Unerwünschte WirkungenDie Sicherheit von Zenapax wurde in vier klinischen Studien untersucht. Drei davon waren randomisierte kontrollierte Studien, in denen 629 Patienten eine Spenderniere erhielten. 336 davon erhielten Zenapax und 293 Placebo.
Das Nebenwirkungsprofil von Zenapax wurde im Vergleich zu Placebo bei Patienten untersucht, die gleichzeitig eine immunsuppressive Behandlung mit Ciclosporin und Corticosteroiden allein oder zusätzlich mit Azathioprin oder mit Mycophenolat-Mofetil erhielten.
Zenapax wies keine im Zusammenhang mit dem Wirkstoff stehenden zusätzlichen Nebenwirkungen auf. Im Vergleich zu Placebo erhöhte Zenapax das Nebenwirkungsprofil des parallel verabreichten immunsuppressiven Behandlungsregimes nicht. Die Nebenwirkungen, über die berichtet wurde, standen in Zusammenhang mit der Transplantation und den gleichzeitig verabreichten Immunsuppressiva. Informationen über die arzneimittelbedingten Nebenwirkungen finden sich in den jeweiligen Produktinformationen von Ciclosporin, den Corticosteroiden, Azathioprin und Mycophenolat-Mofetil.
In der mit Placebo behandelten Gruppe wurden unerwünschte Wirkungen bei 95% der Patienten beobachtet, während dies in der Gruppe unter Zenapax bei 96% der Patienten der Fall war. Der Anteil an Patienten, der aufgrund der Nebenwirkung vorzeitig mit der Therapie abbrach, betrug unter Placebo 8,5% respektive 8,6% unter Zenapax.
Schwerwiegende unerwünschte Nebenwirkungen wurden in der mit Placebo behandelten Gruppe von 44,4% und der mit Zenapax behandelten Gruppe von 39,9% angegeben. Über Todesfälle, die in den ersten 6 Monaten nach der Transplantation auftraten, wurde bei 3,4% der mit Placebo behandelten Patienten und bei 0,6% der mit Zenapax behandelten Patienten berichtet. Nach 12 Monaten betrug die Sterblichkeit in der Placebo-Gruppe 4,4% und in der mit Zenapax behandelten Gruppe 1,5%.
Am häufigsten wurden als Nebenwirkung gastrointestinale Beschwerden beobachtet, die in beiden Behandlungsgruppen mit gleicher Häufigkeit auftraten (Zenapax 67%, Placebo 68%). In einer kleineren klinischen Studie wurde unter der Kombination von Mycophenolat-Mofetil und Daclizumab keine Häufung von LPD im Vergleich zu Mycophenolat-Mofetil alleine beobachtet, wobei alle Patienten ausserdem mit Ciclosporin und Steroiden behandelt wurden.
Nach der Verabreichung von Zenapax wurde kein Zytokin-Freisetzungs-Syndrom beobachtet. Die folgende Tabelle gibt die Anzahl der Patienten mit unerwünschten Ereignissen während der ersten drei Monate nach der Transplantation wieder (es werden ausschliesslich unerwünschte Ereignisse, die mit einer Häufigkeit von Â≥5% in jeder Patientengruppe auftraten, aufgeführt).
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Körpersystem und Placebo HAT*
unerwünschtes Ereignis (N= 293) (N= 336)
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Störungen im Blut-
und Lymphsystem 8 8
Lymphozele 7 7
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Blutplättchen-, Blutungs-
und Gerinnungsstörungen 11 8
Blutungen 11 7
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Metabolische Störungen 50 45
Ödeme der Extremitäten 30 28
Ödeme 18 16
Hyperhydratation 6 3
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Psychiatrische Störungen 29 25
Schlaflosigkeit 14 13
Müdigkeit 10 7
Angst 6 2
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Störungen im zentralen
und peripheren Nerven-
system 41 46
Tremor 16 19
Kopfschmerzen 15 16
Schwindel 4 5
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Störungen im autonomen
Nervensystem 36 38
Hypertonie 21 25
Hypotonie 10 9
Verstärkte Hypertonie 7 7
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Störungen von Herzfrequenz
und -rhythmus 12 11
Tachykardie 7 7
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Störungen im Bereich
extrakardialer Blut-
gefässe 10 12
Thrombose 4 5
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Atemwegsstörungen 37 35
Dyspnoe 15 12
Lungenödem 4 6
Husten 5 5
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Störungen im Verdauungs-
trakt 68 67
Verstopfung 38 35
Übelkeit 26 27
Diarrhö 16 15
Erbrechen 14 15
Bauchschmerzen 13 10
Sodbrennen 10 8
Dyspepsie 5 7
Abdominelles Spannungs-
gefühl 4 6
Nicht nahrungsbedingte
Oberbauchschmerzen 4 5
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Störungen im Bereich
der Haut und Haut-
anhangsgebilde 28 32
Beeinträchtigte
Wundheilung ohne
Infektion 10 12
Akne 7 9
Pruritus 6 9
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Musculoskeletale Störungen 26 26
Musculoskeletale Schmerzen 12 13
Rückenschmerzen 8 7
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Störungen im Urogenital-
trakt 45 39
Oligurie 11 10
Dysurie 12 6
Nierentubulusnekrose 7 7
Nierenschädigung 8 5
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Störungen im Bereich
des Applikationsortes 5 5
Irritationen an der
Einstichstelle 5 5
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Störungen im Körper
allgemein 40 37
Posttraumatischer Schmerz 20 21
Brustschmerzen 9 9
Fieber 10 5
Schmerzen 8 7
Schüttelfrost 15 3
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* HAT = humanisiertes anti-Tac.
