Dosierung/AnwendungVor jeder Verabreichung von Cidofovir sollten Serumkreatinin und Proteine im Urin bestimmt werden.
Vistide ist nur zur intravenösen Infusion bestimmt.
Die empfohlene Dosierung, Häufigkeit oder Infusionsrate darf nicht überschritten werden. Vor der Verabreichung muss Cidofovir in 100 ml einer 0,9% (normalen) physiologischen Kochsalzlösung verdünnt werden. Um das Risiko einer potentiellen Nephrotoxizität möglichst gering zu halten, muss mit jeder Cidofovir-Infusion Probenecid oral verabreicht und eine Vorhydratation mit intravenöser Kochsalzlösung vorgenommen werden.
Zubereitung der Lösung/Handhabung siehe «Sonstige Hinweise/Hinweise für die Handhabung».
Dosierung bei Erwachsenen
Induktionsbehandlung
Die empfohlene Cidofovir-Dosis beträgt 5 mg/kg Körpergewicht (als intravenöse Infusion über eine Stunde bei konstanter Infusionsrate) einmal wöchentlich während zwei aufeinanderfolgenden Wochen.
Erhaltungsdosis
Zwei Wochen nach Abschluss der Induktionsbehandlung sollten 5 mg/kg Körpergewicht Cidofovir (als intravenöse Infusion über eine Stunde bei konstanter Infusionsrate) einmal alle zwei Wochen verabreicht werden.
Bei Patienten mit beeinträchtigter Nierenfunktion während der Behandlung muss die Cidofovirdosis bei einem Anstieg des Serumkreatinins um 0,3–0,4 mg/dl über den Ausgangswert von 5 mg/kg auf 3 mg/kg reduziert werden.
Die Cidofovir Behandlung sollte abgebrochen werden, falls das Serumkreatinin um ≥44 µmol/l (≥0,5 mg/dl) ansteigt oder falls eine anhaltende Proteinurie ≥2+ entwickelt wird. Es wird empfohlen eine intravenöse Hydratation durchzuführen.
Probenecid
Ein Probenecid-Zyklus, oral mit jeder Cidofovir-Dosis verabreicht, kann das potentielle Risiko einer Nephrotoxizität reduzieren. In den klinischen Studien, die zur Evaluation der klinischen Wirksamkeit von Bedeutung waren, wurde Probenecid gleichzeitig mit Cidofovir verabreicht.
Um das Risiko einer möglichen Nephrotoxizität möglichst gering zu halten, sollte deshalb mit jeder Cidofovir-Dosis eine Behandlung mit oral verabreichtem Probenecid vorgenommen werden.
2 g sollten 3 Stunden vor der Cidofovir Infusion verabreicht werden, sowie je 1 g 2 und 8 Stunden nach Beendigung der einstündigen Cidofovir-Infusion (insgesamt 4 g). Um das potentielle Auftreten von Nausea und/oder Erbrechen, die in Verbindung mit der Verabreichung von Probenecid auftreten können, zu verringern, sollten Patienten dazu angehalten werden, vor jeder Probenecid-Dosis etwas zu essen. Die Verabreichung eines Antiemetikums kann notwendig sein. Bei Patienten, die bei Einnahme von Probenecid Allergie- oder Überempfindlichkeits-Symptome aufweisen (z.B. Ausschlag, Fieber, Schüttelfrost und Anaphylaxie), sollte eine prophylaktische oder therapeutische Verabreichung eines geeigneten Antihistaminikums und/oder Paracetamol in Betracht gezogen werden (siehe «Kontraindikationen»).
