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Humanes Menopausengonadotropin (hMG) 

Zusammensetzung

1 Ampulle mit Trockensubstanz enthält: humanes follikelstimulierendes Hormon (FSH) 75 I.E.; humanes luteinisierendes Hormon (LH) 75 I.E.; Hilfsstoff: Laktose 5 mg.

1 Ampulle mit Lösungsmittel enthält 1 ml isotonische, pyrogenfreie und sterile Natriumchloridlösung.

Eigenschaften/Wirkungen

Humanes Menopausengonadotropin (hMG) ist ein Hormongemisch, das FSH und LH in einem Verhältnis von etwa 1:1 enthält. hMG wird aus dem Urin von in der Menopause befindlichen Frauen gewonnen. Die wesentlich längere biologische Halbwertszeit von FSH im Vergleich zu LH bedingt, dass Menogon in erster Linie FSH-Wirkung besitzt.
Bei der Frau stimuliert hMG Wachstum und Reifung der Follikel, wodurch die Östrogenproduktion ansteigt. Dadurch wird das Endometrium zur Proliferation angeregt, und die Implantation und Nidation des befruchteten Eies werden ermöglicht.
Beim Mann wirkt hMG hauptsächlich auf die Tubuli seminiferi, indem es in den Sertoli-Zellen die Bildung des androgenbindenden Proteins fördert. Dadurch wird die Bildung von Testosteron und die Spermatogenese stimuliert.

Pharmakokinetik

Absorption
Die Bioverfügbarkeit von Menogon wurde präparatspezifisch untersucht. Die Absorptionsrate und die Plasmakonzentration von FSH sind bei der subkutanen im Vergleich zur intramuskulären Gabe erhöht. Die entsprechenden Werte nach einer einmaligen Gabe von 300 I.E. FSH und 300 I.E. LH betragen:
i.m.: AUC0-unendlich = 320,1 mlE/ml × h; Cmax = 4,15 mlE/ml; tmax = 18 h.
s.c.: AUC0-unendlich = 385,2 mlE/ml × h; Cmax = 5,62 mlE/ml; tmax = 12 h.

Elimination
Der Serumspiegel von FSH nimmt mit einer Halbwertszeit von 56 Stunden (i.m.) bzw. 51 Stunden (s.c.) ab. hMG wird überwiegend renal ausgeschieden.

Kinetik in besonderen klinischen Situationen
Es ist nicht bekannt, ob im Falle von Nieren- oder Leberinsuffizienz die pharmakokinetischen Parameter von hMG verändert sind.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Bei der Frau
Stimulation des Follikelwachstums bei Infertilität.

Einfache follikuläre Stimulation
Hypo- oder normogonadotrope Amenorrhoe, Oligomenorrhoe, anovulatorische Zyklen und Lutealinsuffizienz mit ungenügendem Ansprechen auf eine Behandlung mit Clomifen.

Multifollikuläre Stimulation
Induktion einer kontrollierten Superovulation bei Patientinnen, die an einem ärztlich assistierten Reproduktionsprogramm teilnehmen.

Beim Mann
Störungen der Spermatogenese.
Menogon, in Kombination mit hCG, ist bei Patienten mit Azoospermie infolge primären oder sekundären hypogonadotropen Hypogonadismus indiziert. Die kombinierte Anwendung von Menogon und hCG hat sich auch in bestimmten Fällen von Oligoasthenospermie als wirksam erwiesen.

Dosierung/Anwendung

Bei der Frau
Ziel der Behandlung ist es, mit Hilfe einer individuell angepassten Dosierung von Menogon einen Follikel zur Reife zu bringen und dann durch Verabreichung einer Injektion von hCG die Ovulation auszulösen.
Die Follikelreifung wird mittels Ultraschallbild und Hormonbestimmungen (Östrogene) kontrolliert und im Rahmen einer klinischen Untersuchung bewertet. Grösse und Zahl der reifenden Follikel lassen sich nur aufgrund der Ultraschalluntersuchung ermitteln (siehe «Vorsichtsmassnahmen»).

