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Information for professionals for Nocutil:Gebro Pharma AG
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Zusammensetzung

Wirkstoffe
Desmopressinacetat
Hilfsstoffe
Nasenspray, Lösung: Benzalkonii chloridum 0.1 mg / ml, Natrii chlordium, Acidum malicum, Natrii hydroxidum, Aqua.
Tabletten: Lactosum monohydricum 60 mg / 0.1 mg Tablette, 120 mg / 0.2 mg Tablette, Solani Amylum, Povidonum, Mangesii stearas, Silica colloidalis anhydrica.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Diabetes insipidus centralis, Polyurie, Polydipsie nach Hypophysektomie bzw. Operationen im Hypophysenbereich.
Enuresis nocturna im Alter ab 5 Jahren, bei normaler Konzentrationsfähigkeit der Niere, nach Versagen üblicher Massnahmen, nur bei Patienten mit normalem Blutdruck und Ausschluss einer organischen Ursache zur Kurzzeitbehandlung.
Die nasale Form von Nocutil darf für die Behandlung der Enuresis nocturna nicht verwendet werden.
Nur Nasenspray: Untersuchung der Konzentrationsfähigkeit der Nieren (Diagnostik des Diabetes insipidus).

Dosierung/Anwendung

Diabetes insipidus centralis, Polyurie, Polydipsie nach Hypophysektomie bzw. Operationen im Hypophysenbereich
Zu Beginn der Behandlung muss die optimale Dosierung vom Arzt individuell durch Bestimmung der Harnmenge und Harnosmolalität ermittelt werden. Die Therapie sollte sich an zwei Parametern ausrichten: einer adäquaten Schlafdauer und einer ausgewogenen Wasserbilanz.
Bei Anzeichen von Wasserretention / Hyponatriämie muss die Behandlung unterbrochen und die Dosierung angepasst werden.
Intranasale Anwendung
Nocutil Nasenspray sollte nur bei Patienten angewendet werden, für die orale Darreichungsformen nicht geeignet sind.
Erwachsene: Tagesdosis 10–40 µg Desmopressinacetat, entsprechend 1–4 Sprühstösse Nasenspray, verteilt auf 1-2 Einzeldosen.
Jugendliche und Kinder ab 1 Jahr: Tagesdosis 5–20 µg, entsprechend 1-2 Sprühstössen Nasenspray, verteilt auf 1-2 Einzeldosen. Nocutil Nasenspray ist für die Behandlung von Kindern, welche eine Dosis < 10 µg benötigen, ungeeignet, da Dosierungen unter 10 µg nicht mit dem Nasenspray verabreicht werden können.
Säuglinge: Nocutil Nasenspray soll bei Säuglingen nicht zur Therapie angewendet werden.
Perorale Anwendung
Erwachsene, Jugendliche und Kinder ab 1 Jahr: Initial 0,1 mg Desmopressinacetat 3× täglich. Die Dosierung wird dem Ansprechen des Patienten individuell angepasst. Die mittlere Tagesdosis liegt zwischen 0,2–1,2 mg. Die Mehrzahl der Patienten ist mit 3× täglich 0,1–0,2 mg optimal eingestellt.
Enuresis Nocturna
Die effektive therapeutische Dosis ist individuell verschieden und wird entsprechend der Reaktion angepasst.
Kinder ab 5 Jahren, Jugendliche und Erwachsene
Perorale Anwendung: Initial 0,2 mg Desmopressinacetat. Bei Bedarf kann die Dosis schrittweise bis auf 0,4 mg erhöht werden.
Es ist ein Behandlungszeitraum von bis zu 3 Monaten vorgesehen. Die Notwendigkeit für eine weitere Behandlung sollte nach einer Unterbrechung der Einnahme von mindestens 1 Woche überprüft werden.
Bei Anzeichen von Wasserretention/Hyponatriämie muss die Behandlung unterbrochen und die Dosierung angepasst werden.
Untersuchung der Konzentrationsfähigkeit der Nieren
Die Untersuchung der Konzentrationsfähigkeit der Nieren mit Nocutil bei Kleinkindern unter 1 Jahr sollte nur unter Klinik-Bedingungen durchgeführt werden.
Der Kurztest wird vorzugsweise morgens durchgeführt. Die Trinkmenge sollte während der ersten 12 Stunden nach der Applikation eingeschränkt werden. Kinder unter 5 Jahren und Patienten mit Herzerkrankungen oder Hochdruck sollten die Flüssigkeitsaufnahme auf die Hälfte reduzieren.
Vor Testbeginn sollte die Osmolalität des Urins bestimmt werden. Nach der Desmopressin-Gabe werden 2 Urinproben genommen (vorzugsweise nach etwa 2 und 4 Stunden). Innerhalb der ersten Stunde sollte Urin abgenommen und verworfen werden. In den beiden Urinproben wird die Osmolalität ermittelt. Zur Bestimmung der renalen Konzentrationsfähigkeit wird dann der höhere Wert mit dem Ausgangswert vor Testbeginn oder dem alterspezifischen Referenzwert (Erwachsene 800-1000 mOsm/kg) verglichen. Erniedrigte Werte, ein fehlender oder nur geringer Anstieg der Urinosmolalität deuten auf eine eingeschränkte Nierenkonzentrationsfähigkeit hin. Eine durch zentralen Diabetes insipidus bedingte Polyurie liegt vor, wenn die Urinosmolalität deutlich ansteigt und das Urinvolumen deutlich abnimmt.
Spezielle Dosierungsempfehlungen: Pädiatrische Patienten
Nocutil Tabletten sollen bei Säuglingen nicht angwendet werden.
Art der Anwendung
Die Tablette darf an der Zierrille nicht geteilt werden

