eine Dosisanpassung ist bei Patienten mit leichter Leberfunktionsstörung (Child Pugh 5-6) nicht notwendig (siehe «Pharmakokinetik»).
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Da nur eine geringe Menge unverändert über die Niere ausgeschieden wird, ist eine Einmaldosis bei Patienten mit Niereninsuffizienz nicht anzupassen. Da die Plasmahalbwertzeit von Domperidon bei schwerer Niereninsuffizienz (Serumkreatinin >6 mg/100 ml, d.h. >0.6 mmol/l) verlängert ist (von 7 Std auf 20 Std), sollte abhängig vom Schweregrad der Krankheit, die Einnahmefrequenz von Motilium, Suspension auf 1- oder 2-mal täglich reduziert und, falls notwendig, die Dosis herabgesetzt werden. Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz sollen bei einer längeren Therapie regelmässig kontrolliert werden (siehe «Pharmakokinetik»).

Kontraindikationen

Motilium ist in den folgenden Situationen kontraindiziert:
·bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Domperidon oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung.
·bei Patienten mit einem prolaktinfreisetzenden Hypophysen-Tumor (Prolaktinom).
·bei Patienten mit bestehender Verlängerung des kardialen Reizleitungsintervalls, insbesondere der QTc-Zeit, und bei Patienten mit signifikanten Elektrolyt-Störungen (Hypokaliämie, Hyperkaliämie, Hypomagnesiämie) oder Herzerkrankungen wie kongestiver Herzinsuffizienz (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
·bei gleichzeitiger Anwendung von potenten CYP3A4-Hemmern, die erwiesenermassen das QT-Intervall verlängern, wie Clarithromycin, Erythromycin, Itraconazol, orales Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Saquinavir, Telithromycin und Voriconazol (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Interaktionen»).
·wann immer eine Stimulation der gastrischen Motilität gefährlich werden könnte, z.B. bei gastrointestinaler Blutung, mechanischer Obstruktion oder Perforation.
·bei Patienten mit moderater oder schwerer Leberfunktionsstörung (siehe «Pharmakokinetik»).

