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Information for professionals for Fluoxifar®:Siphar SA
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Kapseln

Antidepressivum 

Zusammensetzung

1 Kapsel enthält: Fluoxetinum 20 mg ut Fluoxetini hydrochloridum, Color E 132, E 104; Excipiens pro capsula.

Eigenschaften/Wirkungen

Fluoxetin ist ein Antidepressivum zur oralen Anwendung, das chemisch weder mit tri- oder tetrazyklischen noch anderen Antidepressiva verwandt ist. Aus Tierstudien wird angenommen, dass Fluoxetin, anders als trizyklische Antidepressiva, keinen direkten Einfluss auf noradrenerge oder dopaminerge Neuronen hat.
Die klinische Wirkung dürfte auf einer Hemmung der Wiederaufnahrne des Serotonins in die präsynaptischen Neuronen beruhen. Bei Probanden, die eine Woche lang 30 mg Fluoxetin pro Tag erhalten haben, nahm die Serotonin-Aufnahme durch Blutplättchen um mehr als 60% ab.

Pharmakokinetik

Absorption
Fluoxetin wird nach oraler Verabreichung gut resorbiert (mindestens 85%). Plasmaspitzenspiegel treten 6 Stunden nach Verabreichung auf. Bei einmaliger oraler Verabreichung einer Dosis von 40 mg werden Plasmaspitzenspiegel in einem Bereich von 15 bis 55 ng/ml nach 6-8 Stunden beobachtet. Nach einer 30-tägigen Einnahme von 40 mg/Tag sind Plasmakonzentrationen von 91-302 ng/ml Fluoxetin und von 72-258 ng/ml Norfluoxetin beobachtet worden. Die Resorptionsgeschwindigkeit verlangsamt sich geringfügig bei gleichzeitiger Nahrungsaufnahme, das Ausmass der Resorption bleibt jedoch unverändert.

Distribution
Das Verteilungsvolumen von Fluoxetin und des Desmethylmetaboliten von Fluoxetin (Norfluoxetin) beträgt 20 bis 45 l/kg Körpergewicht. Die Bindung an Serumprotein beträgt ca. 95%.

Metabolismus
Bei rund 3 bis 10% der gesunden Bevölkerung kommt es aufgrund eines genetischen Defektes zu einer Verringerung der Aktivität des Cytochrom-450-lsoenzyms P450IID6. Solche Personen werden als «poor metabolizers» von Substanzen wie Debrisoquin, Dextromethorphan und trizyklischen Antidepressiva bezeichnet. Viele Substanzen, darunter auch die meisten Antidepressiva wie etwa Fluoxetin und andere selektive Serotoninaufnahmehemmer, werden durch dieses Isoenzym metabolisiert; deshalb sind die pharmakologischen Eigenschaften und relativen Anteile der Metaboliten bei «poor metabolizern» verändert. Jedoch ist im Falle von Fluoxetin und seinen Metaboliten die Summe der Plasmakonzentrationen der 4 aktiven Enantiomere zwischen «poor» und «fast metabolizern» vergleichbar.

Elimination
Fluoxetin wird extensiv metabolisiert, so dass nur geringe Mengen unveränderter Muttersubstanz in den Harn ausgeschieden werden. Bei Untersuchungen mit radioaktiv markierter Substanz wurden nach 5 Wochen 60% der Radioaktivität im Harn und 16% in den Faeces wiederaufgefunden. Ein bekannter Metabolit ist das Desmethylfluoxetin Norfluoxetin, das ebenfalls die Aufnahme von Serotonin selektiv hemmt.
Bei gesunden Probanden beträgt die Halbwertszeit von Fluoxetin 4-6 Tage, die des Desmethylmetaboliten (Norfluoxetin) 4-16 Tage.
Die Plasmaclearance beträgt für Fluoxetin etwa 20 l/Std. und für Desmethylfluoxetin etwa 9 l/Std.

Bereich der optimalen Wirkkonzentration im Plasma
Ein Steady-state der Plasmakonzentrationen wird nach 2-3 Wochen erreicht. Wirksame oder messbare Serumspiegel bleiben nach Absetzen des Medikamentes noch während 5 Halbwertszeiten bestehen.
Die erreichten Steady-state-Spiegel sind proportional der Dosierung, variieren aber von Patient zu Patient beträchtlich.