Kontraindikationen

Desmopressin darf nicht angewendet werden bei:
-primärer oder psychogener Polydipsie;
-Herzinsuffizienz und anderen Erkrankungen, die eine Behandlung mit Diuretika erfordern;
-bei Patienten mit Hyponatriämie;
moderater oder schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance unter 50 ml/min);
-Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion (SIADH);
-schwerem klassischem von-Willebrand-Jürgens-Syndrom (Typ IIb), Patienten mit 5% Faktor VIII-Aktivität, Faktor VIII-Antikörpern;
-Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Bei Enuresis nocturna soll als Vorsichtsmassnahme die Flüssigkeitsaufnahme 1 Stunde vor bis 8 Stunden nach Verabreichung von Nocutil eingeschränkt und auf das Durstlöschen reduziert werden. Eine Behandlung ohne gleichzeitige Reduktion der Flüssigkeitsaufnahme kann zu Wasserretention und/oder Hyponatriämie mit Symptomen wie Kopfschmerzen, Nausea, Erbrechen, Gewichtszunahme und in schweren Fällen zu Hirnödem, Krampfanfällen und Koma führen. Die Sicherheit der Langzeitanwendung bei Enuresis nocturna ist nicht belegt.
Über das Auftreten von Hirnödem und Krampfanfällen wurde wiederholt berichtet bei sonst gesunden Kindern und jungen Erwachsenen, die wegen einer Enuresis nocturna mit Desmopressin behandelt wurden. Dieses Risiko scheint in der ersten Behandlungswoche besonders hoch zu sein.
Ältere Patienten (>65 Jahre) und Patienten mit niedrigen Natriumspiegeln können ein erhöhtes Risiko für eine Hyponatriämie haben.
Die Wirkungsdauer nimmt mit höheren Dosierungen zu, und somit auch das Hyponatriämierisiko. Die Dosierung soll entsprechend von unten nach oben titriert werden.
Desmopressin sollte mit besonderer Vorsicht angewendet werden bei Patienten mit zystischer Fibrose, koronarer Herzkrankheit, Hypertonie, Thromboseneigung, chronischem Nierenleiden, Pre-Eklampsie, erhöhtem intrakraniellen Druck oder mit Störungen des Flüssigkeits- und Elektrolythaushaltes.
Bei Patienten mit Hypertonie und chronischem Nierenleiden können die unter «Unerwünschte Wirkungen» genannten Symptome verstärkt auftreten. Bei sehr jungen und älteren Patienten und beim Bestehen von Risikofaktoren, welche zu einem erhöhten intrakraniellen Druck führen können, muss beim Einsatz von Nocutil sorgfältig darauf geachtet werden, dass keine Wasserretention auftritt.
Die Behandlung mit Desmopressin kann ohne gleichzeitige Einschränkung der Flüssigkeitszufuhr zu einer Wasserretention und Hyponatriämie führen.
Patienten, und im Falle von Kindern deren Eltern, sind darauf aufmerksam zu machen, dass eine übermässige Flüssigkeitsaufnahme zu vermeiden ist und dass bei Erbrechen, Durchfall, systemischen Infektionen und Fieber die Anwendung von Desmopressin solange zu unterbrechen ist, bis sich der Flüssigkeitshaushalt wieder normalisiert hat.
Um das Risiko einer Hyponatriämie bzw. Wasserintoxikation zu vermindern, ist eine Reduktion der Flüssigkeitsaufnahme besonders wichtig bei:
-Einsatz von Arzneimitteln, welche bekanntermassen ein SIADH herbeiführen (trizyklische Antidepressiva, selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, Chlorpromazin, Chlorpropamide und Carbamazepin);
-gleichzeitiger Behandlung mit NSAID's.
Es ist wichtig, während der Behandlung das Körpergewicht zu überwachen.
Bei Patienten im Alter über 65 Jahren soll das Serum-Natrium vor Beginn der Therapie und 3 Tage nach Therapiebeginn oder Dosiserhöhungen bestimmt werden. Beim Auftreten von Kopfschmerzen und/oder Nausea muss die Behandlung abgebrochen werden.
Organische Ursachen für eine Polyurie oder gesteigerte Miktionsrate oder Nykturie wie benigne Prostatahyperplasie (BPH), Harnwegsinfekte, Blasensteine bzw. –tumore, Störungen des Blasensphinkters, Polydipsie oder unzureichend behandelten Diabetes mellitus sollten ausgeschlossen oder entsprechend behandelt werden. Jede Nebennieren- oder Schilddrüseninsuffizienz muss vor Beginn der Desmopressintherapie behandelt werden.
Bei intranasaler Anwendung können Veränderungen oder Erkrankungen der Nasenschleimhaut zu einer veränderten Absorption führen. In diesen Fällen sollte Desmopressin nicht angewendet werden.
Nocutil Nasenspray enthält 10 µg / Sprühstoss (0.1 ml) Benzalkoniumchlorid. Das in Nocutil Nasenspray enthaltene Konservierungsmittel (Benzalkoniumchlorid) kann zu Bronchospasmen führen und insbesondere bei längerer Anwendung, eine Reizung oder Schwellung der Nasenschleimhaut hervorrufen. Besteht ein Verdacht auf eine derartige Reaktion (anhaltend verstopfte Nase), sollte – soweit möglich – ein Arzneimittel zur Anwendung in der Nase ohne Konservierungsstoff verwendet werden. Stehen solche Arzneimittel nicht zur Verfügung, so ist eine andere Darreichungsform in Betracht zu ziehen.
Nocutil Tabletten enthalten Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Nocutil Tabletten nicht einnehmen.