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Wirkungen auf das Herz
Epidemiologische Studien haben gezeigt, dass Domperidon möglicherweise mit einem erhöhten Risiko für schwerwiegende ventrikuläre Arrhythmien oder plötzlichen Herztod einhergeht (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Diese Studien deuten darauf hin, dass das erhöhte Risiko bei Patienten über 60 Jahren und solchen, die Dosierungen von über 30 mg pro Tag einnehmen, ausgeprägter sein kann. Daher sollte Motilium bei älteren Patienten mit Vorsicht angewendet werden.
Patienten über 60 Jahre sollten vor der Einnahme von Motilium, Suspension ihren Arzt bzw. Ärztin um Rat fragen.
Aufgrund des erhöhten Risikos für ventrikuläre Arrhythmie ist Motilium bei Patienten mit entsprechenden kardialen Risikofaktoren kontraindiziert (siehe «Kontraindikationen»). Vorsicht ist auch geboten bei Bradykardie, da diese das Risiko von Arrhythmien erhöht.
Die Behandlung mit Motilium ist zu beenden, wenn Anzeichen oder Symptome einer Herzrhythmusstörung vorliegen. Der Patient sollte umgehend seinen Arzt aufsuchen.
Niereninsuffizienz
Siehe Kapitel «Dosierung/Anwendung»: spezielle Dosierungsanweisungen.
Da Antazida oder antisekretorische Arzneimittel die orale Bioverfügbarkeit von Domperidon herabsetzen, sollten diese nicht gleichzeitig mit oralen Formulierungen von Motilium eingenommen werden. Bei gleichzeitiger Anwendung sollte Motilium vor dem Essen und Antazida oder antisekretorische Arzneimittel nach dem Essen eingenommen werden.
Arzneimittelinteraktionspotenzial
Domperidon wird hauptsächlich über CYP3A4 abgebaut. In-vitro-Daten und pharmakokinetische Humanstudien zeigen, dass die gleichzeitige Verabreichung von Substanzen, welche dieses Enzym signifikant hemmen, zu erhöhten Domperidon-Plasmaspiegel führen. Die gleichzeitige Verabreichung von Domperidon mit potenten CYP3A4-Inhibitoren, die erwiesenermassen das QT-Intervall verlängern, ist kontraindiziert (siehe «Kontraindikationen»).
Vorsicht ist geboten bei der gleichzeitigen Verabreichung von Domperidon mit potenten CYP3A4-Inhibitoren, bei denen keine QT-Verlängerung nachgewiesen wurde, wie z.B. Indinavir. Die Patienten sind engmaschig auf Symptome unerwünschter Wirkungen zu überwachen (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Vorsicht ist geboten bei der gleichzeitigen Verabreichung von Domperidon mit CYP3A4-Inhibitoren, die erwiesenermassen das QT-Intervall verlängern. Die Patienten sind engmaschig auf Symptome kardiovaskulärer unerwünschter Wirkungen zu überwachen (siehe «Unerwünschte Wirkungen». Beispiele sind:
·Antiarrhythmika der Klasse IA (z.B. Disopyramid, Quinidin)
·Antiarrhythmika der Klasse III (z.B. Amiodaron, Dofetilid, Dronedaron, Ibutilid, Sotalol)
·gewisse Antipsychotika (z.B. Haloperidol, Pimozid, Sertindol)
·gewisse Antidepressiva (z.B. Citalopram, Escitalopram)
·gewisse Antibiotika (z.B. Levofloxacin, Moxifloxacin)
·gewisse Antimykotika (z.B. Pentamidin)
·gewisse Antimalaria-Mittel (z.B. Halofantrin)
·gewisse Mittel gegen gastrointestinale Erkrankungen (z.B. Dolasetron)
·gewisse Zytostatika (z.B. Toremifen, Vandetanib)
·gewisse andere Arzneimittel (z.B. Bepridil, Methadon)
Motilium, orale Suspension
·enthält Propyl-4-hydroxybenzoat und Methyl-4-hydroxybenzoat (E 218): Diese Stoffe können allergische Reaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen.
·enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro 1 ml, d.h. sie ist nahezu «natriumfrei».
·enthält 318,5 mg Sorbitol (E 420) pro 1 ml. Patienten mit hereditärer Fructoseintoleranz (HFI) dürfen dieses Arzneimittel nicht einnehmen / erhalten.

Interaktionen

Domperidon wird hauptsächlich über CYP3A4 abgebaut. In-vitro-Daten und pharmakokinetische Humanstudien zeigen, dass die gleichzeitige Verabreichung von Substanzen, welche dieses CYP-Iso-Enzym signifikant hemmen, zu einer Erhöhung des Domperidon-Plasmaspiegels führen.
Bei der gleichzeitigen Verabreichung von Domperidon mit potenten CYP3A4-Inhibitoren, die erwiesenermassen das QT-Intervall verlängern, wurden klinisch relevante Veränderungen des QT-Intervalls beobachtet. Daher ist die gleichzeitige Verabreichung von Domperidon mit einigen Arzneimitteln kontraindiziert (siehe «Kontraindikationen»).
Vorsicht ist geboten bei der gleichzeitigen Verabreichung von Domperidon mit potenten CYP3A4-Inhibitoren, bei denen keine QT-Verlängerung nachgewiesen wurde, oder mit anderen Arzneimitteln, die erwiesenermassen das QT-Intervall verlängern (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Die wichtigsten Beispiele für CYP-3A4-Hemmer sind:
·Azol-Antimykotika wie Fluconazol*, Miconazol, Ketoconazol*, Itraconazol und Voriconazol*;
·Makrolid-Antibiotika wie Erythromycin*, Clarithromycin*, Troleandomycin;
·HIV-Proteinase-Hemmer wie Amprenavir, Atazanavir, Fosamprenavir, Indinavir, Nelfinavir, Ritonavir und Saquinavir;
·Kalzium-Antagonisten wie Diltiazem und Verapamil;
·Aprepitant;
·Nefazodon;
·Telithromycin*.
(* verlängern das QTc-Intervall ebenfalls: siehe «Kontraindikationen»).
Separate Pharmakokinetik/Pharmakodynamik Interaktionsstudien bei gesunden Probanden mit oralem Ketoconazol oder oralem Erythromycin bestätigten, dass der über das Cytochrom-3A4 laufende Metabolismus (v.a. der First-Pass-Metabolismus) von Domperidon durch diese Arzneimittel deutlich gehemmt wird (siehe folgende Tabelle).