Hydratation
Um das Risiko einer möglichen Nephrotoxizität möglichst gering zu halten, sollten den Patienten unmittelbar vor jeder Cidofovir-Infusion insgesamt 1000 ml einer 0,9% (normalen) physiologischen Kochsalzlösung intravenös verabreicht werden. Patienten, die eine zusätzliche Flüssigkeitsbelastung tolerieren können, können mit jeder Cidofovir-Dosis bis zu 2000 ml einer 0,9% (normalen) physiologischen Kochsalzlösung intravenös erhalten. Die ersten 1000 ml sollten über 1–2 Stunden unmittelbar vor der Cidofovir-Infusion verabreicht werden. Die zweiten 1000 ml, falls diese verabreicht werden, sollten gleichzeitig mit der Cidofovir-Infusion über 1–3 Stunden oder unmittelbar nach der Cidofovir-Infusion verabreicht werden.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patientinnen
Die Erfahrung mit Vistide bei Patientinnen ist begrenzt.
Dosierung bei älteren Patienten
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Cidofovir für die Behandlung von CMV in Patienten über 60 Jahren wurde nicht untersucht. Da ältere Patienten oft eine verringerte glomeruläre Funktion aufweisen, sollte vor und während der Verabreichung von Cidofovir der Überwachung der Nierenfunktion besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Dosierung bei Kindern und Säuglingen
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Cidofovir für die Behandlung von CMV in Patienten unter 18 Jahren wurde nicht untersucht. Die Verabreichung von Cidofovir an Kinder und Säuglinge wird deshalb nicht empfohlen.
Dosierung bei Niereninsuffizienz
Die Verabreichung von Cidofovir bei Niereninsuffizienz ist kontraindiziert (siehe «Kontraindikationen»).
Eine Cidofovir-Behandlung sollte bei Patienten mit Serumkreatinin >133 µmol/l (>1,5 mg/dl), einer Kreatinin-Clearance von ≤0,92 ml/s (≤55 ml/min) oder ≥2+ Proteinurie (≥100 mg/dl) nicht begonnen werden, da die optimalen Induktions- und Erhaltungsdosen bei Patienten mit mässiger bis schwerer Nierenschädigung nicht bekannt sind.
Dosierung bei Leberinsuffizienz
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Cidofovir bei Patienten mit Lebererkrankungen wurde nicht untersucht. Daher sollte Cidofovir bei dieser Patientengruppe mit Vorsicht angewendet werden.
Hinweise zur Überwachung
Proteinurie scheint ein frühes und empfindliches Anzeichen für eine Cidofovir-induzierte Nephrotoxizität zu sein. Der Serumkreatinin- und Urinproteinspiegel in Patienten, die Cidofovir erhalten sollen, müssen anhand von Proben bestimmt werden, die innerhalb von 24 Stunden vor der Verabreichung jeder Cidofovir-Dosis entnommen werden. Bei Patienten mit Proteinurie ≥2+ sollte eine intravenöse Hydratisierung durchgeführt und der Test wiederholt werden. Bei Bestätigung der Resultate sollte die Cidofovir-Behandlung abgebrochen werden.
Eine fortgesetzte Verabreichung von Cidofovir an Patienten mit andauernder Proteinurie ≥2+ nach der intravenösen Hydratation kann ein Hinweis für proximale Tubulusstörungen sein, einschliesslich Glucosurie, Absinken von Serumphosphat, der Harnsäure und Bicarbonat sowie eine Erhöhung des Serumkreatinins.
Während der Behandlung sollten diese Parameter vor jeder Infusion bestimmt werden und im Fall von abnormen Werten sollte die Therapie abgesetzt werden. Eine Wiederaufnahme der Cidofovir-Therapie bei vollständiger Genesung wurde nicht untersucht.
Vor jeder Cidofovir-Dosis sollte auch die Leukozytenzahl bestimmt und ein neutrophiles Differentialblutbild erstellt werden.
Bei Patienten, die Cidofovir erhalten, sollten regelmässige ophthalmologische Nachuntersuchungen – inklusive IOP-Messungen – durchgeführt werden.
Durch «high-flux»-Hämodialyse werden die Cidofovir-Serumspiegel um etwa 75% reduziert.
|