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Information for professionals for Escozem®:G. Streuli & Co. AG
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60 retard Opticaps/90 retard Opticaps/ 120 retard Retardtabletten

Calciumantagonist 

Zusammensetzung

Escozem 60 retard

1 Opticaps enthält: Diltiazemi hydrochloridum 60 mg. Farbstoff: E 132 (Indigotin).

Escozem 90 retard

1 Opticaps enthält: Diltiazemi hydrochloridum 90 mg. Farbstoff: E 132 (Indigotin).

Escozem 120 retard

1 Retardtablette enthält: Diltiazemi hydrochloridum 120 mg.
Excip. pro compr.

Eigenschaften/Wirkungen

Diltiazem wirkt als Calciumantagonist, d.h. es hemmt die Ca++-Ionenströmung durch die entsprechenden spezifischen Kanäle in der Zellmembran. Zu den wichtigsten Wirkungen gehört die Vasodilatation, welche in den peripheren und den Koronararterien nachweisbar ist. Der arterielle Blutdruck wird dadurch reduziert und die Sauerstoffzufuhr zum Myokard bei Koronarspasmen erhöht. Die Senkung des peripheren Widerstandes beruht auf einer Tonusminderung der glatten Gefässmuskulatur. Dies führt zu einer Senkung des koronaren Widerstandes und zu einer verstärkten Durchblutung des Herzmuskels. Zusätzlich schützen Calciumantagonisten den Herzmuskel auch durch eine direkte Verminderung des Sauerstoffbedarfes. Diltiazem besitzt elektrophysiologische Wirkungen am Herzen, wo es die Sinusknoten-Aktivität und die atrioventrikuläre Reizleitungsgeschwindigkeit vermindert, und eignet sich deshalb zur Behandlung von supraventrikulären Rhythmusstörungen.
Diltiazem erhöht das Herzminutenvolumen, die Auswurfsfraktion und die Refraktärzeit und vermindert den peripheren Widerstand. Die intraventrikuläre Reizleitung wird durch die Calciumantagonisten nicht beeinflusst, weshalb sie bei Rechts- und Linksschenkelblock gegeben werden können.

Pharmakokinetik

Absorption
Diltiazem wird nach oraler Gabe zu ca. 80% absorbiert. Die Bioverfügbarkeit liegt wegen eines deutlichen First-pass Effektes dagegen nur bei etwa 40-50%. Maximale Plasmakonzentrationen treten 3-4 Stunden nach Verabreichung von Diltiazem auf.

Distribution
Diltiazem bindet sich zu 80% an Plasmaeiweisse. Das Verteilungsvolumen liegt bei 3-8 l/kg. Diltiazem wird in die Muttermilch ausgeschieden.

Metabolismus
Die Plasmahalbwertszeit beträgt 3,5-10 Stunden. Zu ca. 30% entsteht der Hauptmetabolit N-Desmethyldiltiazem, der eine pharmakologische Wirksamkeit von ca. 20% im Vergleich zur unveränderten Substanz aufweist. Ebenfalls abgeschwächt wirksam ist der zu ca. 10% auftretende Metabolit Desacetyldiltiazem.
Die weitere Metabolisierung ist mit dem Verlust der pharmakologischen Wirksamkeit verbunden.

Elimination
In Form seiner Metaboliten wird Diltiazem zu ca. 35%, in nicht-metabolisierter Form zu 2-4% über die Nieren und zu ca. 60% über die Faeces ausgeschieden. Die Eliminationshalbwertszeit kann zwischen 2-11 Stunden betragen. Diltiazem zeigt wie Desacetyldiltiazem nach wiederholter oraler Applikation trotz unveränderter Eliminationshalbwertszeit eine geringe Kumulation.

