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Information for professionals for Verapam®/- retard:G. Streuli & Co. AG
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Pharmakokinetik

Absorption
Verapamil wird nach oraler Gabe zu etwa 90% im Dünndarm absorbiert, unterliegt aber einem hohen first-pass-Metabolismus. Die Bioverfügbarkeit des unveränderten Verapamils liegt im Mittel bei 24-35%. Nach oraler Gabe von 120 mg nicht retardiertem Verapamil wurden innerhalb von 30-60 Minuten maximale Plasmakonzentrationen der unveränderten Substanz von etwa 100 ng/ml erreicht.
Nach wiederholter Einnahme von 3× 80 mg nicht retardiertem Verapamil pro Tag wurden Plasmakonzentrationen zwischen 100-370 ng/ml gemessen.
Bei oraler Einzelgabe von einem Verapam 120 retard Opticaps erreicht die maximale Plasmakonzentration der unveränderten Substanz etwa 30 ng/ml nach ca. 7 Stunden und die maximale Plasmakonzentration von Norverapamil etwa 33 ng/ml nach ca. 8 Stunden.
Bei oraler Einzelgabe einer Verapam-240 retard Retardtablette erreicht die maximale Plasmakonzentration der unveränderten Substanz etwa 165 ng/ml nach ca. 6 Stunden und die maximale Plasmakonzentration des Metaboliten Norverapamil etwa 116 ng/ml.
Grapefruitsaft erhöht die Bioverfügbarkeit von Verapamil durch Hemmung des first-pass-Metabolismus.

Distribution
Verapamil wird zu 90% an Plasmaproteine gebunden, das Verteilungsvolumen beträgt ca. 3-7 l/kg. Der Wirkstoff ist plazentagängig, wobei die Nabelvenen-Plasmakonzentration 20-92% der maternalen Plasmakonzentration beträgt.

Metabolismus
Verapamil wird einem hohen first-pass-Effekt durch Metabolisierung in der Leber unterzogen. Von den 12 im Urin erfassbaren Metaboliten zeigte im Tierversuch einzig Norverapamil pharmakologische Aktivität.

Elimination
Die Halbwertszeit von Verapamil beträgt bei einmaliger Applikation 2-8 Stunden, erhöht sich bei Mehrfachapplikation aber - bedingt durch Sättigung hepatischer Enzymsysteme - auf 4,5-12 Stunden.
Zusammen mit einer vermuteten Steigerung der Leberdurchblutung nach Verapamil-Gabe führt dies zu einer Erhöhung der Bioverfügbarkeit auf das 1,5-2fache (Kumulationsgefahr).
Die Elimination einer Verapamil-Dosis erfolgt zu 3-4% als unveränderte Substanz im Urin, während innerhalb von 24 Stunden 50%, innerhalb von 5 Tagen 70% renal und 16% über die Faeces in Form der Metaboliten ausgeschieden werden.

Kinetik in besonderen klinischen Situationen
Bei Patienten mit Angina pectoris bzw. mit Vorhofflimmern wurde nach Einmalgabe eine gegenüber Gesunden von 24% auf 35% erhöhte Bioverfügbarkeit festgestellt.
Bei Herzerkrankungen mit verminderter Auswurfleistung ist eine Abnahme der Verapamil-Clearance zu erwarten mit erhöhter Bioverfügbarkeit, da die Clearance-Rate zumindest teilweise durch das Ausmass der Leberdurchblutung gesteuert wird.
Patienten mit Leberzirrhose oder Fettleber wiesen im Vergleich zu Lebergesunden ebenfalls eine deutlich höhere Bioverfügbarkeit sowie eine verzögerte Elimination auf.
Da bei Patienten mit normaler Nierenfunktion ca. 70% einer Verapamil-Dosis in der Form von Metaboliten (Norverapamil, der Hauptmetabolit, ist pharmakologisch aktiv) über die Niere ausgeschieden wird, empfiehlt sich, das Medikament bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion vorläufig mit Vorsicht und unter ständiger Kontrolle einzusetzen. Es gibt jedoch Hinweise dafür, dass die Pharmakokinetik von Verapamil bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion nicht bedeutend verändert wird.
Bei stark übergewichtigen Patienten beobachtet man im Vergleich mit normalgewichtigen Hypertonikern eine deutliche Verlängerung der terminalen Eliminationshalbwertszeit aufgrund des stark erhöhten Verteilungsvolumens.
Bei älteren Patienten ist die totale Verapamil-Clearance deutlich vermindert, die terminale Eliminationszeit ist verlängert. Die Empfindlichkeit gegenüber einer PR-Verlängerung durch Verapamil nimmt mit dem Lebensalter ab, das Ausmass der Blutdrucksenkung dagegen zu.
Dabei wird bei dieser Patientengruppe keine reflektorische Tachykardie beobachtet; die Herzfrequenz nimmt sogar ab.

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