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Information for professionals for Furocombin®:G. Streuli & Co. AG
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Lactab®

Diuretikum, Antihypertonikum 

Zusammensetzung

1 Lactab enthält: Spironolacton mikronisiert 50 mg, Furosemid 20 mg, Natriumlaurylsulfat, Color. E 104.

Eigenschaften/Wirkungen

Furocombin ist ein Kombinationspräparat aus zwei erprobten Monosubstanzen und ist charakterisiert durch die Summe der Einzelwirkungen von Spironolacton und Furosemid.
Spironolacton ist ein Aldosteron-Antagonist, der hauptsächlich auf den aldosteronabhängigen Natrium-Kalium-Austausch wirkt. Spironolacton hat diuretische und antihypertensive Wirkungen.
Spironolacton liegt in Furocombin in mikronisierter Form vor, was im Vergleich zum nicht mikronisierten Wirkstoff zu einer besseren Absorption führt.
Furosemid zeichnet sich durch besonders ausgeprägte Diurese mit raschem Wirkungseintritt aus. Durch die entgegengesetzte Wirkung der Kombinationspartner auf die Kaliumauscheidung bleibt der Blutkaliumspiegel weitgehend unbeeinflusst, was besonders bei digitalisierten Patienten von Vorteil ist.

Pharmakokinetik

Absorption

Spironolacton
Nach oraler Verabreichung wird Spironolacton rasch und vollständig absorbiert. Die Bioverfügbarkeit von Spironolacton beträgt >90%.
Nach Einnahme einer Einzeldosis von 2 Furocombin Lactab werden nach ca. 2,7 Stunden mittlere maximale Plasmaspiegel der Hauptmetaboliten Canrenon/Canrenoat von 224,9 ± 22,64 ng/ml erreicht.
Nach Mehrfachgabe von Furocombin (2mal täglich 2 Lactab) werden nach 5 Tagen Plasmaspiegel der beiden Hauptmetaboliten Canrenon und Canrenoat von ca. 600-700 ng/ml erreicht.

Furosemid
Die Bioverfügbarkeit von Furosemid beträgt ca. 65%.
Nach einer einzelnen Verabreichung von 2 Furocombin Lactab werden mittlere maximale Konzentrationen von 1,16 ± 0,23 µg/ml nach etwa 1,2 Stunden erreicht.
Nach Mehrfachgabe (wie bei Spironolacton) werden für Furosemid Plasmakonzentrationen von ca. 150-250 ng/ml gemessen.

Distribution
Spironolacton und Canrenon sind zu 90% an Plasmaproteine gebunden. Für Furosemid beträgt die Plasmaproteinbindung ca. 95%. Spironolacton und Furosemid passieren die Placentarschranke und gelangen in die Muttermilch.

Metabolismus
Spironolacton wird rasch und in hohem Masse in der Leber metabolisiert, wobei schwefelhaltige Metaboliten und Canrenon entstehen, die pharmakologisch schwächer aktiv als Spironolacton sind. Furosemid wird praktisch unverändert ausgeschieden.

Elimination
Die Eliminationshalbwertszeit beträgt für Spironolacton ca. 1-2 Std. und für Canrenon 13-24 Std. Die Spironolacton-Metaboliten werden hauptsächlich renal, aber auch faecal ausgeschieden. Für Furosemid beträgt die Eliminationshalbwertszeit ca. 0,5 bis ca. 10 Std. Furosemid wird nach oraler Applikation zu ca. 50% renal ausgeschieden.

Kinetik in besonderen klinischen Situationen
Mit zunehmender Niereninsuffizienz kommen für Furosemid extrarenale Eliminationswege zur Wirkung (der biliäre Anteil kann mehr als 60% betragen). Bei chronischer Niereninsuffizienz (GFR <10 ml/Min.) betrug die terminale Halbwertszeit aus dem Serum 13½ Std. Dabei wurde eine Gesamtelimination von 56% der zugeführten Dosis in 24 Std. errechnet.
Eingeschränkte Leberfunktion scheint die Elimination von Furosemid wenig zu beeinflussen. Für Canrenon konnte gelegentlich eine Verlängerung der terminalen Halbwertszeit bestimmt werden.
Bei Früh- und Neugeborenen wird die Ausscheidung von Furosemid verzögert.
Die Halbwertszeit bei Frühgeborenen beträgt ca. 24 Std. und bei Neugeborenen ca. 12 Std.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Ödeme oder Aszites bei Hyperaldosteronismus infolge Herzinsuffizienz, Cor pulmonale, Leberinsuffizienz, nephrotischen Syndroms, wenn bisherige diuretische Therapiemassnahmen nicht ausreichten.