Studie

Wirkstoff 1

Dosierung

Wirkstoff 2

Dosierung

Expositionsdauer
(d = Tage)

Domperidon:
Veränderung
von Cmax
und AUC

«mittlere»
Erhöhung
QTc (msec)
während Beobachtungszeitraum

Beobachtungszeitraum
(d = Tage)

«Erythromycin-Studie»
gesunde Probanden,

Domperidon


10 mg/d

_

_

5 d

2.5

7 d

Erythromycin


500 mg/d

3.8

Domperidon


10 mg/d

Erythromycin


500 mg/d

Cmax
und AUC
ca. 3-fach erhöht

9.9
(range
1.6-14.3)

«Ketoconazol-Studie»
gesunde Probanden,

Domperidon


10 mg/d

7 d

1.6

5 d

_

_

Ketoconazol


200 mg/d

4.9

Domperidon


10 mg/d

Ketoconazol


200 mg/d

Cmax
und AUC
ca. 3-fach erhöht

9.8
(range
1.2-17.5)

Die gleichzeitige Gabe von anticholinergen Arzneimitteln kann die antidyspeptische Wirkung von Domperidon antagonisieren.
Da Motilium gastrokinetische Wirkungen besitzt, kann es theoretisch die Absorption von gleichzeitig oral verabreichten Arzneimittel beeinflussen, speziell jene Formulierungen mit verzögerter Freisetzung oder magensaftresistentem Überzug.
Bei Patienten, welche bereits auf Digoxin oder Paracetamol eingestellt waren, konnte keine Beeinflussung der Plasmaspiegel durch eine gleichzeitige Gabe von Domperidon festgestellt werden.
Motilium kann ebenfalls gleichzeitig gegeben werden mit:
·Neuroleptika, deren Wirkung es nicht potenziert;
·Dopamin-Agonisten (Bromocriptin, L-Dopa), da es dessen unerwünschte periphere Wirkungen wie Verdauungsstörungen, Übelkeit und Erbrechen unterdrückt, ohne deren zentrale Eigenschaften zu beeinflussen.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Die Daten aus Post-Marketing Erfahrungen über den Gebrauch von Domperidon bei schwangeren Frauen sind limitiert. Studien am Tier zeigten reproduktionstoxische Effekte bei maternal toxischen Dosen (siehe «Präklinische Daten»). Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. Motilium soll während der Schwangerschaft nur verabreicht werden, wenn der erwartete therapeutische Nutzen das fötale Risiko übersteigt.
Stillzeit
Die Gesamtmenge an Domperidon, die ein Säugling über die Muttermilch aufnimmt, ist sehr gering. Die maximale relative Dosis für den Säugling (%) wird mit 0,1% der gewichtsabhängigen mütterlichen Dosis angesetzt. Es ist nicht bekannt, ob dies für das Neugeborene schädlich ist. Deshalb wird Frauen, die Domperidon einnehmen, empfohlen, nicht zu stillen.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Schwindel und Benommenheit wurden nach der Anwendung von Domperidon beobachtet (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Den Patienten ist daher anzuraten, kein Fahrzeug zu lenken und keine Maschinen zu bedienen sowie keine anderen Tätigkeiten auszuüben, die geistige Wachheit und Koordination erfordern, bis sie herausgefunden haben, welche Auswirkungen Motilium auf sie hat.

