Eigenschaften/WirkungenATC-Code
V04CX
Wirkungsmechanismus
Nach der oralen Verabreichung erreicht der markierte Harnstoff die Magenmukosa. In Anwesenheit von Helicobacter pylori wird der 13C-Harnstoff durch das Urease-Enzym des Helicobacter pylori metabolisiert.
Urease
H2N(13CO)NH2 + H2O → 2 NH3 + 13CO2
Kohlendioxid diffundiert in die Blutgefässe. Von dort wird es als Bikarbonat in die Lungen transportiert und dann als 13CO2 ausgeatmet.
In Anwesenheit von bakterieller Urease ist das Verhältnis der 13C/12C-Kohlenstoffisotope signifikant verändert. Die in den Atemluftproben enthaltene Menge 13CO2 wird mit Hilfe der Isotopen-Verhältnis-Massen-Spektrometrie (IRMS) bestimmt und als absolutes Verhältnis (Δδ-Wert) zwischen dem 0-Minuten und dem 30-Minuten Wert angegeben.
Urease wird im Magen ausschliesslich von Helicobacter pylori gebildet. Andere Urease-produzierende Bakterien konnten in der Magenflora nur selten nachgewiesen werden.
Der Grenzwert zur Unterscheidung von Helicobacter pylori-negativen und -positiven Patienten ist als Δ-Wert von 4‰ festgelegt. Dies bedeutet, dass ein Anstieg des Δ-Wertes um mehr als 4‰ eine Infektion anzeigt.
Unter den gewählten Testbedingungen kann mit einer Sensitivität und einer Spezifität von >90% gerechnet werden.
Bei Abwesenheit bakterieller Urease wird der gesamte verabreichte Harnstoff nach Resorption durch den Gastrointestinaltrakt wie endogener Harnstoff metabolisiert. Der aufgrund der oben beschriebenen bakteriellen Hydrolyse gebildete Ammoniak wird in Form von NH4+ in den Stoffwechsel aufgenommen.
Pharmakodynamik
Für eine Menge von 100 mg 13C-Harnstoff ist keine pharmakodynamische Aktivität beschrieben.
Klinische Wirksamkeit
Nicht zutreffend, da es sich um ein Diagnostikum handelt.
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