Dosierung/Anwendung

Normaldosis für Erwachsene: 2-3mal täglich 1 Lactab.

Für raschen Wirkungseintritt: Während der ersten 3 Tage je nach Anwendungsgebiet und Schweregrad bis zu täglich 4 Lactab.
Zur Langzeitbehandlung reichen oft täglich 1-3 Lactab, wobei die Dosis je nach Bedarf täglich oder auch nur jeden 2. oder 3. Tag verabreicht werden kann.
Die maximale tägliche Dosis von 400 mg Spironolacton und 80 mg Furosemid sollte nicht überschritten werden.
Lactab vorzugsweise in der ersten Tageshälfte mit etwas Flüssigkeit zu den Mahlzeiten einnehmen.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Hypersensibilität gegen Furosemid, Spironolacton oder Sulfonamide.
Anurie, akutes Nierenversagen, Nierenfunktionsstörungen (Serumkreatinin >2 mg/100 ml, Kreatininclearance <30 ml/Min.), Coma und Präcoma hepaticum, Hypovolämie oder Dehydratation (mit oder ohne begleitende ­Hypotonie), schwere Hyponatriämie, Hyperkaliämie, schwere Hypokaliämie.

Vorsichtsmassnahmen
Bei Behandlung mit Furocombin ist regelmässige Überwachung mit Kontrolle von Serum-Natrium, -Kalium, Kreatinin und Glukose notwendig.
Besondere Sorgfalt ist angebracht bei:
Patienten mit Hypotonie;
Patienten, die durch unerwünscht starken Blutdruckabfall besonders gefährdet wären (z.B. Patienten mit relevanten Koronarstenosen oder cerebrovaskulären Stenosen);
Patienten mit latentem oder manifestem Diabetes mellitus;
Patienten mit Gicht;
Patienten mit Behinderung des Harnabflusses;
Patienten mit Leberzirrhose und gleichzeitiger Nierenfunktionseinschränkung;
Patienten mit Hypoproteinämie, z.B. bei nephrotischem Syndrom.
Eine engmaschige Kontrolle des Serum-Kalium-Spiegels ist erforderlich bei eingeschränkter Nierenfunktion und einer Kreatininclearance <60 ml/Min. sowie bei Anwendung von Furocombin in Kombination mit bestimmten anderen Medikamenten, die zu einem Anstieg des Kaliumspiegels führen können.
Bei Leberinsuffizienz kann es zu schweren Elektrolytverschiebungen bis hin zum Coma hepaticum kommen. Deshalb wird eine vorsichtige Dosistitration der Einzelkomponenten Spironolacton und Furosemid empfohlen. Furocombin als fixe Kombination sollte erst dann eingesetzt werden, wenn sich dies nach sorgfältiger Dosisfindung als adäquat erweist.
Spironolacton kann Stimmveränderungen auslösen. Dies ist bei der Entscheidung zur Behandlung mit Furocombin insbesondere dann zu berücksichtigen, wenn die Stimme für den Patienten beruflich eine besondere Bedeutung hat.
Dieser Wirkstoff kann auch bei bestimmungsgemässem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Strassenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Masse bei Therapiebeginn und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
Da bei Kindern ungenügende Erfahrungen vorliegen, wird die Anwendung bei ihnen nicht empfohlen.

Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschafts-Kategorie X
Es gibt Hinweise auf foetale Risiken, basierend auf Erfahrungen bei Menschen oder Tieren, wobei die Risiken die möglichen positiven therapeutischen Effekte bei weitem übersteigen.
Furocombin ist kontraindiziert für schwangere Frauen oder für Frauen, die schwanger werden könnten.
Falls Furocombin bei stillenden Frauen eingesetzt werden soll, so ist vorher abzustillen, da sowohl Spironolacton als auch Furosemid in die Muttermilch übergehen und Furosemid die Lactation hemmt.