Unerwünschte Wirkungen

Die Sicherheit von Motilium wurde anhand von 1221 Patienten mit Gastroparese, Dyspepsie, Refluxösophagitis (GERD) oder anderen damit zusammenhängenden Erkrankungen in 45 klinischen Studien bewertet, die in die Sicherheitsdatenbank mit einbezogen wurden. Sämtliche Patienten waren ≥15 Jahre alt und erhielten mindestens eine Dosis orales Domperidon. Etwas weniger als die Hälfte der Patienten (553/1221) litten an Diabetes. Die durchschnittliche Tagesdosis lag bei 80 mg (zwischen 10 und 160 mg), wobei 230 Patienten eine Dosis von mehr als 80 mg erhielten. Die mittlere Behandlungszeit betrug 56 Tage (zwischen 1 und 2248 Tagen).
Unerwünschte Wirkungen bei Patienten, die im Rahmen dieser 45 klinischen Studien mit oralem Domperidon behandelt wurden und gemeldet wurden, sowie unerwünschte Wirkungen, die ausserhalb dieser klinischen Studien auftraten und spontan gemeldet wurden, sind unten dargestellt.
Die Häufigkeiten werden gemäss MedDRA-System angegeben und sind unten dargestellt.
Häufigkeitsangaben (Organklassen nach dem MedDRA-System): sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100, <1/10), gelegentlich (≥1/1000, <1/100), selten (≥1/10'000, <1/1000), sehr selten (<1/10'000).
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: Überempfindlichkeit.
Sehr selten: anaphylaktische Reaktionen (einschliesslich anaphylaktischer Schock).
Endokrine Erkrankungen
Selten: erhöhter Prolaktin-Spiegel.
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Depression, Angstzustände, Verringerte Libido/Verlust der Libido.
Sehr selten: Erregtheit, Nervosität.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Akathisie.
Sehr selten: Schwindel, extrapyramidale Störung, Konvulsion.
Herzerkrankungen
Einzelfälle von plötzlichem Herztod*, schwere Kammerarrhythmien* wie Torsade de Pointes und Kammertachykardien (in Verbindung mit Verlängerung der QTc-Zeit, siehe «Kontraindikationen»).
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Diarrhö, trockener Mund.
Sehr selten: vorübergehende intestinale Krämpfe.
Affektionen der Leber und Gallenblase
Sehr selten: anormale Leberfunktionswerte.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Ausschlag, Pruritus.
Gelegentlich: Urtikaria.
Sehr selten: Angioödem, Exanthem.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Sehr selten: Harnverhaltung.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Häufig: Brustvergrösserung/Gynäkomastie, Druckempfindlichkeit der Brust, Galaktorrhö, Amenorrhö, Brustschmerzen, unregelmässige Menstruation, Laktationsstörung.
Gelegentlich: Brustausfluss, Anschwellen der Brust.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Asthenie.
* auf der Grundlage epidemiologischer Daten (siehe unten).
Folgende unerwünschte Reaktionen wurden bei Verwendung des rezeptfreien Arzneimittels gemeldet: trockener Mund.
Pädiatrische Population
In der Post-Marketing-Erfahrung gab es im Sicherheitsprofil keine Unterschiede zwischen Erwachsenen und Kindern.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Anzeichen und Symptome
Unruhe, Bewusstseinsveränderung, Konvulsion, Orientierungsstörungen, Schläfrigkeit und extrapyramidale Reaktionen, vor allem bei Kindern.
Behandlung
Es gibt kein spezifisches Antidot für Domperidon.
Strenge Überwachung und unterstützende Massnahmen werden empfohlen.
Anticholinergika oder Anti-Parkinsonmittel können zur Behandlung der extrapyramidalen Reaktionen hilfreich sein.
Es wird empfohlen, sich an ein Toxikologiezentrum zu wenden, um die neuesten Empfehlungen für die Behandlung einer Überdosierung zu erhalten.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
A03FA03
Wirkungsmechanismus
Domperidon ist ein Dopamin-Antagonist mit antiemetischen Eigenschaften.
Sein antiemetischer Effekt beruht auf einer Kombination von peripheren (gastrokinetischen) Wirkungen und dem Dopaminrezeptor-Antagonismus in der Chemorezeptor-Triggerzone, welche ausserhalb der Blut-Hirn-Schranke liegt. Tierstudien und die tiefen Konzentrationen von Domperidon im Hirn deuten auf eine vorherrschend periphere Wirkung von Domperidon an den Dopamin-Rezeptoren hin.
Studien am Menschen haben gezeigt, dass orales Domperidon den Druck im unteren Ösophagussphinkter erhöht, die antro-duodenale Motilität verbessert und die Magenentleerung beschleunigt. Es besteht kein Effekt auf die Magensekretion.
Domperidon durchtritt die Blut-Hirn-Schranke nur beschränkt. Deshalb treten unter Domperidon, speziell bei Erwachsenen, sehr selten extrapyramidale Nebenwirkungen auf, dagegen fördert Domperidon die Freisetzung von Prolaktin aus der Hypophyse.
Pharmakodynamik
Siehe Wirkungsmechanismus.
Klinische Wirksamkeit
Sicherheit und Wirksamkeit bei pädiatrischen Patienten
Kleinkinder und Kinder ≤12 Jahren
Es wurde eine multizentrische, doppelblinde, randomisierte, placebokontrollierte, prospektive Parallelgruppenstudie durchgeführt, um die Sicherheit und Wirksamkeit von Domperidon bei 292 Kindern im Alter von 6 Monaten bis 12 Jahren (medianes Alter: 7 Jahre) mit akuter Gastroenteritis zu bewerten. Die randomisierten Studienteilnehmer erhielten zusätzlich zu einer oralen Flüssigkeitstherapie (OFT) dreimal täglich bis zu 7 Tage lang 0,25 mg/kg Domperidon als Suspension zum Einnehmen (bis maximal 30 mg Domperidon/Tag) oder ein Placebo. Das Hauptziel der Studie, d.h. der Nachweis, dass die Anwendung der Domperidon-Suspension plus OFT im Hinblick auf die Reduzierung des prozentualen Anteils der Studienteilnehmer ohne Episoden von Erbrechen in den ersten 48 Stunden nach der ersten Gabe der Behandlung wirksamer ist als das Placebo plus OFT, wurde nicht erreicht.

