InteraktionenBei auf Dauertherapie mit Warfarin eingestellten Patienten war die Gabe von Vioxx 25 mg/Tag (einmal täglich, 3 Wochen lang) mit einer ca. 8%igen Verlängerung der Prothrombinzeit («International Normalized Ratio») verbunden. Aus Postmarketing Erfahrungen gab es Berichte über den Anstieg von INR bei Patienten unter Warfarin und Vioxx in klinischen Dosen. In einigen Fällen war eine Dosisanpassung der antikoagulatorischen Medikation notwendig. Standardmonitoring der Antikoagulation (INR) bei Patienten unter Warfarin oder ähnlichen Substanzen sollte bei Beginn oder Veränderung der Therapie mit Vioxx durchgeführt werden, besonders in den ersten Tagen. Es wurden keine Interaktionsstudien mit Acenocoumarol, Phenprocoumon oder Fluindion durchgeführt. In der Überwachung nach Markteinführung gab es vereinzelte Berichte über den Anstieg von INR bei Patienten, die Rofecoxib und die Antikoagulantien Acenocoumarol, Phenprocoumon oder Fluindion einnahmen. Eine sorgfältige Überwachung der Antikoagulation ist bei Comedikation bzw. nach Absetzen von Vioxx erforderlich.
Bei Probanden, die eine tägliche Dosis von 300 mg Theophyllin erhielten, erhöhte die tägliche Gabe von Vioxx 12,5, 25 und 50 mg über 7 Tage die Plasmakonzentrationen von Theophyllin (AUC(0-unendl.)) um 38 bis 60%. Bei Patienten, die Theophyllin erhalten, sollte zu Beginn oder bei Änderung der Therapie mit Vioxx eine angemessene Überwachung der Plasmaspiegel erwogen werden.
Diese Daten weisen darauf hin, dass Rofecoxib eine schwache Hemmung von Cytochrom P450 (CYP)1A2 verursachen könnten. Deshalb besteht ein gewisses Potential für eine Interaktion mit anderen Medikamenten, die durch CYP1A2 metabolisiert werden können (wie Amitriptylin, Tacrin und Zileuton).
In Abwesenheit von potenten Cytochrom P450- (CYP) induzierenden Substanzen verlaufen die dominanten Biotranformationswege von Rofecoxib nicht über CYP. Eine gleichzeitige Gabe von Vioxx und Rifampicin, ein starker Induktor von CYP-Enzymen, führte zu einer Abnahme der Plasmaspiegel für Rofecoxib um ca. 50%. Deshalb sollte bei einer Gabe von Vioxx mit potenten Induktoren des Leber-Metabolismus eine Erhöhung der Dosis von Vioxx auf die entsprechend der Indikation empfohlenen Höchstdosis in Betracht gezogen werden.
Die tägliche Gabe von Vioxx 12,5, 25 und 50 mg über 7 Tage hatte keinen Einfluss auf die Plasmaspiegel von Methotrexat AUC0-24 h bei Patienten, die wöchentlich eine Dosis Methotrexat (7,5 bis 20 mg) für chronische Polyarthritis erhielten.
Bei Patienten mit leichter bis moderater Hypertonie bewirkte die Gabe von Vioxx (25 mg täglich) mit einem ACE-Hemmer (Benazepril 10 bis 40 mg täglich) über 4 Wochen eine geringfügige Reduktion der antihypertonischen Wirkung (durchschnittliche Steigerung des mittleren Blutdrucks um 2,8 mmHg) im Vergleich zum ACE-Hemmer allein. Diese Interaktion sollte bei Patienten unter Therapie von Vioxx und ACE-Hemmern berücksichtigt werden.
Aus Postmarketing Erfahrung gab es Berichte über erhöhte Plasmaspiegel von Lithium.
Vioxx kann mit niedrig dosiertem Aspirin verwendet werden. Im Steady State hatte Vioxx (50 mg 1× tägl.) keinen Einfluss auf die Hemmung der Thrombozytenaggregation von niedrig dosiertem Aspirin (81 mg 1× täglich). Wegen des Fehlens des Effektes auf die Thrombozytenaggregation ist Vioxx kein Ersatz für Aspirin zur kardiovaskulären Prophylaxe.
In Interaktionsstudien zeigte Vioxx keine klinisch relevanten Wirkungen auf die Pharmakokinetik folgender Medikamente: Prednison/Prednisolon, orale Kontrazeptiva (Ethinyloestradiol/Norethindron 35/1), oder Digoxin.
Antazida, Cimetidin und Ketoconazol hatten keinen klinisch relevanten Einfluss auf die Pharmakokinetik von Rofecoxib.
Obwohl keine weiteren Studien zu spezifischen Interaktionen vorliegen, wurde Vioxx in klinischen Studien in Kombination mit einem breiten Spektrum von allgemein verschriebenen Medikamenten verabreicht, ohne Anzeichen von klinisch unerwünschten Wirkungen. Unter diesen Medikamenten befanden sich Antiarrhythmika, Antikonvulsiva, blutzuckersenkende Medikamente, Substanzen, von denen bekannt ist, dass sie das QT-Intervall verlängern, und Xanthine.
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