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Information for professionals for Recormon®:Roche Pharma (Schweiz) AG
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Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Bei Vorliegen einer schweren akuten Anämie, die einer sofortigen Korrektur bedarf, stellte Recormon keinen Ersatz für eine Notfalltransfusion dar.
Recormon für Reco-Pen und Recormon Multidose enthalten als Konservierungsmittel Benzalkoniumchlorid, welches besonders bei Kindern zu Sensibilisierungen führen kann.
Recormon sollte mit Vorsicht angewendet werden bei refraktärer Anämie mit Blastenexzess in Transformation, bei epileptiformen Erkrankungen, bei Thrombozytose, bei chronischer Leberinsuffizienz und bei ischämischen Gefässerkrankungen. Folsäure-, Vitamin B- und Eisenmangel sollten ausgeschlossen sein, da hierdurch die Wirksamkeit von Recormon vermindert wird.

Untersuchungen
Um eine wirksame Erythropoese sicherzustellen, sollte bei allen Patienten vor und während der Behandlung der Eisenwert bestimmt werden und gegebenenfalls eine Eisenersatztherapie gemäss den therapeutischen Richtlinien durchgeführt werden.
Die Wirksamkeit von Recormon kann durch eine Aluminiumüberladung infolge der Therapie der chronischen Nierenerkrankung oder durch andere Ursachen einer Anämie, wie z.B. okkulten Blutverlust, hämatologische Krankheiten (z.B. Thalassämie, Myelodysplasien), Osteitis fibrosa cystica abgeschwächt werden.
Serum-Kaliumspiegel sollten während der Behandlung mit Recormon regelmässig überprüft werden. Erhöhte Kaliumspiegel wurden bei einigen urämischen Patienten unter einer Behandlung mit Recormon berichtet, ohne dass ein kausaler Zusammenhang gezeigt wurde. Sollten erhöhte oder ansteigende Kaliumspiegel beobachtet werden, dann sollte eine Unterbrechung der Behandlung mit Recormon in Betracht gezogen werden, bis die Hyperkaliämie korrigiert ist.

Nephrosklerose
Die Anwendung von Recormon bei Prädialyse-Patienten mit Nephrosklerose sollte individuell entschieden werden, da eine beschleunigte Progression der Niereninsuffizienz bei diesen Patienten nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann.

Fehlendes Ansprechen
In Verbindung mit einer Therapie mit ESA, einschliesslich der Gabe von Recormon, wurde über eine durch neutralisierende Antikörper gegen Erythropoietin hervorgerufene Erythroblastopenie (PRCA = pure red cell aplasia) berichtet. Für diese Antikörper konnte eine Kreuzreaktivität mit allen erythropoietischen Proteinen gezeigt werden. Patienten, bei denen der Verdacht auf neutralisierende Antikörper gegen Erythropoietin besteht oder bei denen diese nachgewiesen wurden, sollen nicht auf Recormon umgestellt werden (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).

Blutdruck
Bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung und bei Krebspatienten kann eine Erhöhung des Blutdrucks erfolgen bzw. die Verstärkung einer bereits bestehenden Hypertension auftreten, insbesondere in Fällen eines schnellen Hämatokrit-Anstiegs. Diese Blutdruckerhöhungen lassen sich medikamentös behandeln.
Wenn der Blutdruckanstieg nicht durch medikamentöse Therapie kontrolliert werden kann, wird eine vorübergehende Unterbrechung der Therapie mit Recormon empfohlen. Insbesondere zu Beginn der Behandlung wird darüber hinaus eine regelmässige Blutdruckkontrolle empfohlen, auch zwischen den Dialysen. Eine hypertonische Krise mit Enzephalopathie-ähnlicher Symptomatik kann vereinzelt auftreten, auch mit Patienten mit initial normalem oder niedrigem Blutdruck, die eine sofortige ärztliche Untersuchung und intensivmedizinische Massnahmen erfordert. Plötzlich auftretende stechende migräneartige Kopfschmerzen sind als mögliches Warnzeichen besonders zu beachten (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).

Thrombozyten
Bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung kann es insbesondere bei intravenöser Anwendung zu einem mässiggradigen dosisabhängigen Anstieg der Thrombozytenzahl innerhalb des Normbereiches kommen, der im Verlauf der Therapie wieder zurückgeht. Es wird empfohlen, die Thrombozytenzahl in den ersten 8 Wochen der Therapie regelmässig zu kontrollieren.

Erhaltungs-Hämoglobinkonzentration
Bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung sollte die Erhaltungs-Hämoglobinkonzentration die unter Dosierung/Anwendung empfohlene obere Grenze der Hämoglobin-Zielkonzentration nicht überschreiten. In klinischen Studien wurde bei der Anwendung von Erythropoese stimulierenden Wirkstoffen (ESAs) zur Erzielung eines Hämoglobin-Zielwerts über 12 g/dl (7,5 mmol/l) ein erhöhtes Risiko für Todesfälle und schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse beobachtet.
Kontrollierte klinische Studien zeigten keine signifikanten Vorteile, wenn die Hämoglobin-Konzentration über das für die Beherrschung der Anämiesymptome und zur Vermeidung einer Bluttransfusion erforderliche Mass hinaus erhöht wurde.