Pharmakokinetik

Absorption
Nach Nahrungskarenz wird oral eingenommenes Domperidon rasch resorbiert, wobei etwa 60 Minuten nach der Dosierung die höchste Plasmakonzentration erreicht ist. Die Cmax- und AUC-Werte von Domperidon erhöhten sich im Dosisbereich von 10 mg bis 20 mg dosisproportional. Die absolute Bioverfügbarkeit von Domperidon ist niedrig (ca. 15%). Dies ist durch einen extensiven Firstpass-Metabolismus im Darm und in der Leber bedingt. Nach einer zweiwöchigen oralen Verabreichung von 30 mg täglich, wurde 90 Minuten nach der letzten Einnahme ein maximaler Plasmaspiegel von 21 ng/ml gemessen, was vergleichbar mit dem maximalen Plasmaspiegel von 18 ng/ml nach der ersten Einnahme ist.
Die Resorption von Domperidon aus der Suspension kann durch eine reduzierte Magenazidität (z.B. nach Nahrungsaufnahme oder Einnahme von Antazida und H2-Antagonisten) verzögert und vermindert sein.
Bei Einnahme von Domperidon nach einer Mahlzeit wird das Resorptionsmaximum etwas später erreicht, und die AUC ist leicht erhöht.
Distribution
Domperidon wird zu 91-93% an Plasmaproteine gebunden (das Verteilungsvolumen beträgt 5.7 l/kg).
Distributionsstudien an Tieren mit radioaktiv markiertem Wirkstoff zeigten eine ausgedehnte Gewebeverteilung, aber geringe Konzentrationen im Gehirn und in der Plazenta.
Metabolismus
Domperidon unterliegt einem schnellen und ausgedehnten Lebermetabolismus durch Hydroxylierung und N-Desalkylierung. In-vitro Untersuchungen über den Metabolismus mit diagnostischen Inhibitoren zeigten, dass hauptsächlich das Isoenzym CYP3A4 in die N-Desalkylierung von Domperidon involviert ist. Bei der aromatischen Hydroxylierung von Domperidon sind hingegen neben CYP3A4 auch CYP1A2 und CYP2E1 beteiligt.
Elimination
Die renalen und fäkalen Ausscheidungen betragen 31% resp. 66% der oralen Dosis. Die Menge an unverändert ausgeschiedenem Wirkstoff ist gering: ca. 10% der fäkalen und ca. 1% der renalen Ausscheidung. Die Eliminationshalbwertszeit nach einer oralen Einmaldosis beträgt beim Gesunden 7-9 Stunden, ist aber bei Patienten mit Niereninsuffizienz verlängert.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Leberfunktionsstörungen
In einer pharmakokinetischen Studie mit Patienten mit mässig starker Leberfunktionsstörungen (Child-Pugh B, Score 7 bis 9) waren die AUC und die Cmax von Domperidon 2.9- bzw. 1.5-mal höher als bei gesunden Probanden. Der freie, nicht an Plasmaproteine gebundene Anteil war um 25% höher und die terminale Halbwertzeit von 15 Std auf 23 Std verlängert. Bei Patienten mit leichter Leberfunktionsstörung war die Domperidonexposition vergleichbar mit derjenigen von gesunden Probanden. Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung wurden nicht untersucht (siehe «Kontraindikationen»).
Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (Serumkreatinin >6 mg/100 ml, d.h. >0,6 mmol/l) war die Eliminationshalbwertszeit von Domperidon von 7.4 Stunden auf 20.8 Stunden angestiegen, aber die Plasmaspiegel lagen tiefer als jene der gesunden Probanden. Nur eine sehr geringe Menge unveränderten Domperidons wird über die Nieren ausgeschieden (etwa 1%) (siehe «Dosierung/Anwendung»).

