Zusammensetzung30 ml Sirup enthalten:
Wirkstoffe: Sorbitolum 21 g, Extractum aquosum ex Caricae fructus 5 g.
Hilfsstoffe: Konserv.: Kalii sorbas (= E 202), Farbstoff: Zuckercouleur (= E 150).
Hinweis für Diabetiker: 30 ml Sirup enthalten 62,5 kcal (= 265 kJ).
Eigenschaften/WirkungenSorbitol ist ein natürlich vorkommender mehrwertiger Alkohol, der industriell hauptsächlich aus Glucose gewonnen wird.
Das im Dünndarm kaum resorbierte Sorbitol wird im Kolon durch die intestinale Flora in organische Säuren umgewandelt, was zu einem Absinken des Stuhl-pHs führt. Durch die Erhöhung des osmotischen Druckes wird Wasser gebunden, was zu einem grösseren Stuhlvolumen, einem weicheren Stuhl und somit zu einer erleichterten Stuhlentleerung führt.
Der wässrige Feigenauszug unterstützt die Wirkung des Sorbitols.
PharmakokinetikSorbitol wird nur in geringem Ausmass im Dünndarm resorbiert. Gleichzeitig eingenommene Mahlzeiten bzw. andere Zuckerarten können seine Resorption erhöhen. Aufgenommenes Sorbitol wird in der Leber hauptsächlich durch das Enzym Sorbitoldehydrogenase in Fructose umgewandelt.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenBelegte Indikation
Gelegentliche Obstipation bei Erwachsenen (auch geriatrischen Patienten) und Kindern ab sechs Jahren. Bei allen Erkrankungen, bei denen eine leichte Defäkation mit weichem Stuhl erwünscht ist.
Dosierung/AnwendungErwachsene: 30 ml.
Kinder von 6 bis 12 Jahren: 15 ml.
Da die Ansprechbarkeit individuell unterschiedlich sein kann, gelten die angegebenen Dosierungen als Richtwerte, die vermindert werden können (mindestens 15 ml). Maximal sollen täglich 30 ml eingenommen werden. Agarol soft mit Sorbitol und Feige wird am besten morgens oder abends (je nach individueller Reaktion) mit genügend Flüssigkeit (mindestens 1-2 Glas Wasser) eingenommen.
Ein graduierter Messbecher (15 ml, 10 ml, 7,5 ml, 5 ml) liegt bei.
Maximaldosis für Diabetiker: 30 ml Sirup/Tag.
AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
Entzündliche Darmerkrankungen (z.B. Colitis ulcerosa, Morbus Crohn), Ileus, Appendizitis, abdominale Schmerzen unbekannter Ursache, hereditäre Fructose-Intoleranz sowie Störungen des Elektrolyt- und Wasserhaushaltes. Nicht bei Säuglingen, Kleinkindern (Risiko einer unerkannten Fructose-Intoleranz) und Kindern unter 6 Jahren anwenden.
Vorsichtsmassnahmen
Bei Auftreten von Durchfällen ist die Dosis zu reduzieren.
Schwangerschaft, Stillzeit
Schwangerschaftskategorie C. Es liegen weder kontrollierte Studien bei schwangeren Frauen noch bei Tieren vor. Schädliche Wirkungen von Sorbitol bei der Anwendung während der Schwangerschaft und in der Stillzeit sind jedoch nicht bekannt.
Unerwünschte WirkungenGelegentlich und hauptsächlich zu Beginn einer Behandlung können Blähungen, Krämpfe oder Diarrhoe auftreten. In diesem Fall ist die Dosierung anzupassen.
InteraktionenAufgrund der möglichen Hypokaliämie (insbesondere bei Langzeitgebrauch) sind Interaktionen mit Digitalisglykosiden (Verstärkung der Toxizität), Antiarrhythmica vom Typ I (proarrhythmische Wirkung) und gewissen Antihistaminica wie Terfenadin (Arrhythmien) zu erwarten.
Bei gleichzeitiger Gabe von anderen Arzneimitteln, die eine Hypokaliämie nach sich ziehen (z.B. Diuretica, Corticosteroide) wird diese verstärkt.
ÜberdosierungEntsteht ein Durchfall, ist die Dosis zu reduzieren. Werden viel zu grosse Mengen eingenommen, sind die wichtigsten Symptome Krämpfe und schwere Diarrhoen mit Flüssigkeits- und Elektrolytverlusten, die ersetzt werden sollten.
Sonstige HinweiseHaltbarkeit
Nicht über 25 °C lagern.
Das Medikament darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Agarol soft mit Sorbitol und Feige enthält ca. 62,5 kcal pro 30 ml. Da nur ein Teil des eingenommenen Sorbitols resorbiert wird, ist die effektive Energieaufnahme niedriger.
Stand der InformationApril 1998.
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