Einfache follikuläre Stimulation
Die Behandlung wird in der Regel in der ersten Zykluswoche nach spontaner oder induzierter Menstruation mit einer Dosis von 75 I.E. pro Tag (oder 150 I.E. alle 2 Tage) begonnen. Die Behandlung wird fortgesetzt, bis angemessene Östrogenwerte (Plasma-Östradiol = 1,1-2,9 nMol/l = 300-800 pg/ml) und eine adäquate Follikelreifung (Durchmesser Â≤18 mm) erreicht werden.
Bei Ausbleiben einer ovariellen Reaktion kann die Behandlung entweder abgebrochen oder mit einer erhöhten Dosierung von 2 Ampullen pro Tag (= 150 I.E. hMG) fortgesetzt werden. Die Behandlung soll nach dem gleichen Schema während mindestens zwei Behandlungszyklen wiederholt werden, bevor die Dosierung erhöht wird.
Falls die Plasma-Östrogenwerte zu rasch ansteigen (>100% in 2-3 Tagen), muss die Menogon-Dosis reduziert werden.
Falls Menogon kombiniert mit FSH angewandt wird, muss die Dosis entsprechend verringert werden.
In der Regel dauert ein Behandlungszyklus mit Menogon 7-12 Tage (Maximum).

Multifollikuläre Stimulation
In der Regel wird nach dem 2. oder 3. Zyklustag eine Menogon-Dosis von 150-300 I.E. pro Tag injiziert, bis eine angemessene Follikelreifung erreicht ist. In den meisten Fällen dauert die Behandlung höchstens 10 Tage. Falls Menogon gleichzeitig mit FSH angewandt wird, muss die Dosis entsprechend verringert werden.

Auslösung der Ovulation
24-48 Stunden nach der letzten Injektion von Menogon wird eine einzige Dosis von 5000-10 000 I.E. hCG injiziert, sofern die klinischen und endokrinologischen Behandlungsergebnisse eine adäquate - und nicht exzessive - ovarielle Reaktion anzeigen (siehe «Vorsichtsmassnahmen»). Die Ovulation erfolgt 32-48 Stunden später.
Der Patientin wird zum täglichen Geschlechtsverkehr geraten, und zwar vom Tag der Verabreichung von hCG bis zum voraussichtlichen Zeitpunkt der Ovulation. Wenn trotz nachgewiesener Ovulation keine Schwangerschaft erzielt wird, soll die Behandlung nach dem gleichen Schema während mindestens zwei Behandlungszyklen wiederholt werden, bevor die Dosierung erhöht wird.

Beim Mann
Die Behandlung sollte mit der Verabreichung von 2000-5000 I.E. hCG i.m. oder s.c. 2-3× wöchentlich beginnen, um die Blut-Testosteron-Werte zu normalisieren und eine adäquate Virilisierung sicherzustellen. Diese Behandlungsphase dauert 4-6 Monate. Sodann wird die Behandlung ohne Unterbruch mit 3× wöchentlich 75 I.E. Menogon und 2× wöchentlich 2000 I.E. hCG während mindestens 4 Monaten fortgesetzt.
Weist der Patient keine gesteigerte Spermatogenese auf, so kann die Therapie mit Gaben von 3× wöchentlich 150 I.E. Menogon kombiniert mit 2-3× wöchentlich 2000 I.E. hCG während 3 Monaten oder mehr fortgesetzt werden. Während der Behandlung soll die Spermatogenese einmal monatlich mittels Spermiogramm kontrolliert werden.