Präklinische Daten

In-vivo und in-vitro Studien haben gezeigt, dass Domperidon in hohen Konzentrationen (entsprechend der 8 bis 135-fachen Cmax für die ungebundene Substanz im menschlichen Plasma) das QTc-Intervall verlängern kann. Die höchste Konzentration war torsadogen.
Nach hohen, für das Muttertier toxischen Dosen von oral 200 mg/kg/Tag oder intraperitoneal 30 mg/kg/Tag (entsprechend humanen Äquivalenzdosen von 32 bzw. 5 mg/kg/Tag) traten bei der Ratte teratogene Effekte (Organanormalitäten wie Anophtalmie, Mikrophtalmie und Lageveränderung der Ateria subklavia) auf. Die klinische Bedeutung dieser Befunde ist nicht bekannt. Keine teratogenen Effekte wurden bei der Maus bis zu einer Dosis von 120 mg/kg/Tag (entsprechend einer HED von 10 mg/kg/Tag) sowie bei dem Kaninchen bis zu einer Dosis von 120 mg/kg/Tag (entsprechend einer HED von 39 mg/kg/Tag) und intravenöser Dosis von 25 mg/kg/Tag (entsprechend einer HED von 8 mg/kg/Tag) beobachtet. Maternal toxische Dosen führten bei Maus und Ratte zu Embryotoxizität (inkl. verzögerter Ossifikation).
Bei jungen Ratten wurde nach mehrmaliger intraperitonealer Gabe über 30 Tage ein NOAEL-Wert (No Observed Adverse Effect Level; die höchste Dosis, bei der noch keine schädlichen Effekte beobachtet wurden) von 10 mg/kg ermittelt. Die parenteral akut letale Dosis lag bei 50-69 mg/kg bzw 56-91 mg/kg für junge bzw. adulte Ratten.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Motilium darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (15-25 °C) lagern.
Vor Gebrauch schütteln.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.

Zulassungsnummer

41905 (Swissmedic).

Packungen

Motilium, Susp 1 mg/ml (inklusive beigepacktem 10 ml Messbecher): 200 ml (B)

Zulassungsinhaberin

Janssen-Cilag AG, Zug, ZG.

Stand der Information

März 2021

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