Kinetik in besonderen klinischen Situationen
Bei Vorliegen einer schweren Leberschädigung ist mit einer verzögerten Biotransformation zu rechnen.
Die Eliminationshalbwertszeit von Diltiazem kann insbesondere bei älteren Patienten und Patienten mit Leberfunktionsstörungen verlängert sein.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Langzeitbehandlung der koronaren Herzkrankheit: Anfallsprophylaxe bei chronischer Koronarinsuffizienz oder Angina pectoris, vasospastischer Angina (Prinzmetal-Angina), Angina pectoris bei Zustand nach Herzinfarkt.
Langzeitbehandlung der arteriellen Hypertonie.

Dosierung/Anwendung

Die erforderliche Dosierung ist von Patient zu Patient verschieden und sollte individuell angepasst werden.

Escozem 60/90 retard
Bei Escozem retard Opticaps handelt es sich um galenische Formen mit verzögerter Wirkstoff-Freisetzung, wodurch ein möglichst gleichmässiger Verlauf des Wirkspiegels im Blut erreicht werden soll.
Escozem retard Opticaps sollen daher unzerkaut eingenommen werden.

Koronare Herzkrankheit, Hypertonie

Beginn der Behandlung: Erwachsene 3× täglich 1 Opticaps Escozem 60 retard bzw. 2× täglich 1 Opticaps Escozem 90 retard unzerkaut mit etwas Flüssigkeit vor den Mahlzeiten und vor dem Schlafengehen einnehmen.
Die Dosis kann dann graduell auf maximal 360 mg/Tag erhöht werden.

Escozem 120 retard
2× täglich 1 Retardtablette unzerkaut mit etwas Flüssigkeit einnehmen. Die Retardtablette kann mittels Bruchrille geteilt werden.
Bei Langzeitbehandlung und andauernder Symptomfreiheit bzw. stabilem antihypertensivem Effekt wird empfohlen, in Abständen von 2-3 Monaten zu überprüfen, ob die tägliche Dosis verringert werden kann.

Spezielle Dosierungsanweisungen
Bei gestörter Leberfunktion muss das Dosisintervall erhöht werden.
Bei Patienten mit Arrhythmie und Herzinsuffizienz kann das verminderte Herzminutenvolumen mit einer Verzögerung der Elimination einhergehen.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Escozem soll nicht angewandt werden bei Überempfindlichkeit gegenüber Diltiazem oder einem anderen Inhaltsstoff, bei kardiogenem Schock, dekompensierter Herzinsuffizienz, Sinusknoten-Syndrom, Überleitungsstörungen (sinuatrialer oder atrioventrikulärer Block II. und III. Grades, mit Ausnahme von Patienten mit Herzschrittmachern), bei Bradykardie (Puls unter 55 Schlägen/Min.) sowie bei frischem kompliziertem Herzinfarkt.

Vorsichtsmassnahmen
Vorsicht ist geboten bei einem atrioventrikulären Block I. Grades oder Hypotonie (unter 90 mmHg systolisch).
Bei WPW-Syndrom mit gleichzeitigem Vorhofflimmern oder -flattern kann es zu einer Beschleunigung der Kammerfrequenz (Kammertachykardie) kommen.

Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschaftskategorie X.
Tierstudien haben unerwünschte Effekte auf den Foeten gezeigt (Teratogenität, Embryotoxizität). Während der Schwangerschaft darf Escozem daher nicht eingenommen werden.
Bei Frauen im gebärfähigen Alter soll vor der Behandlung eine mögliche Schwangerschaft ausgeschlossen werden.
Diltiazem tritt in die Muttermilch über. Vor einer Behandlung mit Diltiazem sollte daher abgestillt werden.

Unerwünschte Wirkungen

Stoffwechsel
In sehr seltenen Fällen kann ein leichter Anstieg der Serumenzyme SGOT, SGPT, Gamma-GT und LDH auftreten. Bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen empfiehlt es sich daher, unter der Behandlung mit Escozem die Leberfunktion zu kontrollieren.