Interaktionen

Bei gleichzeitiger Anwendung von Oxytocin ist eine Erhöhung des antidiuretischen Effektes möglich und mit einer Abschwächung der Uterusdurchblutung zu rechnen. Glibenclamid und Lithium können die antidiuretische Wirkung von Nocutil verringern.
Clofibrat, Indomethacin und andere NSARs, Chlorpromazin, Carbamazepin, Antidepressiva, selektive Serotoninwiederaufnahmehemmer sowie alle Arzneimittel mit Wirkung auf den Wasser-Elektrolythaushalt können die antidiuretische Wirkung von Nocutil verstärken und damit das Risiko der Wasserretention/Hyponatriämie erhöhen. Bei gleichzeitiger Anwendung der obengenannten Medikamente sollten Blutdruck, Plasma-Natriumspiegel und Harnausscheidung überwacht werden.
Die gleichzeitige Behandlung mit Loperamid kann zu einer bis zu 3-fach höheren Desmopressinplasmakonzentration führen, die wiederum zu einem erhöhten Risiko einer Wasserretention/Hyponatriämie führen kann.
Es ist unwahrscheinlich, dass Desmopressin Wechselwirkungen mit Stoffen, die den Lebermetabolismus beeinflussen, hat, da Desmopressin in in-vitro Studien an humanen Mikrosomen keinen signifikanten Metabolismus in der Leber zeigt. In-vivo Studien zu möglichen Wechselwirkungen wurden bisher nicht durchgeführt.
Eine standardisierte Diät mit 27% Fett verringert die Absorption (Menge und Dauer) von oral verabreichtem Desmopressin signifikant. Hinsichtlich der pharmakodynamischen Eigenschaften (Urinproduktion oder Osmolalität) wurde kein signifikanter Effekt beobachtet, daher kann Desmopressin, wenn gewünscht, zu den Mahlzeiten eingenommen werden. Jedoch kann Nahrungsaufnahme bei einer geringen oralen Dosierung von Desmopressin Intensität und Dauer der antidiuretischen Wirkung verringern.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Die vorliegenden Daten bei einer begrenzten Anzahl (n=53) schwangerer Frauen mit Diabetes insipidus zeigten, dass Desmopressin keine negativen Auswirkungen auf die Schwangerschaft oder den Gesundheitszustand des Foeten oder Neugeborenen hat. Bis heute liegen keine weiteren relevanten epidemiologischen Daten vor. Tierversuche zeigten keine direkten oder indirekten schädlichen Effekte auf Schwangerschaft, embryonale/foetale Entwicklung, Geburt oder postnatale Entwicklung.
Bei der Anwendung während der Schwangerschaft ist Vorsicht geboten.
Da sich der Dosisbedarf bei der Behandlung des Diabetes insipidus während der Schwangerschaft verändern kann, ist die Dosis den individuellen Erfordernissen anzupassen. Eine Blutdrucküberwachung wird empfohlen.
Stillzeit
Untersuchungen der Muttermilch von Frauen, die eine hohe Dosierung von 300 µg Desmopressin (intranasal) erhalten hatten, zeigten, dass die Mengen an Desmopressin, die auf das Kind übertragen werden könnten, zu gering sind, um die Diurese zu beeinflussen.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Es wurden keine entsprechenden Studien durchgeführt.