Kinetik in besonderen klinischen Situationen
Die pharmakokinetischen Profile von älteren Probanden weichen - bei Einmaldosierung - von jenen junger Probanden nicht signifikant ab.
Bei Niereninsuffizienz kommt es unter mehrfacher Verabreichung von Fluoxetin zu einer Kumulation, welche im allgemeinen eine Dosisanpassung erfordert.
Bei Patienten mit fortgeschrittener Leberzirrhose ist die Elimination von Fluoxetin deutlich vermindert. Die Halbwertszeit von Fluoxetin verlängert sich im Durchschnitt auf 7,6 Tage (üblicherweise 4-6 Tage); die von Norfluoxetin auf 12 Tage (üblicherweise 4-16 Tage).
In all diesen 3 Situationen wird daher eine Dosisanpassung empfohlen (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Bei Kindern liegen keine Erfahrungen vor.
Bis jetzt liegen keine Daten am Menschen über die Verteilung von Fluoxetin in den Liquor oder über den plazentaren Übergang vor.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Fluoxetin ist zur Behandlung von Depressionen unterschiedlicher Genese und Bulimia nervosa geeignet.
Die Erfahrungen zur Langzeittherapie der Bulimie sind noch beschränkt (maximal 16 Wochen), weshalb bei längerer Dauer periodisch reevaluiert werden sollte.

Dosierung/Anwendung

Übliche Dosierung
Die empfohlene Tagesdosis beträgt 20 mg Fluoxetin.
Obwohl Fluoxetin in klinischen Prüfungen bis zu 80 mg/Tag gegeben wurde, war der klinische Effekt bei 20 mg/Tag mit dem bei der höheren Dosierung vergleichbar. Falls in Einzelfällen erforderlich, kann die Dosis nach einigen Wochen schrittweise (20 mg) erhöht werden.
Die Höchstdosis beträgt 80 mg Fluoxetin pro Tag.
Überschreitet die Tagesdosis 20 mg, so sollte sie während des Tages verteilt werden (z.B. morgens und abends).
In speziellen Fällen (siehe unten) kann zur Dosisreduktion die Verabreichungsfrequenz reduziert werden, z.B. 20 mg jeden 2.Tag.

Bulimia nervosa
Die empfohlene Dosis beträgt 60 mg pro Tag.

Spezielle Dosierungsanweisungen
Fluoxetin kann unabhängig von der Nahrung eingenommen werden.
Bei älteren Patienten und Patienten mit geringem Körpergewicht sollten 60 mg Fluoxetin pro Tag nicht überschritten werden; es werden niedrigere Dosen empfohlen.

Niereninsuffizienz: Bei Niereninsuffizienz kommt es unter mehrfacher Verabreichung von Fluoxetin zu einer Kumulation, welche im allgemeinen eine Dosisanpassung erfordert.

Leberinsuffizienz: Aufgrund des verlängerten Metabolismus von Fluoxetin muss die vorgesehene Dosis reduziert werden. Das heisst z.B. 20 mg jeden 2. Tag.

Komedikation: Eine tiefere oder weniger häufige Dosis sollte in Betracht gezogen werden bei Patienten, welche mehrere Medikamente einnehmen.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Überempfindlichkeit gegenüber Fluoxetin oder gegenüber einem in Fluoxifar enthaltenen Hilfsstoff. Bei akuten manischen Zuständen sollte eine Therapie mit Fluoxetin wie auch mit allen anderen Antidepressiva nicht initiiert werden.
Eine Behandlung von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren mit Fluoxifar wird nicht empfohlen, da bei dieser Altersgruppe noch keine klinischen Erfahrungen vorliegen.

Vorsichtsmassnahmen

Kardiovaskuläre Probleme: Bei Patienten mit Blutdruck- oder kardialen Problemen sollten die üblichen Vorsichtsmassnahmen eingehalten werden (vgl. «Unerwünschte Wirkungen»).
Vorsicht bei Leber- und Nierenfunktionsstörungen (siehe auch «Pharmakokinetik» bzw. «Dosierung/Anwendung»).

MAO-Hemmer: Fluoxetin darf nicht gleichzeitig mit MAO-Hemmern gegeben werden (vgl. «Interaktionen»).