Verabreichung
Menogon wird in der Form von intramuskulären Injektionen verabreicht. Die Injektionslösung soll unmittelbar vor Gebrauch mit Hilfe einer Ampulle Lösungsmittel hergestellt werden. Nicht sofort gebrauchte Lösungen sind zu vernichten.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen

Bei der Frau
Schwangerschaft, Laktation, primäre Ovarialinsuffizienz (hypergonadotroper Hypogonadismus), bekannte Überempfindlichkeit gegenüber humanem Menopausengonadotropin (hMG) sowie gegenüber anderen Gonadotropinen (FSH, hCG) oder Laktose (Hilfsstoff), Sterilität ohne Beeinträchtigung der normalen Follikelreifung (mit Ausnahme von Patientinnen, die an einem ärztlich assistierten Fortpflanzungsprogramm teilnehmen), Ovarialzysten ohne Beziehung zum polyzystischen Ovarialsyndrom, pathologische gynäkologische Blutungen, Ovarial-, Endometrium- oder Mammakarzinom, Tumoren der Hypophyse oder des Hypothalamus, Hyperprolaktinämie, unbehandelte Endokrinopathie der Schilddrüse oder der Nebenniere.

Beim Mann
Nicht durch hypogonadotropen Hypogonadismus bedingte Fertilitätsstörungen, Tumoren der Hypophyse oder des Hypothalamus, Hyperprolaktinämie, Prostatakarzinom, unbehandelte Endokrinopathie der Schilddrüse der Nebenniere.

Vorsichtsmassnahmen
Eine Behandlung mit gonadotropen Hormonen darf nur von einem Facharzt durchgeführt werden, der Erfahrung in der Diagnose und Therapie von Fertilitätsstörungen besitzt, nach Ausschluss aller anderen Ursachen einer Infertilität (mechanisch, immunologisch, andrologisch) und nur, wenn adäquate endokrinologische und klinische Kontrollen gewährleistet sind.
Vor Beginn der Behandlung ist die Infertilität des betroffenen Paares umfassend abzuklären. Ferner sind mögliche Kontraindikationen einer Schwangerschaft auszuschliessen. Das Paar muss darüber informiert werden, dass eine derartige Behandlung folgende Risiken einschliesst:

Ovarielles Hyperstimulationssyndrom
Durch das Befolgen der empfohlenen Dosierung und der vorgeschriebenen Kontrollen wird das Auftreten einer ovariellen Hyperstimulation verringert. Das Risiko einer ovariellen Hyperstimulation und multiplen Ovulation muss jedoch in Betracht gezogen werden. Deshalb soll die Patientin während der ganzen Therapiedauer und während 2 Wochen nach der hCG Verabreichung engmaschig überwacht werden. In klinischen Studien betrug die Prävalenz eines schweren ovariellen Hyperstimula­tionssyndroms weniger als 1%.
Eine exzessive ovarielle Reaktion auf die Behandlung mit Menogon ruft in der Regel nur dann erhebliche unerwünschte Wirkungen hervor, wenn hCG zur Ovulationsinduktion verabreicht wird oder wenn eine Schwangerschaft eintritt. Eine ovarielle Hyperstimulation tritt in der Regel 1-2 Wochen nach der Injektion von hCG und der Ovulation ein.
Treten Symptome wie Schmerzen im Bauch, abdominales Spannungsgefühl (eventuell mit Übelkeit und Erbrechen) sowie Hypertrophie der Ovarien auf, oder weisen die Östrogenwerte oder das Ultraschallbild auf eine exzessive ovarielle Reaktion hin, so ist die die Behandlung mit Menogon abzusetzen. Die Bewertungskriterien einer exzessiven ovariellen Reaktion sind im Falle einer einfachen follikulären Stimulation: Erhöhung des Östradiol-Plasmaspiegels auf mehr als 4000 pmol/L oder 1100 pg/ml und/oder mehr als 3 Follikel mit einem Durchmesser von mindestens 16 mm.
Im Falle einer multifollikulären Stimulation ist das Hyperstimulationsrisiko erhöht, wenn der Östradiol-Plasmaspiegel 11 nmol/L oder 3000 pg/ml überschreitet und 20 Follikel mit einem Durchmesser von mindestens 12 mm vorliegen.
Überschreitet der Östradiolwert 20 nmol/L oder 5500 pg/ml und liegen mindestens 40 Follikel vor, darf keine hCG-Applikation erfolgen. Den Patienten wird in diesem Falle zu sexueller Abstinenz geraten. Bei ovarieller Hyperstimulation, Ascites, Pleuraerguss, Hydrothorax oder Hämokonzentration kann es zu einem sekundären Hyperaldosteronismus oder zu einer Hyperkoagulabilität des Blutes kommen. Diese Symptome sind mit geeigneten Massnahmen zu kontrollieren, wobei auf nicht unbedingt notwendige Unterleibsuntersuchungen verzichtet werden sollte. Falls keine Schwangerschaft eintritt, gehen diese Symptome bei der nächsten Regelblutung spontan zurück. Schwere Fälle erfordern jedoch eine Intensivbehandlung.
Bei Behandlungen zur Stimulation einer multiplen Follikelreifung kann das Risiko einer ovariellen Hyperstimulation durch Absaugen aller Follikel vor der Ovulation verringert werden.
Mehrlingsschwangerschaften: Die Inzidenz von Mehrlingsschwangerschaften nach der Verabreichung von Menogon/hCG beträgt rund 20%. Bei den meisten Mehrfachkonzeptionen handelt es sich jedoch um Zwillingskonzeptionen.
Das Risiko von Mehrlingsschwangerschaften im Rahmen ärztlich assistierter Fortpflanzungsprogramme erhöht sich mit der Zahl der eingepflanzten Oozyten oder Embryonen.
Aborte: Die Abortrate liegt höher als bei spontanen Schwangerschaften, ist jedoch jener bei Frauen mit Fertilitätsstörungen vergleichbar. Ektopische Schwangerschaften können vor allem bei Frauen mit Tubenerkrankungen in der Anamnese vorkommen.

