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Information for professionals for Primacton®:Streuli Pharma AG
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DiuretikumAldosteron-Antagonist 

Zusammensetzung

Primacton-50 Lactab

1 Lactab enthält: 50 mg Spironolacton, Natriumlaurylsulfat.

Primacton-100 Lactab

1 Lactab enthält: 100 mg Spironolacton, Natriumlaurylsulfat.

Eigenschaften/Wirkungen

Bei Spironolacton, dem Wirkstoff von Primacton, handelt es sich um ein halbsynthetisches Steroid, das die Aldosteronwirkung durch kompetitive Bindung an Rezeptoren des Aldosteronabhängigen Natrium-Kalium-Austausch-Ortes im distalen Nierentubulus hemmt.
Spironolacton wirkt als kaliumsparendes Diuretikum, indem es eine erhöhte Exkretion von Natrium und Wasser bewirkt, während Kalium und Magnesium hiervon verschont bleiben.
Aufgrund seines Angriffspunktes am distalen Nierentubulus verstärkt Primacton den Effekt herkömmlicher Diuretika, die hauptsächlich im proximalen Bereich wirken und so das Natriumangebot am distalen Tubulus erhöhen. Unter Aldosteroneinfluss wird im distalen Tubulus Natrium im Austausch gegen Kalium rückresorbiert und so die Diurese reduziert.
Saluretika können den Glukose- und Harnsäuremetabolismus beeinflussen, was bei Primacton bisher nicht beo­bachtet wurde.
Die diuretische Wirkung tritt allmählich ein. Das Höchstmass der Urinausscheidung wird im allgemeinen am 3. Tag beobachtet. Nach Absetzen der Behandlung kann die Wirkung noch bis 3 Tage weiter bestehen bleiben.

Pharmakokinetik

Nach oraler Verabreichung wird Spironolacton schnell und vollständig metabolisiert.
Nahrung erhöht die Bioverfügbarkeit von Spironolacton, indem die Absorption erhöht wird und möglicherweise der first-pass-Metabolismus von Spironolacton vermindert wird. Die beiden wichtigsten aktiven Metaboliten von Spironolacton sind Canrenon und 7-alpha-(thiomethyl)-Spironolacton.
Die Proteinbindung von Canrenon und Spironolacton beträgt mehr als 90%.
Die Bioverfügbarkeit beträgt >90%.
Nach Einnahme von 100 mg Spironolacton täglich während 15 Tagen durch gesunde, nicht-nüchterne Probanden beträgt tmax 2,6 Std., Cmax 80 ng/ml und t½ 1,4 Std. Für 7-alpha-(thiomethyl)-Spironolacton beträgt tmax 3,2 Std., Cmax 391 ng/ml und t½ 13,8 Std., für Canrenon beträgt tmax 4,3 Std., Cmax 181 ng/ml und t½ 16,5 Std.
Die Elimination der Metaboliten erfolgt in erster Linie im Urin und in zweiter Linie durch biliäre Exkretion in den Faeces.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Essentielle Hypertonie . Verabreichung von Primacton in Verbindung mit anderen Antihypertonika, wenn herkömmliche Massnahmen nicht zum gewünschten Ziel führen oder unerwünschte Wirkungen verursachen.

Hypertonie , einhergehend mit erhöhter Aldosteronsekretion, Hypokaliämie und metabolischer Alkalose.

Ödeme bei Herzinsuffizienz , insbesondere bei Patienten, die unter Therapie mit Digitalis stehen und solchen, bei denen das Risiko einer Diuretika-induzierten Hypokaliämie besteht.

Leberzirrhose mit Aszites , da diese Erkrankung oft mit sehr hohen Aldosteronspiegeln einhergeht.

Nephrotisches Syndrom , wenn die üblichen Massnahmen wie Salz- und Wasserrestriktion sowie die Therapie mit herkömmlichen Diuretika nicht den erwünschten Erfolg zeigen.

Idiopathische Ödeme , wenn ein sekundärer Aldosteronismus vorliegt.
Diagnose und Therapie des primären Hyperaldosteronismus.

Dosierung/Anwendung

Im allgemeinen wird Primacton zusammen mit einem gebräuchlichen Saluretikum verabreicht, da die volle Wirkung von Primacton nicht vor dem 3. Behandlungstag zu erwarten ist.
Die tägliche Dosis kann von Erwachsenen auf mehrere Dosen verteilt oder als Einzeldosis eingenommen werden. Die Erhaltungsdosis sollte stets individuell bestimmt werden.

Essentielle Hypertonie: Anfangsdosis: 50-100 mg pro Tag als Einzeldosis oder in 2 über den Tag verteilten Einnahmen und vorzugsweise in Kombination mit anderen Antihypertonika.
In schwierigen Fällen kann die Dosis in 2-wöchentlichen Intervallen bis auf 200 mg pro Tag erhöht werden.
Der Behandlungserfolg sollte frühestens nach zwei Wochen beurteilt werden, da die Wirkung von Primacton oft verzögert eintritt. Anschliessend wird die individuelle Dosierung vorgenommen. Bei einer Langzeitbehandlung mit Primacton ist eine Dosisverminderung stets angezeigt.