Ausschlag: Seit der Einführung von Fluoxetinhydrochlorid sind bei Patienten mit Ausschlägen systemische Krankheitsfälle, die möglicherweise mit Vaskulitis in Verbindung stehen, beobachtet worden. Diese Fälle treten zwar nur selten auf, können aber durch ihren Einfluss auf Lunge, Nieren oder Leber ernsthafte Folgen haben. Berichten zufolge können diese systemischen Erkrankungen auch zum Tod führen. Es wurde über anaphylaktische Erscheinungen, z.B. mit Bronchospasmus, angioneurotischen Oedemen und Urtikaria, berichtet.
Beim Auftreten eines Ausschlages oder anderer möglicherweise allergischer Phänomene, für welche keine andere Ursache identifiziert werden kann, sollte Fluoxetin abgesetzt werden.

Epileptische Anfälle: Eine Behandlung mit Fluoxetin sollte bei Patienten mit einer Vergangenheit von epileptischen Anfällen vorsichtig eingeleitet werden.

Hyponaträmie: Fälle von Hyponaträmie (einige mit Natrium-Werten niedriger als 110 mmol/l) wurden berichtet. Die Mehrheit dieser Fälle fanden bei älteren Patienten und bei Patienten, welche mit Diuretika behandelt wurden, oder bei sonst Volumen-reduzierten Patienten statt (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).

Glykämische Überwachung: Bei Diabetikern kann es während der Therapie mit Fluoxifar zu Hypoglykaemie, nach Absetzen des Antidepressivurns zu Hyperglykaemie kommen. Aus diesem Grund ist bei Diabetikern, die mit Fluoxifar behandelt werden, an eine eventuelle Dosisanpassung des Insulins und/oder des oralen Antidiabetikums zu denken.
Bis zum Einsetzen der antidepressiven Wirkung (1-3 Wochen) sind die Patienten ausreichend zu beobachten, insbesondere auf das Auftreten von manischen Symptomen.
Bei Studien mit Fluoxetin traten bei 0,1% der Patienten mit Depressionen und bei 0,7% aller Patienten hypomanische oder manische Zustände auf.
Die Möglichkeit eines Selbstmordversuches ist ein der Depression inhärentes Risiko, das bis zu einer signifikanten Remission bestehen bleibt. Bei grosser Suizidgefahr sollte mit der Einführung der Fluoxetinbehandlung eine besondere Beaufsichtigung dieser Patienten einhergehen. Um das Risiko einer Überdosis zu verringern, sollte eine möglichst geringe, aber patientengerechte Kapselmenge verschrieben werden.
Wegen der langen Eliminationshalbwertszeiten der Muttersubstanz und ihrer Metabolite spiegeln sich Dosisänderungen in den ersten Wochen nicht vollständig im Plasma wider, was die Endtitration einer evtl. zu verabreichenden Dosis und den evtl. Abbruch der Therapie beeinträchtigt (siehe «Pharmakokinetik»). Die gleichen Überlegungen gelten auch für das mögliche Auftreten von Interaktionen.
Bei gleichzeitiger Therapie mit ZNS-wirksamen Substanzen ist Vorsicht bei der Dosierung geboten, da eine gegenseitige Wirkungsverstärkung auftreten kann (dazu siehe unter «Interaktionen»).
Da Fluoxetin stark an Plasmaproteine gebunden wird, kann die Gabe von Fluoxetin bei Patienten, die bereits ein anderes, ebenfalls stark an Plasmaproteine gebundenes Medikament (z.B. orale Antikoagulantien, Digitoxin) einnehmen, zu einer Abweichung der Plasmakonzentrationen führen, die wiederum unerwünschte Reaktionen verursachen können.

Vigilität/Reaktionsbereitschaft: Beim Bedienen von Maschinen und beim Führen von Kraftfahrzeugen ist nach bisher vorliegenden Untersuchungen keine Beeinträchtigung durch Fluoxetin aufgetreten. Dennoch empfiehlt es sich, die individuelle Reaktion sorgfältig zu beobachten.

Physische und psychische Abhängigkeit: Wie bei der Verabreichung anderer ZNS-wirksamer Medikamente sollten Ärzte bei Ihren Patienten sorgfältig die Möglichkeit einer allfälligen Vorgeschichte von Medikamentenabhängigkeit abklären, solche Patienten überwachen und sie betreffend Zeichen eines allfälligen Missbrauchs von Fluoxifar (z.B. Entwicklung einer Toleranz, Dosiserhöhung, übermässige Nachfrage nach dem Medikament) beobachten.

Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschaftkategorie C.