Krebspatienten
ESAs sind Wachstumsfaktoren, welche in erster Linie die Produktion von roten Blutkörperchen stimulieren. Erythropoietin-Rezeptoren können auf der Oberfläche verschiedenster Tumorzellen gebildet werden. Wie bei allen Wachstumsfaktoren besteht die Vermutung, dass auch ESAs das Wachstum von Tumoren stimulieren könnten. In mehreren kontrollierten Studien konnte kein Nachweis für eine Veränderung des Gesamtüberlebens oder des Risikos für eine Tumorprogression bei Patienten mit krebsbedingter Anämie erbracht werden.
In kontrollierten klinischen Studien wurden bei der Anwendung von Recormon und anderen ESAs folgende Beobachtungen gemacht:
– eine kürzere Zeit bis zur Tumorprogression bei Patienten mit fortgeschrittenen Kopf-und-Hals-Tumoren, die eine Strahlentherapie erhielten, wenn die Verabreichung bis zum Erreichen eines Hämoglobin-Zielwertes über 14 g/dl (8,7 mmol/l) erfolgte.
– ein kürzeres Gesamtüberleben und mehr Todesfälle, die auf die Krankheitsprogression zurückzuführen waren, nach 4 Monaten bei Patientinnen mit metastasierendem Bruskrebs, die eine Chemotherapie erhielten, wenn die Verabreichung bis zum Erreichen eines Hämoglobin-Zielwertes von 12–14 g/dl (7,5–8,7 mmol/l) erfolgte.
– ein höheres Todesrisiko bei Verabreichung bis zu einem Hämoglobin-Zielwert von 12 g/dl (7,5 mmol/l) bei Patienten mit aktiven malignen Erkrankungen, die weder eine Chemotherapie noch eine Strahlentherapie erhielten. ESAs sind zur Anwendung bei dieser Patientenpopulation nicht angezeigt.
Thrombozytenzahl und Hämoglobinkonzentration sollten bei Krebspatienten in regelmässigen Abständen überprüft werden.

Heparin
Bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung ist im Verlauf der Therapie mit Recormon aufgrund des gesteigerten Hämatokritwertes häufig eine Erhöhung der Heparin-Dosis während der Hämodialyse notwendig. Bei nicht optimaler Heparinisierung ist ein Verschluss des Dialyse-Systems möglich. Besonders bei Patienten, die zu hypotonen Reaktionen neigen oder deren arteriovenöse Fisteln Komplikationen (z.B. Stenosen, Aneurysmen o.ä.) aufweisen, können Shunt-Thrombosen auftreten. Eine frühzeitige Shunt-Revision und auch eine Thrombose-Prophylaxe durch Gabe von z.B. Acetylsalicylsäure wird bei diesen Patienten empfohlen.
Die Erfahrung der Anämiebehandlung mit Recormon bei multiplem Myelom, non-Hodgkin-Lymphom und chronischer lymphatischer Leukämie ist beschränkt auf erwachsene Patienten.

Eigenblutspende
Bei Patienten in einem Eigenblutspendeprogramm kann es zu einem Anstieg der Thrombozytenzahl, in der Regel innerhalb des Normbereiches, kommen. Es wird daher empfohlen, die Thrombozytenzahl mindestens einmal wöchentlich zu kontrollieren. Beträgt die Steigerung mehr als 150× 10/l oder liegt die Thrombozytenzahl über dem Normbereich, sollte die Therapie mit Recormon abgebrochen werden.
Für den Einsatz von Recormon im Rahmen der Eigenblutspende müssen die offiziellen Richtlinien zur Blutspende berücksichtigt werden, insbesondere:
– Patienten mit einem Hämatokritwert von >33 Vol.-% (Hämoglobinwert >11 g/dl [6,83 mmol/l]) dürfen Blut spenden.
– Patienten mit einem Körpergewicht unter 50 kg sollten besonders sorgfältig beobachtet werden.
– Das Volumen einer einzelnen Blutspende sollte nicht grösser sein als ca. 12% des Blutvolumens des Patienten.

Phenylalanin
Recormon enthält Phenylalanin als Hilfsstoff. Dieses sollte bei Patienten mit schweren Formen der Phenylketonurie berücksichtigt werden.

Missbrauch
Missbrauch von Gesunden (z.B. für Dopingzwecke) kann zu einem übermässigen Anstieg des Hämatokritwertes führen. Dies ist mit dem Risiko lebensbedrohlicher Komplikationen des Herz-Kreislauf-Systems (Thromboserisiko durch Hämokonzentration bei Polyglobulie) verbunden.

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