Unerwünschte Wirkungen

Der Spironolactonanteil in Furocombin kann aufgrund seiner chemischen Ähnlichkeit mit Geschlechtshormonen bei Mann und Frau zu gesteigerter Berührungsempfindlichkeit der Mamillen und Mastodynie bzw. Gynäkomastie sowie in sehr seltenen Fällen zu Stimmveränderungen in Form von Heiserkeit, Stimmvertiefung (bei Frauen) oder Stimmerhöhung (bei Männern) führen. Diese Veränderungen bleiben auch nach Absetzen des Präparates manchmal bestehen, weshalb Arzt und Patient die therapeutische Notwendigkeit des Präparates zum Risiko der Anwendung gewissenhaft abwägen müssen. Bei Frauen können Menstruationsstörungen und selten Hirsutismus, beim Mann gelegentlich Potenzstörungen auftreten.
Wie bei allen Diuretika kann auch unter Furocombin eine Störung des Elektrolyt-(Natrium, Kalzium, Magnesium und Chlorid) und Flüssigkeitshaushalts aufgrund vermehrter Diurese eintreten. Ausserdem kann es zu Hypo- und Hyperkaliämien kommen.
Die vermehrte Harnausscheidung kann zu Hypovolämie und Dehydrataion führen, vor allem bei älteren Patienten. Um dies zu vermeiden, ist es wichtig, unerwünschte Flüssigkeitsverluste (z.B. bei Erbrechen oder Durchfall, starkem Schwitzen) auszugleichen.
Es können eine Blutdrucksenkung mit Beeinträchtigung von Konzentrationsfähigkeit und Reaktionsvermögen, Kopfdruck, Kopfschmerz, Schwindel, Schläfrigkeit, Schwächegefühl, Sehstörungen und Mundtrockenheit sowie orthostatische Kreislaufregulationsstörungen auftreten.
Ausgeprägter Flüssigkeitsmangel kann zur Hämokonzentration mit Thrombophilie führen. Frühgeborene können eine Kalzifikation der Nieren erleiden.
Kreatinin, Harnstoff, Cholesterine und Triglyzeride können ansteigen.
Gelegentlich tritt eine Hyperurikämie auf, was bei prädisponierten Patienten zu Gichtanfällen führen kann.
Die Glukosetoleranz kann unter Behandlung mit Furosemid-haltigen Medikamenten abnehmen, was zur Verschlechterung einer diabetischen Stoffwechsellage bzw. Manifestation eines latenten Diabetes mellitus führen kann.
Es können gastrointestinale Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Durchfall) auftreten.
In Einzelfällen können sich Magenulcera (auch mit Blutungen) oder eine akute Pankreatitis entwickeln. Unter der Behandlung mit Spironolacton kann es in Einzelfällen zu einem Anstieg der Leberenzyme kommen.
Gelegentlich können Haut- und Schleimhautreaktionen, u.a. in Form von Juckreiz, Urtikaria sowie als blasenbildende Hauterscheinungen, als Erythema multiforme, Dermatitis exfoliativa oder Purpura auftreten.
Anaphylaktische Reaktionen auf Furosemid sind selten und bisher nur nach intravenöser Gabe beschrieben.
Furocombin kann Blutbildveränderungen wie (selten) hämolytische Anämie, Leukopenie, Agranulozytose, aplastische Anämie oder (gelegentlich) Thrombopenie verursachen.
In seltenen Fällen können Fieber, Vaskulitis, interstitielle Nephritis und Eosinophilie auftreten.
Es kann zu Parästhesien und einer Lichtempfindlichkeit der Haut kommen.
Hörstörungen und Tinnitus nach Furosemid sind selten und meist reversibel. Mit der Möglichkeit ist v.a. bei Vorliegen einer Niereninsuffizienz zu rechnen.
Die Symptome einer Harnabflussbehinderung (z.B. bei Hydronephrose, Prostatahyperplasie, Ureterstenose) können durch Diuretika manifest oder verschlechtert werden.
Im äussersten Fall kann es zu Harnsperre mit Blasenüberdehnung kommen.