Als Begleittherapie bei Hypertonie im Fall einer erhöhten Aldosteronsekretion, Hypokaliämie und metabolischer Alkalose: In Kombination mit anderen Antihypertonika:
Anfangsdosis 100 mg pro Tag. Bei Bedarf kann die Dosis innerhalb 2 Wochen auf 200 mg pro Tag erhöht werden.

Ödeme bei Herzinsuffizienz: Die übliche Dosierung für Erwachsene beträgt 100 mg/Tag. In schwierigen Fällen kann die Dosierung bis auf 200 mg/Tag erhöht werden.
Nach Einsetzen der Diurese kann eine Dosisreduktion angestrebt werden. Die Erhaltungstherapie beträgt im allgemeinen 25-100 mg pro Tag.

Leberzirrhose mit Aszites: Wenn das Na/K-Verhältnis im Urin grösser als 1,0 ist: 100 mg/Tag. Ist das Verhältnis kleiner als 1,0: 200-400 mg/Tag. Nach Stabilisierung des Gewichtes sollte eine möglichst niedrigdosierte Erhaltungstherapie gewählt werden, um eventuellen unerwünschten Wirkungen einer Diuretika-Therapie vorzubeugen.

Nephrotisches Syndrom: Normalerweise 100-200 mg pro Tag.
Spironolacton wirkt nicht entzündungshemmend und beeinflusst den zugrundeliegenden Krankheitsprozess nicht. Daher soll Primacton nur dann eingesetzt werden, wenn die Einschränkung der Flüssigkeits- und Salzzufuhr und die Verabreichung üblicher Diuretika nicht zum Ziel führen.

Idiopathische Ödeme: 100 mg pro Tag.

Ödeme bei Kindern: Initial 1,5-3,0 mg/kg Körpergewicht/Tag, verteilt auf mehrere Dosen täglich.
Die Dosierung sollte aufgrund des Ansprechens und der Verträglichkeit angepasst werden.

Diagnose und Therapie des primären Hyperaldosteronismus
Spironolacton kann bei Patienten unter normaler Diät als initiale diagnostische Massnahme eingesetzt werden, um einen ersten Hinweis auf einen primären Hyperaldosteronismus zu erhalten.

Kurzzeittest: Bei Erwachsenen 400 mg Spironolacton täglich während 4 Tagen. Wenn das Serumkalium unter Spironolacton erhöht ist und nach Absetzen von Spironolacton abfällt, sollte die Diagnose eines primären Hyperaldosteronismus in Erwägung gezogen werden.

Langzeittest: Bei Erwachsenen 400 mg Spironolacton täglich während 3-4 Wochen. Eine Korrektur der Hypokaliämie und der Hypertonie weist auf einen möglichen primären Hyperaldosteronismus hin.

Behandlung des primären Hyperaldosteronismus als vorbereitende Massnahme für die Chirurgie: 100-400 mg pro Tag. Bei inoperablen Patienten individuelle Einstellung auf die geringstmögliche wirksame Primacton-Dosis.

Hypokaliämie: Zur Behebung Diuretika-induzierter Kaliummängel oder wenn eine orale Kaliumzugabe kontraindiziert ist: 25-100 mg pro Tag.
Die Lactab sind unzerkaut vor dem Frühstück und vor dem Mittagessen mit etwas Flüssigkeit zu schlucken. Eine abendliche Verabreichung ist wegen der zu erwartenden nächtlichen Urinausscheidung nicht zu empfehlen.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Primacton darf nicht angewendet werden bei akuter Niereninsuffizienz, schnell fortschreitender Beeinträchtigung der Nierenfunktion, Anurie und Hyperkaliämie, Morbus Addison sowie bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Spironolacton.

Vorsichtsmassnahmen
Von einer gleichzeitigen Einnahme von Kaliumsupplementa, kaliumreicher Diät oder anderen kaliumsparenden Diuretika ist abzusehen, insbesondere bei Niereninsuffizienz, da damit eine Hyperkaliämie induziert werden kann. Besondere Vorsicht ist bei gleichzeitiger Gabe von ACE-Hemmern geboten.
Bei einigen Patienten mit dekompensierter Leberzirrhose ist, auch bei normaler Nierenfunktion, über eine reversible hyperchlorämische metabolische Azidose, im allgemeinen im Zusammenhang mit einer Hyperkaliämie, berichtet worden.
Speziell bei älteren Patienten und/oder Patienten mit vorbestehender Einschränkung der Nieren- oder Leberfunktion sind periodische Bestimmungen der Serumelektrolyte und der Nierenfunktion angezeigt, da die Möglichkeit eines Auftretens von Hyperkaliämie, Hyponatriämie und einer transienten Erhöhung des Harnstoffs (BUN) besteht.
Zu schnelle Gewichtsverluste sind zu vermeiden.
Schläfrigkeit und Benommenheit sind bei einigen Patienten aufgetreten. Zu Beginn der Behandlung sollte deshalb der Patient beim Autofahren oder Bedienen von Maschinen besondere Vorsicht walten lassen, bis er seine Reaktion auf Spironolacton kennt.

Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschaftskategorie D. Es gibt klare Hinweise für Risiken für den menschlichen Foetus, aber der therapeutische Nutzen für die Mutter kann überwiegen. (Dies trifft z.B. zu für Medikamente mit einer vitalen Indikation oder bei einer schweren Erkrankung, für die keine therapeutische Alternative mit geringerem Risiko existiert.)
Canrenon, ein Metabolit von Spironolacton, kann in die Muttermilch gelangen. Daher wird von der Anwendung von Primacton bei stillenden Müttern abgeraten.

Unerwünschte Wirkungen

Gynäkomastie kann bei der Anwendung von Primacton auftreten. Die Entwicklung von Gynäkomastie ist abhängig von der Dosishöhe und Dauer der Behandlung. Die Gynäkomastie ist nach Absetzen von Primacton meist reversibel, in einzelnen Fällen kann jedoch eine gewisse Brustvergrösserung bestehen bleiben.
Weitere beobachtete unerwünschte Wirkungen sind folgende:

Gelegentlich (5-0,1%)

Zentrales Nervensystem: Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Lethargie, Verwirrtheit, Ataxie.

Gastrointestinal: Diarrhoe und Krämpfe, Nausea, Erbrechen.

Endokrines System: Potenzstörungen, Verminderung der Mobilität und der Anzahl der Spermatozoen, unregelmässige Menstruation oder Amenorrhoe, postklimakterische Blutungen.

Hämatologische Störungen: Leukopenie (inkl. Agranulozytose), Thrombozytopenie.

Dermatologisch: Pruritus, erythematöse oder maculopapuläre Hautausschläge, Urtikaria, Alopecia, Hypertrichosis, Hirsutismus.

Körper als Ganzes: Unwohlsein, Fieber.
Hyperkaliämie, Herzrhythmusstörungen als Folge von Hyperkaliämie, Hyponatriämie, Azidose, Anstieg von BUN und Kreatinin.

Selten (<0,1%)

Gastrointestinal: Gastrische Blutung, Ulzeration, Gastritis, Hepatitis.

Neoplasma: Benignes Neoplasma der Brust.

Muskeln/Skelett: Beinkrämpfe.

Nieren: Akute Niereninsuffizienz.

Interaktionen

Die Kombination von Primacton mit Kaliumsupplementa, kaliumsparenden Diuretika wie Amilorid, Triamteren und ACE-Hemmern oder Indometacin kann eine Hyperkaliämie verursachen (siehe «Vorsichtsmassnahmen»).
Primacton kann die Wirkung anderer Diuretika und Antihypertensiva potenzieren. Daher sollte deren Dosis unter Umständen reduziert werden, wenn Primacton verabreicht wird.
Spironolacton führt zu einer Verlängerung der Halbwertszeit von Digoxin; dessen Dosis sollte deshalb bei gleichzeitiger Verabreichung beider Substanzen vermindert werden. Ausserdem sollte der Patient sorgfältig überwacht werden, um eine Digitalisintoxikation zu vermeiden.
Spironolacton vermindert die Gefässreagibilität gegenüber Noradrenalin. Vorsicht ist deshalb angebracht bei Patienten unter lokaler oder allgemeiner Anästhesie.
Aspirin schwächt die diuretische Wirkung von Spironolacton ab, da die Sekretion von Canrenon in die renalen Tubuli blockiert wird.
Spironolacton stimuliert den Metabolismus von Antipyrin.
Spironolacton kann mit den Assays für Plasmadigoxin interferieren, ebenso mit denen für Cortisol.

Überdosierung

Eine akute Überdosierung manifestiert sich durch Nausea, Erbrechen, Benommenheit, Verwirrtheit, makulopapulösen oder erythematösen Rash oder Diarrhoe. Elektrolytungleichgewichte (wie Hyperkaliämie, Hyponatriämie) oder Dehydratation können vorkommen.
Symptomatische und supportive Massnahmen sollten ergriffen werden. Erbrechen induzieren oder Magenspülung. Es gibt kein spezifisches Antidot. Behandlung des Flüssigkeitsmangels, der Elektrolytungleichgewichte und der Hypotonie durch übliche Massnahmen.
Hyperkaliämie kann durch eine rasche Verabreichung von Glukose (20-50%) und regulärem Insulin (0,25-0,5 E/­g Glukose) behandelt werden. Es können auch kaliumausscheidende Diuretika und Ionenaustauschharze eingesetzt werden. Spironolacton sollte abgesetzt und die Kaliumeinnahme eingeschränkt werden.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Primacton-50 und Primacton-100 Lactab sind trocken und bei Raumtemperatur (15-25 °C) zu lagern.
Ausserhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren.
Die Medikamente sind nur bis zu dem auf der Verpa­ckung angegebenen Verfalldatum («EXP») verwendbar.

IKS-Nummern

54439.

Stand der Information

Mai 2001.
RL88

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