ÜberdosierungChronische Überdosierung
Eine chronische Überdosierung, z.B. durch täglich 2 mg Fluorid während der gesamten Zahnschmelzverkalkungsphase manifestiert sich vorwiegend durch Flecken auf den Zähnen.
Akute Überdosierung
Symptome einer akuten Überdosierung wurden bei Erwachsenen Patienten beobachtet, die mehr als 250 mg Natriumfluorid, d.h. ca. 100 ml (5 Fläschchen) Fluocaril Tropfenlösung eingenommen hatten. Die Letaldosis beim Erwachsenen beträgt ca. 5 g. Beim Kind kann eine Dosis von 500 mg, d.h. ca. 200 ml (10 Fläschchen) zum Tod führen.
Die zuerst auftretenden Symptome sind diejenigen der gastrointestinalen Unverträglichkeit: erhöhter Speichelfluss, Übelkeit, Magenschmerzen, Erbrechen und Durchfall. In ihrer Folge können Muskelschwäche, klonische Krämpfe, sowie Atem-, Herz- und Niereninsuffizienz auftreten. Der Tod kann innerhalb von 2 bis 4 Stunden eintreten.
Behandlung
Falls weniger als 5,0 mg Fluorion pro kg Körpergewicht eingenommen wurden, d.h. weniger als 40 ml (2 Fläschchen) Fluocaril Tropfenlösung für ein Kind mit einem KG von 10 kg: zur Linderung der gastrointestinalen Beschwerden Calcium (Milch) oral verabreichen und einige Stunden lang überwachen.
Falls mehr als 5,0 mg Fluorion pro kg Körpergewicht, d.h. mehr als 40 ml (2 Fläschchen) Fluocaril Tropfenlösung von einem 10 kg schweren Kind eingenommen wurden: Erbrechen herbeiführen, Calcium oral in beliebiger Form (z.B. Milch, 5%iges Calciumglukonat oder Calciumlaktatlösung) verabreichen; während einiger Stunden in einer dafür eingerichteten Abteilung überwachen.
Bei Einnahme von mehr als 15 mg/kg KG, d.h. mehr als 120 ml (6 Fläschchen) Fluocaril Tropfenlösung durch ein 10 kg schweres Kind: Einweisen in Notfallstation, damit eine Magenspülung mit einer basischen Calciumhydroxid-Lösung oder einer 1%igen Calciumchlorid-Lösung oder einer anderen Calciumsalzlösung durchgeführt werden kann. Die Verabreichung von Aluminiumhydroxid nach der Magenspülung kann dazu beitragen, die Fluoridresorption zu verringern. Herzmonitoring einleiten (auf Zuspitzung der T-Welle und Verlängerung der QT-Strecke achten!). Die intravenöse Injektion von 10 ml einer 10%igen Calciumglukonat-Lösung kann sich zur Bekämpfung der klonischen Krämpfe als nützlich erweisen und bei Bedarf alle 4 bis 6 Stunden wiederholt werden. Zur Behandlung der Magenkolik kann bei Bedarf Morphin oder Pethidin Injiziert werden. Je nach Verlauf wird man den Blutkreislauf durch geeignete Infusion aufrechterhalten und eine Beatmung, bzw. eine Hämodialyse einleiten. Jede Spur von Erbrochenem, von Fekalien oder Harn muss unverzüglich entfernt werden, um äusserliche Verbrennungen zu vermeiden.
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