Unerwünschte Wirkungen

Die unerwünschten Wirkungen sind nach MedDRA-Systemorganklassen und Häufigkeitsgraden gegliedert unter Berücksichtigung folgender Definition: sehr häufig (≥1/10); häufig (≥1/100, <1/10); gelegentlich (≥1/1’000, <1/100); selten (≥1/10’000, <1/1’000); sehr selten (<1/10’000); nicht bekannt (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden).
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr selten: allergische Reaktionen und Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. Juckreiz, Exanthem, Fieber, Bronchospasmus, Anaphylaxie).
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Sehr selten: Hyponatriämie, Wasserintoxikation.
Psychiatrische Erkrankungen
Sehr selten: emotionale Störungen (bei Kindern).
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Kopfschmerzen.
Selten: Hirnödem, hyponatriämische Krämpfe.
Gefässerkrankungen
Häufig: Vorübergehender Blutdruckabfall, erhöhte Pulsfrequenz, Flush-Phänomene.
Unbekannt: thrombotische Komplikationen (Hirn- und Koronararterien).
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Häufig: (Nasenspray) Nasale Kongestion, Epistaxis, Rhinitis.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Abdominale Schmerzen, Krämpfe, Übelkeit, Durchfall, Erbrechen.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Müdigkeit.
Bei übermässiger Flüssigkeitszufuhr sowie bei Anwendung von zu hohen Dosierungen können durch Wasserretention Gewichtszunahme, Hyponatriämie, Krämpfe, Hirnödeme und Koma auftreten. Dies gilt besonders für Kinder bis 1 Jahr oder ältere Patienten, abhängig von ihrem Allgemeinzustand. Um eine Wasserintoxikation zu vermeiden, sollte auf eine ausgewogene Wasserbilanz geachtet werden.
Auf Grund der verstärkten Wasserrückresorption kann der Blutdruck steigen, und es kann sich in einigen Fällen eine Hypertonie entwickeln. Bei Patienten mit einer koronaren Herzkrankheit kann es zu Angina pectoris kommen.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Bei akuter Überdosierung von Desmopressin treten die oben erwähnten Nebenwirkungen verstärkt auf. Eine Überdosierung kann insbesondere bei der unvorsichtigen Einstellung von Kleinkindern auftreten.
Bei Überdosierung erhöht sich das Risiko einer Flüssigkeitsretention und einer Hyponatriämie. Obwohl die Behandlung der Hyponatriämie individuell gestaltet werden soll, bewährten sich die folgenden allgemeinen Empfehlungen:
Bei asymptomatischer Hyponatriämie wird die Therapie mit Desmopressin abgebrochen und die Flüssigkeitszufuhr eingeschränkt. Bei symptomatischer Hyponatriämie können zusätzlich Infusionen von isotonischer oder hypertonischer Kochsalzlösung gegeben werden. Bei Hirnödem ist eine sofortige Einweisung zur Intensivtherapie notwendig. Krämpfe im Kindesalter bedürfen ebenfalls Intensivmassnahmen.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
