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Information for professionals for Regranex®:Janssen-Cilag AG
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AMZV

Zusammensetzung

Wirkstoff: Becaplermin.
Hilfsstoffe: Conserv.: Methylis parahydroxybenzoas (E 218), Propylis parahydroxybenzoas (E 216), Metacresolum; Excipiens ad gelatum pro 1 g.

Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit

Gel: 100 µg Becaplermin pro 1 g Gel.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Regranex ist indiziert im Rahmen anderer Massnahmen der guten Wundversorgung zur Förderung der Granulation und damit des Abheilens tiefgehender, neuropathischer, chronischer, diabetischer Ulcera mit einer Grösse von ≤5 cm².

Dosierung/Anwendung

Regranex sollte immer in Verbindung mit guter Wundpflege angewendet werden. Die gute Wundpflege besteht aus initialem Debridement (um alle nekrotischen und/oder infizierten Gewebe zu entfernen), weiter, falls notwendig, aus weiterem Debridement im Behandlungsverlauf, druckentlastenden Massnahmen und systemischer Behandlung von gegebenenfalls auftretenden Infektionen der Wunde. Vor Anwendung von Regranex sollten zugrundeliegende Erkrankungen wie Osteomyelitis und periphere Arteriopathie ausgeschlossen oder, wenn vorhanden, behandelt werden. Eine Osteomyelitis ist anhand des radiologischen Befundes zu bewerten. Eine periphere arterielle Verschlusskrankheit sollte durch Beurteilung der Fusspulse oder anderen Untersuchungen ausgeschlossen werden. Zum Ausschluss von bösartigen Tumoren sollten verdächtig erscheinende Ulcera biopsiert werden.
Regranex sollte immer unter Verwendung einer sauberen Applikationshilfe (z.B. steriler Holzspatel) einmal täglich als dünne Schicht auf die gesamte ulcerierte Fläche aufgetragen werden. Danach sollten die behandelten Stellen mit einer feuchten Wundauflage, z.B. mit Gaze, die mit 0,9%iger Kochsalzlösung getränkt ist, abgedeckt werden (Prinzip der feuchten Wundbehandlung).
Regranex sollte nicht zusammen mit einem Okklusivverband angewendet werden.
Vor der Anwendung von Regranex sollten die Hände sorgfältig gewaschen werden. Zur Entfernung von restlichem Gel soll vor jeder Anwendung das Ulcus vorsichtig mit Kochsalzlösung oder Wasser gespült werden. Die Tubenspitze soll nicht in Kontakt mit der Wunde oder einer anderen Fläche kommen. Die Anwendung mit Hilfe einer sauberen Applikationshilfe wird empfohlen. Die Tube sollte nach jedem Gebrauch fest verschlossen werden. Wenn nach den ersten 10 Wochen einer ununterbrochenen Therapie mit Regranex kein bedeutsamer Heilungsfortschritt ersichtlich ist, sollte die Behandlung überprüft werden und bekannte, die Heilung beeinträchtigende Faktoren (wie Osteomyelitis, Ischaemie, Infektion) sollten nochmals bewertet werden. Wenn bei den regelmässig wiederkehrenden Kontrolluntersuchungen ein Heilungsfortschritt gesehen wird, sollte die Therapie bis zu einer Höchstdauer von 20 Wochen fortgesetzt werden.
Pädiatrie: Klinische Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit in der Pädiatrie liegen nicht vor.