Schwangerschaft/Laktation
Schwangerschaftskategorie: X.
Es gibt Hinweise auf fetale Risiken, basierend auf Erfahrungen bei Menschen und Tieren, wobei das Risiko die möglichen positiven therapeutischen Effekte bei weitem übersteigen. Das Medikament ist deshalb bei Schwangeren kontraindiziert.
Es ist nicht bekannt, ob hMG in die Muttermilch geht und wie es sich gegebenenfalls auf das gestillte Kind auswirkt. Menogon ist deshalb bei stillenden Frauen kontraindiziert.

Unerwünschte Wirkungen

Nach der Verabreichung von hMG sind lokale Reaktionen an der Einstichstelle sowie Fieber und Gelenkschmerzen beobachtet worden.
Gastrointestinale Symptome, Magenblähungen, Schmerzen im Beckenbereich oder Spannungsgefühl in den Brüsten können vorkommen. Auch leichte bis mässige Vergrösserung von Ovarien oder Ovarialzysten ist möglich. Eine schwere ovarielle Hyperstimulation ist selten (siehe «Vorsichtsmassnahmen»). In seltenen Fällen sind arterielle Thromboembolien sowie periphere ze­rebrale Gefässverschlüsse (z.B. Lungenembolie oder -infarkt, zerebraler Ikterus) auf die Behandlung mit hMG/hCG zurückgeführt worden, dies auch bei Patienten ohne ovarielle Hyperstimulation.
Beim Mann kann eine Behandlung mit Menogon/hCG eine Gynäkomastie verursachen.

Interaktionen

Klinisch relevante Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind bisher nicht bekannt. Eine durch ein GnRH-Analogon induzierte Desensibilisierung der Hypophyse kann zur Erhöhung der Menogon-Dosis führen, die notwendig ist, um eine adäquate ovarielle Reaktion zu erzielen.

Überdosierung

Die Auswirkungen von Überdosierungen mit Menogon sind bisher nicht bekannt. Ein ovarielles Hyperstimulationssyndrom ist jedoch nicht auszuschliessen (siehe «Vorsichtsmassnahmen»).

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit: Lagerung bei Temperaturen unterhalb von 25 °C. Menogon darf nicht über das auf der Packung mit «Exp.» bezeichnete Verfalldatum hinaus verwendet werden.

IKS-Nummern

55042.

Stand der Information

Juni 2000.
RL88

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