H01BA02
Wirkungsmechanismus
Desmopressin ist ein Analogon des menschlichen Hypophysenhinterlappenhormons Arginin-Vasopressin, bei welchem eine Aminogruppe des Cysteins (in Stellung 1 des Peptids) entfernt und L-Arginin (in Position 8) durch D-Arginin ersetzt wurde. Damit wird im Vergleich zum nativen L-Arginin-Vasopressin eine wesentliche Verlängerung der antidiuretischen Wirkung erreicht, während der vasopressorische Effekt bei therapeutischer Dosierung stark verringert wird.
Die antidiuretische Wirkung dauert nach intranasaler Gabe von 20 µg 8–12 Stunden und nach peroraler Gabe von 0,1 mg ca. 8 Stunden.
Nocutil steht in verschiedenen Darreichungsformen zur Verfügung. Die pharmakologischen Eigenschaften sind dabei unabhängig von der Darreichungsform.
Pharmakodynamik
Siehe Wirkungsmechanismus.
Klinische Wirksamkeit
Keine Daten vorhanden.

Pharmakokinetik

Absorption
Nocutil, intranasal und oral verabreicht, wird schnell, aber unvollständig resorbiert, wobei die Bioverfügbarkeit im Vergleich zur i.v. Gabe nach intranasaler Gabe etwa 3–5% beträgt. Nach intranasaler Gabe von Desmopressin wird die maximale Plasmakonzentration nach ca. 50 min. erreicht.
Die absolute Bioverfügbarkeit von Desmopressin nach oraler Gabe liegt zwischen 0,08 und 0,16%. Die mittlere maximale Plasmakonzentration wird nach ca. 2 Stunden erreicht.
Desmopressin verfügt über eine hohe Variabilität der Bioverfügbarkeit sowohl inter- als auch intraindividuell.
Distribution
Das Distributionsvolumen betrug nach intravenöser Gabe 0,2–0,3 l/kg. Desmopressin passiert die Blut/Hirn-Schranke nicht. Desmopressin tritt in sehr geringen Mengen in die Muttermilch über.
Metabolismus
Mit humanen Leber-Mikrosomen konnte in vitro gezeigt werden, dass nur ein geringer Teil von Desmopressin in der Leber metabolisiert wird. Demnach ist der Metabolismus von Desmopressin in der Leber in vivo von geringer Bedeutung.
Elimination
Die Elimination von Desmopressin folgt einer Kinetik erster Ordnung, verläuft jedoch etwas langsamer als die Elimination des nativen Vasopressins. Die Plasma-Halbwertszeit von Desmopressin nach intranasaler Gabe liegt zwischen 2,5 und 4,5 Stunden, nach oraler Gabe zwischen 2,0 und 3,2 Stunden. Nach oraler Gabe werden ca. 65% des resorbierten Desmopressins innerhalb von 24 Stunden über den Urin ausgeschieden.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Es bestehen keine geschlechtsspezifischen Unterschiede im pharmakokinetischen Verhalten von Desmopressin.