Herz-Kreislauf
In Einzelfällen, besonders im höheren Dosisbereich und/oder bei entsprechender Vorschädigung des Herzens, kann es zu einer Verlangsamung des Herzschlages ­(Bradykardie), Überleitungsstörungen (AV-Blockierung, Schenkelblockbildung), Arrhythmien, ventrikulären Extrasystolen, Herzinsuffizienz oder stärkerem Blutdruckabfall (Hypotonie) kommen.
Im höheren Dosierbereich kann es zu Knöchel- bzw. Beinödemen kommen.

Zentralnervensystem
Selten wurden Amnesie, Depressionen, Halluzinationen, Schlaflosigkeit und Tremor beobachtet.
Unter Calciumantagonisten ist in Einzelfällen eine Verstärkung der Symptomatik bei Patienten mit Parkinson-Syndrom beobachtet worden, wobei diese nach Absetzen der Medikation vollständig reversibel war.

Sonstige
Bei langdauernder Einnahme können sich sehr selten Zahnfleischveränderungen (Gingivahyperplasie) entwi­ckeln (Mundhygiene beachten).
In einzelnen Fällen wurde über das Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut (u.a. Erythema multiforme, exfoliative Dermatitis) berichtet. Ein ursächlicher Zusammenhang mit der Einnahme von Escozem ist jedoch bisher nicht erwiesen.
Gelegentlich kann es zu Übelkeit, Müdigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen und Juckreiz mit oder ohne Hautausschlag kommen. Die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Strassenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen kann beeinträchtigt werden; dies gilt in verstärktem Masse bei Behandlungsbeginn, Präparatewechsel und im Zusammenhang mit Alkohol.

Interaktionen

Werden Antihypertonika und Diltiazem gleichzeitig gegeben, kann es zu einer verstärkten blutdrucksenkenden Wirkung kommen. Eine Dosisanpassung der verabfolgten Präparate kann notwendig sein.
Bei gleichzeitiger Gabe von Diltiazem und Medikamenten, die dämpfend auf die Herzfunktion wirken und/oder die Erregungsleitung im Herzen hemmen wie β-Blocker (v.a. bei i.v.-Anwendung), Antiarrhythmika oder Herzglykoside, kann es zu einer Wirkungsverstärkung kommen.
Bei gleichzeitiger Gabe von Diltiazem und Cimetidin oder Ranitidin kann es zu einem Anstieg des Diltiazem-Plasmaspiegels kommen.
Die Anwendung mit Nitroglycerin, Diuretika, Antikoagulantien, oralen Antidiabetika, Gichtmitteln und Antilipidämika ist möglich.
Plasmaspiegel von Carbamazepin, Cyclosporin A und Digoxin können unter gleichzeitiger Behandlung mit Diltiazem ansteigen.
Unter Dauertherapie mit Cyclosporin A ist bei Dosisreduktion bzw. Absetzen von Diltiazem ein Abfall des Cyclosporinspiegels möglich. Wegen der Gefahr der Transplantatabstossung ist eine Dosisanpassung von Cyclosporin notwendig.
Escozem soll nicht zusammen mit Mefloquin verabreicht werden, wegen allfälliger Potenzierung von Reizleitungsstörungen.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Diltiazem und Inhalationsanästhetika kann es in seltenen Fällen zum Auftreten einer Hypotonie oder Bradykardie kommen.

Überdosierung

Die Therapie richtet sich - da kein spezifisches Antidot bekannt ist - nach den im Vordergrund stehenden Symptomen (Blutdruckabfall, Bradykardie, AV-Block, Herzinsuffizienz).
Toxische Symptome können durch i.v. Gaben von 1-2 g Calciumgluconat oder 1 mg Atropin i.v. bzw. Katecholamine vom Typ der β2-Stimulatoren wie Orciprenalin bekämpft werden.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Escozem retard Opticaps sind trocken, vor Feuchtigkeit geschützt und nicht über 25 °C zu lagern.
Escozem 120 retard ist trocken, in der Originalpackung bei Raumtemperatur (15-25 °C) zu lagern.
Das Medikament darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

IKS-Nummern

54443, 54444.

Stand der Information

Mai 1998.
RL88

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