Schwangerschaft: Experimentelle Tierstudien geben keine Hinweise auf direkt oder indirekt schädliche Effekte mit Bezug auf die Entwicklung des Embryo oder Foetus oder den Verlauf während Trächtigkeit resp. Schwangerschaft. Allerdings trat in Rattenstudien, in Analogie zu anderen Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI), eine Erhöhung der Anzahl der Totgeburten, eine Erniedrigung des Geburtsgewichts und eine Erhöhung der neonatalen Mortalität auf. Die klinische Bedeutung dieser Befunde ist unbekannt.
Da Tierfortpflanzungsversuche nicht immer menschliche Reaktion vorhersagen können, sollte dieses Medikament in der Schwangerschaft nur bei klarer Indikation verwendet werden.
Fluoxetin wurde in 8 prospektiven wovon 6 kontrollierte und in 1 reprospektiven Studie bei schwangeren Frauen untersucht.
In diesen Studien wurde keine Teratogenität und auch keine Erhöhung der spontanen Abortrate gefunden. Veränderung bei der Frühgeborenenrate, von Geburtsgewicht und neonatale Komplikationen wurden in einer Studie beschrieben, erreichten jedoch keine statistische bzw. klinische Signifikanz und sind mit den Resultaten aus den anderen Studien nicht konsistent.
Bei 796 Schwangerschaften mit Fluoxetin-Exposition ergab sich kein Hinweis auf ein erhöhtes Risiko bzw. Abnormalitätsmuster.

Stillzeit: Fluoxetin wird in menschliche Milch ausgeschieden; deshalb wird Fluoxetin für stillende Frauen nicht empfohlen.

Wehen und Niederkunft: Der Effekt von Fluoxetin auf Wehen und Entbindung beim Menschen ist nicht bekannt.

Unerwünschte Wirkungen

Für Fluoxetin wurden folgende unerwünschten Wirkungen beobachtet. Angaben: >5%: % Wirkstoff versus (v) % Placebo, 5-0,1%: gelegentlich, <0,1%: selten.

Nervensystem
Schläfrigkeit (16% v 7,4%), Kopfschmerzen (20,3% v 15,4%), Nervosität (14,9% v 8,5%), Schlaflosigkeit (13,8% v 7,1%), ungewöhnliche Bewegungen/Tremor (12,1% v 2,7%), Angst und verwandte Symptome (26% v 19,4%), Schwindel (5,7% v 3,3%).
Gelegentlich: ungewöhnliche Träume, Konzentrations- und Denkstörungen, Depersonalisation, epileptische Manifestationen.
Selten: manische/hypomanische Reaktion, Psychose, Halluzinationen, Agitiertheit, Koma, Depressionen.
Selten trat im Zusammenhang mit Hyponatriämie, Hirnoedem auf (Symptome: Verwirrheit, Bewusstseinstörungen, Krampfanfälle).

Verdauungssystem
Nausea (21,1% v 10,1%), Mundtrockenheit (9,5% v 6,0%), Dyspepsie (6,4% v 4,3%), Diarrhöe (12,3% v 7,0%), Anorexie (10,8% v 3,5%). Gelegentlich: Erbrechen; selten: Dysphagie; sehr selten: Hepatitis, Pankreatitis.

Gesamtkörper
Gelegentlich: Asthenie, Frösteln; selten: Lichtempfindlichkeitsreaktion, Serumkrankheitähnliche Reaktion.
Anaphylaktische Reaktionen und Serotonin-Syndrom (mit MAOI's) (vgl. «Vorsichtsmassnahmen»).

Kardiovaskuläres System
Gelegentlich: Vasodilatation, hyper- und hypotensive Kreislaufdysregulationen, Synkopen, Angina Pectoris, Myokardinfarkt, Tachykardie (siehe «Überdosierung»), zerebrale Durchblutungsstörungen; selten: Reizleitungs- bzw. Reizbildungsstörungen des Herzens, Thrombophlebitis.

Endokrines System
Ungewöhnliche Sekretion von ADH (vgl. Labordaten weiter unten), Hypoglykämie (vgl. «Vorsichtsmassnahmen»).

Blut- und Lymphsystem
Selten: Thrombozytopenie, Leukopenie, Pancytopenie, gelegentlich: Ekchymosen.

Atmungssystem
Gelegentlich: Gähnen.

