Unerwünschte WirkungenBlutungen
Bei der Anwendung von Enoxaparin in höherer Dosierung zur Behandlung der instabilen Angina pectoris/Myokardinfarkt ist das Risiko unerwünschter Wirkungen, insbesondere stärkerer Blutungszwischenfälle (7%) und von gehäuftem Auftreten von Ekchymosen/Hämatomen (>5cm) an der Injektionsstelle gegenüber der tieferen Dosierung erhöht.
Blutungszwischenfälle bei der Anwendung von Enoxaparin für die Thromboseprophylaxe (niedrig dosiert) sind selten und treten in der Regel nur bei Vorhandensein folgender Risikofaktoren auf: Organschädigungen mit Blutungsneigung, invasive Eingriffe sowie bei gleichzeitiger Verabreichung gewisser Medikamente (vgl. «Kontraindikationen» und «Interaktionen»).
Über schwere Blutungen einschliesslich retroperitoneale und intrakranielle Blutungen wurde berichtet. Einige dieser Fälle verliefen letal.
Es wurde über seltene Fälle von Spinalhämatomen berichtet, die bei einer Behandlung mit Enoxaparin und gleichzeitiger Spinal/Epiduralanästhesie sowie postoperativer Verwendung von Epidural-Dauerkathetern aufgetreten sind. Diese Vorkommnisse verursachten neurologische Schäden unterschiedlichen Ausmasses inkl. längerdauernde oder permanente Lähmungen (siehe unter «Vorsichtsmassnahmen»).
Thrombozytopenie
Das Risiko einer Thrombozytopenie kann nicht völlig ausgeschlossen werden, doch wurde in einigen Fällen von allgemeiner mässiger, selten aber auch sehr schwerer (<10'000/mm³) Thrombozytopenie berichtet.
Über milde, vorübergehende, asymptomatische Thrombozytopenie während der ersten Tage einer Therapie sowie über seltene Fälle von immun-allergischer Thrombozytopenie mit oder ohne Thrombose wurde berichtet. In einigen Fällen wurde die Thrombose durch Organinfarkt oder Ischämie der Extremitäten verschlimmert (siehe: «Vorsichtsmassnahmen»). In sehr seltenen Fällen ereignen sich nach 1-3 Wochen klinisch relevante Thrombopenien mit einer paradoxen Neigung zu folgenschweren arteriellen Thrombosen. Bei einem solchen Zwischenfall muss die Heparintherapie sofort abgebrochen werden. Gegebenenfalls ist eine Thrombolyse in Betracht zu ziehen.
Lokale Reaktionen
Schmerz, Hämatome und leichte lokale Irritationen nach subkutaner Injektion von Enoxaparin können auftreten. Hämatome am Einstichort treten bei einer adäquaten Injektionstechnik selten auf.
Selten wurden entzündliche verhärtete Knötchen, die nicht zystische Einschlüsse von Enoxaparin sind, an der Einstichstelle beobachtet; sie verschwinden nach wenigen Tagen.
Andere
Gelegentlich wurden Urtikaria, kutane (bullöse Eruptionen) oder systemische allergische Reaktionen einschliesslich anaphylaktische Reaktionen (Angioödem) beobachtet.
Über ganz seltene Fälle von Hautnekrosen an der Einstichstelle nach Gabe von Heparin oder niedermolekularen Heparinen wurde berichtet. Diesem Ereignis treten vorher aber üblicherweise Purpura oder erythematöse Plaques auf, die infiltriert und schmerzhaft sind. In diesen Fällen ist die Behandlung mit Enoxaparin abzubrechen.
Es kann zu asymptomatischem und reversiblem Anstieg der Plättchenzahl und der Leberenzymwerte kommen. AST und ALT-Werte von mehr als dem 3-fachen des oberen Normalwertes wurden bei 6,1% bzw. 5,9% der Patienten nach Clexane Injektion beobachtet. Ähnlich signifikant erhöhte Aminotransferase-Spiegel wurden bei Probanden und Patienten unter Heparin oder anderen niedermolekularen Heparinen beobachtet. Diese Erhöhungen waren vollständig reversibel und nur selten mit einer Zunahme des Bilirubinspiegels verbunden. Da die Aminotransferasebestimmungen bei der Differentialdiagnose von Myokardinfarkt, Lebererkrankungen und Lungenembolien entscheidend sind, müssen Leberenzymerhöhungen unter Clexanetherapie mit Vorsicht interpretiert werden.
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