Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenBei allen Patienten sollten während der Behandlung mit Reductil regelmässig Blutdruck und Puls überwacht werden.
Bei Patienten, bei denen unter Behandlung mit Reductil die Blutdruckwerte oder der Puls klinisch relevant ansteigen, ist die Behandlung abzusetzen (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Bei folgenden Patienten darf Reductil nur mit Vorsicht verwendet werden:
Bei Patienten mit behandelter Hypertonie.
Bei gleichzeitigem Gebrauch von Sibutramin mit Arzneimitteln, die den Blutdruck oder die Herzfrequenz (z.B. Sympathomimetika) erhöhen (siehe «Interaktionen»).
Bei Patienten mit leichter oder mittelgradiger Nierenfunktionsstörung. Es werden jedoch nur inaktive Substanzen durch die Nieren ausgeschieden. Bei schwerer Nierenfuktionsstörung sowie bei dialysepflichtigen Nierenerkrankungen darf Sibutramin nicht angewendet werden (siehe «Kontraindikationen»).
Bei Patienten mit leichter oder mittelgradiger Leberfunktionsstörung. Bei ihnen wurde in Untersuchungen ein erhöhter Plasmaspiegel festgestellt, ohne dass jedoch unerwünschte Wirkungen beobachtet wurden.
Bei Epilepsiepatienten.
Bei Patienten im fortgeschrittenen Lebensalter (siehe unter «Dosierung/Anwendung»).
Bei Auftreten oder Verschlimmerung einer Atemnot unter Belastung (Belastungsdyspnoe) kann die Möglichkeit einer pulmonalen arteriellen Hypertonie nicht ausgeschlossen werden. In diesen Fällen sollte die Behandlung sofort abgebrochen und der Patient durch einen Spezialisten untersucht werden.
Im Zusammenhang mit dem Gebrauch von gewissen Anorektika wie Fenfluramin und Dexfenfluramin ist über Herzklappenerkrankungen berichtet worden.
Kontrolluntersuchungen unter Reductil ergaben bisher kein erhöhtes Auftreten von Herzklappenerkrankungen gegenüber Placebo.
Mögliche weitere mitwirkende Faktoren für das Entstehen von Herzklappenerkrankungen sind die Anwendung von Anorektika über eine längere Zeitperiode, höhere als die empfohlene Dosierungen und/oder gleichzeitige Anwendung von mehr als einem Anorektikum. Die Anwendung von Anorektika wird deshalb bei Patienten mit einem bekannten Herzgeräusch oder bekannter Herzklappenerkrankung nicht empfohlen.
Wie bei anderen Arzneimitteln, die die Serotonin-Wiederaufnahme hemmen, besteht bei Patienten unter der Einnahme von Sibutramin möglicherweise ein erhöhtes Blutungsrisiko. Bei Patienten mit Blutungsneigung sowie bei Personen, die gleichzeitig Arzneimittel einnehmen, die die Hämostase oder die Thrombozytenfunktion beeinflussen, sollte Sibutramin daher mit Vorsicht angewendet werden.
In seltenen Fällen wurde bei Patienten über Psychosen, Manien, Verhaltensänderungen, Depressionen, Suizidgedanken und Suizid berichtet. Patienten mit anamnestisch bekannter Depression ist dabei besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Treten während der Behandlung mit Sibutramin derartige Ereignisse auf, sollte ein Absetzen von Sibutramin erwogen werden.
Sibutramin sollte bei Patienten mit Weitwinkelglaukom und Personen, bei denen z.B. aufgrund der Familienanamnese das Risiko eines erhöhten Augeninnendrucks besteht, mit Vorsicht eingesetzt werden.
Bei längerer Behandlung kann nicht ausgeschlossen werden, dass es zur Ausbildung von Gewöhnung und Arzneimittelabhängigkeit, in seltenen Fällen bei entsprechend veranlagten Patienten zu schweren psychotischen Störungen kommen kann. In vergleichenden klinischen Studien an Patienten mit bekanntem Arzneimittelabusus wurde für Sibutramin kein Abhängigkeitspotential nachgewiesen.
Reductil enthält Lactose und sollte deshalb nicht angewendet werden bei Patienten, die an der selten vorkommenden ererbten Galactoseintoleranz, einem genetischen Lactasemangel oder einer Glucose-Galactose-Malabsorption leiden.
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