Infektionen: Über infektiöse Episoden, einschliesslich viraler Infektionen, Pilzinfektionen, Bakteriämien, Sepsis und Pneumonien wurde bei mit Placebo behandelten nicht häufiger berichtet als bei mit Zenapax behandelten Patienten. Die Art der beobachteten Infektionen war in beiden Gruppen vergleichbar. Bei 16% der Patienten in der Placebo-Gruppe und bei 13% der Patienten in der mit Zenapax behandelten Gruppe trat eine Cytomegalievirus-Infektion auf. Eine Ausnahme bildeten Zellulitis und Wundinfektionen, die bei 4,1% bei den mit Placebo und bei 8,4% bei mit Zenapax behandelten Patienten auftraten. Ein Jahr nach der Transplantation waren 7 Placebo- und nur 1 Zenapax-Patient an einer Infektion verstorben.
Die Patienten von zwei der drei randomisierten, kontrollierten klinischen Studien wurden für die Dauer von 3 Jahren nachbeobachtet. 3 Jahre nach der Transplantation waren 8 Patienten aus der Placebo-Gruppe und 4 von den mit Zenapax behandelten Patienten an einer Infektion gestorben. In einer randomisierten, kontrollierten klinischen Studie wurde bei Patienten nach einer Herztransplantation Zenapax und Placebo jeweils in Kombination mit Mycophenolat-Mofetil (CellCept® 1,5 mg bid), Ciclosporin und Corticosteroiden verglichen. Bei den Patienten, die Zenapax erhielten, gab es mehr infektionsbedingte Todesfälle zu verzeichnen. 1 Jahr nach der Transplantation waren 14 der 216 Patienten (6,5%) unter Zenapax und 4 der 207 (1,9%) Placebo-Patienten an einer Infektion gestorben. Dies entspricht einem Unterschied von 4,6% (95%-Vertrauensbereich: 0,3%,
8,8%). Eine Therapie mit polyklonalen Antilymphozytenantikörpern (OKT3, ATG, ATGAM) gelangte bei den Patienten, die Zenapax erhielten, insgesamt ähnlich häufig zur Anwendung wie bei den Patienten in der Placebo-Gruppe, nämlich bei 18,5% bzw. 17,9%. Von den 40 Patienten, die Zenapax und eine Antilymphozytentherapie erhielten, starben jedoch 8 (20%), während es bei den 37 Patienten, die Placebo und eine Antilymphozytentherapie bekamen, nur 2 (5,4%) waren. Maligne Erkrankungen: Ein Jahr nach der Behandlung betrug die Häufigkeit maligner Neoplasien 2,7% in der Placebo-Gruppe verglichen mit 1,5% in der Zenapax-Gruppe. Die Patienten von zwei der drei randomisierten, kontrollierten klinischen Studien wurden für die Dauer von 3 Jahren nachbeobachtet. Nach 3 Jahren betrug die Häufigkeit maligner Erkrankungen in diesen 2 Studien insgesamt 7,8% in der Placebo-Gruppe und 6,4% in der Zenapax Gruppe. Die zusätzliche Gabe von Zenapax erhöhte die Zahl von Posttransplantationslymphomen, die mit einer Häufigkeit von <1% in beiden Gruppen (Placebo und Zenapax) auftraten, bis 3 Jahre nach Transplantation nicht. Hyperglykämie: Mit Ausnahme des Nüchternblutzuckerwertes wurden zwischen der Placebo- und der Zenapax-Gruppe keine Unterschiede hinsichtlich abnormer hämatologischer oder chemischer Laborwerte beobachtet. Der Nüchternblutzuckerwert wurde bei einer kleinen Zahl mit Placebo bzw. mit Zenapax behandelter Patienten gemessen. 16% (10 von 64 Patienten) der mit Placebo und 32% (28 von 88 Patienten) der mit Zenapax behandelten Patienten hatten erhöhte
Nüchternblutzuckerwerte. Die meisten dieser hohen Werte traten entweder am ersten Tag nach der Transplantation auf, wenn die Patienten hohe Dosen an Corticosteroiden erhielten, oder bei Patienten mit Diabetes.
Kinder: Es konnte gezeigt werden, dass das Nebenwirkungsprofil von Zenapax bei Kindern vergleichbar mit dem bei Erwachsenen ist. Die folgenden unerwünschten Ereignisse traten jedoch bei Kindern häufiger auf: Diarrhö (41%), postoperative Schmerzen (38%), Fieber (33%), Erbrechen (33%), Bluthochdruck (28%), Pruritus (21%) sowie Infektionen der oberen Atemwege (20%) und der Harnwege (18%).
Verglichen mit Placebo erhöhte Zenapax nicht die Toxizität der verabreichten
Immunsuppressivmedikation, welche Ciclosporine und Corticosteroide alleine oder in Kombination mit Azathioprinen oder Mycophenolat-Mofetil enthielt.
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