Kontraindikationen

Bei bekannter Überempfindlichkeit auf einen der Inhaltsstoffe oder/und bei bekanntem Neoplasma an, oder in der Nähe der Applikationsstellen, darf Regranex nicht angewendet werden.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Die Sicherheit und Wirksamkeit bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren sind nicht belegt.
Regranex-Gel enthält Becaplermin, einen rekombinanten humanen Plättchenwachstumsfaktor, der die Zellproliferation und Angiogenese fördert (siehe Kapitel «Eigenschaften/Wirkungen»). Vor der Verschreibung sollten Nutzen und Risiken der Becaplermin-Behandlung sorgfältig abgewogen werden. Becaplermin ist bei Patienten mit einem bekannten Malignom mit Vorsicht anzuwenden.
Bei Becaplermin-Anwendern ist es sowohl in klinischen Studien als auch nach der Markteinführung zum Auftreten von Malignomen abseits der Applikationsstelle gekommen und bei Patienten, die drei oder mehr Tuben Regranex-Gel erhalten haben, wurde eine erhöhte Todesrate durch systemische Malignome festgestellt.
In einer Follow-up-Studie wurden 491 von 651 Patienten (75 %) aus zwei randomisierten, kontrollierten Studien zu Becaplermin-Gel 0,01% durchschnittlich 20 Monate nachbeobachtet, um Malignome zu erfassen, die nach Studienende diagnostiziert wurden. Bei 8 von 291 Patienten (3%) der Becaplermin-Gruppe und 2 von 200 Patienten (1%) der Trägersubstanz/Standardtherapie-Gruppe wurde während der Follow-up-Phase eine Krebserkrankung festgestellt, was einem relativen Risiko von 2,7 entspricht (95% Konfidenzintervall: 0,6–12,8). Es handelte sich um verschiedene Krebsarten und alle traten abseits von der behandelten Körperstelle auf.
In einer retrospektiven Studie basierend auf einer Datenbank zu Schadensersatzansprüchen aus medizinischer Behandlung wurden die Krebsraten sowie die Gesamtkrebsmortalität bei 1’622 mit Regranex-Gel behandelten Patienten und 2’809 abgestimmten Vergleichspatienten verglichen. Die Schätzungen der unten angegebenen Inzidenzraten fallen aufgrund der begrenzten Nachbeobachtung der einzelnen Patienten unter Umständen zu niedrig aus.
– Die Inzidenzrate für alle Krebserkrankungen betrug bei Patienten, die mit Regranex-Gel behandelt wurden, 10,2 je 1’000 Personenjahre und bei den Vergleichspatienten 9,1 je 1’000 Personenjahre. Die für verschiedene Störfaktoren angepasste Rate-Ratio lag bei 1,2 (95%-Konfidenzintervall: 0,7–1,9). Es handelte sich um verschiedene Krebsarten, die abseits von der behandelten Körperstelle auftraten.
– Die Inzidenzrate für Mortalität durch alle Krebserkrankungen betrug bei denjenigen, die Regranex-Gel erhalten hatten, 1,6 je 1’000 Personenjahre und bei den Vergleichspatienten 0,9 je 1’000 Personenjahre. Die angepasste Rate-Ratio lag bei 1,8 (95%-Konfidenzintervall: 0,7–4,9).
– Die Inzidenzrate für Mortalität durch alle Krebserkrankungen betrug bei Patienten, die drei oder mehr Tuben Regranex-Gel erhalten hatten, 3,9 je 1’000 Personenjahre und bei den Vergleichspatienten 0,9 je 1’000 Personenjahre. Die angepasste Rate-Ratio der Krebsmortalität für diejenigen, die drei oder mehr Tuben erhalten hatten, relativ zu Patienten, die nicht mit Regranex behandelt worden waren, lag bei 5,2 (95% -Konfidenzintervall 1,6–17,6).
Regranex-Gel ist ein nicht-steriles konserviertes Produkt mit geringer Gesamtkeimzahl. Es sollte daher auf Wunden, die sich in primärer Heilung befinden, nicht angewendet werden.
Nicht anwenden bei Ulcera, die nicht primär neuropathisch bedingt sind, wie solche aufgrund von Arteriopathien oder anderen Faktoren.
Nicht anwenden auf klinisch infizierten Ulcera, Wundinfektionen sollten vor Anwendung von Regranex behandelt werden. Sollte während der Therapie mit Regranex eine Wundinfektion auftreten, sollte die Therapie mit Regranex unterbrochen werden bis die Wundinfektion unter Kontrolle ist.
Nicht bei Ulcera mit einer Fläche >5 cm² oder länger als insgesamt 20 Wochen anwenden.
Es ist nicht bekannt, ob zwischen Regranex und anderen topisch anzuwendenden Arzneimitteln, die auf das Ulcus aufgetragen werden, Wechselwirkungen auftreten. Folglich wird empfohlen, Regranex nicht zusammen mit anderen topisch anzuwendenden Arzneimitteln auf das Ulcus aufzutragen. Beim Auftreten von Reaktionen an der Applikationsstelle sollte die Möglichkeit einer Sensibilisierung oder Irritation durch Parabene oder Metacresol in Betracht gezogen werden.

Interaktionen

Nicht zusammen mit anderen topisch anzuwendenden Arzneimitteln verwenden.

Schwangerschaft/Stillzeit

Da die Resorption von den topischen Applikationsstellen vernachlässigbar gering ist, wurden keine tierexperimentellen reproduktionstoxikologischen Studien durchgeführt. Es wurden keine Studien an schwangeren Frauen durchgeführt. Unter diesen Umständen soll Regranex nur angewendet werden, wenn es eindeutig erforderlich ist.

Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Becaplermin in die Muttermilch ausgeschieden wird. Da keine Studien an stillenden Frauen durchgeführt wurden, sollte Regranex während der Stillzeit nicht angewendet werden.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Nicht zutreffend.

Unerwünschte Wirkungen

In randomisierten klinischen Studien wurden folgende Nebenwirkungen beobachtet: Infektionen, Zellgewebsentzündung, Osteomyelitis. Diese unerwünschten Ereignisse waren ulcusbedingt und traten gleich häufig auf, wie in der Placebo-Gruppe oder in der Gruppe, in welcher als einzige Therapie gute Wundbehandlung angewendet wurde.

Haut
Sehr häufig: infizierte Hautulcera (12,3%).
Häufig: Hautausschlag (inkl. Hautrötung oder Schmerz).
Selten: Ödembildung, bullöser Hautausschlag.

Muskelskelettsystem
Häufig: Osteomyelitis.

Reaktionen an der Applikationsstelle
Selten: Brennen.

Überdosierung

Da die Resorption von den topischen Applikationsstellen vernachlässigbar gering ist, sind keine unerwünschten systemischen Ereignisse zu erwarten.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code: D03AX06
Becaplermin ist ein rekombinantes BB-Homodimer eines von menschlichen Thrombozyten abstammenden Wachstumsfaktors (Platelet Derived Growth Factor, PDGF). Es weist eine biologische Aktivität ähnlich der des natürlich vorkommenden PDGF auf. Diese umfasst die Beschleunigung des chemotaktischen Zusammenschlusses und die Proliferation von Zellen, die an der Wundheilung beteiligt sind. In Wundmodellen am Tier erwies sich die Steigerung der Bildung von Granulationsgewebe als die vorherrschende Wirkung von Becaplermin.

Klinische Wirksamkeit
Zusammengefasste Daten aus 4 klinischen Studien, bei denen Ulcera mit einer Oberfläche kleiner oder gleich 5 cm² über 20 Wochen behandelt wurden, zeigten, dass 47% der Ulcera bei Anwendung von Becaplermin 100 µg/g-haltigem Gel komplett abheilten, verglichen mit 35% bei alleiniger Anwendung der Gelgrundlage.
Studienpatienten waren Erwachsene, im Alter über 19 Jahre, mit Diabetes mellitus und diabetischem Ulcus Stadium III oder IV, welches mindestens seit 8 Wochen bestand.

Pharmakokinetik

Bei topischer Anwendung von Regranex ist eine systemische Resorption von Becaplermin vernachlässigbar gering. Nach 14tägiger ununterbrochener topischer Anwendung auf diabetische Ulcera mit einer mittleren Ulcusfläche von 10,5 cm² (Streuungsbreite 2,3–43,5 cm²) wurde nur eine unbedeutende systemische Resorption gemessen. Es wurde kein konsistenter Anstieg der Plasma PDGF-BB Konzentrationen im Vergleich zu den Konzentrationen vor Behandlung und keine Konzentrationen oberhalb der endogenen PDGF-BB Spiegel beobachtet.

Präklinische Daten

In einer Reihe von in-vitro - und in-vivo -Tests war Becaplermin nicht mutagen oder klastogen.
Es wurden keine Studien zur Kanzerogenität durchgeführt. Es liegen keine Daten zur Reproduktionstoxikologie vor.
In einer Studie zur Knochen-Toxizität bei Ratten verursachte Becaplermin histomorphologische Veränderungen. Diese Veränderungen weisen auf einen akzelerierten Knochenumbau, bestehend aus periostaler Hyperplasie, subperiostaler Knochenresorption, Formation und Exostose, hin. Dies wird als vorübergehendes Phänomen erachtet und trat in Anbetracht der pharmakologischen Eigenschaft, das Wachstum von benachbartem Gewebe zu stimulieren, nicht unerwartet auf.
Im Wundheilungsprozess induziert Becaplermin die Zellproliferation. In klinischen Studien wurde jedoch nicht über Hauttumore an der Applikationsstelle oder in unmittelbarer Nähe berichtet.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten sind bisher nicht bekannt (siehe auch «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Haltbarkeit
Nach erstmaligem Öffnen der Tube ist Regranex innert 6 Wochen zu verwenden.
Bitte aufgedrucktes Verfalldatum beachten.

Besondere Lagerungshinweise
Regranex soll im Kühlschrank (2–8 °C) aufbewahrt werden. Nicht einfrieren.

Zulassungsnummer

54776 (Swissmedic).

Zulassungsinhaberin

Janssen-Cilag AG, Baar, ZG.

Stand der Information

April 2010.

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