Interaktionen

Wirkstoff Spironolacton
Hyperkaliämie bei gleichzeitiger Einnahme von Kalium-Präparaten, kaliumsparenden Diuretika, nichtsteroidalen Antiphlogistika (ASS, Indometacin) oder ACE-Hemmern.
Erhöhte Digoxinspiegel bei gleichzeitiger Einnahme von Digoxin.
Gegenseitige Wirkungsabschwächung von Spironolacton und Carbenoxolon.
Beeinträchtigung der Wirkung durch grössere Mengen Lakritze.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Furocombin mit einer Mahlzeit ist die Resorption von Spironolacton gesteigert.

Wirkstoff Furosemid
Möglicherweise Verstärkung der Effekte nephrotoxischer Antibiotika (z.B. Aminoglykoside). Bei Patienten mit Antibiotika-induzierter Nierenschädigung sollte Furocombin daher nur mit Vorsicht eingesetzt werden.
Erhöhung der ototoxischen Wirkung von Aminoglykosid-Antibiotika und anderen ototoxischen Medikamenten. Da diese Hörschäden irreversibel sein können, dürfen solche Arzneimittel nur bei Vorliegen zwingender Gründe gleichzeitig mit Furocombin verabreicht werden.
Zusammen mit Glukokortikoiden, Carbenoxolon, grösseren Mengen von Lakritze und bei längerem Gebrauch von Laxantien kann ein Kaliummangel auftreten. Bei bereits vorliegendem Kalium- oder Magnesiummangel können Wirkungen und Nebenwirkungen von Herzglykosiden verstärkt werden (Arrhythmien).
Abschwächung der Wirkung anderer Medikamente (Antidiabetika, Sympathomimetika).
Verstärkung der Wirkung anderer Medikamente (Antihypertensiva, Theophyllin, Lithium, curareartige Muskelrelaxantien).
Bei zusätzlicher Gabe blutdrucksenkender Medikamente ist mit verstärkter Hypotonie zu rechnen. Infolge Vasodilatation sind, insbesondere bei Kombination mit ACE-Hemmern, massive Blutdruckabfälle, bis hin zum lebensbedrohlichen Schock, möglich.
Bei gleichzeitiger Gabe von Sucralfat und Furocombin vermindert Sucralfat die Resorption von Furosemid.
Da Furosemid die Ausscheidung von Lithium-Salzen vermindert, kann der Serum-Lithium-Spiegel ansteigen und sich somit die Gefahr kardio- und neurotoxischer Lithiumeffekte erhöhen. Der Serum-Lithium-Spiegel muss aus diesem Grund regelmässig kontrolliert werden.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Furosemid und hohen Dosen bestimmter Cephalosporine kann die Nierenfunktion beeinträchtigt werden.
In einzelnen Fällen kann es nach i.v.-Gabe von Furosemid innerhalb von 24 Stunden nach Einnahme von Chloralhydrat zu Hitzegefühl, Schweissausbruch, Unruhe, Übelkeit, Blutdruckanstieg und Tachykardie kommen. Eine solche Reaktion ist auch nach Furocombin möglich.

Kombination Spironolacton und Furosemid
Nichtsteroidale Antiphlogistika (z.B. Indometacin, Acetylsalicylsäure) können die Wirkung von Furocombin abschwächen und bei vorbestehender Hypovolämie zum akuten Nierenversagen führen.
Probenencid und Phenytoin können die Wirkung von Furocombin abschwächen.
Verstärkung von Wirkungen und Nebenwirkungen hochdosierter Salicylate durch Furocombin.
In Kombination mit Alkohol kann das Präparat die Reaktionsfähigkeit unberechenbar verändern.

Überdosierung

Symptome: Eksikkose mit deliranten Zustandsbildern, schwere Hypotension bis zum Schock, akutes Nierenversagen, Thrombosen, schlaffe Lähmungen, Apathie und Verwirrtheit.

Therapie: Flüssigkeitssubstitution, Elektrolytkorrektur, Kontrolle der Stoffwechselfunktionen.

Sonstige Hinweise

Beeinflussung diagnostischer Methoden
Spironolacton und dessen Metabolit Canrenon können mit diagnostischen Digoxin-Radioimmunoassays im Sinne falsch positiver Digoxinwerte interferieren.

Haltbarkeit
Das Medikament ist bei Raumtemperatur und trocken zu lagern. Furocombin Lactab dürfen nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

IKS-Nummern

54449.

Stand der Information

Februar 1999.
RL88

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