PharmakokinetikAbsorption
Pariet ist eine magensaftresistent überzogene Filmtablettenformulierung von Rabeprazol-Natrium. Diese Formulierung ist notwendig, weil Rabeprazol-Natrium säurelabil ist. Die Resorption von Rabeprazol-Natrium beginnt erst dann, wenn die Filmtablette den Magen verlassen hat. Die Resorption erfolgt rasch, die maximale Plasmakonzentration von Rabeprazol-Natrium wird ca. 3,5 Stunden nach Einnahme von 20 mg erreicht. Die maximale Plasmakonzentration (Cmax) von Rabeprazol-Natrium und die AUC sind im Dosisbereich 10–40 mg linear. Die absolute Bioverfügbarkeit einer oral verabreichten Dosis von 20 mg beträgt (im Vergleich zur intravenösen Verabreichung) ca. 52%; dies ist vor allem auf präsystemische Metabolisierung zurückzuführen. Bei wiederholter Gabe nimmt die Bioverfügbarkeit offenbar nicht zu.
Die Resorption von Rabeprazol-Natrium wird weder durch Nahrung noch durch die Tageszeit der Einnahme beeinflusst.
Distribution
Rabeprazol-Natrium bindet zu ca. 97% an Plasmaproteine.
Metabolismus
Nach Gabe einer oralen Einmaldosis von 20 mg 14C-markiertem Rabeprazol-Natrium wurde im Urin keine unveränderte Substanz ausgeschieden. Die Ausscheidung der Dosis erfolgte zu ca. 90% im Urin in Form von zwei Metaboliten, einem Mercapturinsäurekonjugat (M5) und einer Karbonsäure (M6), sowie in Form von zwei unbekannten Metaboliten.
Elimination
Der Rest der Dosis wurde in den Faeces wiedergefunden. Bei gesunden Probanden beträgt die Plasmahalbwertszeit ungefähr eine Stunde (Bereich: 0,7–1,5 Std), die Gesamtclearance aus dem Körper beträgt geschätzt 283 ± 98 ml/min.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Leberfunktionsstörungen
Bei Patienten mit milder bis mässiger Leberfunktionsstörung war nach einer Einzeldosis von 20 mg Rabeprazol die AUC doppelt so gross und die Halbwertszeit 2–3× so lang verglichen mit gesunden Probanden. Nach wiederholter Gabe von 20 mg Rabeprazol täglich während einer Woche war die AUC hingegen nur 1,5× erhöht und Cmax 1,2×. Die Halbwertszeit von Rabeprazol in Patienten mit hepatischer Dysfunktion war 12,3 h, verglichen mit 2,1 h bei gesunden Probanden. Die pharmakodynamische Wirkung (Magen-pH-Kontrolle) war in den 2 Gruppen klinisch vergleichbar.
Von Patienten mit chronischer kompensierter Zirrhose wurde eine Dosis von 20 mg Rabeprazol-Natrium täglich gut vertragen, obwohl sich die AUC ca. verdoppelte und die Cmax um 50% zunahm (im Vergleich zu gesunden gleichgeschlechtlichen Probanden).
Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit stabiler terminaler Niereninsuffizienz, die chronisch dialysepflichtig ist (Kreatinin-Clearance ≤5 ml/min/1,73 m²), waren die Plasmaspiegel von Rabeprazol ganz ähnlich wie bei gesunden Probanden. Die AUC und Cmax war bei diesen Patienten um etwa 35% tiefer als bei gesunden Freiwilligen. Die mittlere Halbwertszeit von Rabeprazol bei gesunden Freiwilligen betrug 0,82 h, 0,95 h bei Patienten während der Dialyse und 3,6 h nach der Dialyse. Die Clearance von Rabeprazol war bei Patienten mit dialysepflichtiger Niereninsuffizienz etwa doppelt so gross wie bei gesunden Freiwilligen.
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten war die Elimination von Rabeprazol leicht vermindert. Nach siebentägiger Gabe von 1× täglich 20 mg Rabeprazol-Natrium betrug die AUC annähernd das Doppelte wie bei jungen gesunden Probanden, und die Cmax war um 60% höher und t½ stieg um ca. 30% an. Es fanden sich aber keine Hinweise auf eine Akkumulation von Rabeprazol.
Genetische Polymorphismen
CYP2C19 Polymorphismus: Nach wiederholter Gabe von 20 mg Rabeprazol täglich während einer Woche hatten CYP2C19-Slow-Metabolizer eine AUC, die ungefähr 1,9× höher und eine t½, die 1,6× höher war als die entsprechenden Parameter bei Extensive-Metabolizern. Cmax hingegen stieg nur um 40% an.
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