Präklinische Daten

Aus den Untersuchungen zur chronischen Toxizität liegen keine Erkenntnisse vor, dass beim Menschen bisher unbekannte Nebenwirkungen auftreten können.
In einem Ames-Test gab es keinen Hinweis auf mutagenes Potential. Langzeitstudien zum karzinogenen Potential wurden nicht durchgeführt.
Studien zur Embryotoxizität nach subkutaner Gabe von maximal 10 µg/kg Desmopressin an den Tagen 6-18 post conceptionem an Kaninchen ergaben in der hohen Dosisgruppe einen höheren Postimplantationsverlust von 10,6% im Vergleich zu Kontrollen (1,2%) und eine geringere Anzahl lebender Feten. Teratogene Effekte wurden nicht beobachtet.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «Exp» bezeichneten Datum verwendet werden.
Haltbarkeit nach Anbruch
Nasenspray Lösung:
Nach Anbruch ist der Nasenspray 2 Monate bei max. 25°C haltbar.
Besondere Lagerungshinweise
Nocutil Nasenspray: Bei Raumtemperatur (15–25°C). in der Originalverpackung vor Licht geschützt lagern. Nicht einfrieren.
Nocutil Tabletten: Nicht über 25°C lagern. In der Originalverpackung vor Licht und Feuchtigkeit geschützt aufbewahren.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Hinweise für die Handhabung
Gebrauchsanweisung zur korrekten Anwendung von Nocutil Nasenspray:
1.Schutzkappe entfernen.
2.Die Sprayflasche aufrecht halten. Vor dem erstmaligen Gebrauch oder wenn die Sprayflasche 1 Woche und länger nicht benutzt wurde: Pumpventil drücken (ca. 4x), bis die Pumpe einen gleichmässigen Sprühnebel abgibt. Darauf achten, dass das Ende des Schläuchleins in der Sprayflasche immer in Flüssigkeit eingetaucht bleibt.
3.Den Kopf leicht nach hinten neigen und die Sprühdüse an ein Nasenloch führen (Sprühdüse nicht zu tief in die Nase einführen). Die Atmung anhalten und das Pumpventil einmal drücken.
4.Beträgt die verschriebene Dosis 2 Sprühstösse, ist der Vorgang beim zweiten Nasenloch gemäss Punkt 3 zu wiederholen. Beträgt die verschriebene Dosis mehr als 2 Sprühstösse, muss ca. 5 Min. gewartet werden, bis das erste Nasenloch erneut besprüht werden kann.
5.Schutzkappe aufsetzen. Sprayflasche stehend aufbewahren.

Zulassungsnummer

54616, 57377 (Swissmedic)

Packungen

Nasenspray Flaschen zu 2.5 ml (25 Sprühstosse) 1 (zurzeit nicht im Handel) (B)
Nasenspray Flasche zu 5 ml (50 Sprühstösse) 1 und 3 (B)
Nocutil Tabletten: 0,1 mg (mit Zierrille), 30 und 90 (B)
Nocutil Tabletten: 0,2 mg (mit Zierrille), 30 und 90 (B)

Zulassungsinhaberin

Gebro Pharma AG, 4410 Liestal

Stand der Information

Juni 2021

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