Haut und Hautanhänge
Starkes Schwitzen (8,4% v 3,8%), gelegentlich: Exantheme (4%), die sehr selten von systemischen Begleiterscheinungen wie Gelenksbeschwerden, Adenopathie und Fieber begleitet sein können.
Pruritus, Urtikaria; selten: Alopezie.
Systemische Symptome, die wahrscheinlich auf eine Vaskulitis zurückzuführen sind, wurden sehr selten bei Patienten mit Hautausschlägen berichtet; in diesem Zusammenhang wurden Todesfälle gemeldet.
Ob diese systemischen Nebenwirkungen und die Hautausschläge eine gemeinsam zugrundeliegende Ursache haben oder verschiedener Pathogenese sind, ist nicht bekannt. Immunbiologische Zusammenhänge konnten bisher nicht gefunden werden.
Nekrolysis epidermica. Vereinzelt wurden Fälle von exfoliativer Dermatitis in zeitlichem Zusammenhang mit Fluoxetin-Gabe berichtet.

Sinnesorgane
Gelegentlich: Sehstörungen, Mydriasis, Geschmackstörungen.

Urogenitalsystem
Gelegentlich: abnorme Ejakulation, Impotenz, Libidoverminderung, Anorgasmie, Pollakisurie, selten: Priapismus/verlängerte Erektion, Hyperprolaktinämie (Amenorrhoe, Brustvergrösserung, etc.).
Es ist jedoch zu bedenken, dass viele der oben genannten Nebenwirkungen auch Symptome der Grundkrankheit sind und in gewissem Ausmass auch unter Placebo aufgetreten sind.
Vereinzelt wurde über Bewegungsstörungen (Akathisie, Ataxie, buccoglossales Syndrom, Dyskinesie, Dystonie, extrapyramidales Syndrom, Myoklonus, Tremor) berichtet.
In 13% der Fälle (Placebo 4%) in kontrollierten Studien kam es unter Fluoxetin zu einem Gewichtsverlust von 5% oder mehr.

Labordaten: Bei Patienten, die Fluoxetin oder Placebo erhielten, wurden in klinischen Studien selten abnorme Leberfunktionstests, Hyponatriämie und Hypokaliämie gesehen.
Die Hyponatriämie schien nach entsprechender Behandlung und nach Absetzen von Fluoxifar reversibel. Einige Fälle waren vermutlich verursacht durch das Syndrom der inadäquaten Sekretion des antidiuretischen Hormons. Die meisten der gemeldeten Fälle waren ältere Patienten und Patienten, welche Diuretika und andere Medikamente einnahmen.

Interaktionen

MAO-Hemmer
Die gemeinsame Verwendung von Fluoxetin und MAO-Hemmern muss vermieden werden. Bei gemeinsamer Gabe von Fluoxetin und MAO-Hemmern oder serotonergen Antidepressiva wie Clomipramin wurde über schwerwiegende Reaktionen berichtet. Die Symptomatik (Serotonin-Syndrom) äussert sich u.a. in Hyperthermie, Muskelhypertonie, Myoklonien, autonomer Dysfunktion (Kreislaufinstabilität) und Bewusstseinsstörungen.
Aufgrund von Erfahrungen bei der gleichzeitigen Anwendung von MAO-Hemmern und trizyklischen Antidepressiva sollte mindestens ein Zeitraum von 14 Tagen zwischen dem Absetzen von MAO-Hemmern und dem Beginn der Fluoxifar-Therapie verstreichen.
Da Fluoxetin und sein aktiver Metabolit eine lange Halbwertszeit aufweisen, sollte zumindest ein Abstand von 5 Wochen (ca. 5 Halbwertszeiten von Norfluoxetin) zwischen dem Absetzen von Fluoxetin und dem Beginn der Therapie mit MAO-Hemmern eingehalten werden. Die Verabreichung von MAO-Hemmern innerhalb von 5 Wochen nach dem Absetzen von Fluoxetin kann das Risiko von schweren Nebenwirkungen erhöhen. Todesfälle wurden berichtet, nachdem MAO-Hemmer kurzfristig nach dem Absetzen von Fluoxetin eingenommen wurden. Falls Fluoxetin chronisch und/oder in hoher Dosierung verschrieben wird, sollte ein längerer Intervall in Betracht gezogen werden.

L-Tryptophan und L-5 Hydroxytryptophan
Eine gleichzeitige Gabe von L-Tryptophan soll nicht erfolgen.
Über die gleichzeitige Verwendung von Fluoxetin und L-5-Hydroxytryptophan liegen keine Erfahrungen vor, auch über die Kombination mit anderen Serotoninwiederaufnahme-Hemmern liegen keine Erfahrungen vor.
Von der gleichzeitigen Verabreichung wird daher abgeraten.

