PharmakokinetikDie Pharmakokinetik von Entacapon unterliegt grossen intra- und inter-individuellen Schwankungen.
Absorption
Die maximale Plasmakonzentration (Cmax) wird in der Regel ca. 30-60 min nach Einnahme einer Filmtablette Comtan zu 200 mg Entacapon erreicht.
Die Substanz unterliegt einem sehr starken First-Pass-Metabolismus. Die Bioverfügbarkeit von Entacapon nach oraler Gabe beträgt 35%. Die Resorption von Entacapon wird durch die Nahrungsaufnahme nicht wesentlich beeinflusst.
Entacapon kann ebenso wie Levodopa im Magen-Darm-Trakt Chelatkomplexe mit Eisen bilden (s. «Interaktionen»).
Distribution
Nach der Resorption aus dem Magen-Darm-Trakt verteilt sich Entacapon rasch im peripheren Gewebe mit einem Verteilungsvolumen von 20 Litern im Steady State (Vdss).
Entacapon wird zu 98% an Plasmaproteine, vor allem Albumin, gebunden. Im menschlichen Plasma beträgt im therapeutischen Konzentrationsbereich der ungebundene Anteil ca. 2%. Obwohl Entacapon stark an Proteine gebunden wird, haben in-vitro-Studien keine signifikante Verdrängung anderer stark gebundener Medikamente (z.B. Warfarin, Salicylsäure oder Phenylbutazon) gezeigt. Ebenso wurde Entacapon von keiner dieser Substanzen in therapeutischen oder höheren Konzentrationen in signifikantem Ausmass verdrängt. Da Entacapon an der gleichen Stelle wie Ibuprofen, Naproxen und Diazepam an Albumin gebunden wird, könnte Entacapon bei hohen Dosen dieser Substanzen aus der Bindung verdrängt werden (s. «Interaktionen»).
Metabolismus
Eine geringe Menge des (E)-Isomers von Entacapon wird in sein (Z)-Isomer umgewandelt. Auf das (E)-Isomer entfallen 95% des AUC-Wertes von Entacapon, auf das (Z)-Isomer und Spuren anderer Metaboliten die übrigen 5%.
Daten aus in-vitro Studien mit menschlichen Lebermikrosomen zeigen, dass Entacapon das Cytochrom P450 2C9 hemmt (IC50 ~ 4 µM). Entacapon zeigte eine geringe oder keine Hemmung anderer P450 Isoenzyme (CYP1A2, CYP2A6, CYP2D6, CYP2E1, CYP3A und CYP2C19) (s. «Interaktionen»).
Elimination
Etwa 92% einer Entacapon-Dosis werden in der Beta-Phase mit einer kurzen Halbwertszeit von 30 min eliminiert. Die Gesamt-Clearance von Entacapon beträgt ca. 800 ml/min.
Die Elimination von Entacapon erfolgt hauptsächlich nicht-renal auf metabolischem Weg. Schätzungsweise 80-90% der Dosis werden mit den Faeces ausgeschieden, obwohl dieser Wert beim Menschen nicht bestätigt ist. Etwa 10-20% werden mit dem Urin ausgeschieden. Im Urin werden lediglich Spuren von unverändertem Entacapon gefunden. Die Hauptmenge der im Urin ausgeschiedenen Substanz (95%) ist mit Glucuronsäure konjugiert. Nur 1% der im Urin gefundenen Metaboliten wurden durch Oxidation gebildet.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Leberfunktionsstörungen
Bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Leberinsuffizienz (Child-Pugh Klassen A und B) ist der Metabolismus von Entacapon verlangsamt, wodurch es in der Resorptions- und in der Eliminationsphase zu erhöhten Plasmaspiegeln von Entacapon kommt. Comtan ist in allen Fällen von Leberinsuffizienz kontraindiziert (s. «Kontraindikationen»).
Nierenfunktionsstörungen
Eine Niereninsuffizienz beeinflusst die Pharmakokinetik von Entacapon nicht und erfordert daher keine Dosisanpassung.
Dialysepatienten: Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass bei Dialysepatienten eine Verlängerung des Dosierungsintervalls erforderlich ist.
Ältere Patienten
Die Pharmakokinetik von Entacapon bei jungen und älteren Erwachsenen ist vergleichbar.
Kinder und Jugendliche
Entacapon wurde bisher nicht bei Patienten unter 18 Jahren geprüft.
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