Zentraldämpfende Pharmaka
Zentraldämpfende Pharmaka können durch Fluoxetin in ihrer Wirkung verstärkt werden. Des weiteren kann es zu einer Erhöhung des Plasmaspiegels anderer Antidepressiva bei Kombination mit Fluoxetin kommen.

Lithium
Fluoxetin kann den Lithium-Spiegel erhöhen; er sollte daher häufiger kontrolliert werden, wenn beide Substanzen gleichzeitig verabreicht werden.

Interaktionen mit Medikamenten, welche über Cytochrom P450IID6 metabolisiert werden
Da Fluoxetin das Potential hat, das Cytochrom P450IID6 Isoenzym zu inhibieren, sollte eine gleichzeitige bzw. eine innerhalb 5 Wochen nach einer Fluoxetin-Therapie erfolgende Medikation, welche vor allem durch das Enzym P450IID6 metabolisiert wird (z.B. Imipramin, Desipramin, Risperidon, Venlafaxine, Haloperidol, Clozapin, Flecainid, Propafenon), insbesondere jene mit schmalem therapeutischem Index, einschleichend eingeleitet werden, oder es sollte eine niedrigere Dosierung gewählt werden.

Medikamente metabolisiert durch CYP3A4 oder CYP2C
Es wurden Änderungen des Blutspiegels von Alprazolam, Carbamazepin, Diazepam oder Phenytoin und in einigen Fällen Symptome von Toxizität beobachtet. Vorsichtigere Titrationsverläufe für das mitverschriebene Produkt und Überwachung des klinischen Status sollte in Betracht gezogen werden.

Warfarin und andere orale Antikoagulantien
Über geänderte anti-koagulierende Effekte (Laborwerte und/oder klinische Zeichen und Symptome) ohne klares Erscheinungsbild aber mit erhöhter Blutung wurde selten berichtet, wenn Fluoxetin zusammen mit Warfarin verabreicht wurde. Patienten, welche gleichzeitig Warfarin erhalten, sollten sorgfältig auf Koagulation überwacht werden, wenn eine Behandlung mit Fluoxetin begonnen oder beendet wird.

Proteinbindung
Da Fluoxetin stark an Plasmaprotein gebunden wird, kann die Einnahme von Fluoxetin zusätzlich zu einem anderen Medikament, welches stark an Protein gebunden wird, die Plasmakonzentration jedes einzelnen dieser Medikamente ändern.
In einigen Fällen sind Interaktionen mit Digoxin beschrieben worden. Bei gleichzeitiger Verbreichung von Fluoxetin mit Digoxin empfiehlt es sich deshalb, den Digoxin-Spiegel zu überprüfen.

Alkohol
Obwohl es in speziellen Untersuchungen zu keiner Verstärkung der Alkoholwirkung durch Fluoxetin gekommen ist, sollte während der Behandlung kein Alkohol eingenommen werden.

Elektrokonvulsive Therapie (ECT)
Es gab Berichte von verlängerten epileptischen Anfällen bei Patienten auf ECT Behandlung unter Fluoxetin.

Eliminationshalbwertszeit
Die langen Eliminationshalbwertszeiten von Fluoxetin und seines Hauptmetaboliten, Norfluoxetin können potentiell nach Absetzen von Fluoxetin Auswirkungen haben, wenn Medikamente verschrieben werden, welche Wechselwirkungen mit einer der Substanzen haben.
Barbiturate, andere Beruhigungs- und Schlafmittel und Thiazid-Diuretika, Blutdruck- und Schmerzmittel, Schilddrüsenhormone, Antihistaminika, Antibiotika, Cimetidin und andere magensäurehemmende Präparate: bisher wurden keine Wechselwirkungen beobachtet.

Überdosierung

In einem Fall von extremer Ueberdosierung (3000 mg) wurden 2 kurze generalisierte Konvulsionen beobachtet. Sonst bestand das klinische Bild überwiegend aus Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Tachykardie, Akkommodationsstörungen, Erregung, Unruhe und Hypomanie.
Primäre Detoxikation am Tag der Einnahme durch Magenspülung bzw. Gabe von Aktivkohle gemeinsam mit Sorbitol erscheint sinnvoll, während forcierte Diurese, Dialyse oder Hämoperfusion wegen des grossen Verteilungsvolumens wahrscheinlich wenig effektiv sind.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Bei Raumtemperatur (15-25°C) in der Originalpackung lagern.
Das Medikament darf bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Verfalldatum verwendet werden.

IKS-Nummern

54493.

Stand der Information

Dezember 1999.
RL88

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